Was macht ihr hauptsaechlich mit euren Pferden?

[Shieldmaiden]

dazu muss ich ehrlich zugeben dass ich mich mit springblut nicht gut auskenne. Die PFerde, von denen ich spreche (die ich halt mit begeisterung ansehe aber dann doch denke, ich haette keine lust auf so viel 'umpf') sind aus Dressurlinien eher als aus springlinien. Da wird halt mehr und mehr auf 'ausdrucksstarke bewegungen' und allgemeinen ausdruck gesetzt, und damit ein pferd dann auch die entsprechenden bewegungen hat und beeindruckend aussieht, hat's meist ordentlich 'pfeffer'.

So als beispiel - meine ehemalige RL hat ein PFerd, der wird entweder platziert oder disqualifiziert, weil er wie ein irrer herumhuepft und angibt, aber dabei nicht mehr wirklich kontrollierbar ist. Aber gummi hat er, ohne ende. Sieht spektakulaer aus - und klar, vieles hat mit der Ausbildung zu tun, versteht sich. Aber so vom grundauf ist es vielleicht einfach ein konflikt, wenn man leistungsbereit, kraftvoll, ausdrucksvoll, talentiert auf der einen seite will, dann aber auch 'gelassen, mutig, zuverlaessig - ich weiss es nicht, muss ich noch mal mehr drueber nachdenken

[ehem User]

Aber Ausdrucksstärke und Leistungsbereitschaft/Motivation kannst du durch deine Arbeit beeinflussen.
Den Grundcharakter nicht bzw. eben nur bis zu einem gewissen Grad.
Und ich würde schon denken, dass du ausreichend Kenntnisse hast, um anhand des Exterieurs einschätzen zu können, ob das Pferd deinen Anforderungen körperlich gerecht wird.
Das muss ja kein Kracher sein, selbst die 08/15-WBs sind doch inzwischen gut mit Reitpferdepoints ausgestattet - und vielleicht bedienbarer als sehr leistungsgezogene Tiere.

[Schnucke]

Suse Donda war auch nicht schreckhaft oder hatte Angst oder so, sie hatte nur einfach viel zu viel Go für das "bischen" was ich reite. Ein Pferd was ich täglich richtig arbeiten muß um es auszulasten ist einfach anstrengend. Kann natürlich sein das hätte sich gegeben mit dem Alter Donda war ja erst 6 jährig .

Genau Tina das bei jeder Kleinigkeit auf drei Füßen ....... Die schlechten Hufe, immer Sorge was ist heute wieder. Im Grunde war ich letztes Jahr ein Nervenwrack, ständig am heulen weil immer was war und ich tierische Angst hatte ums Pferd.

Tja und jetzt hab ich Famosa. Die hab ich am ersten Tag in die Herde geworfen, da hat sie dem Ekelwallach eine geklebt und Ruhe war. Sie flitzt im Galopp selbst die Steilhänge auf der Koppel runter, ging noch keinen Tag lahm. Ich bin ein paar Tage nach ihrer Ankunft hier einfach spazieren gegangen und unterwegs auf den blanken Rücken gekraxelt und fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt. Sie ist Trittsicher, war trotz Übergewicht schön im Gleichgewicht und sie hat HUFE....... Ich sag euch diese Hufe, das ist ein Traum..... Wir reiten derzeit ja viel, mehr als mit anderen Pferde die Jahre davor weil es einfach so Spaß macht und die Böden sind nicht anders, eher schlechter, weil mehr Schotter, aber ich brauch mir keine Sorgen machen wegen ausbrechen, zu kurz werden ect.
Ich hab irgendwie das Gefühl angekommen zu sein, ich hab keine Angst daß sie kaputt geht und kann endlich seit Jahren mal genießen. Ok aufs Gewicht müssen wir schauen, aber das ist unter Beobachtung.

Das ist übrigens das Märchenpferd, heute frisch aufgenommen.

[Shieldmaiden]

@wiebs, da hast du schon recht, und auch am gangwerk kann man durch gute arbeit viel machen. 08/15 WBs gibt's irgendwie kaum noch, also ich hab mal gestoebert bei ehorses - kracher gibt's da tausende, aber das nette Reitpferd fuer ambitionierte Freizeitreiter scheint eine seltenheit zu werden.

Dieser Thread hilft mir uebrigens ungemein, meine Gedanken zu sortieren darueber was ich will, was mir wichtig ist, worum es mir geht. Ich hab noch keine antwort, aber ich komme immerhin schon mal auf die richtigen fragen

[WaldSuse]

Vielleicht hat es auch was damit zu tun,daß Dustin dieses Jahr 18 Jahre alt wird.Auf der Pferdemesse in FN wurde unter anderem ein WB Deckhengst aus Marbach vor gestellt,der kam mir eher wie ein Vollblut vor,so dürre Beinchen,insgesamt so spillerig....da ist Dustin schon fast ein schweres WB dagegen........

[ehem User]

Echt, ich hätte gedacht, es gibt da genug 'Ausschuss', der für den Freizeitreiter noch völlig ausreichend ist

WaldSuse:
Ich glaube, insgesamt werden die WBs immer zarter/sportlicher/blütiger

[Schnucke]

Echt, ich hätte gedacht, es gibt da genug 'Ausschuss', der für den Freizeitreiter noch völlig ausreichend ist

WaldSuse:
Ich glaube, insgesamt werden die WBs immer zarter/sportlicher/blütiger

Plüschi die sind dann aber nicht unbedingt kopfklarer und weniger Gang heißt nicht unbedingt Sitzkomfortabler.

[Sheitana]

Ich möchte ganz klar meine Pferde reiten und auch Leistung mit ihnen erreichen, sprich Turniere gehen.
Mit meiner Altstute habe ich theoretisch so ein Pferd im Stall stehen, mit viel Talent, aber ihre Vergangenheit hat es ihr letztlich kaputt gemacht wirklich gut zu werden.
Es gab da eine Zeit mit ihr, wo sie sehr kränklich war, wir hatten viele Rückschläge und ich bin kaum geritten. Ich habe mir immer gesagt "es ist schon ok so". War es aber nicht. Es hat mir immens gefehlt zu Trainieren und Leistung zu erlangen und es war ganz ganz schwer für mich ein Pferd zu haben, dass das in dem Maße nicht geben kann. Ich hätte sie nie verkauft, aber ich war damit sehr unglücklich.
Inzwischen ist ihre Tochter 4 Jahre alt und seit einem halben Jahr unterm Sattel. Sie bringt alles mit: Talent, einen guten Body und den Willen zur Leistung. Ich bin überglücklich mit ihr wieder ein Pferd zu haben, mit dem ich dahin kommen kann wo ich hin möchte. Auch hat es das Verhältnis zu meiner Altstute verbessert. Wir werden uns - wenn ihr diesjähriges Fohlen - alt genug ist nur noch dem widmen, was uns Spaß macht. Gymnastizierung ist ein Muss, das schon, aber darüber hinaus.
Ein klein bisschen bin ich nebenbei auch Züchter, aber ich muss das nicht jedes Jahr haben. Alle 3-4 Jahre ist vollkommen ok.

Selbstverständlich steht bei all dem Willen Erfolg zu haben mit dem was ich tue das Pferd im Vordergrund. Keine Frage ist das Training nicht immer Zuckerschlecken, aber ich würde nie ein Pferd überfordern oder Dinge von ihm verlangen, die es nicht leisten kann.

Im Grunde habe ich für mein Vorhaben mit dem Appaloosa genau die richtige Rasse gefunden. Sie bringen die nötige Leistung, aber ich kann genauso gut am langen Zügel durchs Gelände schaukeln, was ich ab und an auch ganz gerne tue. Auch sind sie vielseitig genug, dass ich genauso mal Springen oder Dressur gehen könnte, wenn ich sie nicht western ausbilden würde.
Meine Jungstute wird ausschließlich western ausgebildet, mit ihrer Mama möchte ich nächstes Jahr mal eine Distanz gehen und ein Wanderritt mit Beiden ist auch geplant. Genauso würden sie aber genug Nervenstärke zum Fahren mitbringen und wenn ich unbedingt Bodenarbeit oder Zirkuslektionen machen wollen würde wäre dies auch kein Problem. Vielseitiger geht es wohl kaum.

[feendrache]

Ich schreib auch was ...

Ich möchte mit meinen Pferden (naja Charmer ab September und Baby irgendwann in ein paar Jahren) zusammen etwas erreichen.
Ich gehe gern ins Gelände, sehe es als wirklich wichtigen Teil des gemeinsamen Reitens an, aber ich möchte auch auf Turnieren zeigen was wir gemeinsam erreichen.

Meine Vorliebe für das Turnier ist eindeutig der Trail bei dem ich auch mit Charmer ein passendes Pferdchen habe.

Interessant finde ich für mich, dass ich erst durch mein Charmerlein zu "meiner" Reiterei gefunden habe. Ich habe vorher mein Reiterleben lang nur klassisch/dressur geritten und bin nie auf die Idee gekommen mit das Westernreiten anzusehen. Aber Westernreiten ist genau mein Ding.

[Möhrchen]

Ich habe im Alter von ca. 10 Jahren mein erstes eigenes Pferd bekommen.
Gewollt war das nich, bzw ausdrücklich gewünscht.
Ich hatte bis dahin eigentlich nicht´s mit Pferden zu tun, außer mal Ponyreiten, aber toll fand ich Pferde natürlich trotzdem schon immer.

Da stand ich also mit meinem 4 jährigen frechen Fuchspony das bis dahin sein wildes, freies Leben auf einer riesigen Weide mit Rindern und Eseln teilte und äußerst selten einen Menschen zu Gesicht bekommen hat
Da wir zu der Zeit einen Offenstall mitten in der Pampa hatten blieb nur Gelände übrig.
Was ich auch bis heute immer noch das aller schönste finde was man mit seinem Partner Pferd erleben kann.
Die Freiheit, Ruhe und das zu tun worauf man Lust hat zu genießen ist für mich das größte.
Und meinem Herr Haflinger gefällt das wohl auch sehr gut. Man merkt deutlich einen Unterschied zwischen Halle und Gelände.
Im Gelände blüht er richtig auf, ist fleißig, offen für alles, stengt sich stets an und gibt sich einfach bei allem solche Mühe!

Sobald ich auf meinem Merlin sitze und er fleißigen, zügigen Schrittes voran marschiert und alles um einen ruhig ist, man keine Autos mehr hört sondern nur noch das klappern der Hufe dann fällt bei mir jeglicher Stress ab.