TTouch Ausbildung

Moderator: Stjern

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enana
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von enana »

also ich hatte letzte Woche bei meiner Stuti ein paar TTouches gemacht da sie nicht klar lief. Super praktisch war natürlich das diese grad in der M*** Pferd ausgabe waren. Danach lief sie klar!
Ich will das auf jedenfall versuchen beizubehalten das ich das einmal die Woche mit ihr mache, da es doch recht zeitaufwendig ist wenn man mehrere TTouches macht.
Durfte die TTouches dann auch gleich weiter verteilen hier im Forum :teehee:
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Nicht jeder wird unsere Reise verstehen. Das ist in Ordnung. Es ist nicht ihre Reise, die Sinn machen soll.....
es ist UNSERE !

nämlich die von Enka & Ena :herzbrille: :frech:
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Keshia
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Keshia »

Eine Bekannte von mir aus der Schweiz ist TTEAM-Instruktorin IV. Sie gibt auch Kurse in TTouches, etc. Für alle aus Süddeutschland sicher nicht uninteressant.

http://www.stallchrista.ch/cendered_rid ... kurse.html
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

Leni Müller sucht das Glück
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www.pferde-lehren.de

Praktikum CR und TTEAM in der Schweiz
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Greta J.
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Greta J. »

Ich hab die Arbeit nach LTJ als erstes im FS-Reitzentrum in Reken kennengelernt. Die machen da viel von ihr und auch mit ihr.
Danach kam ich mit eigenem Pferd zu einer RLin, die sich auch sehr damit auskennt und die mal „ganz auf die Schnelle und fast nebenbei“ mit ein paar TTouches mein Pferd von ziemlich schlimmen Sattelzwang befreit hat. :staun: Das war echt beeindruckend.
Ich hab ja leider kein Pferd mehr, aber würde ich eins haben (bzw. wenn ich wieder eins habe :frech: ), dann würde ich da viel von der LTJ-Bodenarbeit einbauen. Evt. nicht alles, aber vieles davon. :-n
"Mach dein eigenes Verhalten nie vom Verhalten anderer abhängig." - Sélan
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Heupferdchen
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Heupferdchen »

Ich habe vor einiger Zeit einen TTouch-Halbtageskurs mit meinem Pferd mitgemacht. Das war schon sehr nett. LTJ ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit (auch wenn ich sie nur mal kurz bei einer Equitana-Vorführung gesehen habe) und war in den Siebzigern ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus. Respekt!

Was sehr schön am Kurs war und in der Pferdewelt nicht selbstverständlich: Es wird hauptsächlich auf die Reaktion des Pferdes geachtet, ohne es in erster Linie 'manipulieren' zu wollen, was ja bei vielen manuellen Techniken der Fall ist. Was ist ihm angenehm? Was ist ihm unangenehm? Dadurch kommt man sehr stark ins Spüren, und tut automatisch Dinge, die dem Pferdchen gut tun.

Ob man dringend dazu ein-einviertel-Kreise mit den Händen machen muss? :nix: Ich glaube eher nicht. Auch die Theorie dahinter scheint mir etwas seltsam. Mit Feldenkrais-Sachen gehts mir ähnlich: Die praktischen Übungen finde ich ausgezeichnet, die Theorie - hmm.

Ich habe den Kurs eher als Anregung gesehen, Berührungen zu finden, die mein Pferd als angenehm empfindet. Ob man dazu eine ganze Ausbildung braucht? Soo systematisch ist das ganze ja auch nicht.
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Lottehüh
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Lottehüh »

Ich hatte gerade vor eineinhalb Wochen eine Tellington-Frau da.

Hm tja, was soll ich sagen?

Also es waren ein paar sehr positive Dinge, aber auch einiges nicht so tolles. Pablo ist ja nu nicht ganz unvorbelastet und bei ihm beachte ich einiges, von der Ausbildung her WILL ich manche Dinge einfach so wie ich es mir vorstelle, weil ich mir da so viele Gedanken gemacht habe wie man was am betsen umsetzt. Pablo kann "go" und "Stop" wenn man nebenherläuft 100 pro. Beim Longieren mit etwas Abstand noch nicht verlässlich, aber wenn man nah bei ihm ist schon. Dann kommt die Tellington-Frau erstmal, packt ihm ihre Führkette über die Nase und meint, dass das ja nicht schlimm ist, solange man sie richtig einsetzt. Ich möchte dieses Pferd aber gebisslos reiten und möchte GAR KEINEN - egal ob richtigen oder falschen - Druck auf der Nase. Er bleibt stehen auf Signal und da hat niemand andere Signale reinzubrigen. Ich war wirklich enttäuscht, weil ich mir denke, dass man doch als Trainer erstmal kommt und schaut, was die Leute denn eigentlich machen und welche Ziele sie haben. Pablo hat eine schiefe Nase und ihm fehlt rechts der erste Backenzahn, den werd ich nicht mit Gebiss reiten und dann will ich gefälligst, dass er nicht unnötig mit anderen Signalen, die über die Nase laufen, belastet wird. Zumal meiner Meinung nach eine Führkette schon ohne Druck die Nase desensibilisiert (wenn unbekannt). Da war die Situation schonmal echt am Kippen. Dann hat sie ständig ihre Worte eingeführt und als ich ihr meine SIgnale gesagt habe argumentiert, dass ein Pferd ruhig zwei Signale verstehen lernen kann. Ja, KANN es sicher, aber wenn ich MEINEM Pferd ein Signal beibringe und sie ihm 1000 neue Sachen in eineinhalb Stunden zeigt, dann muss er nicht nebenher noch kurz ihre Sprachsignale lernen.Die Stimmung kippte weiter... :x

Und was ich auch gar nicht haben kann, ist das Gebiss von LTJ. Wenn man nach neuen Studien geht, die besagen, dass das Pferd im Maul eigentlich schon keinen Platz für ein "normales" Gebiss hat, dann frage ich mich, wo dieses Monster noch hin soll. Nicht jeder, der sein Pferd ausbildet, kann damit umgehen und meiner Meinung nach ist dieses Ding schon Strafe wenn's nur im Maul ist, da muss keiner hinlagen.

So, jetzt zum positiven Teil ;-)

Pablo musste ja leider lernen, dass Augen zu und Durch(rennen) hilft. Er hat absolu kein Körpergefühl, seine Beine stehen total chaotisch und dass er ne Hinterhand hat, davon weiß er glaub ich gar nix. Mit Körperband konnte er plötzlich über Gassen steigen ohne hängen zu bleiben, er konnte fast stehen, wie ein normales Pferd eben steht und hat sich ganz anders bewegt. Die Schweifarbeit fand er recht entspannend und sonst genießt er die Touches auch. Das Abstreichen mit der Gerte der zu bewegenden Beine war für ihn sehr hilfreich, um koordiniert 2 Beine für 1 Schritt zu bewegen und ihm dadurch bewusst zu machen, was er eigentlich tut. Wir nehmen also auch einiges mit, was wirklich hilfreich ist und einem unischeren, nervösen und körperfremden Pferd wie ihm wirklich hilft.

Insgesamt fand ich das ganze dann aber doch ein bisschen ernüchternd. Ich finde, ein Trainer sollte nie einfach kommen und einfach "sein Ding" durchziehen, sondern erstmal fragen, was eigentlich die Ziele sind, was man wie kann und dann kann man darüber sprechen, ob man bestimmte Dinge ausprobieren will. Ich werde wie gesagt einiges übernehmen, aber mit einigem aus der ach so pferrdefreundlichen (Boden)Arbeit kann ich mich nicht anfreunden.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Heidemi
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Heidemi »

Also da möchte ich ein wenig zustimmen und ein wenig nicht ;) .
Deine Schilderung untermauert meinen Eindruck, dass die Instructor-Ausbildung noch lange aus jemandem keine LTJ macht!
Ich durfte sie 2x kennen lernen auf einer Veranstaltung, die relativ klein war und man so auch tatsächlichen Kontakt zu Linda selbst hatte.
Sie ist eine überaus beeindruckende Persönlichkeit, die sich wirklich auf jedes einzelne Pferd einlässt und unglaublich schnell einen sehr intensiven Kontakt zu den Pferden herstellen kann. Bei den Veranstaltungen waren auch Instructoren und Teilnehmer mit "Problempferden". Es war ein himmelweiter Unterschied, ob Linda eines der Pferde an die Hand nahm, oder eine der Instructoren.
Linda spricht mit allem, was sie hat. Ich will sie wirklich nicht in den Himmel heben, aber sie ist einfach schon besonders- finde ich. Sie hat mir an meinem Arm die Touches erklärt und das hat sie einfach drauf. Sie kommuniziert auf ganz vielen Ebenen und ist sich unglaublich bewusst. So setzt sie ihre Atmung zum Beispiel auch ganz gezielt ein.
Das alles zusammen kann man eben einfach nicht mal so eben in einem Kurs lernen. Viele werden da einfach auhc nie hinkommen.
Ich habe den Eindruck, dass das was sie tut, manchmal auch nur teilwiese verstanden wird. Nicht dass ich das alles verstehe, aber wenn ich mir eben ansehe, was so vermittelt wird, dann wirken die Handlungen am Pferd oft auswendig gelernt. Klar, vieles macht auch Sinn, aber ich habe den Unterschied gesehen, wenn jemand angeleitetes ein PFerd abstreicht um das Pferd zum KOpf senken zu bewegen. Da hatte ich oft den EIndruck, das Pferd schläft irgendwann vor Langeweile einfahc ein und lässt den Kopf sinken. Wenn Linda das Pferd an die Hand nimmt vermittel sie ihm über eben alle Ebenen "ich möchte, dass du den Kopf fallen lässt". Entweder sieht man wirklich in Sekunden eine Reaktion, oder eben nicht, dann sagt sie aber sofort "hm. Was brauchst du, um den Kopf fallen lassen zu können?" und sucht nach eben genau dem, was für dieses Pferd passt.
Also ganz individuell.
Sie selbst ist übrigens zum Teil von den Führketten abgekommen, weil sie ihr inzwischen auch zu starr sind, verschnallt die auch nicht mehr über der Nase. Aber sie empfiehlt nun Seile, die glaube ich aus dem KLetter-Bedarf kommen. Das finde ich auch gut, dass sie ganz klar sagt, dass sie da inzwischen anders drüber denkt. Nicht, dass es falsch ist, aber dass sie da eine bessere Lösung gefunden hat. Und es gibt bei ihr auch eine gebisslose Zäumung, das Lindel.
Und auch das Reiten mit dem Halsring (nicht zu verwechseln mit dem Balancezügel) wird von ihr sehr empfohlen.
Von da aus denke ich, du hattest einfach Pech mit der Trainerin. Allerdings würde ich mein Pferd auch nur Linda selsbt anvertrauen, aber die Möglichkeit hat man ja nicht einfach so.
Ihr Konzept ist wirklich toll, aber ich glaube, das wird so nicht gelehrt, weil es nicht in erster Linie um bestimmte Übungen geht, sondern darum, an sich zu arbeiten und ganzheitlich das Pferd zu erreichen, es zu befähigen, es in seiner Individualität zu fördern, es zum Mitdenken anzuregen und es darüber, weil Pferd und Mensch sich verstehen lernen, zu einem echten Partner zu machen.
Typische Sätze, die von Linda kamen in der Arbeit mit dem Pferd waren.
"Denken SIE nach. Was braucht ihr Pferd? Haben sie es beobachtet? Es spricht mit Ihnen. Haben sie seine Atmung gesehen? Seine Ohren? Seinen Schweif? Wir gehen über keine Grenze des Pferdes hinaus, bis es uns nicht sagt, dass es so weit ist."
Das fand ich sehr beeindruckend und alle Pferd, die ich mit ihr gesehen habe, haben genau das auch bestätigt. ALso dass das nicht nur Worte waren, sondern das tatsächliche Vorgehen. Für mich ist das aber eher eine Lebensphilosophie, von der man sich ganz viel abschauen kann, weniger eine Schule.
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Lottehüh
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Lottehüh »

Ja das mit der Atmung hatten wir auch an dem Tag. "Meine" Tellington-Frau hat erklärt, dass man im TTouch von den Ketten abkommt, weil die Pferdebesis das nicht wollen, man aber eigentlich davon überzeugt ist, dass die Ketten besser ("präziser") einwirken als das Seil.

Ja ich glaube Dir, dass Linda eine besondere Person ist. Ich habe sie bisher nicht kennengelernt. Ich weiß eigentlich, dass die, die bei uns war, auch nicht diese andere, emotionale Verbindung außenvor lässt. Eben deshalb war ich so enttäuscht, dass es nach Programm ablief und nicht auf uns zugeschnitten.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
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ehem User

Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von ehem User »

Das ist alles sehr interessant, was ihr da erzählt. Der Kontrast zwischen deiner Beschreibung von Linda, Heidemi, und deiner von der Trainerin, Lottehüh, lässt an Deutlichkeit ja nichts zu wünschen übrig. Und der Grat zwischen echt präsenter Wahrnehmung und technischer Nachahmung eben schmal, aber scharf.
Die Frage ist jetzt, inwieweit es sich lohnen kann, selbst etwas davon zu lernen, um es am eigenen Pferd anzuwenden. Und, wie du ja auch sagst, Heidemi, wo man dies dann macht, um nicht nur technische Nachahmung zu bekommen ...
Lateva
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Lateva »

Cate, ja die Seite von ihr kenne ich schon. Mit den Kursen ist das immer so eine Sache, da ich ja nicht komplett auf diese gesamte ...ich nenn es mal Philosophie"...umsteigen möchte, sondern nur mal schauen will, was davon für mich und mein Pferd passt. Und da Momo auch eher ein Stressbommel ist und ein Kurs einfach zu viel für sie wäre, käme nur ein Zuschauerplatz für mich in Frage. Aber auch das ist ja schonmal was ;)

Lottehü, ein Trainer, der nicht auf Ziele und Voraussetzungen seiner (neuen) Schüler eingeht, ist in meinen Augen kein guter Trainer, egal ob er jetzt LTJ- Instructor ist oder FN- Reitlehrer oder nach PK unterrichtet oder was auch immer...Schade, dass du mit ihr kein Glück hattest. Aber schön, dass ihr trotzdem etwas positives für euch mitnehmen konntet :-d
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Heidemi
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Re: TTouch Ausbildung

Beitrag von Heidemi »

Und, wie du ja auch sagst, Heidemi, wo man dies dann macht, um nicht nur technische Nachahmung zu bekommen ...
Ehrlich gesagt, würde ich dann eine Veranstaltung mit Linda selbst empfehlen. Ich habe verschiedenes Material von ihr (Buch, Kalender) und seit ich sie erlebt habe, sehe ich das in einem anderen Licht. Also ich kann die Sachen gut nutzen, aber vor dem Hintergrund, wie sie die Sachen präsentiert hat.
Das wird schon so auch in ihren Veröffentlichungen so beschrieben, aber ... hm, wie soll ich das beschreiben.... ich habe jetzt einen anderen Zugang dazu und ich finde ohne sie kennen gelernt zu haben, kommt das nicht so rüber.
(und mal wieder die Bestätigung, dass ich in der Arbeit mit den Pferden einfach nichts hauptsächlich über Technik erreiche, sondern vieles über die Arbeit von mir an mir ;) )
Aber ich kann es jedem nur empfehlen, wenn er die Gelegenheit hat oder herbei führen kann, sich Linda mal anzusehen und möglichst auch mal mit ihr zu reden- sie ist da sehr aufgeschlossen.
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