Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Moderator: Keshia
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- Registriert: Mi 16. Mai 2012, 23:05
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Ich würde gern antworten, habe aber nicht alle Antworten gelesen.
Vielleicht mal eine ganz andere Idee: Wie sieht es denn aus, wenn jemand anderes als du ihn über den Reitplatz führt? Wenn dabei alles gut ist, und du selbst von außen auch siehst, dass alles gut ist, färbt das vielleicht ein bisschen auf dich ab.
Ihr seid ja schon irgendwie in einem Teufelskreis drin, wenn ich das richtig verstehe. Manchmal kommt man dem Durchbrechen des Teufelskreises näher, wenn man die Situation einmal von außen betrachten kann.
Ansonsten habt ihr ja schon gute Tipps und Ideen bekommen.
Vielleicht mal eine ganz andere Idee: Wie sieht es denn aus, wenn jemand anderes als du ihn über den Reitplatz führt? Wenn dabei alles gut ist, und du selbst von außen auch siehst, dass alles gut ist, färbt das vielleicht ein bisschen auf dich ab.
Ihr seid ja schon irgendwie in einem Teufelskreis drin, wenn ich das richtig verstehe. Manchmal kommt man dem Durchbrechen des Teufelskreises näher, wenn man die Situation einmal von außen betrachten kann.
Ansonsten habt ihr ja schon gute Tipps und Ideen bekommen.
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Danke für deine Antwort. Er verhält sich bei meiner Trainerin genau so.
Wir hatten aber heute einen "Durchbruch" in Punkto Reitplatz-Angst. Ich hab mir vorgenommen, nur ganz kurz was mit ihm zu machen und so bald wie möglich positiv zu beenden. Und was soll ich sagen, er ist zum ersten Mal seit Ewigkeiten kein einziges Mal gehüpft, wir waren wirklich die ganze Zeit im bösen Eck, er war cool und entspannt, hat im Schritt und im Trab super mitgearbeitet und hat sich auch durch die herumhüpfenden Pferde auf der Weide neben dem Reitplatz nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hab ihn dann noch auf beiden Händen kurz angaloppieren lassen und dann ganz schnell das Training beendet. Eine kurze aber durchwegs positive Trainingseinheit.
Und ich denke, dass das Clickern einen ganz großen Teil dazu beigetragen hat, dass wir beide jetzt so entspannt im bösen Eck arbeiten können. Ich hoffe, dass noch ein paar so gute Tage kommen, dann können wir irgendwann das Eckenmonster komplett begraben.
Wir hatten aber heute einen "Durchbruch" in Punkto Reitplatz-Angst. Ich hab mir vorgenommen, nur ganz kurz was mit ihm zu machen und so bald wie möglich positiv zu beenden. Und was soll ich sagen, er ist zum ersten Mal seit Ewigkeiten kein einziges Mal gehüpft, wir waren wirklich die ganze Zeit im bösen Eck, er war cool und entspannt, hat im Schritt und im Trab super mitgearbeitet und hat sich auch durch die herumhüpfenden Pferde auf der Weide neben dem Reitplatz nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hab ihn dann noch auf beiden Händen kurz angaloppieren lassen und dann ganz schnell das Training beendet. Eine kurze aber durchwegs positive Trainingseinheit.
Und ich denke, dass das Clickern einen ganz großen Teil dazu beigetragen hat, dass wir beide jetzt so entspannt im bösen Eck arbeiten können. Ich hoffe, dass noch ein paar so gute Tage kommen, dann können wir irgendwann das Eckenmonster komplett begraben.
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Das klingt super und nach einer guten Strategie Wenn´s auch mal wieder rückwärts gehen wird (gehört dazu): Nicht den Mut verlieren
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Danke!!! Ja, schlechte Tage gehören eh dazu, wenns immer nur gut laufen würde, wärs ja langweilig.Nucades hat geschrieben:Das klingt super und nach einer guten Strategie Wenn´s auch mal wieder rückwärts gehen wird (gehört dazu): Nicht den Mut verlieren
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Ich würde das Thema gerne einmal wieder aufwärmen, wir haben auch so eine Ecke. Das verrückte ist, da stehen keine Bäume, die Rundballen mit der Plane stehen auch auf der anderen Seite und doch scheuen ALLE Pferde in genau dieser einen Ecke. Wir haben schon gerätselt, ob da ein Schwein begraben liegt
Jedenfalls fürchtet mein Zwerg sich fürchterlich, auf der Linken Hand durch die Ecke zu gehen. An der Hand steht sie relativ ruhig da, unterm Sattel ist sie nach ein paar "ablenk-Runden" mit Beschäftigung in der Ecke auch ruhig. Aber sobald sie da alleine durch muss (Longe, Freilaufen), geht gar nichts.
Ich hab leider keine Idee, was ich da machen soll, denn sobald ich bei ihr bin, ist alles gut. Vielleicht habt ihr da eine Idee?
Jedenfalls fürchtet mein Zwerg sich fürchterlich, auf der Linken Hand durch die Ecke zu gehen. An der Hand steht sie relativ ruhig da, unterm Sattel ist sie nach ein paar "ablenk-Runden" mit Beschäftigung in der Ecke auch ruhig. Aber sobald sie da alleine durch muss (Longe, Freilaufen), geht gar nichts.
Ich hab leider keine Idee, was ich da machen soll, denn sobald ich bei ihr bin, ist alles gut. Vielleicht habt ihr da eine Idee?
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Habe momentan das Problem wieder massiv. Habe es immer wieder mal und dann nicht mehr. Jetzt ist es seit zwei, drei Tagen wieder total massiv.
Ich habe heute BA in der Ecke gemacht. Ich bin dann jemand, der sich sagt - dann arbeiten wir jetzt da unten erst recht!
Führtraining, Clickern, Rückwärts, Vorwärts, usw... Immer mit viel C+B wenn es sich entspannt.
Meist wirds dann wieder deutlich besser.
Ich habe heute BA in der Ecke gemacht. Ich bin dann jemand, der sich sagt - dann arbeiten wir jetzt da unten erst recht!
Führtraining, Clickern, Rückwärts, Vorwärts, usw... Immer mit viel C+B wenn es sich entspannt.
Meist wirds dann wieder deutlich besser.
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
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Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Ja, wahrscheinlich muss ich in der Ecke viel mehr an der Hand machen. Das geht natürlich schnell unter, da die Ecke an der Hand so ist wie jede andere auch. Vielleicht ist das aber auch der Schlüssel und irgendwann ist es dem Zwerg egal, ob ich zum beschützen da bin oder nicht.
Ich frage mich ja - was hat die Gruselecke, dass da keiner durch will? Da ist wirklich nichts, was Angst machen könnte (raschelnde Bäume, Planen, Säbelzahntiger...) wenn das Pony nur sprechen könnte!
Liebe Grüße
Pennyflin
Ich frage mich ja - was hat die Gruselecke, dass da keiner durch will? Da ist wirklich nichts, was Angst machen könnte (raschelnde Bäume, Planen, Säbelzahntiger...) wenn das Pony nur sprechen könnte!
Liebe Grüße
Pennyflin
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Wenn meiner blöd tut, dann will er auch an der Hand da unten nicht durch. Also das behindert einem ja schon massiv in der Arbeit. Also gehe ich solche Sachen ganz gezielt und sofort wenn das Problem auftaucht an.
Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...
"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
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Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
klar, an der Hand behindert das doch ziemlich. Mein Traum ist es, irgendwann einmal auf der linken Hälfte des Platzes longieren zu können...
Aber momentan stehe ich ein bisschen auf dem Schlauch, wie ich das anstellen soll
Liebe Grüße
Pennyflin
Aber momentan stehe ich ein bisschen auf dem Schlauch, wie ich das anstellen soll
Liebe Grüße
Pennyflin
Re: Wer hat Angst vor dem bösen Eck?
Hallo Penny,
wie ist es denn bei euch beiden in anderen Situationen, die für deine Stute nicht ganz so gefährlich erscheinen? Kannst du sie da alleine durchgehen lassen an der Longe oder am Leitseil?
Eine Möglichkeit ist, daß du so etwas gezielt übst. Wenn du die Schulter, die Hinterhand und den Kopf aus Distanz kontrollieren kannst, kannst du dein Pony durch Stangengassen, über Stangen, über eine Brücke (ich meine das Trail-Hindernis, zunächst ohne seitliche Begrenzung), durch zwei Tonnen, durch vier Tonnen, unter einem Flatterband, über eine Plane etc. durchleiten. So lassen sich die Schwierigkeitsstufen gut aufbauen. Du wirst dann auch relativ schnell merken, wo es evtl. hakt (meist ist das die Schulterkontrolle ). Durch einfache und dann immer schwerer werdende Übungen kann dein Pony auch merken, daß es ok ist, wenn es auf dich und deine Signale hört. Wobei du sie aber ja schon so lange hast, daß ich davon ausgehe, daß sie dir eh vertraut.
Ein anderer Ansatz ist, die Ecke zu "entgruseln". Arbeite mit ihr abseits der Ecke, mache Pause in der Ecke. Lobe, belohne sie in der Ecke. Aber hier mußt du aufpassen, daß du nur dann lobst und belohnst, wenn sie KEINE Streßanzeichen zeigt, sonst belohnst du den Streß mit. Solange sie gestreßt wirkt, kann es helfen, sich auf sich selbst zu konzentrieren, bewußt tief und langsam zu atmen und einfach ruhig stehen zu bleiben. Wenn die Stute sich beruhigt hat, kann sie gelobt/angesprochen werden, vorher nicht, da die Ansprache schon als positiver Verstärker dieses Verhaltens wirken kann.
wie ist es denn bei euch beiden in anderen Situationen, die für deine Stute nicht ganz so gefährlich erscheinen? Kannst du sie da alleine durchgehen lassen an der Longe oder am Leitseil?
Eine Möglichkeit ist, daß du so etwas gezielt übst. Wenn du die Schulter, die Hinterhand und den Kopf aus Distanz kontrollieren kannst, kannst du dein Pony durch Stangengassen, über Stangen, über eine Brücke (ich meine das Trail-Hindernis, zunächst ohne seitliche Begrenzung), durch zwei Tonnen, durch vier Tonnen, unter einem Flatterband, über eine Plane etc. durchleiten. So lassen sich die Schwierigkeitsstufen gut aufbauen. Du wirst dann auch relativ schnell merken, wo es evtl. hakt (meist ist das die Schulterkontrolle ). Durch einfache und dann immer schwerer werdende Übungen kann dein Pony auch merken, daß es ok ist, wenn es auf dich und deine Signale hört. Wobei du sie aber ja schon so lange hast, daß ich davon ausgehe, daß sie dir eh vertraut.
Ein anderer Ansatz ist, die Ecke zu "entgruseln". Arbeite mit ihr abseits der Ecke, mache Pause in der Ecke. Lobe, belohne sie in der Ecke. Aber hier mußt du aufpassen, daß du nur dann lobst und belohnst, wenn sie KEINE Streßanzeichen zeigt, sonst belohnst du den Streß mit. Solange sie gestreßt wirkt, kann es helfen, sich auf sich selbst zu konzentrieren, bewußt tief und langsam zu atmen und einfach ruhig stehen zu bleiben. Wenn die Stute sich beruhigt hat, kann sie gelobt/angesprochen werden, vorher nicht, da die Ansprache schon als positiver Verstärker dieses Verhaltens wirken kann.
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.
"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)
Leni Müller sucht das Glück
www.pferde-lehren.de
Praktikum CR und TTEAM in der Schweiz
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