Diskussion rund um Hufe
Moderator: Sheitana
Re: Diskussion rund um Hufe
Wieso sollte dir der Huf entgegen kommen, wenn es regnet? ich kenne es so, dass man brüchige, rissige Hufe eher mal wässern sollte, damit das Hornmaterial wieder geschmeidig wird?
Wenn es richtig heiß und staubtrocken wird, zieht sich bei meinem der ganze Huf zusammen und wird enger. Ich stelle ihn halt dann 1x am Tag in einen Wasserkübel für ein paar Minuten - oder spritze die Hufe ab. Bzw. gönne dem ganzen Pferd eine kühle Dusche. Ich finde, danach ist es immer besser.
Wenn es richtig heiß und staubtrocken wird, zieht sich bei meinem der ganze Huf zusammen und wird enger. Ich stelle ihn halt dann 1x am Tag in einen Wasserkübel für ein paar Minuten - oder spritze die Hufe ab. Bzw. gönne dem ganzen Pferd eine kühle Dusche. Ich finde, danach ist es immer besser.
Re: Diskussion rund um Hufe
ich dachte harter Boden - harte Hufe, also in solch trockenen Zeiten gerade nicht wässern?
Naja, das Horn ist an der Sohle halt hart und rissig. wenns nass wird, lösen sich mit Sicherheit einige größeren Stellen ab (so war es ja auch in der Umstellungsphase). Und ich frage mich - da fällt wirklich nur soviel ab wie wirklich ok ist...?
Naja, das Horn ist an der Sohle halt hart und rissig. wenns nass wird, lösen sich mit Sicherheit einige größeren Stellen ab (so war es ja auch in der Umstellungsphase). Und ich frage mich - da fällt wirklich nur soviel ab wie wirklich ok ist...?
- Scheckenfan
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Re: Diskussion rund um Hufe
Hm, denke schon, dass das, was wegbröckelt, dann auch weg kann.
Wenn er da aber definitiv eine dünne Sohle hat, würde ich sehr vorsichtig sein beim Rausholen des Zerfallshorn, am besten wirklich nur mit Hufkratzer/stumpfer Seite des Messers.
Wenn er da aber definitiv eine dünne Sohle hat, würde ich sehr vorsichtig sein beim Rausholen des Zerfallshorn, am besten wirklich nur mit Hufkratzer/stumpfer Seite des Messers.

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Re: Diskussion rund um Hufe
wenn ich ganz ehrlich bin, an die Sohle geh ich eh nur mit dem Hufkratzer... außer Tragrand angleichen und Zehe kürzen und im Notfall mal Eckstreben kürzen mache ich an den Hufe eigentlich nix. Im Grunde reicht das ja auch, da war Ende letzten Jahres glaube ich durch Bearbeiterwechsel etwas gestört...
Re: Diskussion rund um Hufe
Ich kann nur von meinem reden - weil er sowieso schon so enge Hufe hat, und die bei Dürre noch enger werden, zeigt er halt "Schmerzen". Da wässere ich, damit der Huf elastischer ist.
Ich weiß es wird von manchen Bearbeiterkreise belächelt, aber Wildpferde gehen täglich Wassertrinken. Da in der Wildnis keine Tränker in Brusthöhe stehen, müssen die Pferde ans Wasser ran. Dort ist der Boden feucht. Und da sie den ganzen Tag/Nacht draußen sind, gibt es auch Morgentau. So ein bisschen in Wasserberührung kommen Wildpferdehufe also schon auch bei Trockenheit.
Die Hufe sind schon härter, keine Frage. Wie Stein. Ich wässere sie im Sommer ja auch nicht den ganzen Tag. Nur ein bisschen. Quasi fürs innere Wohlbefinden für mich und's Pferd XD. Da hab ich immer das Gefühl, der staubtrockene Huf würde das Wasser quasi "aufsaugen"
Ich weiß es wird von manchen Bearbeiterkreise belächelt, aber Wildpferde gehen täglich Wassertrinken. Da in der Wildnis keine Tränker in Brusthöhe stehen, müssen die Pferde ans Wasser ran. Dort ist der Boden feucht. Und da sie den ganzen Tag/Nacht draußen sind, gibt es auch Morgentau. So ein bisschen in Wasserberührung kommen Wildpferdehufe also schon auch bei Trockenheit.
Die Hufe sind schon härter, keine Frage. Wie Stein. Ich wässere sie im Sommer ja auch nicht den ganzen Tag. Nur ein bisschen. Quasi fürs innere Wohlbefinden für mich und's Pferd XD. Da hab ich immer das Gefühl, der staubtrockene Huf würde das Wasser quasi "aufsaugen"
- Scheckenfan
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Re: Diskussion rund um Hufe
Den Ansatz finde ich interessantAyira hat geschrieben: Der Huf hat von Natur aus Söhlenwölbung weil sich diese automatisch durch die Steine in den Huf schleift. Die Hufe sind auch "rund geraspelt" durch die Bodenverhältnisse.

Ich habe bisher gelernt, dass die Sohlenwölbung aus 2 Faktoren entsteht: 1) je höher das Hufbein im Huf hängt, desto mehr Sohlenwölbung ist da ; 2) je gewölbter das Hufbein, desto stärker auch die Sohlenwölbung.
Bei steilen, engen Hufen ist das Hufbein oft sehr weit oben aufgehängt und dadurch ist eine große Wölbung da

Ich habe aber auch gelernt (und teils beobachten können) dass Hufe, die über sehr harten / steinigen Boden laufen oft zwar an sich eine gute Sohlenwölbung haben (zu sehen an der Tiefe der Strahlfurchen), die Sohle aber zum Schutz mit sehr viel Horn ausgefüllt ist, die Sohlenwölbung somit nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar.
Das spricht für mich dann gegen die Theorie, dass die Steine die Wölbung in den Huf schleifen.

Wobei ich mich schon frage, ob man die Sohle nicht auch etwas durch simulierten Abrieb stimulieren sollte

Mit dieser Aussage hatte ich schon immer Probleme. Denn: nur auf ganz hartem UND ganz geradem Boden wird die Sohle tatsächlich nicht belastet, wenn Tragrandüberstand da ist. Auf ALLEN ANDEREN BÖDEN muss die Sohle zumindest einen Teil der Last mittragen, je weicher der Boden um so mehr Last.Ayira hat geschrieben: Wäre die Sohle genauso hoch wie der Tragrand würde eigentlich die Sohle bei jedem Schritt mittragen.
Und in all den Jahrtausenden der Evolution: Wie oft haben Pferde sich da auf sehr hartem, sehr ebenem Boden bewegt?

-> So gut wie gar nicht.
Warum sollten die Pferdehufe sich also darauf spezialisiert haben?
Und wie du schon selbst sagst, ist bei Sumpfhufen eher weniger Wölbung vorhanden, der Huf trägt dann also überall Last wenn der Boden nur minimal weich ist. Das widerspricht der Theorie ja komplett?
Grundsätzlich: ja, das Pferd wird erst mal fühliger sein, weil einfach das Hufbein nicht so hoch sitzt und somit nicht so viel Schutz hat. Wenn ich da noch Sohle wegnehme, hat das Hufbein nur noch weniger Schutz, also wäre das nicht mein Weg :-üAyira hat geschrieben: Diesen Pferden kann man, wenn einem z.B. einfällt, ein solches ins steinige Mühlviertel oder sonst wo hinzutransportieren, nicht einfach eine Sohlenwölbung reinschneiden, denn die SIND dann fühlig. Ein BISSCHEN kann man es machen, aber dieser Typ Pferd wird trotzdem bei Steinen am Boden eher vorsichtiger gehen.
Habe bei diversen "Supmfhufern" die Erfahrung gemacht, dass diese auf Tragränder sehr schlecht reagieren, die Hufe sofort flügeln und sich verziehen, die Trachten unterschieben etc. Wenn man diese Hufe aber sehr konsequent kurz hält, und immer auch die Sohle mitbelastet, dann bildet sich die Sohle dicker aus, das Hufbein kommt etwas weiter vom Boden weg, und dann hat man auch ein Pferd, das über jeden Boden läuft. Hab selber so ein Exemplar mit Sumpfhufen, der inzwischen problemlos über Steine etc. galoppiert



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Re: Diskussion rund um Hufe
Klingt schlüssig für mich. habe ich sogar schon mal gehört, nur offenbar wieder vergessen ^^ Evolution und Böden spielen wohl zusammen, hätte ich gesagt. Nur weil ein Friesenfohlen in der Steppe Nordamerikas zur Welt kommt, wird es deswegen keine richtigen Mustanghufe entwickeln. Irgendwie wird es sich wohl darauf einstellen, aber eine ganz krasse Umformung der Hufe findet sich auch da nicht statt, weil es halt nicht in der Genetik sitzt. (Kein beweis hierfür, wäre nur mein Intuition)Ich habe bisher gelernt, dass die Sohlenwölbung aus 2 Faktoren entsteht: 1) je höher das Hufbein im Huf hängt, desto mehr Sohlenwölbung ist da ; 2) je gewölbter das Hufbein, desto stärker auch die Sohlenwölbung.
Bei steilen, engen Hufen ist das Hufbein oft sehr weit oben aufgehängt und dadurch ist eine große Wölbung daDass diese Hufform mit harten Böden zusammenhängt, sehe ich auch so, allerdings ist wohl kaum zu trennen, ob das am Einfluss des Bodens auf die Hufe oder an der Evolution = Anpassung an den Lebensraum liegt.
Bei mir ist ein Sumpf das ganze Jahr über weich? Hier trägt dann die Sohle, aber es sind ja auch keine Steinchen im Boden. Das ist nur weiche, matschige Erde. (das ist jetzt meine Vorstellung von einem Sumpfgebiet)Und wie du schon selbst sagst, ist bei Sumpfhufen eher weniger Wölbung vorhanden, der Huf trägt dann also überall Last wenn der Boden nur minimal weich ist. Das widerspricht der Theorie ja komplett?

Eine Frage habe ich noch - auf meinen jetzt bezogen:
Wie könnte ich da Trachten wegnehmen, ohne nicht automatisch auch etwas von der Sohle wegzunehmen? Unter Sohle meine ich jetzt nicht den vorderen Bereich, sondern quasi jenen zwischen Wand und Eckstreben? So hoch wird die Wand nie bei mir, als dass ich nur diese wegschneiden könnte? Bei ihm wächst ja alles in die Höhe zum Bockhuf. Sobald er hinten an den Trachten zu hoch wird, fußt er vermehrt auf der Hufspitze auf, anstatt dass der Schwerpunkt auf den Trachten liegt, wodurch er sich vorn an der Spitze abläuft, dort fühlig wird und hinten die Trachten fröhlich weiterwachsen?
Oder würdest du in dem Fall halt nur hinten im Trachtenbereich die Sohle angleichen bzw. mit den Trachten wegnehmen, während du den Rest nicht anrührst? Das könnte ich mal probieren
- Scheckenfan
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Re: Diskussion rund um Hufe
Hast du mal ein Foto?
Oft ist im Eckstreben-Trachten-Winkel "komprimiertes" Zerfallshorn, das recht hart scheint, aber in der Struktur dann doch eigentlich krümelig ist. Und schon hat man wieder Wandüberstand.
Mir ist noch kein Huf über den Weg gelaufen, wo ich die Trachten in die Sohle hinein hätte kürzen wollen
und ich kürze gern & oft Trachten 
Oft ist im Eckstreben-Trachten-Winkel "komprimiertes" Zerfallshorn, das recht hart scheint, aber in der Struktur dann doch eigentlich krümelig ist. Und schon hat man wieder Wandüberstand.
Mir ist noch kein Huf über den Weg gelaufen, wo ich die Trachten in die Sohle hinein hätte kürzen wollen


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Re: Diskussion rund um Hufe
Du kriegst ein Foto =)
Also, für Zerfallshorn siehts mir nicht aus - sieht sehr gesund aus, aber du kriegst ein Foto. Wird aber Mittwoch werden.
Also, für Zerfallshorn siehts mir nicht aus - sieht sehr gesund aus, aber du kriegst ein Foto. Wird aber Mittwoch werden.
- Lewitzer Flummi
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Re: Diskussion rund um Hufe
Wenn du die Zeit hast, ließ dich in die F-Balance ein...Ayira hat geschrieben:Mir hat sich da eine Frage aufgeworfen - und zwar habe ich Hufe, wo die Innenwand höher ist als die Außenwand, wodurch auch der Kronrand innen hochgeschoben ist.
Wie würdet ihr den ausschneiden? Ich hätte irgendwie dazu tendiert, innen dann mehr wegzunehmen, allerdings wäre der Huf dann ja schief? Andererseits sollte dann eigentlich der Kronrand runtergehen, sobald da was weg ist? Bin da am herumüberlegen, wie ich das am besten mache.
Wenn der Huf gleichmäßig ausgeschnitten wird, wäre die Wand innen trotzdem noch höher.
Hat da wer eine Idee?
Ich habe ein Pony mit Montagshufen und speziell VR diesem Problem.
Unterdessen ist in 4 Jahren der 5. Bearbeiter dran, wobei ich seit August 2014 sehr viel selbst gemacht habe, mich aber oftmals nicht getraut habe, so weit zu gehen, wie mein aktueller Bearbeiter.
Der kann im Notfall aber auch kurzerhand einen Beschlag drauf zimmern, was ich mir nicht getraue.
Und endlich sieht man eine Verbesserung!!!
Nur leider ist er ziemlich weit weg und regelmäßige Bearbeitung durch ihn dadurch etwas schwierig.
Ich denke, er arbeitet nach F-Balance, gepaart mit Sohlentheorie und Quadern. Wobei ich nicht weiß, wie das letzte wirklich heißt.