Hufabszess

Moderator: Sheitana

ehem User

Hufabszess

Beitrag von ehem User »

Hallo,

bei meinem Großen ist gestern ein Hufabszess vorne links diagnostiziert worden. Der entstand vermutlich durch die abgewetzten Hufe (nachzulesen in meinem TB). Der Abszess wurde aufgestochen und es kam - so wurde mir berichtet - sehr viel Eiter raus. Nun steht er auf dem Paddock und hat einen Aufgussverband drum, den ich gestern Abend nochmal gründlich gewässert habe. TA kommt morgen Abend zum Huf-Aufschneiden vorbei. Ich selbst war gestern bei dem Termin gar nicht dabei und konnte ihn daher nichts fragen (erst morgen).

Hat jemand Erfahrungen mit Hufabszessen? Wie sollte die Nachsorge aussehen? Habt ihr einen Spezialbeschlag draufmachen lassen oder ihn barhuf laufen lassen? Fragen über Fragen...

Mangels Erfahrungen bin ich dankbar für Tipps! :)
Schimmelchen
Remonte
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Re: Hufabszess

Beitrag von Schimmelchen »

Hufabszesse sind normalerweise keine große Sache. Sobald der Abszess aufgeschnitten und der Eiter rauskann ,ist der Druck weg und das Pferd schmerzfrei.
Mein Pferd hatte vor Jahren mal zwei Abszesse in einem Jahr. Leider hat der Tierarzt das erst mal nicht tief genug geschnitten und mein Pony hat an derselben Stelle wieder einen Abszess bekommen. Mein Pferd ging barfuss. Ich habe die ersten paar Tage einen Hufverband angelegt und das ganze mit Kromberg Teerverband (=wasserdicht) umwickelt.
Ins Loch habe ich mit Betaisadonna durchtränkte Watte reingestopft und sobald eine dünne Schicht Horn nachgewachsen ist (das dauert nur ein paar Tage) habe ich anstatt Betaisadonna Buchenhozteer genommen. Man konnte fast zusehen, wie das Loch kleiner wurde. Lt. meinem Tierarzt ist es wichtig, dass man die Watte ordentlich fest reinstopft, weil das Horn - wenn Gegendruck da ist - besser wächst.
Den Verband braucht es nur solange, bis die dünne Hornschicht nachgewachsen ist; also nur ein paar Tage. Dann reicht es, wenn man das Loch gut ausstopft, damit kein Dreck od. kleine Steine reinkommen.
Ein Beschlag ist nicht notwendig.
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eseilena
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Re: Hufabszess

Beitrag von eseilena »

Genau, Beschlag ist nicht notwendig. Ich habe allerdings damals für die ersten paar Tage auf der Koppel (als mein Pferd nach ein paar Tagen Hufverband und dünner Hufschicht das Okay für Koppelgang hatte) vorsichtshalber Hufschuhe aufgezogen.
ehem User

Re: Hufabszess

Beitrag von ehem User »

Danke euch.

Vermutlich werde ich um einen Beschlag gar nicht herumkommen, da er wg. abgewetzter Hufe erst vor kurzem vorne wieder Eisen draufbekommen hat :? Befürchte, derzeit könnte er wg. seiner Fühligkeit ohne Beschläge gar nicht laufen...

Die HO (arbeitet nach Biernath) habe ich gefragt (wir standen bislang nur telefonisch in Kontakt), sie rät im Grunde von Beschlägen ab, da der Heilungsprozess eher behindert würde und sich der Huf durch fehlende äußere Reize sehr viel langsamer regenerieren könne. Allerdings bedürfe das dann täglich sorgfältiger Pflege. Sie meinte aber auch, wenn ich das Gefühl habe, da müsse Beschlag drauf, dann solle ich das machen lassen. Der TA, der heute ausschneiden kommt, wird mir vermutlich auch dazu raten.

Hat vllt. jemand Erfahrung mit diesen Spezialbeschlägen? Vor allem, wie sich die auf den Heilungsprozess auswirken (können)?
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eseilena
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Re: Hufabszess

Beitrag von eseilena »

Bei unserem allerersten Hufabszeß vor vielen Jahren bekam mein Pferd normale Eisen, und darunter eine Lederplatte. Wären das deine Spezialbeschläge, oder sehen die wieder anders aus? Das heilte bei uns damals auch ganz gut ab.

Mei, wenn es die momentane Situation erfordert/für sinnvoll erscheinen läßt, hätte ich auch kein Bauchweh damit, nochmal für eine Beschlagperiode Eisen drauf zu machen; auf diese 6-8 Wochen kommt es bei der Barhufumstellung dann m.E. auch nicht mehr an :nix: .

Wenn er wegen Fühligkeit ohen Eisen überhaupt nicht läuft, fordert das das Hufwachstum ja auch nicht; ich denke, Bewegung mit Eisen ist fürs gesamte Pferd besser, als keine Bewegung ohne Eisen, weil Schmerzen.
ehem User

Re: Hufabszess

Beitrag von ehem User »

Eseilena, danke, das wollte ich hören! :hug:
Schimmelchen
Remonte
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Re: Hufabszess

Beitrag von Schimmelchen »

Hufschuhe gehen nicht ?
ehem User

Re: Hufabszess

Beitrag von ehem User »

Als Vasco mit Lahmen anfing, hatte ich schon seine Vorderhufe ausgemessen und mich mit einem Hufschuh"spezi" in Verbindung gesetzt, um die Easyboots rx zu kaufen. Das hat mir aber zu lange gedauert. Er hat mich dann aber ganz wuschig gemacht, als er mich fragte, ob ich die Maße der Länge mit denen der Weite nicht zufällig vertauscht hätte :? Ähm, nö, die Maße sind korrekt... (Er hat halt Klodeckelfüße.) Sein Laufen hatte sich innerhalb zwei Tage so verschlechtert, dass ich in meiner Not einen Hufschmied geholt habe. Und seitdem lief er wieder tadellos.

Außerdem weiß ich ja nicht, ob die Dinger dann auch wirklich passen. Wenn nicht, müsste ich die erst wieder zurückschicken, neue bestellen und wieder auf die Lieferung warten... :roll: Wenn ich die gleich griffbereit hätte, dann würde ich die wahrscheinlich den Eisen vorziehen.
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Maxima
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Re: Hufabszess

Beitrag von Maxima »

Die Easyboots Trail sind sehr tolerant für Abweichungen in den Hufabmessungen, die währen für euch wahrscheinlich eine sehr gute Wahl für den Anfang. Sie fallen recht groß aus, das kann man bei Tabellen mit berücksichtigen, also im Zweifel die kleinere Größe wählen. NICHT anhand der teilweise auf den Webseiten verfügbaren Konfiguratoren gehen, da bekommt man die Trails 1-2 (!) Nummern zu groß vorgeschlagen.
Ansonsten würde ich in Deinem Fall eventuell auch nochmal eine Beschlagsperiode einlegen, wenn es sein muß mit Eisen, ansonsten wenn verfügbar mit Kunststoffbeschlag - hier gibt es auch unten geschlossene Beschläge.
Liebe Grüße
Ulla

Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben. (Mark Twain)

Maximas Tagebuch
ehem User

Re: Hufabszess

Beitrag von ehem User »

Danke, Maxima. (Der Hufschuhmensch hatte mir übrigens Größe 5 empfohlen... )
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