Diskussion rund um Hufe

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von ehem User »

Ich stelle die Bilder zu meinem Problem in den Hufbeurteilungs-Thread :-n
J.H.
Remonte
Beiträge: 168
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 12:31

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von J.H. »

So, habe heute morgen versucht, zu filmen. Könnt ihr das erkennen?

https://youtu.be/9O7--Wurgew

Wobei ich eigentlich finde, dass es tatsächlich gar nicht so sehr nach zehenfussung aussieht. Aber warum ist dann die ganze Front vorne an den Zehen immer so abgelaufen
Benutzeravatar
lungomare
Zentaur
Beiträge: 22170
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:50
Wohnort: zw. KS und PB
Kontaktdaten:

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von lungomare »

vom ABfußen kann das schon kommen, das wäre dann völlig normal. du schriebst ja aber Zehenfußung, die betrifft das AUFfußen.

Video kann ich am Handy grad nciht gucken.
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
J.H.
Remonte
Beiträge: 168
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 12:31

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von J.H. »

Ja, meine hufpflegerin meinte auch das auffussen. Im stand bzw auch bei freier Bewegung steht mein Pferd aber nicht rückbiegig oder so. Wirklich ganz normal.

Wenn das jetzt vom abfussen käme, woraus wäre das die folge? Aus starkem abstoßen der Vorderbeine? Würde ja bedeuten, er belastet die vh zu stark, oder?
Benutzeravatar
lungomare
Zentaur
Beiträge: 22170
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:50
Wohnort: zw. KS und PB
Kontaktdaten:

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von lungomare »

klänge dann für mich nach ziehender Vorhand... wobei sich zehe an der Vorhand auch grundsätzlich bei nem plötzlich mehr arbeitenden Pferd vermehrt abläuft, über die rollen sie nunmal ab.
in jedem fall ist der Zehenabrieb bei Zehenfußung mengenmäßig bedeutend geringer, als beim normalen Laufen; ganz viele Pferde mit zehenfußung haben die typischen langovalen Füße mit laaaaanger zehe, engen Trachten und wenig Strahl (hinterer Hufbereich ist aua, also zehenlandung - würden die sich die Zehe dabei vermehrt ablaufen, wäre das Problem halb so dramatisch - meiner Meinung nach).
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
J.H.
Remonte
Beiträge: 168
Registriert: Fr 6. Jul 2012, 12:31

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von J.H. »

Er hatte durch falsche huf Bearbeitung jahrelang zwanghufe und somit einen zurückgebildeten strahl. Strahlfurchen sind sehr tief. Die Zehe war nicht übermäßig lang, aber die trachten eben immer sehr hoch und vorne die Zehe kurz.

Seit ca einem halben jahr haben wir ein stetiges auseinander gehen der Hufe bemerkt, ich habe auch eine hufschuh Grösse größer gebraucht. Und plötzlich ist das alles wieder weg.

Das pferd geht hauptsächlich auf Sand (halle , paddock und reitplatz ). Momentan bin ich eher weniger im Gelände unterwegs, weil ich vom Boden aus stark arbeite.

Heute habe ich auch nochmal nach dem rücken geschaut, und ich finde, man sieht jetzt echt schon ein bisschen Wachstum der rückenmuskulatur.

Schleifen lässt er die Hufe eigentlich nicht. Hat er noch nie gemacht.
ehem User

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von ehem User »

Ich hab mal noch eine Frage zur Fühligkeit auf Schotter, wahrscheinlich wegen eines eher unterentwickelten Strahls... Braucht das u.U. einfach viiel Zeit?

Ich finde die Hufe ansonsten immer noch relativ flach, aber wahrscheinlich täuscht das teilweise auch, weil sich die Sohle mit stark komprimiertem Zerfallshorn zusetzt :-e

Ach, und apropos Zerfallshorn: Ist das problematisch, wenn sich eine Hufhälfte mehr zusetzt als die andere? Also die eine Hälfte "flacher" erscheint als die andere (obwohl sie es höchstwahrscheinlich nicht ist).

EDIT, oh, und kann man seinem Pferd Bockhufe anbearbeiten? Eher nicht, oder? Ich habe gerade Hufe auf einem Bild vom Nov und jetzt vom Feb verglichen und ich finde echt krass, wie viel steiler sie geworden sind :staun:
Reitmaus
Nachwuchspferd
Beiträge: 448
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 19:33

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Reitmaus »

Ein unterentwickelter Strahl braucht viel Zeit, vor allem die Kräftigung der innenern Strukturen, auch wenn's von aussen schon gut aussieht.

Mit "flachen" Hufen meinst du offenbar "platte" Sohlen? Unter flachen Hufen versteht man einen flachen Winkel der Zehenwand.

Unsymetrische Entwicklung von Zerfallshorn ist erstmal kein direktes Problem, aber ein Indiz dass der Huf nicht ausbalanciert ist und ungleichmässig belastet wird, sodass sich das Zerfallshorn ungleichmässig abreibt. (Brauchbare) Huffotos wären sinnvoll.

Ja, man kann Bockhufe durch Bearbeitungsfehler erzeugen. Haben etliche Schmiede schon fabriziert. Allerdings ist ein "steiler" Huf nicht automatisch ein Bockhuf. Wenn die gesamte Hufwand in dem kurzen Zeitraum seit November steiler geworden ist, vermute ich allerdings Bearbeitungsfehler. Wenn die Hufwand im Zehenbereich nur im oberen Bereich steiler rauskommt (mit "Knick" zwischen steilem und vorerst noch zu flachem Bereich) könnte das ein gutes Zeichen sein, - allerdings hängt das auch wieder von der Gesamtstatik ab, ob gut oder negativ. Manche Pferde stehen zu flach und sind gut beraten wenn sie steiler stehen dürfen, andere wollen lieber etwas flacher stehen... kommt wie gesagt auf die Gesamtstatik an. Huffotos wären sinnvoll. Sowie Fotos vom ganzen Pferd (wie es steht und die Beine unter den Körper stellt, ohne in Pose gestellt zu werden. Also es sollte sich selbst so hinstellen wie es ihm am angenehmsten ist). Und wie läuft das Pferd : raumgreifende Schritte oder kurztrittig? (Bezogen auf die individuelle Gangmanier. Läuft es in letzter Zeit kurztrittiger als früher (wäre Indiz dafür, dass die Hufform unbequemer geworden ist), oder raumgreifender als früher?)
ehem User

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von ehem User »

ich habe gerade keine aktuellen Hufbilder, aber die Ganzkörperbilder, anhand derer mir die Stellungsveränderung überhaupt auffiel. Es liegen ziemlich genau vier Monate zwischen den Bildern und ich würde sagen, der Huf wollte steiler. Ich habe dementsprechend vor allem den Zehenhebel genommen.

Bild

Bild

Fussung war m.E. immer ähnlich gut, wenn, dann eher besser :-n . Trachtenfussung ohne Kurztreten oä... Und tendenziell abnehmende Fühligkeit.

Ja, sorry, platte Sohlen! Und ich könnte schwören, dass das die mehrbelastete Hälfte ist, die sich so zusetzt...
Reitmaus
Nachwuchspferd
Beiträge: 448
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 19:33

Re: Diskussion rund um Hufe

Beitrag von Reitmaus »

Mh, guck dir mal den Vergleich der Trachtenlänge an......

Bild

...das ist anscheinend tatsächlich eine Entwicklung zum Bockhuf anstatt einer reelen Steilerstellung. Der Huf wirkt optisch nur deshalb steiler, weil er hinten höher wird. Das passt auch zu deinem Hufproblem im Fotothread : da hattest du ja bemerkt, dass sich eine Einblutung unter dem Hufbeinrand abzeichnete. Das heisst, dass die Sohle in dem Bereich zuviel Druck bekommt (durch's Hufbein). Und das wiederum kann bedeuten, dass das Hufbein zu steil steht (evtl durch die zu hohen Trachten). Es kommt nicht drauf an, wie die Hornkapsel aussieht, sondern was das Hufbein da drinn macht.

Wenn nun das Hufbein auf die Sohle drückt, und von unten dann auch noch Steine drücken, kann das wohl eher die Ursache für die Fühligkeit sein.

Was die Trachtenlandung angeht : ich hab mal ein Video gesehen von einem Pferd mit hohen Trachten und deutlicher Trachtenlandung. Hab mich gewundert wie das geht. Profis haben dann erklärt, dass ein Pferd mit solchen Trachten gar nicht anders laufen kann als damit zuerst auf den Boden zu kommen. Die typische "Klappfussung" von Rehepferden mit hohen Trachten : Trachte zuerst am Boden, und dann "klappt" der Rest des Hufes deutlich sichtbar runter. Eine physiologische Trachtenlandung sieht man im Schritt eigentlich kaum. Nur beim gaaanz genauen hingucken. Wenn man es mühelos sieht, ist's eigentlich schon Tendenz pathologisch.

Und ja, es kann sein dass der Bereich mit dem Zerfallshorn stärker belastet ist. Das komprimiert sich durch den sehr hohen Druck, während es im weniger belasteten Bereich bröselig genug bleibt, um rauszufallen. Das Zerfallshorn würd ich jetzt aber nicht mit Gewalt rausschneiden (falls es nicht offensichtlich drückt), denn die Sohle kann das evtl als zusätzlichen Schutz vorerst noch brauchen. Es kommt nun drauf an, die weniger belastete Hälfte ans Tragen zu kriegen, ohne sie dabei zu ÜBERlasten, solange sie noch nicht tragfähig genug ist. Sonst kippt der Huf auf die schwächere Seite, und man hat ein grösseres Problem.....
Antworten