Hallo liebe Haruna
Haruna hat geschrieben:
Vielleicht wars riskant, den Sattel einfach drauf zu legen, hätte sich ja erschrecken können, aber es war einfach spontan und sie fands eher spannend als beängstigend. Ich denke zwischen uns stimmt auch einfach das Vertrauen.
Ich finde da sollte man sich nicht zu sehr einschränken lassen durch sich selbst - wir reden hier ja immernoch nur von drauflegen und "Spaß haben" und dabei spontan vorzugehen ist meist das Beste - meist passts einfach grade und dann klappts auch gut

Soo schnell sind die Jungens nicht überfordert

und solange du nicht dich draufsetzt und gleich 2 Führrunden machst - sehe ich da absolut kein falsches Verhalten
Seine Jungpferde können mit einem Jahr schon diese 7 Spiele.
Dann würd ich ihn mal fragen, was seine Pferde denn davon halten?
Die sind 1,5 und können natürlich mehr. Allerdings hat sie trotzdem ihre Problemchen mit denen, wie steigen beim Zirkel Game (oder wie das heißt).
Da ist das kassieren für diese frühe Jungarbeit. Ich meine nicht, dass man ein Jungpferd komplett für immer und ewig nicht anfassen soll.. ich finde aber die Art der Arbeit anders. Wenn man mit Babys was macht muss man einfach akzeptieren, dass sie keinen Bock mehr haben und gehen wenn man versucht ihnen XY Spielereien beizubringen. Oder auch einfach akzeptieren, dass das Baby das einfach noch nicht umsetzen kann und es dabei auch gut sein lässt, statt immer weiter und weiter zu üben. Was geht und Spaß macht geht - der Rest wird einfach später nochmal probiert, aber es wird nicht drauf rumgehackt - dafür kassiert man später meist nur Unmut und eine zerrütterte Beziehung zum Pferd.
Die nächste hat einen Schwarzwälder-Wallach, den sie 3-Jährig angeritten gekauft hat. Er wird jeden 2. Tag geritten und rennt jedes mal vor ihr weg, wenn sie kommt. Sie braucht immer ne Weile, bis sie ihn eingefangen hat.
Das sagt ja alles oder?
Die nächste hat eine 4 Jährige Tinkerstute, die mit 3 schon eingeritten war und vor der Kutsche lief. Bei ihr macht sie davon nichts mehr mit. Wenn sie schneller als Schritt geritten wird, buckelt sie den Reiter runter und nach draußen gehts sie gar nicht.
Das auch - grade Leute bei denen es eindeutig in die Hose geht (aufgrund von unüberlegtem Verhalten) müssen meist am Lautesten weitergeben wie es "wirklich" funktioniert.
.. wenn man das Ziel der Beispiele am Ende haben möchte - muss man es auch so machen
Nun heißt es allerdings von den anderen "klar dass Yuri nicht rebelliert, wenn man nichts verlangt, kann sie sich auch gegen nichts auflehnen".
Die Leute brauchen immer was zum Klugscheißen - wenn das Pferd nicht ungezogen ist und man dann klugscheißt, dann klugscheißt man halt rum, dass es eben NICHTS macht. Lass dich dadurch nicht verunsichern - ich habe meistens den Eindruck, den Leuten geht es gar nicht um das Beste für dich und dein Pferd, oder für dich und dein Wohlbefinden - es geht nur darum, einen Klugscheißer-Senf abzugeben.
.. und sich deswegen von seinem Weg abtreiben zu lassen ist schade.
Anderseits haben wir jetzt auch schon mal angefangen ein wenig mit ihr zu arbeiten. Ich hab angefangen sie etwas an der Longe laufen zu lassen. Allerdins nicht stur auf dem Kreis, sondern mal einen Kreis, dann mal ganze lange geradeaus, am Rand entlang. Auch kurze stücke traben, haben wir schon gemacht. Immer mit viel lob und sehr kurz. Allerdings waren das jetzt allerhöchstens 4 mal, wo wir das überhaupt gemacht haben und Wochen dazwischen. Aber sie hat immer lieb und interessiert mitgemacht.
Finde ich perfekt

solang keine Negativreaktionen vom Pferd kommen und eure Harmonie nicht gestört ist und schön schwingt gibt es dazu nichts auszusetzen.
Machen wir denn wirklich zu wenig? Im Grunde machen wir ja kaum was, also im Vergleich zu den anderen.
Ne - find ich nicht. Das Longenarbeiten würde ich wenn es an anreiten geht n bisschen hochfahren - mal Zirkel einbauen, Stimmsignale und am Kappzaum bzw. nach dem LK arbeiten - aber laaangsam

step-by-step.
Irgendwie bin ich dadurch etwas unter Druck, weil ich denke, okay wir müssten mal mehr machen, andererseits haben wir überhaupt keinen Zeitdruck und wollten immer alles in Ruhe und mit Freude und Motivation (von beiden Seiten) angehen.
Wenn das dein Wunsch und dein Gefühl ist - dann mach das so

Wie gesagt, bevor wer zu laut den Mund aufmacht - immer zuerst schauen wie weit es derjenige eigentlich gebracht hat. Ganz so strikt mein ich das nicht - aber von jemandem, bei dem dann nur schrecklicke Resultate rauskommen, würde ich mit nicht dreinreden lassen. Auch wenn das manchmal nicht ganz leicht ist.
Ich mag zwar diese Eigenlob-Sachen nicht so besonders als Ratschlag - aber meiner ist auch ewig gestanden, mit 5 erstmals geritten und ich fahre 60km one-way - seh ich also dementsprechend selten. Früher musste ich mir auch ewige Floskeln anhören und wenn wir heute ausreiten gehen oder am Stall sind, dann ist Meiner durchaus einer von den braven, gelassenen, unbeeindruckten, wohlst erzogenen - jetzt ist er bald 7.
Nur so als ... positiven-Denken-Schubs
