So, falls das jetzt etwas länger wird, bitte ich im Vorfeld um Entschuldigung, Aber ich muss mich mal ausko**** und brauche gleichzeitig objektive Meinungen.
Also, wir haben bei uns seit etwa vier Monaten eine neue Einstellerin (Offenstall). Diese hat ein 8 jähriges, noch komplett rohes Endmaßpony, vermutlich einen Isimix. Als die kleine ankam, brauchten wir drei Leute, um sie unversehrt aus dem Hänger zu bekommen und sie in die Integrationsbox zu bugsieren. Die Lütte hatte echt NULL Grunderziehung - ließ sich nicht vernünftig halftern und führen, ist aktiv Menschen und andere Pferde angegangen, war schlicht nicht händelbar mit einer Tendenz ins Gefährliche. Ungepflegte Hufe und Zähne, weil es nicht möglich war da dran zu kommen.
Zusammen mit einer anderen Einstellerin habe ich in den letzten Monaten sehr viel Arbeit in die Lütte gesteckt, um da etwas Grunderziehung reinzubringen. Da die kleine auch durch Zäune ging (und leider teilweise immer noch geht, wenn sie Angst kriegt) hat sie inzwischen einen eigenen Paddock im Laufbereich der Herde. Soweit, sogut.
Leider kümmert sich die Besitzerin kaum, war mal wieder sechs, sieben Wochen nicht da. Das Pony braucht klare und deutliche Ansagen, kann immer noch sehr rüpelig sein. Vor kurzem ist sie aus ihrem Paddock ausgebüxt und unsere Stallhilfe bekam sie nicht wieder eingefangen. Ich habe ihr dann geholfen und Pony eingefangen. War kein Problem, bis Pony versucht hat, mich gegen die Wand zu drücken. Ich bin mit einer Rippenprellung und einer Stinkwut aus der Sache raus. Manchmal schaltet die Kleine total ab, ist dann wie ferngesteuert und nicht mehr ansprechbar, vor allem, wenn sie Streß bekommt. Dann wird es immer noch gefährlich, wenn man ihr nicht ausweichen kann.
Letzten Mittwoch war meine Hufpflegerin auf dem Hof und ich hatte in Absprache mit der Besitzerin gleich auch einen Termin für das Pony ausgemacht. Dabei habe ich dann mitbekommen, dass die Besitzerin ziemlich übel über meine Stallkollegin und mich abgelästert hat (wir mischen uns in alles ein, ich schlage mein Pferd etc). Sauer traf meinen Gemütszustand nicht wirklich....zum Abschluss beklagte sie sich, dass ihre Sachen verschwänden und nahm dann ihr Putzzeug mit. Wir könnten ja unsere Sachen nehmen, wenn wir uns weiterhin kümmern wollten. Ich bin sehr pingelig mit meinem Zeug und benutze meine Bürsten nicht für ein anderes Pferd. Hab jetzt nen zweiten Satz für Pony gekauft.
Auf der einen Seite würde ich mich da am liebsten zurückziehen, auf der anderen kann Pony echt nix dafür. Verkaufen wird sie mir die Kleine nicht, da ich mein Pferd ja schlage und auch ihr Pony schon verprügelt habe. Zur Erklärung: Meine Stute hatte früher panische Angst vor der Gerte, deswegen habe ich mir angewöhnt immer eine dabei zu haben und nutze sie inzwischen einfach als Kommunikationsmittel. Pony hat von mir allerdings tatsächlich schonmal welche gezogen bekommen: Als sie mich an die Wand gedrückt hat, habe ich die Gerte eingesetzt, um da raus zu kommen. Hat sie mir auch nicht übel genommen und ist immer noch freundlich zu mir.
Ist ne besch***** Situation, ich brauch mal externe Meinungen
Einstellerprobleme
Moderator: Keshia
Re: Einstellerprobleme
Habt ihr die gute Frau schon mal auf die Problematik mit dem Pony angesprochen? Was sagt der SB zu der Geschichte?
Wir haben auch so eine Einstellerin. Die weiß ihr Pferd versorgt. Sie hat eine Stute und ist ein paar Mal runter gefallen und seit her kommt sie nicht mehr. Gar nicht mehr. Ich bin jetzt ein Jahr an diesem Stall und habe sie einmal wirklich gesehen. Umgang mit dem Pferd bestand damals nur aus brüllen.
Die Stute steht halt im Offenstall mit einem Wallach. Sind die Koppeln auf, geht sie drauf, sind sie zu steht sie drin. Umgang mit ihr hat niemand außer dem Stallpersonal und sie lässt sich offensichtlich von A nach B schicken.
Das wars aber auch.
Und eine Handhabe hat man auch nicht.
Ich persönlich würde mich nicht in die Angelegenheiten dieser Frau einmischen. Ihr seid nicht dazu da euch um das Pony zu kümmern. Wenn das Pony nicht in die Herde integrierbar ist, muss sie gesondert stehen. Aber alles weitere ist Sache dieser Frau. So lang das Pferd nicht tierschutzrelevant vernachlässigt wird, könnt ihr gar nichts tun. Und wenn ihr was tut wird euch das sicher am Ende noch negativ ausgelegt.
Ich sag mir auch immer, anderer Leuts Pferde gehen mich erst dann was an, wenn es dem Pferd sichtlich schlecht geht. Fehlende Erziehung ist nicht mein Problem. Ausbüchsen ist vornehmlich das Problem des SB. So hart seh ich das. Weil ich kann nicht jeden retten.
Wir haben auch so eine Einstellerin. Die weiß ihr Pferd versorgt. Sie hat eine Stute und ist ein paar Mal runter gefallen und seit her kommt sie nicht mehr. Gar nicht mehr. Ich bin jetzt ein Jahr an diesem Stall und habe sie einmal wirklich gesehen. Umgang mit dem Pferd bestand damals nur aus brüllen.
Die Stute steht halt im Offenstall mit einem Wallach. Sind die Koppeln auf, geht sie drauf, sind sie zu steht sie drin. Umgang mit ihr hat niemand außer dem Stallpersonal und sie lässt sich offensichtlich von A nach B schicken.
Das wars aber auch.
Und eine Handhabe hat man auch nicht.
Ich persönlich würde mich nicht in die Angelegenheiten dieser Frau einmischen. Ihr seid nicht dazu da euch um das Pony zu kümmern. Wenn das Pony nicht in die Herde integrierbar ist, muss sie gesondert stehen. Aber alles weitere ist Sache dieser Frau. So lang das Pferd nicht tierschutzrelevant vernachlässigt wird, könnt ihr gar nichts tun. Und wenn ihr was tut wird euch das sicher am Ende noch negativ ausgelegt.
Ich sag mir auch immer, anderer Leuts Pferde gehen mich erst dann was an, wenn es dem Pferd sichtlich schlecht geht. Fehlende Erziehung ist nicht mein Problem. Ausbüchsen ist vornehmlich das Problem des SB. So hart seh ich das. Weil ich kann nicht jeden retten.
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
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Re: Einstellerprobleme
Die Besi ist m.E. komplett beratungsresistent und nimmt jedwede Kritik als persönlich. Es müsse schließlich nicht alles perfekt sein. Nein, natürlich nicht, aber eine Gefahr für andere sollte das eigene Pferd nicht sein.kolyma hat geschrieben:Habt ihr die gute Frau schon mal auf die Problematik mit dem Pony angesprochen? Was sagt der SB zu der Geschichte?
Wir haben zum Glück eine superengagierte SB, welcher das Wohl der ihr anvertrauten Tiere sehr am Herzen liegt. Sie hat schon diverse Male mit der Besi gesprochen und deren Mitarbeit zur Bedingung gemacht, dass das Pony weiterhin bei uns bleibt.
Es wäre tierschutzrelevant, wenn wir uns nicht um die kleine kümmern würden, s. Hufe und Zähne. Objektiv gesehen hast Du recht - man kann nicht alle retten, so leid es mir tut. Menschlich ärgere ich mich massiv, dass die Besi dann noch ziemlich übel über mich herzieht.
Re: Einstellerprobleme
Also - rein objektiv würde ich sagen, dass die SB vermutlich haftbar wäre, wenn die Besi ihr Tier so vernachlässigt, dass es Schaden nimmt. Daher ist die Besi auch diejenige, die darauf pochen muss, dass die Besi sich um das Pferd kümmert.
Wäre ich SB und ich würde mich so einer Problematik gegenüber sehen, würde ich über kurz oder lang die Konsequenzen ziehen.
Wenn die Besi des Pferdes natürlich den zusätzlichen Service der Vollumsorgung ihres Pferdchens zahlt - das heißt, Hufpflege, Fütterung, TA, ect. dann kann tatsächlich niemand was machen.
Man muss es auch mal umgekehrt sehen.
Stellt euch vor ihr habt ein Pferd, damit ihr ein Pferd habt. Ihr habt keine Böcke euch drum zu kümmern. Aber ihr wollt, dass es dem Pferd gut geht. Also stellt ihr es irgendwo unter wo die Grundversorgung gewährleistet ist und alle Grundbedürfnisse erfüllt werden. So - nun seid ihr froh mit eurem Pferd, welches ihr nicht nutzt aber gut versorgt wisst.
Jetzt fangen plötzlich alle Miteinsteller, denen euer Pferd ja wohl mal so gar nix angeht, an zu mosern... Ihr würdet euch ziemlich bevormundet vorkommen.
Ich finde, wenn man so Problematiken mal umdreht, dann wird einem einiges klarer. Und es gibt so schräge Vögel - und das nicht wenig auf der Welt.
Diese Frau hat der SB das Pferd anvertraut. Sie hat nicht damit gerechnet, dass das Pferd bei anderen aneckt und sie betrachtet das auch nicht als ihr Problem, sondern als eueres. Das ist vermutlich ihr Standpunkt und daran kann man wenig ändern.
Wäre ich SB und ich würde mich so einer Problematik gegenüber sehen, würde ich über kurz oder lang die Konsequenzen ziehen.
Wenn die Besi des Pferdes natürlich den zusätzlichen Service der Vollumsorgung ihres Pferdchens zahlt - das heißt, Hufpflege, Fütterung, TA, ect. dann kann tatsächlich niemand was machen.
Man muss es auch mal umgekehrt sehen.
Stellt euch vor ihr habt ein Pferd, damit ihr ein Pferd habt. Ihr habt keine Böcke euch drum zu kümmern. Aber ihr wollt, dass es dem Pferd gut geht. Also stellt ihr es irgendwo unter wo die Grundversorgung gewährleistet ist und alle Grundbedürfnisse erfüllt werden. So - nun seid ihr froh mit eurem Pferd, welches ihr nicht nutzt aber gut versorgt wisst.
Jetzt fangen plötzlich alle Miteinsteller, denen euer Pferd ja wohl mal so gar nix angeht, an zu mosern... Ihr würdet euch ziemlich bevormundet vorkommen.
Ich finde, wenn man so Problematiken mal umdreht, dann wird einem einiges klarer. Und es gibt so schräge Vögel - und das nicht wenig auf der Welt.
Diese Frau hat der SB das Pferd anvertraut. Sie hat nicht damit gerechnet, dass das Pferd bei anderen aneckt und sie betrachtet das auch nicht als ihr Problem, sondern als eueres. Das ist vermutlich ihr Standpunkt und daran kann man wenig ändern.
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
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Re: Einstellerprobleme
vorweg: ich finde es gut, dass ihr euch generell um das Pony kümmern wollt.
Aber - und das hat Kolyma ja auch schon angedeutet - das ist durchaus schwierig. Generell bin ich der Meinung, dass man sich um andere Tiere nur kümmert, wenn das mit der Besitzerin abgesprochen ist. Vielleicht denkt sie sich irgendetwas dabei, wie es gerade läuft (oder ohne euch liefe?).
Ich gebe dazu mal ein Beispiel: Luni durfte im letzten Winter bei Schnee nur mit Maulkorb raus, weil sie in solchen Maßen Schnee gefressen hat, dass es Bauchweh gab. Andere Einstaller fanden das gemein und haben ihr den Maulkorb abgenommen. Außerdem haben sie sie trotz Verbot mit Leckerlis und so gefüttert (Verbot aufgrund einer Unverträglichkeit, hatten wir auch erklärt). Ein Pferd auf unserer Koppel hatte eine Stauballergie und hat deshalb kein trockenes Heu bekommen. Die selben Einstaller fütterten auf unserer Koppel (ihr Pferd stand auf einer anderen) trockenes Heu.
Es war sicherlich alles gut gemeint, keine Frage. Auch ihr meint es sicherlich gut. Aber zum einen ist gut gemeint eben nicht immer gut gemacht und zum anderen würde ich selbst es keinesfalls wollen, dass irgendjemand ungefragt etwas an/ mit/ in mein Pferd tut. So weh das manchmal auch tut, zuzuschauen, wie andere mit ihren Tieren umgehen oder nicht umgehen.
Aber - und das hat Kolyma ja auch schon angedeutet - das ist durchaus schwierig. Generell bin ich der Meinung, dass man sich um andere Tiere nur kümmert, wenn das mit der Besitzerin abgesprochen ist. Vielleicht denkt sie sich irgendetwas dabei, wie es gerade läuft (oder ohne euch liefe?).
Ich gebe dazu mal ein Beispiel: Luni durfte im letzten Winter bei Schnee nur mit Maulkorb raus, weil sie in solchen Maßen Schnee gefressen hat, dass es Bauchweh gab. Andere Einstaller fanden das gemein und haben ihr den Maulkorb abgenommen. Außerdem haben sie sie trotz Verbot mit Leckerlis und so gefüttert (Verbot aufgrund einer Unverträglichkeit, hatten wir auch erklärt). Ein Pferd auf unserer Koppel hatte eine Stauballergie und hat deshalb kein trockenes Heu bekommen. Die selben Einstaller fütterten auf unserer Koppel (ihr Pferd stand auf einer anderen) trockenes Heu.
Es war sicherlich alles gut gemeint, keine Frage. Auch ihr meint es sicherlich gut. Aber zum einen ist gut gemeint eben nicht immer gut gemacht und zum anderen würde ich selbst es keinesfalls wollen, dass irgendjemand ungefragt etwas an/ mit/ in mein Pferd tut. So weh das manchmal auch tut, zuzuschauen, wie andere mit ihren Tieren umgehen oder nicht umgehen.
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
Re: Einstellerprobleme
Vermutlich habt ihr in weiten Teilen recht, keine Frage.
Wir sind eine sehr kollegiale Stallgemeinschaft, in der es selbstverständlich ist, sich auch immer etwas um die anderen Tiere zu kümmern. Beispiel: Die die Nässe der letzten Zeit haben einige Pferde bei uns derzeit etwas Probleme mit den Hufen bekommen, daher schaut jeder, wenn er kommt mal kurz bei den anderen Pferden nach, kratzt ggf. aus etc. Das haben wir wohl automatisch auf das Pony übertragen.
Ich habe die Besi jetzt direkt angeschrieben, wenn sie Hilfe braucht soll sie mich ansprechen, ansonsten würde ich mich von ihrem Pony fernhalten, da ich den Eindruck gewonnen hätte, dass ihr das nicht recht sei. Effekt: Sie hat sich bei der SB beschwert, ich wäre unkollegial.
Für mich ist das Thema durch, so leid mir das Pony tut. Aber danke für den anderen Blickwinkel.
Wir sind eine sehr kollegiale Stallgemeinschaft, in der es selbstverständlich ist, sich auch immer etwas um die anderen Tiere zu kümmern. Beispiel: Die die Nässe der letzten Zeit haben einige Pferde bei uns derzeit etwas Probleme mit den Hufen bekommen, daher schaut jeder, wenn er kommt mal kurz bei den anderen Pferden nach, kratzt ggf. aus etc. Das haben wir wohl automatisch auf das Pony übertragen.
Ich habe die Besi jetzt direkt angeschrieben, wenn sie Hilfe braucht soll sie mich ansprechen, ansonsten würde ich mich von ihrem Pony fernhalten, da ich den Eindruck gewonnen hätte, dass ihr das nicht recht sei. Effekt: Sie hat sich bei der SB beschwert, ich wäre unkollegial.
Für mich ist das Thema durch, so leid mir das Pony tut. Aber danke für den anderen Blickwinkel.