Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Moderator: Stjern

Shieldmaiden

Zucht in England

Beitrag von Shieldmaiden »

wenn ich schon mal bei dem thema bin, sammel ich mal ein bischen meine Gedanken zu den Pferden in GB.

Die grosse, teure Zucht ist natuerlcih das englische VB. Und, vielleicht stell ich mich da bloed an, aber ich hab echt mal versucht, ein paar zuechter zu finden, und war nicht besonders erfolgreich dabei. Ich hatte ja mal die idee, mir ein VB-baby zu kaufen, damit ich eines bekomme, welches nicht schon kaputt ist.

Fuer mich persoenlich ist das VB eine tollsten Rassen ueberhaupt (araber uebrigens ga rnicht :shy: ) Hart wie stahl (nix auf drei beinen stehen), ausdauernd, wirklich hart im nehmen. Schnell, elegant, wunderwunderschoen. Nervenstark (wenn nicht bereits verdorben). Wie das geht, ist mir nicht ganz klar, denn schliesslich ist dies so eine inzucht wie sonst nirgends - aber ich kenne wirklich sehr viele sehr nervenstarke VBs - dabei aber empfindsam, feinfuehlig - einfach eine durch und durch tolle Pferderasse.

Die schwierigkeit ist, dass diese Pferde wirklich nicht leicht unverdorben zu bekommen sind. Sie werden halt fuer Rennen gezuechtet, und demnach meist mit 1 oder 2 jahren angeritten und ausgetestet, um zu sehen, ob sie schnell genug sind (die fuer huerden erst spaeter) Die, die es nicht sind, werden aussortiert und dann oft guenstig an zb VS reiter verkauft. Die, die schnell sind, kommen dann auf die rennbahn. Ohne eine diskussion darueber lostreten zu wollen - aber fuer mich sind viele dinge wichtig, die hier einfch so gar nicht beachtet werden. Gesundheit ist fuer mich sehr wichtig, und ich glaube einfach, dass wenn man ein pferd so frueh beschlaegt (mit 1.5 oft!) dass das einfach spaeter zu schlechten hufen fuehren muss. Dass ein pferd, selbst wenn mit 2 nur getestet, trotzdem schon einen ordentlichen knacks bekommen hat, koerperlich als auch seelisch.

Ich frage mich oft, ob ein VB wohl das perfekte pferd fuer mich waere - vielleicht ist auch die schwerfuttrigkeit nicht unbedingt rassebedingt, sondern aufzucht bedingt.

Das krasse gegenteil dazu stellt dann die ponyzucht hier: Meist im natursprung, vor allem nach schoenheit, gelassenheit und robustheit gezogen, menschenbezogen gezuechtet seit jahren (wie die friesen mMn ebenfalls), meist natuerlich in herden aufgezogen oder sogar in den Bergen. Resultat ist ein unverwuestliches pony oder kleinpferd mit hufen aus stahl, robuster verfassung, intelligent, huebsch - ich errinner mich gut an einen kommentar von dem Duke of Edinburgh (dem mann der queen) der sein leben lang turniermaessig gefahren ist - und irgendwann auf ponies umstieg weil diese halt nie 'sick or sorry' waeren (=sich nie leid tun und nie krank sind). Bei seinen Pferden war oft eines krank oder hatte irgendwas, und da man bei 4spaennern wohl ein team braucht (kenn mich nicht aus mit fahren) waere das immer schwer, eines zu ersetzen. Die ponys dagegen waeren immer fit und froehlich bei der arbeit...

Und die queen zuechtet ja highland ponys und reitet diese auch, weil diese einfach charakterlich hervorragend sind.

Die Tinker sind noch eine spur haerter - Fohlen werden auf der weide geboren, der hengst wird einmal im jahr 'dazugeworfen', ansonsten bleiben sie so ziemlich sich selbst ueberlassen. TA und so vollkommen ueberfluessig. Wer nicht zaeh genug ist, ist der rasse nicht wuerdig... und tiere, die nicht freundlich, gelassen und menschenbezogen sind, die werden ebenfalls aussortiert. Auch hier das ergebnis ein freundliches rundum pferd welches so ziemlich unkaputtbar ist, wenn man mal von der rosanen haut auf nase und unter den puscheln absieht...

Der freizeitpferdemarkt hier ist vor allem ponys. Die Menschen sind halt auch bissl kleiner - aber wer Freizeitmaessig unterwegs ist reitet vor allem Tinker und Ponys, die dann oft auch gefahren werden udn so ein bischen 'ein pferd fuer alles' sind.


Dadurch sind sie natuerlich nicht automatisch gute Reitpferde, wie ich sie mir wuenschen wuerde, vor allem weil sie gebaeudemaessig halt oft fuer andere zwecke gezuechtet wurden. Trittsicher, robust, in der lage, stundenlang zu traben (ein zuchtziel der welsh cobs zb ;-) ), einen wagen zu ziehen (fast alle). Man wuenscht sich hohe halsung, hohe knieaktion, kompakte koerper, kraeftige sprunggelenke, ordentlich 'power' sowohl schiebend als auch tragend. Gutes fundament, die sollen ordnetlich gewicht tragen koennen. Die irischen ponys ebenso, aber die sollen vor allem auch springen koennen (connemara ist da zb das beispiel).
Shieldmaiden

Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Shieldmaiden »

noch mal eben als nachgedanke:

ich schreibe die ueberlegungen auf, weil sie mir sehr helfen, mir ein bischen gedanken zu machen ueber das, was ich will. Zb wurde mir eben in dem thread oben bewusst dass fuer mich Gesundheit und gute vorraussetzungen wirklich unglaublich wichtig sind.

Vielleicht durch meine letzten erfahrungen vor allem - wer unser TB nicht kennt - ich habe innerhalb von 13 Monaten zwei Pferde einschlaefern lassen muessen, erst meinen geliebten Pip auf grund einer schweren kolik (darmdrehung), dann 13 Monate spaeter Rosa wegen KS.

Aber auch dazwischen und davor wurde mir viel klar, wie wichtig gute aufzucht ist, und habe ausserdem den Kaufversuch einer Freundin mitverfolgt, die in DE ein Dressurpferd suchte, jung, was auch mal einen sprung machen kann. Und wie viele von denen bei der AKU ausfielen, ist schon echt erstaunlich (meist wegen KS!)

Und mein Kampf um pip's hufe, von Rosa's mal ganz zu schweigen. Oder Elwyn dazwischen halt.

Fuer mich ist gute Aufzucht wirklich wichtig (und uebrigens gibt es die auch vom Tierschutz - s. Bilbo. Der wurde von fahrendem Volk abgenommen, weil nicht gut genug drum gekuemmert, aber - er ist in einer herde aufgewachsen, udn dann auch beim Tierschutz hat er jahrelang im herdenverband gelebt, und man hat ihm nie etwas getan.

Interessant, dass es mir da genau gegenteilig geht wie dir, lottehueh. Ich moechte gerne ein unbelastetes Pferd, welches koerperlich auch gut aufgezogen wurde, am besten noch nie beschlagen war, draussen in einer herde gelebt hat und somit zumindest gute vorraussetzungen hat, gesund und fit zu bleiben (das dem nicht immer so ist, ist klar).

Und da das reitgefuehl fuer mich unheimlich wichtig ist, muesste ein Pferd fuer mich auch bereits angeritten sein, und somit mindestens 5 Jahre alt, da ich bitte nicht moechte, dass man es frueher angeritten hat (aus o.g. gruenden).

Immerhin, damit bin ich schon mal einen schritt weiter, und weiss schon mal mehr, ueber das, was ich will.

Was ich mit meinem Pferd dann machen wollen wuerde, weiss ich allerdings immer noch nicht :kicher: aber ich danke euch schon mal weiterhin fuer all eure inspirierenden beitraege :-)
Shieldmaiden

Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Shieldmaiden »

uebrigens zuechten die hier wirklich irre mischungen, und manchmal gelingen die auch sehr gut wie ich finde (und manchmal nicht ;-) )

http://www.horsemart.co.uk/16hands-bay- ... ses/317569

Friese x VB.

Sieht doch sehr nett aus, und die beschreibung spricht mich auch total an (hat weder friesenruecken noch friesenhaare ;-) )

Schon komisch. Ein gut aufgezogenes Pferd, barhuf, wenig geritten, gutes alter - und sowas kostet dann absolut gar nix im vergleich - die welt ist schon verrueckt...
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A.Z.
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Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von A.Z. »

Mit der Aufzucht sagst du was Tina.

Ich frage mich nur, wie man - wenn man nicht direkt beim Züchter kauft - immer an die Info kommt. Leider scheint es ja doch noch ziemlich Gang und Gäbe zu sein, dass die Stute in der Box gebiert, Stute und Fohlen dort auch eine ganze Weile für sich bleiben, selbst wenn sie Auslauf haben, werden sie oft über Nacht (solche Nächte sind meisten lang) aufgestallt und - zumindest sofern die Stute bald wieder reiterlich genutzt wird - kommen die Kleinen noch früher rein.
Im Grunde stehen viele Fohlen den im Grunde entwicklungstechnisch wichtigsten Teil ihres Lebens die Beine in den Bauch.

Genauso Gang und Gäbe sind vielerorten die Kindergartengruppen ohne Aufpasser/Erzieher. :seufz:

Nur wie kommt man dahinter, wenn man das Pferd aus zweiter oder dritter Hand gar kauft. :?
Ich überlege gerade, ob ich mir dann wirklich alle Daten geben lassen würde und mal beim Züchter schauen gehe. Andererseits - was der heute macht, muss mit dem, was vor Jahren war, nix zu tun haben.


Manchmal denke ich - Pferdekauf ist auch eine gehörige Portion Glück, dass am Ende alles so ist, wie man es sich denkt.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Memüsi
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Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Memüsi »

Ich bin momentan auf der Suche und möchte einfach ein nettes, sympathisches und vor allem gesundes Freizeitpony mit dem ich Geländereiten kann und auch etwas Boden- und Platzarbeit. Die Rasse ist mir eigentlich egal kann auch ein Mix sein. Sollte nur kein Behang haben zwischen 4 und 8 Jahre alt sein eine Größe zwischen 140 und bis max. 155 haben und es muss ein Wallach sein. Und wie Tina schreibt nicht zu früh eingeritten und am besten auf großen Weiden aufgewachsen.

Habe da leider auch sehr schlechte Erfahrungen machen müssen. Mein erstes eigenes Pferd war ein Paint und eigentlich wollte ich eben viel ins Gelände und Wanderreiten dazu kam es jedoch nie da er immer wieder krank war ein richtiges Montagspferd. Dann habe ich noch einen sogenannten Beisteller, polnisches WB. Von beiden Pferden habe ich sehr, sehr viel gelernt und ich hätte keinen von Ihnen abgegeben nur um mir ein Reitbares Exemplar zu kaufen. Aber nachdem ich mein Herzenspferdchen nun nach 15 Jahren gehen lassen musste möchte ich gerne ein gesundes Reitpony zum Spaß haben.

Hätte mir nicht vorstellen können das das so schwer sein kann. :(
Shieldmaiden

Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Shieldmaiden »

musst du nach England kommen :frech: wir haben hier massenweise davon ;-)

Ja, dazu gehoert eine gute portion glueck angela, da hast du absolut recht. Und danke fuer einen weiteren gedankenanstoss - ich moechte gerne die ganze geschichte meines Pferdes, so weit es geht, wissen, und am liebsten gleich vom zuechter kaufen, wo ich mir deren haltung und einstellung auch ansehen kann (oder halt so wie in der anzeige oben, aus 'hauszucht').

Mir geht es ein bischen wie memuesi - ich moechte schon gerne was mit meinem pferd unternehmen. Was genau, das weiss ich noch nicht wirklich, da bin ich noch planlos, aber ich wuerde sagen, so vom herzen her bin ich reiter. Es gibt doch nichts schoeneres als das gefuehl eines schnellen galopps durch die heide, oder im gegenzug einen gesetzten, versammelten galopp in schoenster haltung. ich bin eher nicht so der bodenarbeitstyp (ich mach, was ich fuer wichtig halte im sinne von aufwaermen, vorbereiten, gymnastizieren, aber nicht unbedingt aus 'spass' )

Ich kann langsam wirklich gut verstehen, warum viele sich ihr pferd selber zuechten wollen bzw sich dazu verleiten lassen - weil eben das so schwierig zu finden ist.

Und auch, warum so viele nun ein jungpferd oder ganz ungerittenes Pferd kaufen, auch wenn man frueher gesagt haette, das ein 'junger reiter auf ein altes pferd' gehoert' (jung im sinne von erfahrung und koennen, nicht alter).

Ich glaube, ich wuerde es wirklich wie du handhaben und beim zuechter zumindest vorbeischauen, anrufen oder so.
Zuletzt geändert von Shieldmaiden am Fr 16. Mai 2014, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnucke
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Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Schnucke »

Mir ist gestern beim Misten was zu meinen Vorstellungen des Traumpferdes eingefallen. Dazu muß ich sagen ich bin mit Pferden aufgewachsen, meine Eltern ahben Vollblutaraber Weil- Marbacher Linie gezüchtet, also reitbare Arabs :-D . Naja und so kam es, daß ich natürlich mit den Bildern der berühmten Vorfahren unserer Pferde aufwuchs.
Komischerweise war es nicht der Barbiepferdetyp, der hängen blieb als inneres Bild, sondern die stärkeren Typen dieser Rasse.

Kanzler
http://www.rashaka.at/kanzler.jpg
Fetysz
http://3.bp.blogspot.com/-Y8_MH7Kmu_w/T ... wphoto.jpg
Jasir
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ._0001.jpg

und die Angloaraber
Ramzes
http://www.sportpferde-angerer.at/image ... ramzes.jpg

Leider ist der reitbare Typ Araber so gut wie ausgestorben und sie haben auch nicht den Rahmen um meine Körpergröße abzudecken.
So ist es ansich kaum verwunderlich, daß ich mich letztendlich mit einem Lipizzaner sehr wohl fühle. Die entsprechen einfach sehr diesem Typ Pferd, wenn auch barocker in der Form.
Aber auch beim Lipi ist esso man muß schauen wo sie herkommen. Auch dort gibt es die Strömung Barbiepferdchen, vor allem bei Privatzüchtern. Dann gibts die Ungarischen die sehr auf Fahreignung gezogen sind, sie sind deutlich größer als die auf vornehmlich Reiteignung gezüchteten Lipis aus Piber und Lipica, außerdem sind die Gänge eben eher Kutschpferd als Reitpferd. Piber und Lipica haben tolle Pferde aber die Preise sind nicht gerade günstig, außer man findet ein Pferd mit Vorgeschichte wie Famosa. Da lief halt was schief, bis auf das Gewicht nichtmal zum Nachteil des Pferdes und so konnte ich sie günstig bekommen.
Also ansich ist Famosa das Pferd was meinem inneren Bild des Traumpferdes entspricht.
Zuletzt geändert von Schnucke am Fr 16. Mai 2014, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

Form und Farbe
Shieldmaiden

Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Shieldmaiden »

das kann ich mir sehr gut vorstellen dass das praegt! :-n

Ich bin halt in Muenster aufgewachsen, habe in der grossen Reitschule dort gelernt, war mit 14 auf meiner ersten Fohlenauktion und konnte jedes jahr das Turnier der Sieger bewundern. Auch das praegt natuerlich unheimlich. Andererseits natuerlich auch immer die ponys in GB mit denen ich meine ersten ausritte und springversuche gemacht hab.

Ich hab schon frueher immer gern und viel gelesen, unter anderem das Buch von Knopfhardt - beurteilung und auswahl von reitpferden (sehr lesenswert!) DArin ging er ja sehr ausfuehrlich darauf ein, was so ein pferd mitbringen soll. Und das Pferdebild, was mir davon am meisten im Kopf blieb war immer das von dem Welsh Pony dort - die aktive hinterhand, das hervorragende exterieur (sind ja nicht alle auf badewannenbauch gezogen gsd ;-) ) Und wie das pony springen konnte!

(p.s. das letzte bild ist wieder von kanzler, hast du eines von ramzes? )
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tara
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Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von tara »

Mein erstes, eigenes Pferd:
Als eingefleischte Geländereiterin wollte ich ein Pferd für
„draußen“, und das habe ich gefunden ( Teilnahme an kleineren
Distanzritten in der Wertung). Auch meinen späteren Ambitionen
zum Westernreiten konnte ich mit diesem Pferd nachkommen
(erste Turnierstart: 6. Platz in Trail und Horsemanship).
Mittlerweile habe ich Spaß an der klassisch-iberischen Reitweise,
und auch da macht mein Tersker eine gute Figur
(Show-Vorführungen am Reiterfest in Kirchberg und bei den
Araberschauen in Lich und Hungen). Um diese Vielseitigkeit
noch weiter auszubauen, habe ich uns zu einem Töltkurs angemeldet. Ich habe die Veranlagung dazu bemerkt und nach meinem Wissen und Können gefördert, nun wollen wir das
vervollkommnen.
Das schrieb ich 1997. Er war wirklich das ideale Geländepferd, trittsicher, hat nie gescheut. Nun ist er 29 und genießt seit 3 Jahren seine Rente.
Von unseren langen Geländeritten werde ich immer träumen.
Mit dem Polo ist alles anders. Dadurch, daß er wenig ausgebildet zu mir kam, konnte ich ihn ganz gut 'formen' und 'prägen'. Er ist talentierter für die Dressur als der Alte, vielleicht auch einfach nur deshalb, weil mit ihm früher und korrekt angefangen wurde. Und ich habe mittlerweile sehr viel Spaß daran, ein, nein, dieses Pferd sich in der Bahn entwickeln zu sehen. Habe heute auch ein ganz anderes Wissen als vor 23 Jahren. Handarbeit, Longe, LK, EK, DoLo, Clickern. Ich strebe keine Turnierkarriere an, aber ein paar Dressur-schmankerl dürfen es schon noch sein (fliegende Wechsel, PiPa)
Liebe Grüße
tara
☮️ 🇺🇦 🇮🇱

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



Let's go Polo
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Lottehüh
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Re: Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

Beitrag von Lottehüh »

Shieldmaiden hat geschrieben:Interessant, dass es mir da genau gegenteilig geht wie dir, lottehueh. Ich moechte gerne ein unbelastetes Pferd, welches koerperlich auch gut aufgezogen wurde, am besten noch nie beschlagen war, draussen in einer herde gelebt hat und somit zumindest gute vorraussetzungen hat, gesund und fit zu bleiben (das dem nicht immer so ist, ist klar).
So ganz gegenteilig ist das ja nicht.
Denn Du willst ein Pferd, das draußen in der Herde gelebt hat = gut sozialisiert -> hatte ich auch geschrieben :)

Das mit dem missverstandenen Pferd beruht darauf, dass ich eine Ausbildung zum Pferdeverhaltenstherapeut gemacht habe und "üben" wollte. Ich habe schon nach einem jungen Pferd gesucht und wollte möglichst, dass er sehr spät angeritten wurde, damit eventuelle Schäden eben nicht ganz tief sitzen und behebbar sind. Also auch wie Du :)

In Pablos Anzeige stand "6-jähriger Paint-Mix-Wallach, seit 6 Monaten unter dem Sattel" - es war Winter, ich dachte, der wird bald 7, also erst mit über 6 angeritten. Ich hab drauf geachtet, dass "das neue Pferd" körperlich nicht total fertig sein konnte. Von wegen 1,5-jährig auf der Rennbahn oder so, das hätte ich nicht als "Problemfall" gewollt, ich wollte einen "psychischen Problemfall". Wobei natürlich durch die Psyche auch sehr viele physische Probleme kamen, was wiederum die Psyche negativ beeinflusst, was wiederum zu Verspannungen führt usw. usw. Das heißt erstmal war er auch ein physischer Problemfall, aber das haben wir ganz gut im Griff und da er ja laut Aussage des Vorbesis erst 6 Monate lang geritten wurde, war ich guter Dinge, dass die körperlichen Baustellen nicht so gravierend sind, dass man sie nicht in den Griff bekommen könnte. Naja, tatsächlich war er damals noch 5 und er wurde auch schon mit 3 angeritten, aber das habe ich erst später herausgefunden. Außerdem ist er ein Welsh Cob - Pinto - Mix. Ist mir ja im Prinzip egal, nur Paint ist halt ein bunter Quarter und Pinto kann halt alles sein. Es war nur die "Züchterin" im Pass eingetragen, aber mit ihren Infos und denen des Vorbesis kam man nun auf mindestens 6 Besitzer und diverse Anreitversuche.

Bei den Massen an Vorbesis ist es ganz schwer, etwas zu erfahren. Ich wollte vom Kopf her vorher auch alles wissen und auf alles mögliche achten - aber dann war er's halt ;-) Aber offensichtlich - und das war mir ganz wichtig - war, dass er super sozialisiert ist, also auf jeden Fall eine gute Kindheit hatte - auch im Bezug auf Menschen, aber in erster Linie im Bezug auf Pferde. Hinterher habe ich erfahren, dass er die ersten dreieinhalb Jahre mit Mama und Halbbruder und zwei weiteren Pferden zusammen im Offenstall gelebt hat.

Ich wollte jedenfalls lieber ein Pferd, welches jemand anders "versaut" hat, als selbst ein Fohlen zu kaufen und es zu "versauen". Davon gibt es genügend Leute. Jemand muss auch die nehmen, die durch menschliche Fehler schwierig geworden sind. Es ist natürlich entspannender, ein Fohlen aufzuziehen. Wenn man genau weiß, woher es kommt und was es erlebt hat, ist das schon toll. Aber ich bin noch jung und wollte eine Aufgabe. :lol:
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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