Auch wenn es schon nicht mehr aktuell ist, möchte ich auch noch was dazu schreiben.
Angeborene Bockhufe sind korrigierbar - aber sofort, beim Züchter!
Manchen Fohlen werden die Beine gegipst, es gibt die Möglichkeit, vom TA ein (ich nenne es jetzt nicht genauer, weil es sonst wieder Spezialisten gibt, die es so irgendwie herbeiorganisieren ohne TA, und das ist gefährlich) Mittelchen bekommen, was die Sehnen noch erweichen kann. Das in Kombi mit Gips oder Bockhufschuh kann beim jungen Fohlen (bis ca 6 Monate) noch helfen. Danach wird es schwierig.
Angeborene Bockhufe sind nach der Geburt zu sehen. Müssen also sofort korrigiert werden, es gibt gute Erfolge, es gibt aber eben auch echt missgebildete Fohlen, bei denen es keinen Sinn macht.
Erworbene Bockhufe haben immer eine Ursache.
Ob schnelles Wachstum, nur weicher Boden (kein Bodengegendruck), mangelnde Hufbearbeitung im Aufzuchtalter, hochfüttern, Verletzungen (sehr häufig, oft im Schulterbereich) usw.
Es gibt Gelenkchips, die zur Schonhaltung verleiten, und nen Bockhuf "basteln".
Es gibt Sehnenschäden, Verletzungen im Hufrollebereich...
Alles, was das Pferd dazu bringt, den hinteren bereich des Hufes weniger zu belasten.
Auch aus ner ausgeprägten high-low-Problematik entstehen Bockhufe.
Echter Bockhuf ist ein >60°Winkel der Hufbeinvorderseite zum Boden, bei dem das Hufbein in der Beinachse rotiert ist, ähnlich wie bei einer Hufbeinrotation beim Rehehuf.
Ein "unechter" Bockhuf ist ein steiler Huf ohne Achsbrechung >60°.
Auswirkungen des Bockhufes ist i.d.R. ein ungleicher Gang, der das Pferd zur Fehlhaltung verleitet. Es rollt unterschiedlich ab, die Bewegungsbögen sind verschieden, dadurch (Pferd versucht zu kompensieren) wird Schulter unterschiedlich belastet, oft sieht man deutlich unterschiedlichn hohe Schulterblätter, auch das Sternum ist oft schief. Blockaden können sich überall hin manifestieren.
Der Huf und das Bein wird fehlbelastet, oft sogar schief in den Gelenken. dadurch gibt es Arthrosen langfristig, oft ja Zehenfußung, die wiederum massive Belastungen und Überbelastungen in den Gelenken, Bändern und Sehnen bedeutet. Hufrollenprobleme sind die Folge. Strahlbeinzysten kommen oft vor. Neben Trachtenzwang, Strahlproblemen usw.
Die Hufbeinspitze wird zu steil auf den Boden gedonnert beim Auffussen, die Hornzehe raspelt sich schneller weg, das Hufbein und der vordere Hufbereich sind nicht dafür geeignet, drauf zu landen. Es kommt zu Umbauten in der Hufbeinspitze, oft mit Auflösung im Hufbeinspitzenbereich, es gibt evtl. Hornsäulen durch die Überbelastung und die Erschütterungen in Kombi mit der Auflösung.
Man erhält, wenn nicht von Anfang an ein Bockhuf bekämpft wird, damit er gar nicht erst entsteht, eine ähnliche Problematik wie beim chronischen Rehehuf.

Ein seitig meist, dadurch eben die ganzen Körperprobleme.
Man muss also die Ursache suchen, finden und bekämpfen. Dann hat man gute Chancen, solange da noch keine Langzeitschäden im Knochen manifestiert sind, den Bockhuf wieder loszuwerden. Aber es braucht eine fachlich kompetente Zusammenarbeit zwischen Hufmensch, Besitzer, Physio, Osteo usw. Und gutes Reiten, um die Schiefe und Fehlhaltung dann gut gymnastizieren zu können...
Man muss sich ehrlich und selbstkritisch fragen, ob man dem gewachsen ist.
und als Züchter/ Pferdebesitzer muss man die Hufe nicht blind einem Profi überlassen, sondern immer kritisch schauen und zur Not rechtzeitig die reissleine nehmen. Gerade bei Fohlen und Jungpferden sind oft gaaanz schlimme Zustände an den Hufen. Dabei gilt doch: "No Frog, no hoof. No hoof, no horse."