Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Moderator: Sheitana
Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Kannst du mir mal Persönlichkeiten der Automobil-Lobby nennen? Sicher nicht, oder? Dabei ist diese Lobby wesentlich größer. Auf alle Fälle dürften Einige gerochen haben, wieviel Geld man so mit Zuckerkügelchen verdienen kann. Und sobald Kohle fließt, gibts auch Lobbyisten. Immerhin - Homöopathie wird - obwohl die Wirksamkeit nicht bewiesen ist - von einigen Krankenkassen bezahlt... Warum sollten die das tun, wenn da nicht ordentlich Geld fließen würde? Weil es so wirksam ist? Und das ohne Beweise? Eher nicht...
Homöopathie fristet lange schon kein Nieschendasein mehr und wird nicht nur von abgehobenen Esoterikern betrieben. Solange etwas in so einer Ecke existiert, interessieren sich Lobbyisten nicht dafür. Aber Homöopathie ist mittlerweile anerkannt von der Gesellschaft und ab da wird von der einen, in die andere Ecke geschachert... Alleine der Hersteller DHU nimmt jährlich Milliarden ein. Ein Börsengang ist absehbar...
Ich will damit nur sagen, dass in diesen Kreisen - rechnet man es prozentual um, fast so viel Kohle fliest wie in der Pharmabranche... Das sind alles keine Heiligen.
Homöopathie fristet lange schon kein Nieschendasein mehr und wird nicht nur von abgehobenen Esoterikern betrieben. Solange etwas in so einer Ecke existiert, interessieren sich Lobbyisten nicht dafür. Aber Homöopathie ist mittlerweile anerkannt von der Gesellschaft und ab da wird von der einen, in die andere Ecke geschachert... Alleine der Hersteller DHU nimmt jährlich Milliarden ein. Ein Börsengang ist absehbar...
Ich will damit nur sagen, dass in diesen Kreisen - rechnet man es prozentual um, fast so viel Kohle fliest wie in der Pharmabranche... Das sind alles keine Heiligen.



"Besser wenig und das Wenige gut."Egon v. Neindorff
leidenschaftliche Pferdefotografie: https://www.facebook.com/melanie.viereckel.photography
Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Hach
wie herrlich! Grossartige Thema, wie konnte mir das entgehen? 
Sicher wundert sich hier niemand, mich auf der homöopathiekritischen Seite zu finden. Allerdings bin ich schon auch der Meinung "Wer heilt, hat Recht". Aber eben nur im Einzelfall. Wer einen Heilungsweg als Methode vertritt udn sie möglichst auch noch von der Sozialgemeinschaft, also der GKV, finanziert haben möchte, muss mMn mehr als Einzelfälle bieten, nämlich eine Erklärung oder zumindest eine Theorie über Wirkungsweise und Nebenwirkungen seiner Therapieform, die wissenschaftlichen Nachfragen standhält und belastbare und vergleichbare empirische Ergebnisse, also eine randomisierte Studie in passender Form. Das Argument, es sei nicht alles messbar oder vergleichbar, finde ich im Einzelfall in Ordnung, aber für eine Methode nicht akzeptabel.
Generell finde ich, dass die alternative Medizin mit diesem Argument zu oft jeder empirischen Evaluation aus dem Weg geht und sich und ihren Befürwortern damit keinen Gefallen tut.
Und was das "Wer heilt hat Recht" betrifft, denke ich sowieso, dass viele Heilungserfolge dem "Zufall" (Therapie zu einer Zeit angewendet, wo die Krankheit sowieso von alleine ausgeklungen wäre), und psychosomatischen Effekten zu verdanken sind, egal ob schul- oder alternative Medizin. Das Beispiel im zweiten Beitrag dieses themas von HP-Manus Katze finde ich typisch dafür. Ich wette Haus und Hof, ein Placebo und eine Streicheleinheit hätten in dem Fall genauso gut gewirkt. Leider kann man in Einzelfällen weder das eine noch das andere nachweisen, also ist es im Einzelfall immer Glaubenssache. Daher braucht man, wenn man schon keine naturwissenschaftlich belastbare Erklärung für eine Therapieform findet, empirische Evaluation, um Wissen zu schaffen. Auch ich denke, dass die Naturwissenschaften gestern, heute und morgen immer unvollkommen sind und nie alle beobachtbaren Phänomene erklären werden können. Aber beobachten, beschreiben und statistisch erfassen und vergleichen kann man immer - wenn man will.


Sicher wundert sich hier niemand, mich auf der homöopathiekritischen Seite zu finden. Allerdings bin ich schon auch der Meinung "Wer heilt, hat Recht". Aber eben nur im Einzelfall. Wer einen Heilungsweg als Methode vertritt udn sie möglichst auch noch von der Sozialgemeinschaft, also der GKV, finanziert haben möchte, muss mMn mehr als Einzelfälle bieten, nämlich eine Erklärung oder zumindest eine Theorie über Wirkungsweise und Nebenwirkungen seiner Therapieform, die wissenschaftlichen Nachfragen standhält und belastbare und vergleichbare empirische Ergebnisse, also eine randomisierte Studie in passender Form. Das Argument, es sei nicht alles messbar oder vergleichbar, finde ich im Einzelfall in Ordnung, aber für eine Methode nicht akzeptabel.
Generell finde ich, dass die alternative Medizin mit diesem Argument zu oft jeder empirischen Evaluation aus dem Weg geht und sich und ihren Befürwortern damit keinen Gefallen tut.
Und was das "Wer heilt hat Recht" betrifft, denke ich sowieso, dass viele Heilungserfolge dem "Zufall" (Therapie zu einer Zeit angewendet, wo die Krankheit sowieso von alleine ausgeklungen wäre), und psychosomatischen Effekten zu verdanken sind, egal ob schul- oder alternative Medizin. Das Beispiel im zweiten Beitrag dieses themas von HP-Manus Katze finde ich typisch dafür. Ich wette Haus und Hof, ein Placebo und eine Streicheleinheit hätten in dem Fall genauso gut gewirkt. Leider kann man in Einzelfällen weder das eine noch das andere nachweisen, also ist es im Einzelfall immer Glaubenssache. Daher braucht man, wenn man schon keine naturwissenschaftlich belastbare Erklärung für eine Therapieform findet, empirische Evaluation, um Wissen zu schaffen. Auch ich denke, dass die Naturwissenschaften gestern, heute und morgen immer unvollkommen sind und nie alle beobachtbaren Phänomene erklären werden können. Aber beobachten, beschreiben und statistisch erfassen und vergleichen kann man immer - wenn man will.
Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Warum sollte ich keine Persönlichkeiten der Automobillobby kennen? Piech und Co? Zetsche für eine andere deutsche Marke?
Ich bin absolut dafür, dass mit Homöopathie Geld verdient wird, warum denn nicht? Es wäre sehr schön, wenn man für wirksame Therapien nicht selber in die Tasche greifen muss. Bisher musste ich leider immer alles selber zahlen. Wirksame Medikamente für Alltäglichkeiten und auch Besonderheiten bekomme ich bei der DHU, Wala Staufen Pharma und Co meist für einen Bruchteil dessen, was eine Behandlung mit klassichen Medikamenten kostet. Dem Gesundheitssystem (und damit meinen freiwilligen Beiträgen in dieses System) könnte das eine Menge Luft verschaffen.
Ich bin absolut dafür, dass mit Homöopathie Geld verdient wird, warum denn nicht? Es wäre sehr schön, wenn man für wirksame Therapien nicht selber in die Tasche greifen muss. Bisher musste ich leider immer alles selber zahlen. Wirksame Medikamente für Alltäglichkeiten und auch Besonderheiten bekomme ich bei der DHU, Wala Staufen Pharma und Co meist für einen Bruchteil dessen, was eine Behandlung mit klassichen Medikamenten kostet. Dem Gesundheitssystem (und damit meinen freiwilligen Beiträgen in dieses System) könnte das eine Menge Luft verschaffen.
- Sheitana
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Muss man immer einen wissenschaftlichen Beweis haben?
Ich denke, da verhält es sich ähnlich wie mit dem glauben und nicht glauben. Reine Naturwissenschaftler und Schulmediziner möchten sicherlich einen wissenschaftlichen Beweis. Für mich, als ganz klar alternativ angehauchte Person brauchts keinen wissenschaftlichen Beweis. Ich sehs an meinen Tieren, es hilft. Und das obwohl ich grundsätzlich ein Mensch bin, der alles bis ins kleinste Detail wissen möchte...
Ich denke, da verhält es sich ähnlich wie mit dem glauben und nicht glauben. Reine Naturwissenschaftler und Schulmediziner möchten sicherlich einen wissenschaftlichen Beweis. Für mich, als ganz klar alternativ angehauchte Person brauchts keinen wissenschaftlichen Beweis. Ich sehs an meinen Tieren, es hilft. Und das obwohl ich grundsätzlich ein Mensch bin, der alles bis ins kleinste Detail wissen möchte...
Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Jaaa, aber "glauben oder nicht glauben" entbehrt dann jeglicher rationalen Diskussionsgrundlage. Da kann jeder, wie er möchte 
Wir Menschen haben übrigens einen ausgeprägten Hang zu Glauben und Irrationalität. Sehr erhellend und äusserst empfehlenswert in dieser Beziehung ist "Schnelles Denken, Langsames Denken" von Daniel Kahneman.

Wir Menschen haben übrigens einen ausgeprägten Hang zu Glauben und Irrationalität. Sehr erhellend und äusserst empfehlenswert in dieser Beziehung ist "Schnelles Denken, Langsames Denken" von Daniel Kahneman.
- Sheitana
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Ich finde, es kann ja auch jeder, wie er möchte...snöflingan hat geschrieben:Jaaa, aber "glauben oder nicht glauben" entbehrt dann jeglicher rationalen Diskussionsgrundlage. Da kann jeder, wie er möchte![]()

Ich denke einfach, es ist nicht möglich, alles und jedes auf der Erde zu erklären. Es ist nicht alles rational erklärbar.
Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Falls es Zweifel an der Photonentheorie gibt, hier 2 links, die nicht in Wikipedia stehen:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... ms&cad=rja: ... Heute sind weltweit ca. 40 Arbeitgruppen intensiv mit Forschung über Biophotonen beschäftigt. In manchen Ländern, z.B. Japan, werden bereits größere Forschungsmittel dafür zur Verfügung gestellt. Auch in Deutschland wurde 2001 in einer Broschüre der Bundesregierung, die an Wissenschaftler und Entwicklungsinstitute ging, die Biophotonenforschung als prioritär zu fördern genannt.
Wissenschaft kann sich nur entwickeln, wenn sie innovativ und offen für alle neuen Gedanken ist. Dennoch gibt es eine Unzahl an Beispielen, wie lange es dauern kann, bis sich solche Ideen gegen das gültige Paradigma durchsetzen können. Biophotonenforschung im engeren Sinne gibt es mittlerweile seit fast drei Jahrzehnten. Es ist ihr zu wünschen, dass es nicht noch einmal so lange dauert, bis ihre Erkenntnisse anerkannt und vor allem angewandt werden. ...
Und da ich an dieser TU studiert habe: Udo Unrau, bis vor zwei Jahren akademischer Direktor am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig, nennt Popp "einen hochkompetenten Wissenschaftler, der wirklich Neuland betreten hat". http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 5469,d.Yms
Über sekundäre Pflanzenstoffe wird weltweit geforscht. Eine Freundin hat eine Promotion zu diesem Thema in Arbeit, bei der es um die Abwehr von Fressfeinden durch "Kommunikation über Botenstoffe" der Pflanzen ging (hab die Arbeit korrekturgelesen und nur einen Bruchteil davon verstanden
). Vor 200 Jahren hätte man sich mit "redendem Grünzeug" wahrscheinlich ziemlich blamiert, hier schütten die Pflanzen an Stengelansätzen, Blatt- und Wurzelspitzen Bitterstoffe aus, die sich mit dem Wind beim Zubiss einer Raupe von Pflanze zu Pflanze verbreiten....
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... ms&cad=rja: ... Heute sind weltweit ca. 40 Arbeitgruppen intensiv mit Forschung über Biophotonen beschäftigt. In manchen Ländern, z.B. Japan, werden bereits größere Forschungsmittel dafür zur Verfügung gestellt. Auch in Deutschland wurde 2001 in einer Broschüre der Bundesregierung, die an Wissenschaftler und Entwicklungsinstitute ging, die Biophotonenforschung als prioritär zu fördern genannt.
Wissenschaft kann sich nur entwickeln, wenn sie innovativ und offen für alle neuen Gedanken ist. Dennoch gibt es eine Unzahl an Beispielen, wie lange es dauern kann, bis sich solche Ideen gegen das gültige Paradigma durchsetzen können. Biophotonenforschung im engeren Sinne gibt es mittlerweile seit fast drei Jahrzehnten. Es ist ihr zu wünschen, dass es nicht noch einmal so lange dauert, bis ihre Erkenntnisse anerkannt und vor allem angewandt werden. ...
Und da ich an dieser TU studiert habe: Udo Unrau, bis vor zwei Jahren akademischer Direktor am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig, nennt Popp "einen hochkompetenten Wissenschaftler, der wirklich Neuland betreten hat". http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 5469,d.Yms
Über sekundäre Pflanzenstoffe wird weltweit geforscht. Eine Freundin hat eine Promotion zu diesem Thema in Arbeit, bei der es um die Abwehr von Fressfeinden durch "Kommunikation über Botenstoffe" der Pflanzen ging (hab die Arbeit korrekturgelesen und nur einen Bruchteil davon verstanden

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
@Sheitana: Ja, klar, darf jeder glauben was er möchte. Aber ich finde es dann etwa ähnlich müssig, das zu diskutieren, wie wenn ich mit jemandem diskutiere, ob er an Gott glaubt oder an welchen 
@calista: "Papier ist geduldig" gilt auf für's Netz
- Man findet überall und für alles einen Link und Belege, es ist nicht unbedingt einfacher als früher geworden, hier zu unterscheiden, was wirklich seriös ist, und was nicht. Und bezüglich neuer Forschungsresultate: Natürlich gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Würde Homöopathie wissenschaftlich belegt, wäre das ja doch eigentlich schön? Aber bis jetzt gibt's halt auch schon x Studien, die die Wirksamkeit widerlegen :-/

@calista: "Papier ist geduldig" gilt auf für's Netz

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... ms&cad=rja
Mir reicht Erfahrung, aber für den, der auf Messergebnisse steht, kann man das Feld sicher noch erweitern. Ich errinnere mich an einen Versuch mit einem isolierten Wurmdarm und Atropin, ich glaube von der Charite in Berlin, da wurde durch Eintropfen von Belladonna (Atropin) in die Nährlösung, die das Darmgewebe lebendig hielt, wiederholbar ein Zucken des Darmstücks ausgelöst.
@ snöflingan: Du bist mir immer noch eine Antwort auf das "windig" schuldig
Mir reicht Erfahrung, aber für den, der auf Messergebnisse steht, kann man das Feld sicher noch erweitern. Ich errinnere mich an einen Versuch mit einem isolierten Wurmdarm und Atropin, ich glaube von der Charite in Berlin, da wurde durch Eintropfen von Belladonna (Atropin) in die Nährlösung, die das Darmgewebe lebendig hielt, wiederholbar ein Zucken des Darmstücks ausgelöst.
@ snöflingan: Du bist mir immer noch eine Antwort auf das "windig" schuldig

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?
Kann mich nur wiederholen:
Hab grad weder Zeit noch Energie, eine detaillierte Recherche zum Thema zu betreiben. Ich glaube prinzipiell erst mal nicht, was im Netz steht.snöflingan hat geschrieben:@calista: "Papier ist geduldig" gilt auf für's Netz- Man findet überall und für alles einen Link und Belege, es ist nicht unbedingt einfacher als früher geworden, hier zu unterscheiden, was wirklich seriös ist, und was nicht.