Jungpferd an putzen gewöhnen

[Katja1]

Hallo Liebes Ersatzforum

Ich habe gleich mal ein Thema für euch, nämlich:
Mein kleiner (2 Jahre alt, seit 1 Monat bei mir) hat offenbar noch Probleme beim putzen. Er wurde beim Züchter offenba regelmäßig geputzt (weil er so sauber war ) aber bei mir ist es so, dass er vor der Bürste zurückweicht und mich kaum an sich ranlässt..
Ohne Bürste ist er total schmusig und ich darf ihn auch überall anfassen, nur mit Bürste..
Deshalb würde ich gerne Tipps von euch habe, wie man denn einem Jungpferd die Angst davor nehmen kann?
Ich vermute, dass er noch Angst hat weil alles noch neu ist und chemisch riecht, oder?
Weil Schmerzen können es ja eher nicht sein, wenn er sich sonst überall anfassen lässt, oder?

Freue mich auf eure Tipps!
Katja

[Never Mind]

Huhu,

hm, wenn ich da so an meinen zurückdenke.. fallen mir mehrere Gedankenpunkte ein.
Vlt wurde er "nicht nett" gebürstet? Mit einem Metallstriegel unangenehm fest?

Ansonsten .. wenn die Bürste neu ist und diese typische Anfangssteife hat - vlt kannst du eine ältere von einem Nachbarpferd benutzen? Meiner hatte auch mal ein Farbproblem - der konnte die knall-lilane Bürste nicht ausstehen.. sobald die Borsten schwarz waren, war alles gut

Sonst würde ich mit einer sehr weichen Bürste mal langsam anfangen - ihn mal ausgeprägt dran schnuppern lassen. Dann langsam mit den Händen den Hals abstreichen (das lässt er ja gut machen?) und mal zwischendrin einen Bürstenstrich mitreinnehmen - dann sofort wieder kraulen und mit den Händen arbeiten. Ich finds wichtig am Hals - nicht ins Gesicht und nicht an Stellen, dir für ihn gar nicht einsichtig sind. Wenn du auf Halsposition stehst, da hat er dich und deine "Gegenstände" im Blick und viele Pferde fühlen sich mit Mensch in "Halszonenbereich" sicherer.
Ich würde ihn das "Ding" immer abchecken lassen vorher und dann mit den Streichbewegungen, die er mag - langsam Bürstestriche mit dazunehmen. Loben natürlich - vlt braucht er noch etwas Überzeugung, dass das Bürsten durchaus fein sein kann
Wenn du clickerst, könntest du es natürlich auch aufbauen - vom Schnuppern über die Berührung bishin zum Abstreichen.

Vielleicht waren ein paar Gedanken dabei, die euch weiterhelfen

[Katja1]

Danke dir!
Nur wie soll ich ihn dann an die festeren Bürsten gewöhnen?
Denn gerade jetzt im Fellwechsel komme ich mit weichen Bürsten nicht recht weit..
(Lammfellhandschuh akzeptiert er zB)
LG

[Never Mind]

Alles mit der Ruhe - ich kenn deinen Süßen ja nicht. Aber vlt sind ihm die festen wirklich zu fest da würde ich von der weichen dann weiterarbeiten. Erster Schritt wäre für mich auf jeden Fall "hauptsache mal Bürste langsam ans Pferd, erstmal egal welche"
Wenn er die weichen Bürsten mag (falls es an der Härte liegen sollte, was ich fast glaube, wenn er den Putzhandschuh akzeptiert) dann würde ich zwischen das "weiche" Bürsten immer wieder sanft (!) einen Bürstenstrich der harten Bürste dazunehmen. Dabei empfindliche Stellen vermeiden zunächst. Wenn du ihn mit der weichen gut steichen kannst - dann mal mit der harten ein paar Abstriche die oberen Beine runter wo er nicht so empfindlich ist - und von da aus weiterarbeiten.
Klar, wenn das Fell grad wechselt, ist das lästig sich da so rantasten zu müssen - wenn man eigentlich nur das Pferd sauber kriegen will. Aber die langsame Arbeit rentiert sich hier auf jeden Fall!
Putzen ist so was alltägliches - hier lieber wirklich eine angenehme Atmosphäre erschaffen bevor es zu aufeinander bauenden "Baustellen" kommt durch zu schnelles "es sollte jetzt aber schon gehen".

Klappt schon - nur die Ruhe er ist erst 2 und ihr kennt euch erst seit Kurzem. Mach nicht zuviel und nicht jeden Tag. Gib ihm Zeit ich habe bei meinem ein halbes Jahr gebraucht bis wir alleine beim Putzen zueinander gefunden haben. Wird sicher.

[ehem User]

Ich bin genau der gleichen Meinung wie Never Mind Immer langsam mit die jungen Pferde Mir fallen aber auch noch zwei andere Gründe ein: es könnte auch sein das Dein Pferdi kitzelig ist, das sieht dann ähnlich aus als wenn es wehtut und was ich auch schon erlebt habe: gerade Kunststoffbürsten laden sich gern mal statisch auf, das gibt dann immer kleine Stromschläge und das ist natürlich auch unangenehm. Da helfen dann nur Echthaarbürsten. Ansonsten würde ich es auch so machen, das ich ihn streichel und kraule und zwischendurch immer mal wieder die Bürste nehme. Gegen die ganzen Haare jetzt könnte vielleicht so ein Gummiputzhandschuh mit Noppen helfen

[tryggg]

Meine Kleine mag diese Art Putzhandschuh super gerne:

http://www.loesdau.de/Putzhandschuh..ht ... 9-putzzeug

Mit der Noppenseite gehen die restlichen Winterhaare prima raus.

[Katja1]

Vielen Dank, ich werde es heute Abend mal mit einer Ziegenhaarbürste versuchen
Viele Grüße

[Never Mind]

Bin gespannt was du berichtest

[Katja1]

Also:

Zuerst habe ich die Ziegenhaarbürste genommen und habe ihn ganz ausgiebig dran schnüffeln lassen und mich ihm dann langsam (mit kraueln dazwischen) genähert. Er war insgesamt noch skeptisch, ist aber nicht ausgewichen, was doch schonmal ei gutes Zeichen ist, oder?

Danach wollte ich eigentlich mit diesem kleinen Zwischenerfolg aufhören, als es dann frisches Gras gab..
Er stürzte sich natürlich sofort drauf und ich hatte plötzlich die Idee, das Putzen doch einfach zu versuche während er frisst. Also dieses Eisenteil [url]http://www.loesdau.de/Federstriegel-Fel ... tzzeug/url] genommen und vorsichtig ohne Aufregung oder ewiges (schon kurzes) Schnüffeln in seinem Fell die losen Haare entfernt. Und tadaa:
Er hat ohne zu mucken oder zu zucken abgehalt (sogar beide Seiten!!). Anschließend konnte ich ihm sogar noch die Mähne etwas entwirren und mit einer normalen Bürste durchs Fell gehen!

Nun stellt sich mir aber die Frage:
Warum hat er sich bei der Bürste so in die Box gemacht, während ich anschließend eine ganz normal Putzprozedur vollziehen konnte ohne ein einziges aufschauen??????
Wie kann das sein?
Kann sich da wer einen Reim drauf machen?

Viele glückliche aber etwas verwirrte Grüße..

[Cashew]

Hallöle!

Wahrscheinlich war das Fressen einfach eine super gute Ablenkung für deinen Youngster! Und außerdem beruhigt Kauen Pferde ungemein. Selbst wenn er es noch ein bisschen unheimlich gefunden hätte (aber es ging ja anscheinend auch in der Box schon besser), hat das Gras Fressen ihm wahrscheinlich wieder zu verholfen. Das ist ein ganz guter Trick, den man mit gleich welchem nervösen Pferd anwenden kann - gib ihm was zu kauen und es entspannt!

Jedenfalls super dass ihr die "Putzhürde" zusammen gemeistert habt!

Viele Grüße,

Sarah