Wer füttert eigentlich wen?

Moderator: Stjern

ehem User

Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von ehem User »

Piebald hat geschrieben:Wer WIRKLICH nicht will, dass sein Pferd was zugesteckt bekommt oder gestreichelt wird, muss eben einfach jeden Fremdkontakt unterbinden und an ihr Pferd nur noch Menschen ranlassen, denen sie diesbezüglich 100%ig vertrauen kann.
Quatsch. Wenn andere einfach ein NEIN akzeptieren wenn man gefragt wird, bzw. die Wünsche in der eigenen Abwesenheit respektieren, bleibt einem das wohl erspart. Zumal es für viele als Einsteller ja auch kaum möglich ist.
Das hat für mich aber auch garnichts mit dem Reiz des Verbotenen zu tun. Oder ist es das was die Leute anhält ein Tier zu füttern oder zu streicheln? Oder eher die unbewußte Sehnsucht nach Zuneigung? Ich verstehe es einfach nicht.
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A.Z.
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von A.Z. »

kolyma hat geschrieben:ein Verbot durch einen anderen Menschen wiegt für mich immer mehr als mein eigenes Bedürfnis.
:five:

Wobei ich ehrlich gesagt eher dazu neige, etwas als verboten anzusehen, solange ich keine Erlaubnis habe.

Sprich - ich würde wohl eher fragen "Ist es ok, wenn dein Pferd ab und an einen Keks abkriegt." als es jetzt einfach als gegeben zu nehmen, dass ich in ein neugieriges Maul was rein schiebe, bis ein explizites Verbot kommt.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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-Tanja-
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von -Tanja- »

Piebald hat geschrieben: In dieser Hinsicht bin ich so ignorant wie wahrscheinlich 90% aller Menschen. Für eure Pferde beansprucht ihr Nachvollziehbarkeit in euren Entscheidungen und Handlungen ihnen gegenüber. Menschen brauchen diese Nachvollziehbarkeit noch viel mehr, vor allem dann, wenn sie zur Ignoranz und Gedankenlosigkeit neigen, und das tun nunmal die meisten Menschen in solchen Situationen.
Du bist tatsächlich genau DAS Paradebeispiel für Ignoranz. :lol: :evildevil:

Stell Dir vor: man kann sich sogar beherrschen und seine Finger bei sich behalten. Das ist möglich. Ich habe es mir z. B. selbst abgewöhnt, dauernd an meinen Pferden herumzubusseln. Vor allem das zuckerweiche Mäulchen hatte es mir immer angetan. Und: ja, es ist knuffig, denen was zuzustecken oder die Nase zu tätscheln - ich nehme mich da bei weitem nicht aus. Aber irgendwann kam ich für ich zu der Erkenntnis, daß es 1. nicht Not fürs Pferd tut und 2. viel zu schnell zu unerwünschtem Verhalten beim Pferd führt. Das soll nun nicht heißen, daß meine beiden Pferde keinerlei Körperkontakt von mir bekommen - sie werden durchaus auch mal gekrault. Dann aber gezielt und nicht nur, um meine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Wäre ich einer Deiner Miteinsteller und bekäme diese ständige Kekszusteckerei mit, wäre ich sofort bei SB vorstellig. Notfalls auch täglich. Was spricht denn dagegen, Dein eigenes Pferd bis zum Umfallen zuzukeksen, aber andere damit eben zu verschonen? Sowas verstehe ich wirklich nicht.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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ehem User

Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von ehem User »

kolyma hat geschrieben:Piebald, was ich wirklich irritierend finde ist, dass du dich über die Wünsche Anderer hinwegsetzen würdest, weil du dein Bedürfnis nach Füttern befriedigen möchtest.
Da mag jeder Mensch ticken wie er will - aber der Spass hört da auf, wo man in einen Bereich des anderen Menschen eindringt, wo er sich übergriffig behandelt fühlt.
Das ist richtig. Aber so weit denken und reflektieren die meisten Menschen eben nicht, wenn sie sich über ein ihrem Empfinden nach "kleines Verbot" hinwegstzen, vor allem dann, wenn sie es nicht inhaltlich nachvollziehen können ("Begründung")
kolyma hat geschrieben:Anders gesagt - ein Verbot durch einen anderen Menschen wiegt für mich immer mehr als mein eigenes Bedürfnis. Das kann ich ja an meinem eigenen Pferd ausleben.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man der Meinung sein kann, nur weil man das selbst so handhaben würde, dass der andere deshalb zurückstecken muss.
Das verstehe ich auch. Aber genau das tust Du umgekehrt, wenn Du von anderen erwartest dass sie so ticken wie Du.
kolyma hat geschrieben:Wo wir übrigens wieder beim Thema "selbstgerecht" sind. Ich finde es ganz schön selbstgerecht, sich über die Vorgaben und Wünsche Anderer zu erheben und einfach seinen Stiefel durchzuziehen.
Naja, das ist in den meisten Fällen wohl einfach Gedankenlosigkeit, wirkt aber eben ignorant und ja, natürlich ist das auch selbstgerecht. So sind die Menschen nunmal, denke ich. Diese Selbstgerechtigkeit und Ignoranz kann man eben nur durchbrechen, indem man sich in die anderen hineinversetzt und versucht, zu verstehen, wie sie ticken, und sich dann darauf einstellt oder sich eben mal in ihre Perspektive hineinbegibt, sich erklärt und kommuniziert.
(Das tue ich ja hier auch, und wie gesagt, nach diesem Thread würde ich mich anders verhalten.)
Aber sicher nicht, indem man hier moralisiert und schreibt "Ich würde niemals...... Für mich ist........ und das erwarte ich auch von anderen." Andere Menschen ticken eben auf andere, ihre eigene Weise, und sind dabei durchaus auch ignorant und selbstgerecht, weil das einfach menschlich und uns allen mehr oder weniger zu eigen ist. Das versuche ich gerade, zu erklären und das ist es, was mich am Ton hier in dem Thread in vielen Beiträgen so stört.
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sheitana »

Weißt du Piebald, wenn diese Menschen dann wenigstens dann wenigstens dazu stehen würden, was sie tun......

Ich persönlich verstehe tatsächlich nicht, wie man sich z.B. über ein Verbotsschild hinwegsetzt und ein Pferd trotzdem über den Zaun füttert. Als Laie mag ich vielleicht nicht verstehen, warum. Ich verstehe viele Dinge zwischen Himmel und Erde nicht. Trotzdem denke ich mir, dass der Mensch, der dieses Schild platziert hat einen Grund dafür gehabt hat. Und es hat etwas mit Respekt und Miteinander zu tun, solche Dinge zu akzeptieren, ob ich sie verstehe oder nicht. So wie es grundsätzlich etwas mit Respekt zu tun hat, des Anderen Eigentum zu achten. Gut, dass es vielen Menschen an Respekt und Miteinander fehlt ist unbestritten.
Trotzdem erwarte ich - ja, ich erwarte - das ein erwachsener Mensch soviel Hirnschmalz hat, dass er mal darüber nachdenkt, bevor er etwas tut. Oder - wenn man etwas erklärt - das so respektiert. Bei Kindern mag das Verständnis fehlen, aber dennoch sollten sie so erzogen sein, dass sie verstehen, wenn man ihnen erklärt, dass sie etwas nicht tun sollen. Und wenn sie es schon nicht verstehen sollte zumindest ein "Nein" in ihrem Wortschatz vorhanden und bekannt sein.
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von ehem User »

Sheitana hat geschrieben:Weißt du Piebald, wenn diese Menschen dann wenigstens dann wenigstens dazu stehen würden, was sie tun......
Tu ich doch :streit:
Sheitana hat geschrieben:Ich persönlich verstehe tatsächlich nicht, ...................

Trotzdem erwarte ich............
Schlechte Kombination und ideale Voraussetzungen, um enttäuscht zu werden.
Das ist genau das, was ich meine. Du musst ja selbst nieniemalsnicht über eine rote Fussgängerampel gehen oder einen gesperrten Badestrand betreten, wenn Du es nicht magst. Aber wenn Du es auch nicht verstehst, wenn andere es tun, dann wird´s schwierig in der Welt. Und dann wirst Du es auch nicht verstehen und auch nicht ändern können, dass Deine Erwartungen manchmal enttäuscht werden. Und das ist genauso ignorant und selbstgerecht wie ich.
:siewars:
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sheitana »

Piebald hat geschrieben:Schlechte Kombination und ideale Voraussetzungen, um enttäuscht zu werden.
Das ist genau das, was ich meine. Du musst ja selbst nieniemalsnicht über eine rote Fussgängerampel gehen oder einen gesperrten Badestrand betreten, wenn Du es nicht magst. Aber wenn Du es auch nicht verstehst, wenn andere es tun, dann wird´s schwierig in der Welt. Und dann wirst Du es auch nicht verstehen und auch nicht ändern können, dass Deine Erwartungen manchmal enttäuscht werden. Und das ist genauso ignorant und selbstgerecht wie ich.
:siewars:
Da ich hierzu keinen ernsthaften Beitrag mehr zustanden bringe, der nicht nur so vor Ironie trieft lasse ich es besser.

Wenn Regeln jetzt nur noch für Menschen mit begrenzter Sichtweise gelten und jeder machen darf was er will..... armes armes Deutschland.
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von Sheitana »

Piebald hat geschrieben:
Sheitana hat geschrieben:Weißt du Piebald, wenn diese Menschen dann wenigstens dann wenigstens dazu stehen würden, was sie tun......
Tu ich doch :streit:
Das war eigentlich gar nicht auf dich gemünzt, aber....

stehst du auch noch dazu, wenn bei deiner Fütterei das Gekloppe in der Herde losbricht, dir ein Pferd dabei das Bein bricht und du es danach nie mehr nutzen kannst, weil es so gebrochen ist, dass es steif bleibt? Nur mal so, als ausgedachtes Szenario... Oder würdest du nicht vielleicht doch versuchen, ob du nicht Schmerzensgeld o.ä. bekommst, von dem Besitzer des Pferdes. Schließlich könntest du vielleicht nie mehr deinem Job nachgehen, je nachdem, was du machst.

Aber wir drehen uns im Kreis, es ist müßig. :nix:
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-Tanja-
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von -Tanja- »

Piebald hat geschrieben: Das ist richtig. Aber so weit denken und reflektieren die meisten Menschen eben nicht, wenn sie sich über ein ihrem Empfinden nach "kleines Verbot" hinwegstzen, vor allem dann, wenn sie es nicht inhaltlich nachvollziehen können ("Begründung")
Ich wüßte nun wirklich nicht, warum ich dauernd irgendwelchen fremden Leuten erklären muß, warum ich dies oder jenes nicht will? Es ist doch nun wirklich nicht mein Problem, wenn diese Leute so einen begrenzten Horizont haben. Sie müssen mich und meine Einstellung auch nicht verstehen. Aber "Nein" heißt halt immer noch "Nein" - unabhängig davon, ob es sich um ein "kleines Verbot" oder um eine Vergewaltigung handelt. :roll:
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Re: Wer füttert eigentlich wen?

Beitrag von b.e.a.s.t »

Bei vielen "Fremdfütterern" ist es einfach Gedankenlosigkeit und kein böser Wille. Wir hatten in Süddeutschland auch diverse Schilder auf der Koppel und immer wieder hat man Besucher, meist mit Kind beim Füttern "erwischt" anstatt los zu poltern, hab ich halt erklärt, das eines der Pferde krank ist und absolut keine Kohlenhydrate verträgt, dann ggf bei Fütterung in die Tierklinik muss und der Aufenthalt dort gerne mal 3-4000 Euro kostet :shock:

Wenn dann vorher ihn noch jemand beim füttern beobachtet hat, das u.U. Teuer werden kann :mrgreen: beim Geld fängt das Verständnis oft an, beim Schwaben.

Jedenfalls finde ich sollte man höflich bleiben und erklären warum man das nicht will und vergleiche mit den eigenen Kindern finde ich auch unterirdisch.

Außerdem finde ich, wenn man den Leuten über höflich bleibt kommt das meist zurück, spätestens wenn man Wochen später durch das Dorf reitet und das Pferd äppelt jemandem vor die Haustüre hat man schlechte karten, wenn man denjenigen paar Wochen vorher verbal gefaltet hat
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