Ziel 30km-Ritt - machbar? Wenn ja, welche Vorbereitung?

[Lalilu]

Meine Kollegin hat kein Pferd Sie reitet auch nicht...
Hätte aber den Platz auf dem Grundstück bzw. haben ihre Nachbarn Pferde.

@ Kolyma: Danke, dann müssen wir öfter raus

[Romy]

Ich verstehe glaube ich die Schwierigkeit nicht so ganz. Aber das kann gut daran liegen, dass ich nicht so viel in Endzielen denke, sondern meist mit Fokus auf den nächsten Schritt. Das heißt, wenn ich irgendwann in der Zukunft 30 km zu einer Freundin reiten wöllte, dann würde ich einfach morgen anfangen, so lange in diese Richtung zu gehen bis entweder ich oder das Pferd oder wir beide keine Lust mehr haben - und dann umdrehen. Übermorgen wieder, und wahrscheinlich kommen wir dann schon ein Stückchen weiter. Und das dann wieder und wieder und wieder, bis wir irgendwann da sind. Aus all diesen Ritten/Spaziergängen, die eine ungefähre Richtung aber kein fest definiertes Endziel haben, erwächst unsere Geländesicherheit ganz einfach von selbst, ohne dass ich es merke.

Aber wie gesagt, für mich ist das insofern leicht, dass ich von mir weiß, dass ich mich nicht an Zielen festbeiße, sondern zum Beispiel auch jederzeit problemlos umdrehen könnte, wenn das Pferd das möchte. Da das aber eben so ist, muss ich mich nicht so viel fragen wie man denn am besten vorgehen sollte, sondern lerne das ganz einfach im Prozess, direkt vom Pferd.

Viel Spaß euch beiden!

[Wallinka]

und ich finde von "wir reiten noch gar nicht raus" zu "wir reiten einmal die Woche draußen" durchaus einen guten Anfangsschritt. Öfter kannst du ja immer, aber ich würde mir für den Anfang auch nicht mehr vornehmen, als ich mich gut damit fühle.

[Lalilu]

Ihr seid klasse

[Maxima]

Daß Du zur Vorbereitung Reiten, Reiten, Reiten mußt wurde ja schon hinlänglich gesagt ;o)
Routine ist durch nix zu ersetzen, für Pferd und Reiter.

Wenn Du ein Smartphone hast, dann guck nach einer einfachen Outdoor Navi App mit der Du kontinuierlich Deine Ritte aufzeichnen kannst. Dann hast Du erstmal einen Überblick wieviel ihr wirklich schon schafft (das überschätzt man oft) und Du kannst Dir die Strecken am PC vor- oder nachbereiten.

Zu einer nach Google Maps errechneten Strecke würde ich fürs Reiten gefühlsmäßig mal locker noch 3-5 Kilometer draufschlagen.

Grundsätzlich ist es aber schön und hilfreich so ein Ziel vor Augen zu haben.

Wichtig ist auch noch wenn die Ritte länger werden daß man ganz besonderes Augenmerk auf den Sattel hat - ist die Sattellage nach längeren Ritten immer noch genauso unauffällig und problemlos wie nach den sonst üblichen kurzen heimischen Runden? Je länger man reitet desto eher können sich hier auch Schwachstellen bemerkbar machen und Rückenprobleme verursachen.

Wegen dem alleine Reiten - das hängt wirklich davon ab wie sich Dein Dicker entwickelt, ich persönlich reite auch gerne und auch gezwungenermaßen alleine, das geht durchaus. Für so eine Strecke wäre es dann gut wenn man sich mit jemandem abspricht, der über den Verlauf Bescheid weiß und einen im Idealfall sogar an 3-4 passenden Geländepunkten mal trifft.

[Hottie]

Also ich dachte auch eher, dass einmal die Woche für den "psychischen Aufbau" zu wenig ist, aber natürlich ist einmal besser als keinmal und ein guter Anfang! Ich hatte auch eher ein ängstliches, nervöses Jungpferd, vielleicht ist deiner viel cooler . Wir waren gaaaaanz viel spazieren, bis er mir dann so vertraut hat, dass ich zumindest zu Fuß mit ihm wirklich absolut überall langlaufen kann und er mitkam. Das finde ich eine wichtige Voraussetzung für so einen Ritt, denn du weisst nie 100%ig welchen Hindernissen du unterwegs begegnest, selbst wenn du den Weg vorher abfährst. (Plötzlich steht da eine Schafherde oder es sind Waldarbeiter da oder Feldarbeiten oder sonstwas). Aber wie gesagt, vielleicht ist dein Pferd auch von Natur aus viel entspannter als meins und braucht gar nicht soviel "psychisches" Training.

[Biggi01]

Ich finde es gut, ein Ziel zu haben , auf das man trainiert. Mir gibt sowas auf jeden Fall Motivation.

Setz dir viele kleine Ziele (z.B. jedes Mal, wenn du beim Pferd bist, ein paar Minuten raus gehen, beim Reiten und Longieren auf dem Platz und in der Halle an der Kondition arbeiten, ...). Zusätzlich würde ich auf jeden Fall Führen üben. Also dass er sich Führen lässt ohne zu Ziehen, zu Rempeln, zu Überholen ect. Denn gerade schwierige Situationen, die einem bei so einem langen Ritt immer mal begegnen können, meistert man oft besser, wenn man sicher auf dem Boden steht. Außerdem mag man ja auch mal ne Pause machen, Pferd grasen lassen und so, da muss er sich schon benehmen können.
Außerdem wirst du es wohl nicht schaffen, 30 km am Stück überwiegend im Schritt zu reiten, ohne zwischendrin mal abzusteigen

Dann die Spaziergänge und Ausritte weiter ausdehnen und schauen, wieviele Kilometer ihr tatsächlich schon schafft, wo noch Probleme bestehen... Und dann weiter Planen

[kolyma]

So eine Routine kommt dann oft schneller als man denkt. Und wie gesagt: 30 Kilometer ist für ein Pferd mit Grundkondition wirklich machbar. Natürlich würde ich dann ggf. nach der Hälfte vielleicht ne Pause einlegen, damit das Pferd wieder was im Magen hat. Jetzt ist der Frühling da - da kannst du sicher immer wieder raus gehen. Es muss ja noch nicht mal sein, dass du reitest - einfach, dass dein Pferd lernt, dass das draußen sein einfach schön ist.

Wenn das Pferd einmal das grundsätzliche Vertrauen in seine Umwelt hat, dann sind Schwierigkeiten, die sich einen in den Weg stellen, umso einfacher zu überwinden. Auf dem Sternritt mussten wir durch eine Eisenbahnunterführung für Fußgänger. Die war grad mal 2,30m hoch. Über die Bahnlinie gings nicht. Also unten durch. Hätte nie gedacht, dass wir das schaffen - aber es war ok. Aufrgend, aber ok.

Wir waren vorher auch nie sehr weit vom Stall ausreiten. Es geht auch nicht darum, dass du "DIE" Strecke übst - wenn du entspannt 2 Stunden in euerer Umgebung ausreiten kannst, dann sollte so ein Ritt, weiter weg, für euch auch kein Problem mehr darstellen.

[Never Mind]

Viiiel viel mehr ausreiten - mit Jungpferd und "Sorge" bei einem selbst mind. 2-3mal die Woche. Die Stecke die man gehen will vorher mit dem Rad/Auto abfahren, wie eh schon gesagt und dann die AnfangsKM schon losgehen stückelweise + an einem selbst arbeiten.
Find das Ziel zwar nett, würde es aber zeitlich weiter entfernt/nicht-zeitlich gebunden ansetzen. Zuerst gilt mal bei jedem Wetter und in jedem "alltäglichen" Zustand problemlos rausgehen zu können und in allen drei Gangarten im Gelände zu reiten - auch mal nen dicken Erschrecker dabeihaben, mal "das Schlimmste" erlebt zu haben (klar, wünscht man keinem, aber wenn man weiß was im "schlimmsten" Fall passiert und was man dan noch fähig ist zu tun - hilft gedanklich).
Richtig Team werden in 95% der Situationen, gedanklich, körperlich und emotional - davor würde ich nicht so lange rausgehen + dort noch verweilen.