Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Moderator: Stjern

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Cat_85
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von Cat_85 »

kanuffel hat geschrieben:Zumal ich mir dann Gedanken mache,was passiert mit den gesamten Sehnen und Bändern,wenn ein Huf jaaahrelang zu lang etc. pp. war....
Es ist schon ein großer Unterschied, ob ich nur das "zu viel" im Ganze wegnehme, so das sich die Stellung kaum verändert, oder ob ich willentlich "ins Leben" schneide, was bei NHC nicht passiert. Das kann für einen Laien dann schon mal nach viel aussehen, ist es aber eigentlich nicht, da die Stellung im Verhältnis fast gleich bleibt.

Ich glaube, dieses
kanuffel hat geschrieben:Wie bereits gesagt fand ich es bei der Stute so krass,eben weil es immer heißt NHC = weniger ist mehr.Und diese extreme Verkleinerung des Hufes in 1-2 Behandlungen!Dann kann man solche Aussagen nicht treffen!
Das "weniger ist mehr" ist, denke ich, darauf bezogen, dass man eben nicht ins noch brauchbare Sohlen- und Strahlhorn schneidet. Aber an sich ist die Aussage schon zu pauschal. NHC ist einfach mehr, als nur Mustanghufe.
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

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roniybb
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von roniybb »

Dann finde ich es noch schlimmer, wenn quasi jeder unter NHC machen kann was er für Richtig hält? Wie kann ich als Laie da die Spreu vom Weizen trennen? Ihn 1 Jahr lang arbeiten lassen und schauen ob die Pferde lahm werden oder nicht?
Ich hab eine konkrete Frage an den Menschen gestellt, der potenziel meine Pferde hätte bearbeitet, da er aus der Nähe kommt. Und ich habe keine zufriedenstellende Antwort bekommen, auf eine Frage, die man auch theoretisch beantworten muss können, egal wie der Huf aussieht.
Natürlich glaube ich der HO, ich sehe ja, dass es besser wird.
Ich wolte lediglich wissen, wie bei NHC das Problem gelöst werden würde, ob es einen anderen Weg gibt, schmalere Hufe ohne hebelnde Ecken zu bekommen ohne 14 Tägig die Eckstreben zu kürzen im Sommer....da bleibt es bei der HO, sie hat zumindest ein gutes theoret. Wissen und die Füße sind auch besser als beim Schmied....
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A.Z.
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von A.Z. »

Schade, dass der Mann nicht bereit war, dir die Frage zu beantworten. Aber nicht jeder kann sich theoretisch gut ausdrücken oder/und ist bereit, kostenlos Auskünfte an Nichtkunden zu geben.

Ja, es ist wirklich so, dass im Grunde jeder "Ich bearbeite nach NHC" verkaufen kann. Ich weiß sogar von einer Dame, mit der ich schon persönlich sprach, dass sie sich die Sachen im Selbststudium angeeignet habe und die gleichzeitig Visitenkarten verteil, wo sie diese Leistung anbietet.

Es gibt zumindest einen mir bekannten Ausbilder in dem Bereich, wo man in der Tat mehr als einen Wochenendlehrgang besucht haben muss und wo Weiterbildung verpflichtend ist. Der bietet auf seiner Homepage eine Liste von entsprechend aus- und weitergebildeten Hufpflegern an.
Viele Grüße Angela

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roniybb
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von roniybb »

Ja, da hab ich die Adresse auch her, aber mir ist das zu heiß....Langzeitergebnisse kenne ich keine, und Mustanghufe haben wir hier eher selten, da spricht schon unser weicher Boden dagegen...
Als mein Criollo nach DTL kam, hatte er super Hufe, zumindest auf den Bildern im Pass. Aber er lebte auch fast 4 Jahre in der Wildnis. Hier sind die Hufe aus dem Leim gegangen, und er wurde lt Vorbesitzerin immer regelmäßig ausgeschnitten. Ob es nun am Bearbeiter lag oder am Boden, keine Ahnung. Ich kämpfe nun schon über 2 Jahre an den hebelnden Ecken und laaaaangsam ist Licht am Ende des Tunnels...Mühsamm, sehr mühsam
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A.Z.
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von A.Z. »

Das Problem für Pferdehufe in menschlicher Haltung ist eigentlich, dass sich die Böden auf denen die Pferde überwiegend leben (Weide) und die Böden auf denen sie gearbeitet - speziell ausgeritten - werden, so krass unterscheiden.

Würden wir die Pferde nur auf weichen Böden arbeiten, dann könnten sie gut Hufe haben, wie die französischen Camarguepferde, die im Sumpf leben. Wenn man deren Hufe anguckt - die sind weit und flügelig und das ist gut so. Damit sinken sie nämlich ggfs. weniger schlimm ein.

Aber wir wollen und brauchen für die Arbeit mit unseren Pferden eher Hufe, wie die Mustangs sie haben. Für harte Böden, abriebfest mit dicker Sohle und lieber bissl kompakter.

Diesen Spagat bekommen wir nach NHC besser hin. Mein Pferd konnte noch nie so gut fast durchgängig auf allen Böden laufen. Wenn er mal viel Zeit auf der Wiese verbringt, muss ich ihm halt den Abrieb verpassen, den ein harter kiesiger, splittiger Boden ihnen geben würde. Hat mich erst gestern wieder eine knappe Stunde und viel Schweiß gekostet.

Meine Hufpflegerin - die auch der genannten Schule kommt - kürzt übrigens umkippende Eckstreben. Wobei sie meist viel eher durch das steinelige Geläuf unseres Gelände abbrechen und abgerieben werden.
Wenn ich das so überlege, dürfte ein Mustang kaum umkippende Eckstreben haben, weil die vermutlich weg brechen, ehe sie umklappen können. :-e
Viele Grüße Angela

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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von roniybb »

Naja, das sind ja auch meine Überlegungen. In Argentinien hat ihm niemand die Hufe bearbeitet....
Aber ich hab nun mal weichen Lehmboden ohne Abriebsschancen und mein Reitplatz ist auch zu weich...Gelände geht nicht.
Mal schauen wo ich lande..
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Katniss
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von Katniss »

roniybb hat geschrieben:Naja, das sind ja auch meine Überlegungen. In Argentinien hat ihm niemand die Hufe bearbeitet....
Aber ich hab nun mal weichen Lehmboden ohne Abriebsschancen und mein Reitplatz ist auch zu weich...Gelände geht nicht.
Mal schauen wo ich lande..
Dann ist HO noch deutlich schlechter geeignet als NHC. Bei der HO ist man auf den Abrieb angewiesen. Die Hufwand wird zum Beispiel an einer Seite ausgedünnt, damit sie sich schneller abläuft. Wenn kein/ kaum Abrieb stattfindet funktioniert das System nicht.

Ich habe eine Stute die vor 2 Monaten nach vielen Jahren Beschlag (sie ist 20 und hat bestimmt schon nach dem Einreiten Eisen bekommen) auf Barhuf umgestellt wurde. Sie läuft auf allen Böden, darüber bin ich sehr erstaunt. :-o Sie wird nach NHC bearbeitet.

Gerade mit Physik ist es bei HO oft nicht so weit her. Ich empfehle einen Tread in einem großen deutschen Reitforum. Der heißt:

Reetdach, Mustangsroll, Tragrand, Sohle & Co. - Hufphysik und Kräfte am und im Huf

Mit Google dürfte man fündig werden. Da gibt es einen Statiker, der mal eine schicke Berechnung gemacht hat.
roniybb
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von roniybb »

Ja, das verstehe ich. Aber ich habe niemanden, der meine Pferde zum laufen bringt. Und der NHC ler war wie gesagt wieder mal ein Versuch. Ich wohne nun mal am Hintern der Welt.... :evil:
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A.Z.
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von A.Z. »

Vielleicht lädst du ihn doch mal zu einen Vororttermin ein - ganz unverbindlich ohne Bearbeitungsauftrag. So von Angesicht zu Angesicht redets sich manchmal besser.
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Cat_85
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Re: Hufpfleger NHC vs. Huforthopäde

Beitrag von Cat_85 »

roniybb hat geschrieben:Ja, das verstehe ich. Aber ich habe niemanden, der meine Pferde zum laufen bringt. Und der NHC ler war wie gesagt wieder mal ein Versuch. Ich wohne nun mal am Hintern der Welt.... :evil:
Es ist natürlich immer schade, wenn man dann so eine schlechte Erfahrung macht. Aber generell sagt das ja erstmal nichts über die Bearbeitungsform an sich aus.
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

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