Legerté
Re: Legerté
So, im Buch habe ich bissel weitergelesen. Bin gerade beim Thema "Hand" und "Biegen". Jetzt habe ich auch die Antwort auf meine Frage gefunden, wie man Jungpferde weiter ausbildet. Das wird darin toll beschrieben. Nämlich durch Biegung die Dehnungshaltung zu erarbeiten. Wenn man sein Pferd durch Biegen gymnastiziert, käme die Dehnungshaltung fast von alleine. Das muss ich auch mal ausprobieren.
- La Espanola
- Nachwuchspferd
- Beiträge: 522
- Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12
Re: Legerté
Stimmt!! Unser "Trinker der Lüfte" -El Mirrador heißt "der Wachturm" und der Name ist Programm- hat es auch so gut gelernt. Seiner Meinung nach ist die natürliche Kopfhaltung eines Arabers mit der Nase über der Stirnhöhe...bei ihm habe ich das erste Mal verstehen könne, wie ein Pferd einem Reiter das Nasenbein gefährden kann. Er wäre herkömmlich ausgebildet ein Kandidat für die verschiedenen Hilfszügel gewesen, aber zum einen wollten wir das ja sowieso nicht und zum anderen kann er ganz schlecht mit Druck umgehen und so eingeengt wahrscheinlich zum Problempferd geworden.
Daher war uns bei ihm die korrekte und reele durch Mitarbeit angebotene Dehungshaltung ja so wichtig. Inzwischen macht er es ganz toll an der Longe und unter dem Sattel und läßt jetzt sogar mal im Freilauf und auf der Weide laufend den Hals fallen.
Daher war uns bei ihm die korrekte und reele durch Mitarbeit angebotene Dehungshaltung ja so wichtig. Inzwischen macht er es ganz toll an der Longe und unter dem Sattel und läßt jetzt sogar mal im Freilauf und auf der Weide laufend den Hals fallen.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.
http://www.reitschwein.de
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.
http://www.reitschwein.de
- Biggi
- Lehrpferd
- Beiträge: 4659
- Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
- Wohnort: im schönen Bergischen Land
Re: Legerté
Ich hab da mal eine Frage an die mehr-Wissenden unter den Legerete-Fans: Kann man ein Pferd im Sinne der Legerete ausbilden/konditionieren, wenn man gebisslos reitet?
Es geht mir um die Abkauübungen. Um Genick öffnen, Maul öffnene, Kauen. Das alles könte ich (wenn ich es könnte
) vom Boden aus mit Hilfe der Finger üben. Aber macht das überhaupt Sinn, wenn ich mein Pfer bspw. mit Sidepull reite?
Es geht mir um die Abkauübungen. Um Genick öffnen, Maul öffnene, Kauen. Das alles könte ich (wenn ich es könnte

Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!
Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen!
Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!
Sch(r)ecken-Fersehen
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!


Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!
Sch(r)ecken-Fersehen
Re: Legerté
was genau ist deine vorstellung von legerete? also welche schule? karl? racinet?
und warum willst du zB nach karl reiten, aber ohne gebiss?
welche elemente der legerete sind dir wichtig?
für mich sind essentielle elemente der schule nach karl das abfragen des kauens und das abfragen des nase nach vorn streckens, gebiss nach vorn ziehens, genick öffnens. stelle ich mir beides schwierig vor ohne gebiss
das demi arret, also die 'schnelle' aufwärtsparade, wäre jetzt nicht so kritisch
weißt du, ich denke, dass man auch ohne diese beiden elemente leicht und fein reiten kann.
am boden mit den fingern die abkauübungen zu machen macht durchaus sinn. habe meine grad 3 wochen lang unter anderem damit aus einer fiesen blockade rausgeholt (war anweisung der physio, ihn kauen zu lassen - und die gesamten abkauübungen haben ihm sichtlich gut getan)
es steht dir halt dann nicht als mittel unterm sattel zur verfügung.
ich sags mal, wie ich es sehe: für mich gehört das gebiss zur legerete nach karl (die anderen meister kenn ich nicht so). aber man kann auch ohne fein reiten - es ist dann halt nicht authentisch ecole de legerete, so what?
und warum willst du zB nach karl reiten, aber ohne gebiss?
welche elemente der legerete sind dir wichtig?
für mich sind essentielle elemente der schule nach karl das abfragen des kauens und das abfragen des nase nach vorn streckens, gebiss nach vorn ziehens, genick öffnens. stelle ich mir beides schwierig vor ohne gebiss
das demi arret, also die 'schnelle' aufwärtsparade, wäre jetzt nicht so kritisch
weißt du, ich denke, dass man auch ohne diese beiden elemente leicht und fein reiten kann.
am boden mit den fingern die abkauübungen zu machen macht durchaus sinn. habe meine grad 3 wochen lang unter anderem damit aus einer fiesen blockade rausgeholt (war anweisung der physio, ihn kauen zu lassen - und die gesamten abkauübungen haben ihm sichtlich gut getan)
es steht dir halt dann nicht als mittel unterm sattel zur verfügung.
ich sags mal, wie ich es sehe: für mich gehört das gebiss zur legerete nach karl (die anderen meister kenn ich nicht so). aber man kann auch ohne fein reiten - es ist dann halt nicht authentisch ecole de legerete, so what?
- Biggi
- Lehrpferd
- Beiträge: 4659
- Registriert: Do 17. Mai 2012, 18:00
- Wohnort: im schönen Bergischen Land
Re: Legerté
mosheline hat geschrieben:was genau ist deine vorstellung von legerete? also welche schule? karl? racinet?
und warum willst du zB nach karl reiten, aber ohne gebiss?
Ähem,hüstel, so tief stecke ich in Materie gar nicht drin, schäm![]()
![]()
. Ich bin eigentlich auch nicht so der Anhänger-Typ, sondern eher der "Rauspicker". Ich habe einige Artikel über PK gelesen und z.B. Bea Borelle in einigen Artikel in einer Pferdezeitschrift bestaunt. Ich fand die Art mit dem Pferd umzugehen und Probleme anzugehen einfach pferdefreundlich.
welche elemente der legerete sind dir wichtig?
Ich habe ja eine total trensensaure, ältere Isistute, die sich nach wenigen Minuten reiten oden Bodenarbeit der Trense durch Einrollen entzieht. Nach vielem Ausprobieren haben wir ein Sidepull gefundem, auf das sie nicht mit Abneigung reagiert und deshalb möchte ich sie weiterhin gebisslos arbeiten.
für mich sind essentielle elemente der schule nach karl das abfragen des kauens und das abfragen des nase nach vorn streckens, gebiss nach vorn ziehens, genick öffnens. stelle ich mir beides schwierig vor ohne gebiss
das demi arret, also die 'schnelle' aufwärtsparade, wäre jetzt nicht so kritisch
Mir ist klar, dass mein Pferd aus dem Einrollen herauskommen muss, wenn es sich jemals selbst tragen soll. Und da ich zu diesem Thema gerade einen Artikel gelesen hatte, dachte ich, das könne ein Weg für uns sein. Zumal meine RL auch schon des öfteren was von Abkauübungen und Genick öffnen gemurmelt hat.
weißt du, ich denke, dass man auch ohne diese beiden elemente leicht und fein reiten kann.
am boden mit den fingern die abkauübungen zu machen macht durchaus sinn. habe meine grad 3 wochen lang unter anderem damit aus einer fiesen blockade rausgeholt (war anweisung der physio, ihn kauen zu lassen - und die gesamten abkauübungen haben ihm sichtlich gut getan)
Wäre für uns ja vielleicht auch ein Weg?!?!
es steht dir halt dann nicht als mittel unterm sattel zur verfügung.
ich sags mal, wie ich es sehe: für mich gehört das gebiss zur legerete nach karl (die anderen meister kenn ich nicht so). aber man kann auch ohne fein reiten - es ist dann halt nicht authentisch ecole de legerete, so what?
Viele Grüße
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!
Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen!
Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!
Sch(r)ecken-Fersehen
Birgit
Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen!


Das Tagebuch der schrecklichen Schecken!
Sch(r)ecken-Fersehen
Re: Legerté
Ich trau mich eigentlich kaum, hier was dazu zu schreiben, weil ich mir noch nicht so das megamäßige Fachwissen angelesen habe, aber ich finde es super spannend !
Wir reiten unseren große Haffi, 153 cm, sehr schwer, klassisch mit einer Trainerin, die nach PK arbeitet und ich bin jedes mal wieder begeistert. Ich bin vor meiner längeren Reitpause auf meinen früheren PFerden alt-californisch western geritten und hab halt jetzt gewechselt.
Und ganz ehrlich, ich bin noch nie so leicht und fein geritten wie jetzt. Wenn der Dicke mit seinen 550 kg nur auf Ausatmen anhält oder seine Schritte verlängert, weil ich "lang" denke und sitze könnte ich im Kreis grinsen vor Freude. Die Dehnungshaltung ist ihm lange sehr schwer gefallen, weil er von Natur aus ganz viel Hals und hohe Aufrichtung mitbringt, aber über viel Biegen und Kauen wird es immer besser. Schulterherein war auch nicht einfach - kein Wunder, bei DER Schulter - aber auch das klappt immer leichter...
Zu dem Thema Ausreiten hatte unsere Trainerin einen finde ich super Tipp: Wir sind alle Freizeitreiter und machen auch gernmal gemütliche Klönausritte - und wussten nicht genau, wie wir das handhaben sollen. Ihr Rat: schon zwischen durch an der Haltung arbeiten, Schulerherein und ähnliches mit einbauen und dann ein klares Signal geben - wir kraulen kurz am Widerrist und geben die Zügel hin - dass heisst " Trödeln". Dann darf er auch mal "vor sich hin latschen" - und wir klönen. Wenn ich dann die Zügel wieder aufnehme, ist er auch ziemlich schnell "wieder da". So weiss er, was ich von im will !
Lg, Trixi
Wir reiten unseren große Haffi, 153 cm, sehr schwer, klassisch mit einer Trainerin, die nach PK arbeitet und ich bin jedes mal wieder begeistert. Ich bin vor meiner längeren Reitpause auf meinen früheren PFerden alt-californisch western geritten und hab halt jetzt gewechselt.
Und ganz ehrlich, ich bin noch nie so leicht und fein geritten wie jetzt. Wenn der Dicke mit seinen 550 kg nur auf Ausatmen anhält oder seine Schritte verlängert, weil ich "lang" denke und sitze könnte ich im Kreis grinsen vor Freude. Die Dehnungshaltung ist ihm lange sehr schwer gefallen, weil er von Natur aus ganz viel Hals und hohe Aufrichtung mitbringt, aber über viel Biegen und Kauen wird es immer besser. Schulterherein war auch nicht einfach - kein Wunder, bei DER Schulter - aber auch das klappt immer leichter...

Zu dem Thema Ausreiten hatte unsere Trainerin einen finde ich super Tipp: Wir sind alle Freizeitreiter und machen auch gernmal gemütliche Klönausritte - und wussten nicht genau, wie wir das handhaben sollen. Ihr Rat: schon zwischen durch an der Haltung arbeiten, Schulerherein und ähnliches mit einbauen und dann ein klares Signal geben - wir kraulen kurz am Widerrist und geben die Zügel hin - dass heisst " Trödeln". Dann darf er auch mal "vor sich hin latschen" - und wir klönen. Wenn ich dann die Zügel wieder aufnehme, ist er auch ziemlich schnell "wieder da". So weiss er, was ich von im will !
Lg, Trixi
Re: Legerté
Hallo ihr lieben,
ich habe gerade das ganze Thema gelesen und dann ist mir noch was in den Sinn gekommen:
PK und BB sind ja quasi "Klassiker". Wenn jetzt z.B. jemand nach dem angewandten Reitstiel fragt und man Klassisch sagt kommt dann die Gegenfrage Wie Klassisch?
Da wären ja noch Klassisch Barock und Klassisch Iberisch. Was genau hat es mit denen beiden auf sich? Ich habe davon absolut keine Ahnung aber würde es gern zum Verständnis erklärt bekommen.
Wie unterscheiden sich PK/ BB zu Klassisch Barock und Klassisch Iberisch > Gibt es noch mehr?
ich habe gerade das ganze Thema gelesen und dann ist mir noch was in den Sinn gekommen:
PK und BB sind ja quasi "Klassiker". Wenn jetzt z.B. jemand nach dem angewandten Reitstiel fragt und man Klassisch sagt kommt dann die Gegenfrage Wie Klassisch?
Da wären ja noch Klassisch Barock und Klassisch Iberisch. Was genau hat es mit denen beiden auf sich? Ich habe davon absolut keine Ahnung aber würde es gern zum Verständnis erklärt bekommen.
Wie unterscheiden sich PK/ BB zu Klassisch Barock und Klassisch Iberisch > Gibt es noch mehr?
Re: Legerté
PK und BB sind schon ziemlich verschieden.
PK ist im grunde recht nah an der klassischen reitweise, wie sie zB als klassisch deutsch in der HdV niedergelegt ist.
BB ist klassisch barock
das sind 2 reitweisen, die auf grundlegend anderen aufgaben für pferd und reiter basieren
iberisch kenn ich mich nicht so aus - meines wissens arbeitsreitweisen - also noch wieder was anderes als barock oder kavalleriereiterei - dafür die basis für die westernreitweisen
für die westernreitweise wäre wohl die californische die klassik, basiert letzlich auf den iberischen arbeitsreitweisen
also das ist so die einteilung die ich für mich bisher geschaffen habe.
klassisch ist keine reitweise, sondern ein attribut.
die reitweise bestimmt sich nach dem ursprünglichen zweck (weshalb ich für die moderne sportreiterei auch genau den begriff wählen würde
).
und die klassischen zwecke waren eben arbeitsreitweisen und kriegsreitweisen - wobei die barockreiterei eine stilisierung des berittenen nahkampfs darstellt, soweit ich weiß, was eben doch ein ganz anderes reiten erfordert als ein kavalleriepferd, was im trupp strecke machen soll
der begriff klassisch scheint mir eher als gütesiegel genutz zu werden heute, ich weiß nicht, ob es dafür eigenltich eine stringente definition gibt. jeder, der meint, es richtig zu machen, beruft sich auf klassisch
sorry, bin grad nicht sonderlich gut im formulieren...
PK ist im grunde recht nah an der klassischen reitweise, wie sie zB als klassisch deutsch in der HdV niedergelegt ist.
BB ist klassisch barock
das sind 2 reitweisen, die auf grundlegend anderen aufgaben für pferd und reiter basieren
iberisch kenn ich mich nicht so aus - meines wissens arbeitsreitweisen - also noch wieder was anderes als barock oder kavalleriereiterei - dafür die basis für die westernreitweisen
für die westernreitweise wäre wohl die californische die klassik, basiert letzlich auf den iberischen arbeitsreitweisen
also das ist so die einteilung die ich für mich bisher geschaffen habe.
klassisch ist keine reitweise, sondern ein attribut.
die reitweise bestimmt sich nach dem ursprünglichen zweck (weshalb ich für die moderne sportreiterei auch genau den begriff wählen würde

und die klassischen zwecke waren eben arbeitsreitweisen und kriegsreitweisen - wobei die barockreiterei eine stilisierung des berittenen nahkampfs darstellt, soweit ich weiß, was eben doch ein ganz anderes reiten erfordert als ein kavalleriepferd, was im trupp strecke machen soll
der begriff klassisch scheint mir eher als gütesiegel genutz zu werden heute, ich weiß nicht, ob es dafür eigenltich eine stringente definition gibt. jeder, der meint, es richtig zu machen, beruft sich auf klassisch

sorry, bin grad nicht sonderlich gut im formulieren...