
Ich bin mit meinen beiden Islandpferden an einem Stall, wo ich glaubte, mich wohlzufühlen. Menschlich/von der Trainingsphilosophie her fühlte ich mich nach einigen Fehlschlägen vorher gut akzeptiert (als Clickerer gar nicht selbstverständlich) und die Stallbesitzerin ist sehr besorgt um ihre Tiere. (Mehr als ich das bin in vielen Dingen - die Pferde sind fast wie ihre Kinder sozusagen...). Sie haben auch wunderbar viel Platz und das Gelände ist wunderschön etc...
Als nun aber im Herbst endlich mein Jungpferd kam und meine Stute auch in die Herde integriert wurde, begannen die Probleme, bzw. ich begann, auf manche Dinge mehr zu achten und sie gefielen mir nicht

Es geht eigentlich um zwei wichtige Kernpunkte der Fütterung:
1. Die Karenzzeiten sind (zu) lang. Das Heu wird 3xtäglich aufgesaugt, das Stroh rühren sie nach der ersten Rumknabberei nicht mehr an. Meine Stute hat Magenprobleme entwickelt und mein Wallach frisst alles, weil er 24h-Heu gewohnt ist, auch richtig schmutziges Stroh und solche Sachen.

2. Die Heuqualitätist ziemlich schlecht.
Ich hatte mich nach langem Ringen getraut, die Stallbesitzerin anzumailen. Ich bekam eine Antwort, und jetzt stecke ich in der Klemme...
Sie schafft es irgendwie, mich so darzustellen, als hätte ich völlig übertriebene Ansprüche (die vor allem daraus erwüchsen, dass es den beiden gesundheitlich nicht optimal ginge). Ich hatte ihr dabei lediglich die Light-Variante meiner "Wunschträume" (24h-Heu aus engen Netzen und gute Heuqualität) vorgeschlagen - also das Heu aus Netzen/Slowfeedern statt offen zu füttern für die Karenzzeiten und in Zukunft z.B. das Heu testen zu lassen, um nicht mehr so daneben zu langen. Mir lässt die Sache halt keine Ruhe, aber es geht ja wirklich "nur" um Grundversorgung.
Jedenfalls, die Klemme geht folgendermassen, dass sie sich eigentlich aus der Verantwortung zieht. Ich dürfe
a) gern besseres Heu besorgen, wenn ich das denn könne. sie würde sich auch darüber freuen...
b) gern die Einsteller für Investitionen wie Slowfeeder motivieren.
Ich würde aber weiterhin die volle Pension bezahlen, die bei uns in der Gegend ungefähr am unteren Rand des Durchschnitts liegt, für Islandpferde-Offenstallhaltung normal.
Ich habe keine Ahnung von Heu besorgen, und eigentlich auch keine Zeit/Energie (und eigentlich ist es nicht mein Job?). Ich könnte es mir vorstellen für meine beiden, aber für alle?
Ich glaube auch mit ziemlicher Sicherheit, dass die anderen Einsteller mich belächeln würden. Klar, ich könnte es versuchen, aber das Bauchgefühl ist schlecht. Zumal ich auch nicht so gut im Reden und so bin und die andern sind grösstenteils zufrieden. Ich habe auch kaum bis keinen Kontakt mit ihnen. Die Aufgabe fühlt sich zu gross für mich an. Oder/aber ich würde 100e investieren in eine Stall, der nicht mir gehört.
Ich tendiere dazu, dass ich momentan nichts verändere und die Ponies dann im Sommer für ein Jahr zurückstelle zur Züchterin zur Erholung (sie hat eine Top-Haltung und bei meinem Freund und mir manifestiert sich gerade die Weltreise-Idee) und dann nochmals einen neuen Stall suche. Weil: Guten Gewissens kann ich sie ja nicht dort lassen, aber einen Umzug in einen neuen Stall und dann nach relativ kurzer Zeit ein Jahr wegzufahren ist ja auch doof, da hätte ich ein schlechtes Gefühl.
Wie sieht das aus Aussensicht aus? Bin ich überzogen?
