Diskussion rund um Hufe
Moderator: Sheitana
Re: Diskussion rund um Hufe
Im vorherigen Stall bin ich mit meinem Pferd (Trakehner) immer barhuf ausgeritten. Es gab viele Schotterwege, aber auch Graswege. Auf Schotter bin ich überwiegend Schritt geritten, Trab und Galopp auf Gras.
Am jetzigen Stall gibts fast nur geschotterte Wege. Wenn man auch mal flotter reiten will, muss man das auf Schotter machen. Als wir vermehrt auch längere Ausritte gemacht haben und einen Wanderritt planten, habe ich für die Vorderhufe Hufschuhe besorgt.
Kleinere Runden bis zu einer Stunde etwa gehen wir aber immer noch ohne Schuhe. Bei vielen Geländekilometern hat man eben den vermehrten Abrieb an den Hufen gesehen. Und mit Schuhen geht das Pferdchen dann doch entspannter auch über Wege mit größeren Steinen. Das ist aber barfuß auch nicht so ein großes Problem, oft kann man diese Stücke vermeiden, oder ich führe mal ein Stück, wenn der Weg schlecht ist.
Von unserem Offenstalltrupp sind zwei Pferde barhuf ohne Schuhe, drei barhuf mit Schuhen zum Ausreiten, und eines rundum beschlagen. Nummer 7 ist ein Rentner und auch barhuf, wird aber nicht geritten).
Am jetzigen Stall gibts fast nur geschotterte Wege. Wenn man auch mal flotter reiten will, muss man das auf Schotter machen. Als wir vermehrt auch längere Ausritte gemacht haben und einen Wanderritt planten, habe ich für die Vorderhufe Hufschuhe besorgt.
Kleinere Runden bis zu einer Stunde etwa gehen wir aber immer noch ohne Schuhe. Bei vielen Geländekilometern hat man eben den vermehrten Abrieb an den Hufen gesehen. Und mit Schuhen geht das Pferdchen dann doch entspannter auch über Wege mit größeren Steinen. Das ist aber barfuß auch nicht so ein großes Problem, oft kann man diese Stücke vermeiden, oder ich führe mal ein Stück, wenn der Weg schlecht ist.
Von unserem Offenstalltrupp sind zwei Pferde barhuf ohne Schuhe, drei barhuf mit Schuhen zum Ausreiten, und eines rundum beschlagen. Nummer 7 ist ein Rentner und auch barhuf, wird aber nicht geritten).
Re: Diskussion rund um Hufe
In meinem alten Stall waren ausnahmslos alle 13 Pferde ohne Eisen und die 8 Reitpferde gingen auch ohne Hufschutz ins Gelände. Muss dazu sagen, dass die Wege entweder Waldwege, Sandwege oder Asphalt waren und es nie große Touren waren. Der "Alltags"Boden (Wiese und Co) war dort sehr sandig.
Mein früherer HB legte großen Wert darauf, die Hufe so zu bearbeiten, wie sie zum Pferd passen. Leider hat er mir nie erklärt, wie das bei Cashew damals genau war und hab ich damals auch noch nicht so genau hin geschaut. Zu dem Zeitpunkt hatte er aber richtig gute Hufe. Mein Traber hatte Hufe, die nie richtig schön aussahen, aber er hat auch nie Probleme mit Fühligkeit gehabt. Der HB hat dann leider ziemlich plötzlich aufgehört zu arbeiten.
Mein früherer HB legte großen Wert darauf, die Hufe so zu bearbeiten, wie sie zum Pferd passen. Leider hat er mir nie erklärt, wie das bei Cashew damals genau war und hab ich damals auch noch nicht so genau hin geschaut. Zu dem Zeitpunkt hatte er aber richtig gute Hufe. Mein Traber hatte Hufe, die nie richtig schön aussahen, aber er hat auch nie Probleme mit Fühligkeit gehabt. Der HB hat dann leider ziemlich plötzlich aufgehört zu arbeiten.
Re: Diskussion rund um Hufe
Sheitana, ich bin so was von bei dir
Mein Bub wurde mit Verstand gezogen und lief in seinen ersten Lebensjahren auf riesigen Weiden in einem Mittelgebirge. Hufbearbeitung geriet dort bei den Jungpferden durchaus mal in Vergessenheit Habe da Jährlinge und Zweijährige gesehen...
Mein Bub lief bisher in 10 Jahren bei mir genau ein Mal fühlig und da hat die Bearbeitung nicht gepasst.
Ansonsten läuft er ohne Hufschutz problemlos über Stock und Stein Das heißt aber nicht, dass er auf Biegen und Brechen barhuf bleiben muss
Also ja: genetische Faktoren, Gewöhnung und die passende Bearbeitung
Was mir allerdings schon öfter aufgefallen ist, ist dass es den Besitzern beim Versuch der Umstellung von Eisen auf barhuf durchaus an Geduld fehlt
Edit: Wir haben am Stall alle Varianten außer Kunststoffbeschlag/-bekleb.
Mein Bub wurde mit Verstand gezogen und lief in seinen ersten Lebensjahren auf riesigen Weiden in einem Mittelgebirge. Hufbearbeitung geriet dort bei den Jungpferden durchaus mal in Vergessenheit Habe da Jährlinge und Zweijährige gesehen...
Mein Bub lief bisher in 10 Jahren bei mir genau ein Mal fühlig und da hat die Bearbeitung nicht gepasst.
Ansonsten läuft er ohne Hufschutz problemlos über Stock und Stein Das heißt aber nicht, dass er auf Biegen und Brechen barhuf bleiben muss
Also ja: genetische Faktoren, Gewöhnung und die passende Bearbeitung
Was mir allerdings schon öfter aufgefallen ist, ist dass es den Besitzern beim Versuch der Umstellung von Eisen auf barhuf durchaus an Geduld fehlt
Edit: Wir haben am Stall alle Varianten außer Kunststoffbeschlag/-bekleb.
Re: Diskussion rund um Hufe
Unsere Ponys stehen auf Sand. Draußen haben wir Straße/Plattenwege und Gras/Sandwege. Kein Problem ohne Schutz. Direkt vor dem Paddock gibt es fünf Meter mit Schotter, Atlantik läuft da etwas fühlig und da hat die Milli schon arge Probleme. Der Rest ist auch für sie kein Ding.
- Sheitana
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Re: Diskussion rund um Hufe
@ Cashew, hattest du den Kel******? Wenn ja, von dem habe ich auch ein sehr schöne Arbeit gesehen, ja, bis eben gewechselt werden musste.
Wenn Abby auf allen Böden gut läuft, aber nicht auf scharfem Schotter, dann denke ich nicht zuerst an Eisen. Sondern daran, dass ich sie daran nicht genügend gewöhnt habe. Okay, ich hatte jetzt ja Eisen drauf und hätte sie auch drauf gelassen... ist schon einfacher, als Hufschuhe, gebe ich zu
Was mir aber immer Bauchweh macht, wenn ich dann höre "mach doch Eisen drauf, unsere laufen über Schotter, als wäre es ebener Boden".
Öhm, ne, das will ich auch nicht Ich mag es, dass mein Pferd den anderen Untergrund erkennt und vorsichtig über unebenen Schotter geht und aufpasst, wo sie hin tritt und ihre Gelenke schont
Man muss halt irgendwie die feine Linie finden wo Vorsicht normal ist und es gut ist, dass die Pferde schauen und wo sie fühlig werden, weil sie Schmerzen haben.
Das auch. Und, dass eben auch zu schnell zu Eisen gegriffen wird.
Wenn Abby auf allen Böden gut läuft, aber nicht auf scharfem Schotter, dann denke ich nicht zuerst an Eisen. Sondern daran, dass ich sie daran nicht genügend gewöhnt habe. Okay, ich hatte jetzt ja Eisen drauf und hätte sie auch drauf gelassen... ist schon einfacher, als Hufschuhe, gebe ich zu
Was mir aber immer Bauchweh macht, wenn ich dann höre "mach doch Eisen drauf, unsere laufen über Schotter, als wäre es ebener Boden".
Öhm, ne, das will ich auch nicht Ich mag es, dass mein Pferd den anderen Untergrund erkennt und vorsichtig über unebenen Schotter geht und aufpasst, wo sie hin tritt und ihre Gelenke schont
Man muss halt irgendwie die feine Linie finden wo Vorsicht normal ist und es gut ist, dass die Pferde schauen und wo sie fühlig werden, weil sie Schmerzen haben.
Re: Diskussion rund um Hufe
Naja, der Bär lief die ersten beiden Sommer seines Lebens auf österreichischen Hochalmen rum... . Man sollte meinen, das wär ne ganz gute Gewöhnung gewesen
Und mit der Hufbearbeitung war´s da auch nix in der Zeit...
Bleibt in unserem Fall vermutlich vor allem die Genetik übrig . Würde auch die ständige Neigung zu Strahlfäule und Abszesse erklären - die sind völlig unabhängig von Bearbeiter, Bearbeitungsrichtung, Duplos, Barhuf, Fütterung, Haltung, Bewegung... die einzige Konstante ist Nässe - die verträgt er nicht
Ich werde mal demnächst Fotos von den Hufen machen, wie der Ist-Zustand derzeit ist. Und ja, dass er über alles drüber läuft, als wär da nix, das will ich jetzt auch nicht. Aber Schmerzen halt auch nicht. Es ist und bleibt schwierig...
Ich danke euch für eure Gedanken und Berichte!
Und mit der Hufbearbeitung war´s da auch nix in der Zeit...
Bleibt in unserem Fall vermutlich vor allem die Genetik übrig . Würde auch die ständige Neigung zu Strahlfäule und Abszesse erklären - die sind völlig unabhängig von Bearbeiter, Bearbeitungsrichtung, Duplos, Barhuf, Fütterung, Haltung, Bewegung... die einzige Konstante ist Nässe - die verträgt er nicht
Ich werde mal demnächst Fotos von den Hufen machen, wie der Ist-Zustand derzeit ist. Und ja, dass er über alles drüber läuft, als wär da nix, das will ich jetzt auch nicht. Aber Schmerzen halt auch nicht. Es ist und bleibt schwierig...
Ich danke euch für eure Gedanken und Berichte!
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
Re: Diskussion rund um Hufe
Ich weiß nicht, wie es bei euren Bearbeitern ist, aber die ich so mitbekommen habe sind alle total auf den Huf fixiert. Der muss "perfekt" werden. Mit zig Theorien, die alle zum Optium führen sollen. Zum THEORETISCH perfekten Huf.Sheitana hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 13:02 Mir ist spontan noch ein dritter Grund eingefallen: Wir lassen die Hufe nicht so sein, wie sie sein sollen.
Ist ein Huf schief/steht ein Bein schief, wollen wir das immer gerade haben. Wenn das Pferd aber von Grund auf eine Fehlstellung hat, so wird ihm ein (optisch) gerader gemachter Huf immer Probleme bereiten.
Dafür schaute kaum einer auf das ganze Pferd. Auf die Statik, die Bewegung, den Körper, die Eigenheiten. Immer nur: der Huf.
Ich kann natürlich nur von den Pferden reden, die bei mir im Umfeld sind und waren. Ganz ehrlich, 90% der Barhufer waren fühlig, hatten nach der Bearbeitung sichtlich Aua, machten mooonatelang mit Umstellungen rum, bis jemand anderes kam und wieder alles umstellte usw.
Kaum eins lief im Gelände ohne Hufschuh, in einem Stall auch fast jedes damit auf dem Platz.
Ich sehe so viele barhuf Pferde, die mit (und wenn es nur wenig ist!) Aua auf ihren Ausläufen stehen/ laufen. Für die Besitzer ist das halt normal. Und es gab immer wieder HGs...
Und zu den Besitzern: was die sich alle für einen Kopf wegen der Hufe und Bearbeitern machen. Puh.
Ich bin echt für barhuf, wenn das Pferd absolut schmerzfrei durch den Alltag kommt. Auch nach der Bearbeitung nicht 5 Tage rumautscht.
Mein Araber lief über jeden Boden. Den wuppte auch kein großer Schotter im Galopp. Ich hatte da nie ein Thema mit.
Bis ich hier her zog und er sich die Hinterhufe zuviel ablief. Ab da musste ich beschlagen. Er wäre trotzdem noch ohne gelaufen.
Leider hatte ich dann erstmal keinen besonders guten Schmied (war halt der, der dorthin kam), hatte auch keine Ahnung.
Allerdings merkte ich später, was ein echt guter Schmied am Laufbild machen kann und wie sich das auf den ganzen Körper auswirkt. Finger hoch.
Und das sind dann auch Leute, die das gesamte Pferd beurteilen, sich Gedanken machen und nicht huffixiert sind. Das wiederum habe ich halt so bisher nur bei Schmieden erlebt. Nicht bei Bearbeitern, egal welcher Richtung.
Tabo war dann eh beschlagen, der konnte aufgrund der Sohle nicht barhuf. Der autschte auch ab und zu mit Eisen.
Wie gesagt, ich finde barhuf prima- wenn schmerzfrei. Und nur reiten mit HS ist für mich nicht schmerzfrei.
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Re: Diskussion rund um Hufe
Definitiv ist das so, ja...Riff hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 15:49 Ich weiß nicht, wie es bei euren Bearbeitern ist, aber die ich so mitbekommen habe sind alle total auf den Huf fixiert. Der muss "perfekt" werden. Mit zig Theorien, die alle zum Optium führen sollen. Zum THEORETISCH perfekten Huf.
Dafür schaute kaum einer auf das ganze Pferd. Auf die Statik, die Bewegung, den Körper, die Eigenheiten. Immer nur: der Huf.
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Re: Diskussion rund um Hufe
Na, eher zuviel beachtung. Fohlen stehe eigentlich alle zehenweit. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und die beine gerade dreht. da wir aber alles schön gerade un symmetrisch wollen und zehenwet bei Fohlenschauen Abzug bringt, stellt man sie hatl mal direkt so gerade wie möglich. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und ...das pferd zeheneng steht
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
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Re: Diskussion rund um Hufe
Danke,dass du das sagst. Hab mich heute erst gewundert, warum unsere Minis eigentlich so merkwürdig da stehen. Aber das klingt so logisch.lungomare hat geschrieben: ↑Di 7. Sep 2021, 16:21Na, eher zuviel beachtung. Fohlen stehe eigentlich alle zehenweit. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und die beine gerade dreht. da wir aber alles schön gerade un symmetrisch wollen und zehenwet bei Fohlenschauen Abzug bringt, stellt man sie hatl mal direkt so gerade wie möglich. bis der Brustkorb breiter wird, die ellbogen nach außen drückt und ...das pferd zeheneng steht