
Heute brauche ich eure Hilfe!
Ich stehe vor einer großen Entscheidung.
Es ist ein langer Text, aber ich wäre so dankbar, wenn der ein oder andere doch eine Meinung dazu hat.


Soll ich mein Herzenspferd kaufen?
Ein bisschen zur Rundum-Geschichte und zum Verständnis der Gesamtsituation:
Meine Person und Traum:
Ich bin 24 Jahre alt und seit meinem 6. Lebensjahr mit Pferden zusammen. Seit meinem 11. Lebensjahr habe ich Reitbeteiligungen (mittlerweile die 13., da immer wieder das Schicksal der RB zuschlägt: Verkauf, Umzug oder der Gang zu den Sternen).
Mein großer Lebenstraum ist es, irgendwann einen jungen Haflinger zu kaufen (ca. 3jährig, mit artgerechtem Aufwachsen und Fohlen-ABC) und mit Hilfe eines guten Trainers selber auszubilden.
Dieser Traum ist meine Faszination und ich möchte vorher unbedingt reiterlich noch sehr viel weiter sein als jetzt.
Zurzeit bin die RB bei einer 11 jährigen Andalusier-Mix-Stute, manch einer mag vielleicht noch das TB aus dem WZP-Forum kennen.
Ole, mein Kumpan:
Vor ihr hatte ich einen (jetzt 10jährigen) Haflinger-Wallach. Ole, mein Kumpan.
Ich hatte ihn nur ein halbes Jahr, weil es dann mit den Besis nicht mehr ganz passte, aber wir hatten vom ersten Moment an eine wahnsinnige Verbindung.
Leider hat er am linken Karpalgelenk ein Problem: es ist knöchern dick und er kann es nicht so stark beugen wie das gesunde rechte. Er läuft klar, belastet aber vermehrt rechts, was man am deutlichen muskulären Unterschied zwischen rechter und linker Seite merkt.
Ich würde ihn nicht mehr reiten, um den Gelenk-Verschleiß nicht zu fördern.
Er ist eine Seele von Pferd: freundlich, neugierig, lernt schnell und gern, absolut klar im Kopf, gelassen, ruhig und trittsicher.
Der Stall:
Er steht in Eigenhaltung bei den Besis, mit 3 anderen eigenen Pferden. Im Sommer ist der Stall ein Pferdeparadies: riesige Weiden (Offenstall), fließendes Wassers, etc. Er steht da nur auf der Weide, er arbeitet nicht, da die Besis nicht viel Zeit und Interesse haben.
Im Winter ist es mühsam. Dann sind die Weiden zu, nur der Paddock offen. Es gibt für Licht nur einen Generator, es hat keinen Reitplatz.
Ich habe kein Auto. Mit dem Rad ist der Stall für mich in 15 min zu erreichen, im Winter allerdings nicht, da diese Straße nicht geräumt wird und es eine ordentliche Steigung hat.
Die Entscheidung:
Nun habe ich bisher nur träumerisch an ein eigenes Pferd gedacht. Die Tage ergab sich aber ein Gespräch mit den Besis von Ole. Ich könnte ihn kaufen (für ein Appel+n Ei, da nicht reitbar) und ihn im jetzigen Stall lassen.
Da man etwas eingeschränkt ist (kein Platz, etc.) könnte ich ihn für 150€ einstellen. Das sind natürlich Welten zu dem Stall, in dem meine RB jetzt steht (knapp 300€).
Das heißt, das Ganze ist finanziell für mich machbar.
Mir ist klar (nach so vielen Pferdejahren), dass da noch Kosten draufkommen:
Hufbearbeiter, Tierarzt, Zahnarzt, Mineralfutter, Haftpflicht, OP-und Krankenversicherung (die ich im Zweifelsfall gerne abschließen möchte, da Ole sicher irgendwann hohe TA-Kosten verursacht…)
Ich habe es durchgerechnet und ich kann das stemmen. Ich werde nicht im Luxus leben, aber es ist gut möglich.
Auch habe ich überlegt, ob ich ihn im Sommer dort lasse und im Winter in meinen jetzigen Stall umstelle. Dort habe ich nur 5 Fahrradminuten. Ich werde den SB fragen, ob ich selber misten kann, dann wird es etwas günstiger.
Der jetzige Stall bietet Paddockboxen, einen Sandplatz und Koppeln bei trockenem Wetter. Eigentlich finde ich Offenstall idealer, aber da im Winter in Oles jetzigen Stall auch nicht mehr Auslauf geboten wird, wäre es kein „Abstieg“.
Die Contra’s:
• deutlich teurer als mein jetziger RB-Betrag
• nicht reitbar (im Gegensatz zu meiner RB)
• hohe TA-Kosten später gewiss
• ich bin gebundener, was z.B. Umziehen betrifft (in ca. 2 Jahren wird höchstwahrscheinlich einer anstehen)
• ich kann mit ihm reiterlich meinem Traum von einem jungen Tier nicht näher kommen, da ich reiterlich mit ihm nicht arbeiten kann/möchte
Die Pro’s:
• ich habe ihn nie vergessen, er ist mein Herzenspferd. Er geht mir nach. Ich weiß, dass wir eine Verbindung haben. Selbst nach 2 Jahren kommt er noch auf Rufen zu mir, weg von seinen Weidekumpanen, durch die heiße Sonne raus aus dem Schatten.
• es tut mir weh, zu sehen, wie er im Moment vor sich hin „gammelt“. Er ist wahnsinnig ungepflegt und die Besis kümmern sich leider nicht wirklich um die Hufbearbeitung. Der linke Huf (mit dem kranken Karpalgelenk) ist total schräg, was absolutes Gift für die Gelenkstellung ist. Das habe ich 8als ich ihn betreut hab) immer jede Woche nachgeraspelt. Damit blieb der Huf bis zum nächsten Schmied-Termin gerade und er lief deutlich besser.
• bisher habe ich mir immer vorgenommen, in ca. 6 Jahren (mit 30 Jahren) nach einem jungen Hafi zu suchen. 6 Jahre sind lange, v.a. weil ich als RB mittlerweile recht kompromisslos geworden bin und mich immer wieder über Besis ärgere, die nicht zum Wohl des Pferdes nachdenken wollen. Mittlerweile denke ich JEDEN Tag daran, was ich (wenn ich nur könnte) alles anders machen würde. Wenn ich Ole kaufen würde, darf sich der Traum vom jungen Pferd gerne auch erst erfüllen, wenn ich 40 oder 50 Jahre alt bin.
Ich weiß aber, dass ich nicht bis zu meinem 40./50. Geburtstag warten kann und RB bleibe. Dazu muss ich jeden Tag viel zu viel runterschlucken und mich ärgern, Kompromisse eingehen,…
• Er ist zwar nicht reitbar, aber ich kann mit ihm so viele andere Dinge tun: vom einfachen Spazierengehen, über Clickern, ZL (im Rahmen seiner Möglichkeiten), Arbeit an der Hand, LK und Doppellonge (ebenfalls im Rahmen seiner Möglichkeiten). Ich habe weder Angst, dass uns langweilig wird, noch dass ich lerntechnisch nicht weiterkomme. Nur eben nicht reiterlich. Da müsste ich eine Möglichkeit für Unterricht finden, unabhängig von ihm. „Üben“ könnte ich dann allerdings nicht.
• Wenn ich in Urlaub bin oder ein paar Tage auf Fortbildung, ist das kein Problem. Er hat seine Weide und ich muss nicht jeden Tag hin. Er steht jetzt schon 3 Jahre nur rum (abgesehen von dem halben Jahr, das wir zwei zusammen hatten). Da werden ihn ein paar Tage jeweils nicht kaputt machen. Abgesehen davon investiere ich seit Jahren in meine RB so viel Zeit, als wären sie meine eigenen. Das schaffe ich, da habe ich keine Bedenken.
• der letzte Punkt klingt etwas seltsam, aber:
ich möchte gerne später Kinder und ich habe den Traum vom jungen Pferd. Wie ich das unter einen Hut bringen will, ist mir bisher nicht klar. Denn beides zur gleichen Zeit ist zeit-, energie- und arbeitstechnisch absolut utopisch (Kinder, Haushalt, Arbeit UND junges Pferd…)
mit einem abgeklärten Ole, der dann schon etwas älter ist, sieht die Situation anders aus.
Das klingt wirklich doof, aber versteht mich jemand??
Ich weiß, dass ich nicht mein Leben durchplanen kann. Es wird immer anders kommen. Aber Idealvorstellungen und Träume darf man haben. Und dann käme mein junger, wenn Kinder schon älter sind.
Ja, das ist, was mir für die Entscheidung wichtig erscheint.
Ich möchte sie in Ruhe und gut überlegt treffen, denn sie ist langfristig und zieht viele Konsequenzen nach sich.
Wer weiß, wie viel Zeit uns gegönnt wäre, aber es wird bis zum Ende sein (das hoffentlich noch lange weg ist).
Hat jemand noch andere Aspekt anzumerken? Habe ich etwas nicht bedacht? War jemand mal in einer ähnlichen Situation?
Jede Meinung (ob pro oder contra) ist im Moment gut für mich!!!
Zuletzt möchte ich euch noch einen Eindruck geben!
Hier im Garten meiner Eltern (8 km weit weg vom Stall, ein toller Tag!)

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Und bei einem unsere Touren durch die Innenstadt (über den Samstagsmarkt, über eine Brücke, Treppen rauf, das Staunen war uns überall sicher!!)

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