Diskussion rund um Hufe

[renner]

Bei AZ *unterschreib*

Problem ist jedoch, die Pferde werden ja immer noch gekauft. Man geht ja davon aus ein gesundes Pferd zu kaufen. Die Probleme kommen meist erst zeitversetzt. Somit besteht ja immer noch ein Absatzmarkt ... Fraglich, wie man dagegen angehen könnte Ich mein es gibt ja AKU, aber Hufe sind da meist kein Thema oder?

[Sheitana]

Beim Hufkurs sagte M., er wurde mal von jemandem aus der WB-Szene gefragt, wie man gesunde Hufe in die Pferde bekommt.
Seine Antwort war dann: Lasst bei der nächsten Hengstleistungsprüfung alle Hengste ohne Eisen laufen, wer das schafft darf in der Zucht bleiben.
Die Antwort war: Das geht doch nicht, das schaffen die doch nicht.
Wäre aber mal ein Anfang.

Andererseits.... Rons Vater hat für ein Westernpferd große Hufe (wirklich groß, nicht groß gemacht) und kräftige Beine, Ron ebenso. Trotzdem ist er platt.....
Ist ein komplexes Thema, denke ich.

@ Renner die Frage ist aber halt auch, was ist an Hufproblemen die später kommen genetisch und was ist durch die Bearbeiter vermurkst? Schwierig.

[Fionnlagh]

Interessante Diskussion.

Fionnlagh, ich habe ein bisschen über eure Situation nach gedacht. Mir fallen drei Möglichkeiten ein, was man Probieren könnte.

Ich danke dir!

Das Hufarmor kannte ich nicht, hab ich mal angeguckt, bin ich aber definitiv sicher, dass das in unserer Situation zu wenig ist.
Wir haben mal beklebt - Duplos und hinten die Goodsmith. Mal abgesehen davon, dass das ein mega Aufwand war, der STUNDEN gedauert hat (der Bearbeiter damals war super pingelig und hat die perfekt angepasst, aber ich glaube, er hat mit Bearbeitung und allem drum und dran 5 Stunden gebraucht ), bleibt mir halt das Problem, dass diese ganzen Kunststoff-Beklebe Dinger alle einfach zu wenig herhalten und zu hoch sind und den Abrollpunkt verändern. Die Goodsmith sind ja auch ziemlich hoch...

Im Endeffekt wird es auf Beschlag raus laufen, denke ich. Ist vermutlich die beste Lösung. Ich weiß nur noch nicht, wie und wann und wen.

[Sheitana]

Ach ja, nochmal zum Thema zeitversetzt, das ist in der Zucht durchaus auch ein Problem, ja

Wenn ein Pferd schon mit 3 nicht mehr ohne Hufeisen kann ist das ein Indiz, okay, also würde Hengstleistungsprüfung barhuf eine Möglichkeit sein.
Aber nehmen wir nur mal Georgia. Die hatte bis sie zweistellig alt war nie Probleme mit den Hufen. Bis dahin hätte sie wenn sie reine Zuchtstute gewesen wäre viele Fohlen bekommen, die womöglich auch schon Fohlen gehabt hätten, bei einem Hengst wäre es nochmal um das Vielfache mehr.
Also, das gilt natürlich dann eher für regenerative Erkrankungen im Huf, die halt auch ein Problem sind. Fühligkeit müsste man ja deutlich früher merken.

[Fionnlagh]

Im Endeffekt ist Zucht immer schwierig. Sie ist halt keine natürliche Selektion, die wesentlich schneller und vor allem auch viel härter voran geht.

Die Diskussion ist übrigens sehr gut. Vielen Dank dafür!

[Sheitana]

Ich mag die Diskussion auch gerade

Und jep, natürliche Selektion ist viel härter. Vermutlich wäre Georgia unter "natürlichen Bedingungen" viel schneller platt gewesen und hätte sich einfach nicht mehr weiter fortgepflanzt.

Aber das alles stellt mich jetzt auch vor eine echt schwierige Frage (also nicht, dass ich noch züchten will, ist ja eh klar ).

TG von Finlay machen oder nicht?
Ich hätte ihn nicht mehr gezüchtet, wenn ich das von seinem Bruder früher gewusst hätte. So war er halt schon da (und ich bin soooo unendlich dankbar dafür, dass es so gekommen ist, trotz dem Schatten im Hinterkopf jetzt, dass was sein könnte).
Von seinen Genen her, von seinem Charakter, seinem Körperbau und ich denke auch von seinem Talent her wäre er eine Bereicherung für die Zucht. Definitiv Denn an solchen Hengsten mangelt es in Deutschland.
Aber was ist mit den Beinen? Seine Schwester hat nichts, sein Bruder schon. TG machen und abwarten bis er x Jahre alt ist und wenn er gesund bleibt das nutzen? Aber was, wenn eine genetische Komponente in ihm schlummert, die in der nachfolgenden Generation doch wieder zum Vorschein tritt? Auch da vielleicht erst nach x Jahren? Dann sind vielleicht auch schon wieder x Fohlen auf der Welt, die auch schon wieder Fohlen haben?

Das schweift jetzt echt vom Thema ab, ich weiß, ich wollte nur mal darlegen, dass selbst wenn man sich in der Zucht Gedanken macht es ein unheimlich schweres Thema ist.

[Cashew]

TG von Finlay machen oder nicht?

Was ist TG?

[Belgano]

Ich glaube Sheitana meint Tiefgefriersperma

[renner]

Interessante Diskussion.

Fionnlagh, ich habe ein bisschen über eure Situation nach gedacht. Mir fallen drei Möglichkeiten ein, was man Probieren könnte.

Ich danke dir!

Das Hufarmor kannte ich nicht, hab ich mal angeguckt, bin ich aber definitiv sicher, dass das in unserer Situation zu wenig ist.
Wir haben mal beklebt - Duplos und hinten die Goodsmith. Mal abgesehen davon, dass das ein mega Aufwand war, der STUNDEN gedauert hat (der Bearbeiter damals war super pingelig und hat die perfekt angepasst, aber ich glaube, er hat mit Bearbeitung und allem drum und dran 5 Stunden gebraucht ), bleibt mir halt das Problem, dass diese ganzen Kunststoff-Beklebe Dinger alle einfach zu wenig herhalten und zu hoch sind und den Abrollpunkt verändern. Die Goodsmith sind ja auch ziemlich hoch...

Im Endeffekt wird es auf Beschlag raus laufen, denke ich. Ist vermutlich die beste Lösung. Ich weiß nur noch nicht, wie und wann und wen.

Ja, es dauert auch bei uns ewig unsere erste Session hat auch über 4 Stunden gebraucht. und ist teuer
Aber dann hat auch alles 110%ig gepasst.
Den Abrollpunkt kann man aber auch ändern, indem man die Flex ansetzt - bei Mara hinten sind die Duplos mit zurückgesetztem Abrollpunkt versehen

[Schnucke]

Die Frage ist was ist mit seinem Bruder? Ists ein Vollgeschwister, wenn Halbgeschwister ist auf dieser Seite ein ähnlicher "Schaden" zu finden.

Ja es kommt vieles aus der Zucht, weil heute nicht mehr so selektiert wird wie noch vor 100Jahren. Vor hundert Jahren wurden wesentlich mehr Gebrauchspferde gezüchtet, viele Pferde auch unter staatlicher Leitung und ja dort wurde hart selektiert, weil man es sich nicht leisten konnte "Weicheier" zu züchten. Wenn heute so selektiert würde wie damals zB in TRakehnen würde es aber einen großen Aufschrei geben, denn dort wurde dann halt auch mal eine ganze Linie ausgemerzt, sprich im Ernstfall auch mal " Löwenfutter" . Dazu waren die selektionskriterien viel viel härter, wenn man das kleine Büchlein über Trakenerjagden liest bekommt man einen kleinen Einblick, es gab ettliche Jagdrennen ähnich Pardubitz. Klar waren die Pferde oft beschlagen, aber es wurde auf gute Hufe geachtet, Fehlstellungen wurden gezielt rausgezüchtet, man stand auf harte Knochen die was aushielten.
Wenn ich heute anschau wieviele WB und vor allem auch Trakehner auf viel zu kleinen Hufen rumlaufen die auch noch weichlich sind, oder Platthufe wie bei vielen Blütern, gabs da nicht kann man ja auf Dauer bei Gebrauchspferden nicht brauchen. Heute werden nicht mal hengste raus genommen die vermehrt Hufrollenprobleme vererben, die Pfeiffer vererben, wo Sommekzem in den Linien gehäuft auftritt usw. Hengste die Shiveringsymptome haben die an Muskelkrankheiten leider werden Prämienhengst, beim Trakehnerverband wurde ein Hengst mit Herzfehler Siegerhengst der noch dazu als 25jähriger schon nen Sehnenschaden hatte.
Das einzige Gestüt wo ich in letzter Zeit was von ausmerzen bestimmter "kranker" Linien gehört hab ist Lipica, die geben solche Pferde dann für 1€ ab mit der Auflage und vermerk im Pass keine Zucht. Und da waren wirklich Toppferde bei, die ganz ganz tolle Nachzucht hatten, aber eben mit bestimmten evtl. genetischen Veranlagungen die sich nicht weitervererben sollen.