Oh Leute, oh Leute!!!
Ich bin einfach nur total überwältigt!!!!
Soviele, die schreiben, die Aspekte anmerken, eigene Erfahrungen, Pro und Contra,....
Soviel mehr, als ich erwartet hatte!!
Ich danke euch allen miteinander aus tiefstem Herzen!!!!!
Ich möchte euch nun in Ruhe antworten! Der Reihe nach:
@Hina_DK:
Du sagst, mein Herz hat die Entscheidung schon längst getroffen. Da hast du recht! Aber es hat die Vernunft noch lange nicht überstimmt! Es ist nach wie vor alles in der Schwebe.
Gestern abend war ich mir sicher, dass ich es mache.
Ich habe mich die ganze Nacht rumgewälzt, bloß 3h geschlafen und konnte mein Hirn nicht stoppen.
Heute abend denke ich, dass es alles eine Schnapsidee ist und ich es bitter bereuen werde und lieber lasse.
In deinem nächsten Beitrag schreibst du, dass es nicht fair gegenüber dem Pferd wäre und nicht richtig, wenn es von vorneherein schon finanziell knirscht und man neben dem Pferd keinen Spielraum mehr hat.
Das ist vollkommen richtig und dass ist es auch, was mich umtreibt!
Vom Herzen JA, von der Vernunft NEIN. Ich weiß ja nicht, was noch kommt. Wenn er in die Klinik muss, mit Kolik-OP UND gleichzeitig geht meine Waschmaschine kaputt, dann kann ich nicht beides stemmen. Beides einzeln schon, dafür sind genug Rücklagen da.
Und wie ich mich kenne, wird er operiert und ich wasche bei meinen Eltern/Freund oder von Hand!
@mosheline:
Ja, es mag sein, dass ich mich für die nächsten 20 Jahre für ein unreitbares Pferd entscheide! Und du triffst einen anderen Punkt noch auf den Kopf: Mein Traum war der Hafi mit 30, denn ich erhoffe (wie wir alle), dass er gesund bleibt und alt wird und dann bin ich (in meinen Träumen) 60 Jahre alt, wenn er geht. Dann habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt und mein Leben mit meinem Pferd verbracht und werde mir ja wahrscheinlich eher keins mehr zulegen.
Es ist total verklärt und kitschig...
Ich muss noch immer an zwei Reiterinnen denken, die ich an verschiedenen Orten kennenlernen durfte:
Die eine sagte von ihrem Wallach immer liebevoll: "Du bist mein erster und letzter!"
Die andere war damals total unverhofft an ein Fohlen geraten (Mutter war Schulpferd und morgens lag plötzlich ein Fohlen im Ständer, das dann natürlich zum Schlachter sollte). Das "Fohlen" wurde 32 Jahre alt. Die beiden sind reiterlich nicht weit gekommen und immer nur im Gelände rumgeschaukelt, aber die Liebe zwischen ihnen war "Gänsehaut"! Als er gehen musste, hat seine Besi (mittlerweile Mitte 60) aufgehört, denn kein Pferd konnte ihren "Bijou" ersetzen, nach der lebenslangen Beziehung...
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, 44 Jahre (als bloß mal angenommen) sind wesentlich älter als für meinen Lebenstraum "geplant".
Mit 50 würde ich es wohl nicht mehr wagen, mir einen jungen zu kaufen, denn es ist utopisch zu hoffen, dass sich eine so schöne Situation ergibt, wie bei Hina, wo Tochter/Enkelin schon mit von der Partie sind!
Dein zweiter Punkt: die Besis.
Ja, damals hatte es nicht gepasst, denn der Deal war gewesen: Ole gegen Paddock misten. Das war im Sommer absolut okay, da brauchte ich jeden Tag 15 min, weil die Weiden offen waren.
Im Winter den kompletten Mist von 8!!! Pferden im Dunklen wegzumachen, am besten noch festgefroren, das wra einfach grenzwertig. Ich habe 1,5 bis 2h gebraucht und war danach sowas von kaputt, dass ich mit Ole nichts mehr gemacht habe.
Das ging nicht mehr.
Wenn ich bei ihnen einstelle, zahle ich und hätte mit der Misterei nichts mehr am Hut.
Wie gesagt, im Sommer ist der Stall wirklich ein Pferdeparadies (außer fehlendem RP). Im Winter gibts einen Unterstand, den Paddock und durch Matten befestigten Boden um die Silage-Raufe.
Doof ist, dass ich im Winter mit dem Rad nicht hinkomme und es einfach stockduster ist.
Deswegen würde ich (im Fall der Fälle) im Winter in meinen jetzigen Stall umstellen. Zwar doppelt so teuer, aber Licht und bloß 5 Rad-Minuten entfernt, auf dem Arbeitsweg.
Es ist dort nicht ideal, denn die Pferde kommen bei Regen (aufgeweichte Grasnarbe) nicht auf die Koppeln. Sie haben Paddockboxen. Die Koppeln sind zudem reine Bewegungskoppeln, d.h. nicht viel Gras und nicht wahnsinnig groß. Aber da im anderen Stall die Weiden über den Winter eh zu sind, wäre es kein Abstieg.
Dann könnte ich im Frühjahr wieder in seinen Paradies-Stall umstellen. Was dann allerdings nächsten Winter (also 2013/2014) wäre, weiß ich nicht. Denn ich habe ja keine Garantie, dass der SB mir dann wieder eine Box frei hat...
@Schnucke:
Danke für den Aspekt der Krankenversicherung! Ich habe auch heute mit einer Kollegin darüber geredet und sie meinte auch, dass ich das vergessen kann.
Insofern wäre wahrscheinlich eine OP-Versicherung sinnvoll und ein privates "Ole-Sparschwein", aus dem dann ev. Kosten bezahlt werden können.
Wäre ja auch zu einfach gewesen...
@November:
Ja, im Zweifelsfall eine der größten Entscheidungen meines Lebens bsiher!!
Tja, wo steht Reiten auf meiner Prioritätenliste?
Ich würde behaupten, nicht so weit oben. Aber ob das für die nächsten 20 Jahre stimmt, weiß ich nicht...
(ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass mein Ole 30 schöne Jahre erlebt, mit dem Gelenk... Aber damit rechnen muss man ja!)
Und die monatlichen Kosten für Ole UND regelmäßigen RU "extern", das wird zuviel! Denn für 1x/Monat auf dem Pferd sitzen, bin ich betsimmt zu geizig mit dem Geld dafür! Heißt auch, dass ich reiterlich meinem Traum vom jungen Pferd die nächste Zeit noch weniger näher komme! Das ist aber meine unabdingbare Grundvorausetzung für den Kauf eines jungen Tiers!
@Samtnase:
NEIN!!! Du bist kein Spaßverderber!!! Ich bin froh umd jede Meinung, pro oder contra! Ich mag es wirklich gut überlegen und KANN es mir finanziell NICHT leisten, die Vernunft komplett auszuschalten!
Und ja, du hast recht: Stellen- und Ortswechsel kommen bestimmt! Umzug wie erwähnt in ca. 2 Jahren, Stelle möglicherweise in 2-4 Jahren.
Es wäre nicht fair Ole gegenüber, jetzt spontan zu entscheiden und ihn irgendwann abgeben müssen. Wenn, dann für immer!!
@Raifi:
Was würde mit Ole passieren, wenn ich ihn nicht kaufe? Er würde weiter dort "rumstehen". Sicher kein schlechtes Pferdeleben, besser als so manch anderes. Die Besis machen nichts mit ihm, leider auch keine Hufpflege. D.h. der Huf ist wahnsinnig schief und er setzt dementsprechend das Bein schräg unter den Körper. Geht ja nicht anders.
Als ich immer nachgeraspelt habe, um den Huf gerade zu halten, lief er besser.
Das ist für mich ein rotes Tuch, berufsbedingt (Physio). Absolutes Gift für die Gelenkstellung!!!
Ich überlege gerade, ob ich (wenn ich ihn nicht kaufe), einen Deal mit den Besis mache. Ich würde vielleicht die Kosten der Bearbeitung übernehmen und dafür lassen sie regelmäßig jemand kommen??
Meine jetzige RB hat so gute Hufe, da muss der Schmied wirklich nur alle 12 Wochen ran! Die sind hart, gute Stellung, gleichmäßig. Einfach so. Was andere sich da Sorgen machen müssen, das kennt die Besi gar nicht....
Bei Ole ist regelmäßige und sorgfältige Bearbeitung ganz klar LEBENSVERLÄNGERND!!!
Wäre er bei mir und Bodenprogramm glücklicher?
Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage: JA! Denn er ist so lernwillig! Er verbindet mit mir etwas Tolles, sonst würde er nicht immer noch nach 2 Jahren auf Rufen zu mir an den Zaun kommen!
Und ja, mein Herz weiß schon, was es will! Ich gebe dir recht! Aber die Vernunft ist doch stark und ich fürchte mich vor dem finanziellen... Vor Veränderungen, die wesentlich schwieriger werden MIT Pferd an der Backe!