Ich wollte immer schon 1 Pferd. Kindheitstraum. Ich ritt mal hier und dort, nahm Unterricht und kam dann im Alter von 15 Jahren etwa an eine RB. Ziemlich wild und kopflos unterwegs, wir setzten uns auf alles was 4 Beine hatte.
Ich war auf Wanderrite dabei, ritt mit knappen 13 Jahren eine Stute heim vom Wanderritt deren Besi plötzlich nicht mehr reiten konnte.... Ich kannte das Pferd nicht, noch nie gesehen vorher.
Dann kam mit 24 Jahren die Frage, ob ich die Quarterin der Freundin meines Cousars kaufen wolle, da im Stall meiner Tante 1 Platz frei war und der Pflege-Traber mit seinen 27 Jahren, den ich da als Pflegepferd hatte, zum Schlachter kam aufgrund seines schlechten AZ. Gleichzeitig kam eben diese Freundin meines Cousars nicht mit der Stute zurecht.
Die Stute war Reining /Trailturniere gelaufen und packte es vom psychischen her nicht recht, war dann im Gelände stürmisch und lies sich nicht mehr händeln, nur noch mit sehr harter, konsequenter Hand.
Wusste ich alles nicht recht. Die Vorgeschichte lernte ich erst mit der Zeit kennen. Da wir damals alle noch "pesten", fiel mir nicht auf, wie undruchlässig die Stute eigentlich war und wie sehr das Singnalreiten im Gelände mehr und mehr schief ging. Am Berg unten Zügel locker, angaloppiert, auf halber Strecke schon mal an den langen Bremsweg gedacht. Kurz vor Berg Ende die Kandare mit Martingal im Anschlag. Dann endlich kapiert, dass das so nicht länger weiter geht.
Irgendwann denkt man Gott sei Dank um und kommt ins Grübeln wenn die Ausritte nur noch zur Rennstrecke werden.
Anfangs nahm ich Unterricht, dann mit meiner schon 21- jährigen Stute Unterricht und wir machten Biegeübungen, versuchten kontrolliert zu galoppieren, was aber nur am Platz ab und zu gelang. Ich stellte auf Trense um und wollte sie in Ri. englisch/klassisch reiten. Stellte nach den ganzen Turniererfahrungen die sie hatte (überwiegend schlechte) wieder an sie nicht ganz machbare Anforderungen und wir frusteten uns immer mehr.
Dann konnte ich sie aufgrund einer Atemerkrankung ihrerseits eine Zeit lang nicht mehr reiten. Wir waren froh, spazieren gehen zu können. Anfangs war ich gefrustet weil ich mich dressurreitend mit sauber untertretendem Pferd gesehen hatte, war damals auf einem Dressur-Trip.
Dann kam meine Ernüchterung. Ich wollte sie auch weg geben. Dann kam ich endlich zu mir und seitdem wir ab und zu ins Gelände gehen, Zirkus machen, spazieren gehen und das Leben zusammen genießen wenns grad geht, verstehen wir uns nahezu blendend. Sie ist ein schmusiges Pferd geworden und niemals mehr werde ich an sie Anforderungen stellen, die 1. ich nicht mal konsequent und genau ausführen kann und 2. sie körperlich einfach nicht mehr packt.
Durch den Unterricht hatten wir auf Trense umgestellt und dieser Unterrichts-Weg war schon nicht verkehrt, er führte uns in die richtige Richtung.
Ich konnte nach und nach meine Schenkel wieder anlegen ohne dass sie sofort hibbelig wurde und kann mit ihr immer leichten Kontakt mir Fingerspiel haben, das gibt ihr Sicherheit und sie war schon immer ein Pferd, dass man führen muss, die sonst sehr schnell selber entscheidet und dann selber entscheidet, was besser für sie ist.
Da ich mir keine Zeit gelassen hatte damals, zu überlegen WAS für ein Pferd ich haben wollte, kann ich nichts dazu sagen. Nur so viel: Mein nächstes wird ein andres Pferd.