Legerté

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ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Unsere RL reitet und lehrt auch nach PK. Ich mache das ganze aber mit dem Glücksrad, also fallen zum Beispiel Abkauübungen weg. Aber die Biegeübungen machen wir und heute haben wir zum ersten Mal KonterSH im Schritt gemacht.
An der Hand arbeiten wir auch.
Ansonsten ist bei uns großes Thema noch die Dehnung.

Wir haben auch nur so alle 14 Tage Unterricht, finde ich aber gut so :mrgreen:
cabrito
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Re: Legerté

Beitrag von cabrito »

Hallo Luisa,
klingt ja auch spannend bei Euch. Die Sache mit dem Glücksrad war bei uns erst ein Problem. Der Kleine, den ich dafür reiten darf, war ja ziemlich problematisch und hat auch heute noch so seine Eigenarten. So hat er sich damals mit allem was er hatte, gegen ein Gebiß gewehrt-was auch immer vor seiner Zeit bei uns vorgefallen war. Es wurde erst besser, als ich meiner Freundin mein Glücksrad, dass ich für meine alte Dame verwende, geliehen hatte. Damit lief er dann die letzten Jahre gut. Mein RL ist ein lizensierter RL von PK und der war vom Glücksrad nicht begeistert und deutete sogar vor der Probestunde an, dass er uns evtl. nicht nehmen würde, wenn der Wallach wirklich nur auf dem Glücksrad laufen würde, unter anderem eben wegen der Abkauübungen, die wir dann nicht machen könnten. Da der RL die Details nicht wusste, wie sich der Wallach im Detail so gegen das Gebiß damals gewehrt hatte, habe ich ihm dann die Trense mit einem Gebiß von meiner alten Stute in die Hand gedrückt und siehe da: Es hat geklappt. Ich habe dann eine Schenkeltrense gekauft, ganz oft mit dem Wallach nur Trensen geübt und innerhalb von wenigen Wochen nimmt er nicht nur das Gebiß völlig ohne Probleme, er zeigt seiner Besi auch ganz klar, dass er auch im Gelände das Glücksrad nicht mehr möchte! Ich vermute mal, dass das Lutschen auf dem Gebiß ihn zusätzlich beruhigt und entspannt. Schon cool!
Aber auch schön, zu verfolgen, wie Ihr Euch dann weiter gebißlos entwickelt.

LG cabrito
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Ja, also ganz 1:1 passt die Umsetzung natürlich nicht, aber für unsere Bedürfnisse aktuell prima.
Vielleicht probiere ich aber irgendwann nochmal eine Schenkeltrense aus!
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Eventuell liegt eine bessere Akzeptanz des Gebisses dann auch einfach an der veränderten, leichteren Kommunikation. Der sensibleren Zügelführung die einen weichen und stehten Kontakt zum Pferdmaul aufbaut, den es vorher eventuell nicht gab.
Ich find es aber super eine Übergangszeit zu nutzen um ohne das negativ belegte Gebiss wieder Vertrauen in die Reiterhand aufzubauen.
Dauerhaft ohne Gebiss nach Legerete zu arbeiten fände ich schade, da es ja tolle Möglichkeiten gibt das Kiefergelenk zu mobilisieren und das gebiss dem Reiter auch die Möglichkeit gibt die Hilfen enorm zu verfeinern...ich denke da fehlen auf dem Nasenrücken einfach die sensiblen Nerven.
Je weniger Einwirkung desto besser...daher würde ich versuchen irgendwann ein gebiss einzusetzten, natürlich eines das anatomisch zum Pferdemaul passt.
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.Anni.
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Re: Legerté

Beitrag von .Anni. »

Hallöle,

mögt ihr einer interessierten Nichtreiterin kurz erklären, was die grundlegenden Unterschiede zwischen der englischen und der Reitweise nach PK sind :shy: ?
Liebe Grüße, Anni

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cabrito
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Re: Legerté

Beitrag von cabrito »

@Neira: Das zum Einen, obwohl seine Besi ihn auch wirklich "nicht vorne angefaßt hat", sondern ihn wirklich auch lang läßt. Aber da hat mir sicherlich die Zeit geholfen, ich behaupte auch noch heute, dass er nach dem Verkauf an sie auf dem Weg (von einem Dorf ins andere) zu uns damals als Vierjähriger eingeritten wurde.....Wer weiß, was die Vorbesi sonst noch alles mit ihm angestellt haben.
Zum Anderen glaube ich, haben wir es alle gut gemeint und ihm immer ein "schönes, dickes" Gebiß, vielleicht auch doppelt gebrochen oder ein Kunststoff-Ausbildungsgebiß (nicht, dass wir damals nicht alles versucht hätten ;) ), geboten und ich glaube inzwischen, dass er diese dicken Mundstücke auch nicht mochte.

@Fenja: Puuuuhhhh, ein weites Feld. ich glaube, da gibt es sicherlich bessere Erklärbären als mich. Ich kann nur meine sehr subjektive Erfahrung mit 30 Jahren "Englisch-Reiten" und seit Januar 2012 Reiten nach PK weitergeben. PK-Reiten werden ja gerne als "die Reiter mit der hohen Hand" beschrieben. Das ist für mich Quatsch. Ich habe allerdings früher gelernt "je höher der Pferdekopf, desto tiefer die Reiterhand"-das ist bei PK genau umgekehrt. Ich nehme Kontakt zum Pferdemaul mit erhobeneren Händen auf und wirke dadurch nur auf die Maulwinkel ein, danach lasse ich die Hände aber sinken, sobal die feine Verbindung besteht. Mein Lehrer hat es mir als PK-Anfänegr so erklärt, dass meine erhobenen Hände "sprechen" dürfen, die Hände auf mittlerer Position düfen quasi in "Hab-Acht-Stellung" bleiben und die gesenkten Hände schweigen und "lassen das Pferd antworten/aktiv sein". Hier geht es nicht um einen dauerhaften Kontakt zum Pferdemaul, sondern eher um Impulse, ebenso wie beim Schenkel. Auch hier werden möglichst sparsame, immer weniger werdende Impulse gesetzt, die von den Zügelhilfen aber getrennt zu sehen sind (Stichwort: "Hand ohne Bein, Bein ohne Hand"-das Einrahmen durch Schenkel/Gewicht/Hand existiert nicht). Das feine Reiten klappt bei uns inzwischen schon so gut, dass ich an guten Tagen beim Durchparieren zum Schritt nur gezielt ausatmen muss und der Kleine pariert durch, bis hin zum Halten.
Sehr starke Schenkelhilfen gibt es nicht, es gibt einen leichten Impuls, der nicht oft wiederholt werden darf, danach gibt es das leichte Anlegen der Gerte, zur Not ein leichtes Touchieren, aber wirklich nur minimal, das Pferd muss die Gelegenheit haben, diese Hilfe zu verstehen und umzusetzen...
Außerdem sind für PK die Seitengänge sehr, sehr wichtig, aber auch das Grundtempo darf nicht aus den Augen gelassen werden. Hier kann ich sagen, dass Seitengänge nie zu meinen Hobbies gehört haben, sie mir aber nach der (aktuellen) Erläuterung irgendwie schlüssiger vorkamen....kann aber bestimmt auch an mir liegen..... :whistle:
Was, so glaube ich, ebenfalls sehr wichtig ist, ist die Tatsache, dass der Reiter jederzeit die Kopfposition seines Pferdes bestimmen können muss, sei es die Dehnungshaltung oder die Anlehnung, bei der das Pferd sich aber auf gar keinen Fall auch nur im geringsten aufrollen soll.

Bitte Ergänzung/Hilfe/Korrektur, LG cabrito
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Re: Legerté

Beitrag von cabrito »

.....und es werden immer wieder gezielt Pausen eingelegt,wo das Pferd wirklich am hingegebenen Zügel ein Päuschen macht!!!
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Ich zähle mal stichpunktartig auf was mir dazu in den Sinn kommt:

- Die Schule der Légèreté fußt auf Xenophon, Fiaschi, La Broue, Pluvinel, La Guérinière, Dupaty de Clam, Hünersdorf, Freiherr von Sind, Baucher, Raabe, L’Hotte, Faverot de Kerbrech, Beudant, Oliveira...
- die Hilfengebung orientiert sich an Bauchers Hand ohne Bein, Bein ohne Hand
so kann das viel praktizierte gegen den stehenden Zügel antreiben gar nicht zustande kommen
- Es werden keine Zwangmittel eingesetzt
- Die Schule der Légèreté eröffnet jedem bemühten Schüler die Möglichkeit sich und sein Pferd bis zur höheren Reitkunst auszubilden und bezieht den Ausbildungsweg nicht nur auf überdurchschnittlich begabtes Pferdematerial.
- Druck aufs Pferdmaul wird über den Maulwinkel ausgeübt

gibt bestimmt noch 100 andere Unterschiede, aber diese sind mir jetzt spontan eingefallen.

@cabrito: Das mit den dicken Gebissen haben wir früher auch gedacht.
Ich hatte vor ein paar Monaten eine Dentistin da, die sich auch mit der Beurteilung von Gebissen auskennt. Irgendwie haben ich inuitiv die richtigen Gebisse gewählt, der Große hat nämlich weniger Platz im Maul als der Kleine, schmale Schenkeltrense war also richtig und der Kleine hat ein doppeltgebrochnes, etwas breiteres Gebiss, was wohl auch sehr gut zu der Form des Kiefers/der Laden passt - Glück gehabt :-D
Gibts es Schenkeltrensen eigentlich auch dicker?...ich wüsste jetzt z.B. nicht genau ob ein dünneres Gebiss beim Kleinen dann nicht doch schärfer einwirkt...
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.Anni.
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Re: Legerté

Beitrag von .Anni. »

Danke euch beiden, jetzt ist es schon etwas klarer :) . Hört sich auf jeden Fall interessant an und wenn ich mal ernsthaft mit Reiten anfange, werde ich mich mal näher damit auseinandersetzen.
Liebe Grüße, Anni

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La Espanola
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Re: Legerté

Beitrag von La Espanola »

Also ich bin die RL von Luisa. Meine RL ist PK Schülerin. Das mit dem Glücksrad machen wir so lange bis wir irgendwo Probleme haben. Das ist Luisas Entscheidung und ich respektiere das erstmal, ganz im Gegenteil ich werde das in zukunft auf meiner Internetseite festhalten.

Meine Zusammenfassung der reitweise nach Karl steht auf meiner Internetseite.
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