Ruf des Natural Horsemanship

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-Tanja-
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von -Tanja- »

Axel, NHS verbindet man vermutlich schon alleine aufgrund des schlauen Marketings mit PP. ;)

Ich habe mich noch nicht mit PP beschäftigt, kenne tendenziell auch mehr Schlechtes vom Hörensagen, als Gutes. Wobei ich mir meine Meinung dazu aber noch nicht gebildet habe. Ich habe eines seiner Bücher seit längerem zu Hause liegen, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen.

Grundsätzlich ist es doch so, daß jeder gerne problemlos mit seinem Pferd umgehen können will, soll, müßte (egal ob nun vom Boden aus oder beim Reiten). Das geht nur über den Ansatz, daß man sich die Mühe macht, das Pferd verstehen zu wollen. Was für meine Begriffe aber schon dann anfängt, wenn ich überhaupt in den Blickbereich des Pferdes komme und nicht erst, wenn ich mit dem Ross auf dem Reitplatz stehe, um Bodenarbeit oder sonstwas zu machen. Ob das nun NHS oder Savvy oder Join Up oder sonstwie heißt, ist unerheblich. Einerseits ist diese Trainingsvielfalt toll, weil kein Pferd und kein Pferdebesitzer mit jedem Trainer und seiner Methode zurecht kommt.

Andererseits erschwert es den Pferdebesitzern den Umgang mit ihrem Pferd ungemein, weil man schnell von einer Methode zur nächsten wechselt, wenn sich das gewünschte Ergebnis nicht kurzfristig einstellt. Was m. E. aber oft daran liegt, daß der Mensch gerne Verantwortung abgeben will, ohne sich selbst genügend mit der Materie zu beschäftigen. Mir wird hier immer viel zu wenig gelernt, eher nur nachgeahmt. Und diese Nachahmung führt eben leider öfters in eine Sackgasse, als zum gewünschten Erfolg - egal nach welcher Methode man etwas probiert.

Ich vermute, Parelli ist ein guter Horseman. Wie gesagt: ich habe weder ihn, noch einen anderen seiner Trainer je gesehen oder kennengelernt. Daß er Kapital aus seiner Arbeit schlägt, ist auch in Ordnung. Aber viele mißverstehen eben, daß jeder bekannte Trainer sich dieses Wissen um seine Methode auch hart erarbeitet hat und massig Pferde kennenlernen und ausbilden konnte. Und nur durch diese viele Erfahrung hat er direkt von den Pferden lernen können. Diese Erfahrung fehlt uns 0185-Freizeitpferdebesitzern, die wir zu 99 % in unserem Beruf festhängen, das Pferd meistens auch noch in einem Pensionsstall untergestellt haben und es in der Woche vielleicht, wenn überhaupt, 10 Stunden sehen. Um das Wett zu machen, ist viel Engagement notwendig und nicht nur nachahmen. Vielleicht ist auch deshalb das Horsemanship an sich in Verruf gekommen - was aber sicherlich nicht am Horsemanship selbst liegt, sondern an uns Anwendern. Die Pferde sind ja immer noch die gleichen, die auch heute noch genauso reagieren, wie vor 200 Jahren.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
ehem User

Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von ehem User »

Andererseits erschwert es den Pferdebesitzern den Umgang mit ihrem Pferd ungemein, weil man schnell von einer Methode zur nächsten wechselt, wenn sich das gewünschte Ergebnis nicht kurzfristig einstellt. Was m. E. aber oft daran liegt, daß der Mensch gerne Verantwortung abgeben will, ohne sich selbst genügend mit der Materie zu beschäftigen. Mir wird hier immer viel zu wenig gelernt, eher nur nachgeahmt. Und diese Nachahmung führt eben leider öfters in eine Sackgasse, als zum gewünschten Erfolg - egal nach welcher Methode man etwas probiert.
Das hast du schön formuliert, Tanja!

Das ist ja grundsätzlich der Schwachpunkt jeder Methode - es ist eben eine Methode. Und deshalb muss sie weder zu jedem Pferd noch zu jedem Reitet passen. Oder zu jedem Trainer. Es ist ja fast egal, in welchem Lebensbereich, solange ich mich nur strikt an eine Methode klammere und nicht bereit bin auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen, klappt es nicht immer. Das trifft ja z.B. oft auch auf Hufpfleger zu ;)

Ich persönlich benutze ganz bestimmt auch Elemente des NHS, aber vermutlich eher unbewusst. Ich war noch nie Anhänger einer bestimmten "Methode" oder habe versucht mein Pferd nur nach diesen oder jenen Grundsätzen auszubilden. Ich schau halt einfach, was funktioniert und was nicht, egal wo es wohl ursprünglich herkommt.
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Equester
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von Equester »

Hm, ist NHS eigentlich ein geschützer Begriff? :kratz:

Dass bei der Nennung dieser Buchstaben ein bestimmtes Bild entsteht, passiert auch woanders. Keiner fragt nach Suppenwürze, alle wollen das Ma...gie gereicht bekommen, genauso wie man nach Tem...o und nicht nach dem Papiertaschentuch fragt ;) .

Die Frage ist doch eher, was versteht der Einzelne unter diesem Begriff und was will er/sie erreichen? Wie sehr ist man daran interessiert, was das Pferd davon hält und wo geht man kalkuliert über dessen Bedürfnisse drüber? Wenn ich NHS mit Druck gleichsetze, dann macht jeder einzelne von uns NHS und zwar ständig und immer wieder kehrend, ohne Druck geht nämlich gar nichts :nix: . Wir üben schon Druck aus, wenn wir in den Sattel steigen, weil das Gewicht den Sattel auf den Pferderücken drückt, wenn man die Schenkel anlegt, wenn man bei der Kurzzügelarbeit mit der Gerte touchiere, wenn ich das Halfter aufziehe und das Pferd von der Wiese in die Box bringe, wenn der TA behandeln muss und man festhält ........ usw, die Liste ist endlos.

Viel wichtiger aus meiner Sicht ist doch, was mache ich aus diesem Begriff? Wenn ich mich der Lehre gewisser Leute anschließe und diese voll vertreten und unterstützen kann und das Pferd damit wirklich glücklich ist, dann ist das doch ok .... sofern ich wirklich darauf achte ob es glücklich ist oder ob es einfach nur gelernt hat, dass Kooperation weniger Stress bedeutet :nix: , das muss jeder für sich entscheiden.

Mir ist wichtig, dass ich jedes Pferd als Individum betrachte und genau hinschaue, worum geht es hier eigentlich. Einem schwer verstörten Pferd, was in seinem bisherigen Leben nur Druck und evlt. auch Schläge bei Nichtbefolgen kennen gelernt hat und irgendwann angefangen hat, sich dagegen zu wehren, brauche ich mit Druck nicht zu kommen, egal wie der aussieht. So ein Pferd braucht absolute und ständige positive Bestärkung, am Anfang sogar für´s richtige Atmen ;) . Das kann ich z.B. mit clickern erreichen. Ein Pferd, welches sehr selbstbewußt ist und genau weiß was es will (das sind dann die Kandidaten, die "respektlos" sind und mal ordentlich eins drüber brauchen :augenroll: ) kann ich mit Druck arbeiten, muss mich dann aber nicht wundern, wenn ich die Nummer verliere. Hier wäre es angebracht, selber das Verhalten so zu ändern, dass man das Pferd davon überzeugt, dass man es einfach besser macht ;) (sehr unbeliebt, weil man sich ja dann selber mal an der Nase zupfen muss und sehr wahrscheinlich einsehen muss, dass man eben nicht alles super gut macht) .
Ein Pferd, welches bereits durch viele Hände gegangen ist und das Vertrauen in den Menschen verloren hat, weil eben nix von Bestand ist (nicht der Stall, der Besitzer, die Gruppe, das gute Futter...) und sich dabei ein paar seltsame Sachen angewöhnt hat (wir drohen und beißen sofort, wenn kein zweites Leckerchen kommt oder der Mensch etwas verlangt, was gerade nicht im Terminkalender vom Pferd steht) kann ich schlagen und ihm somit zu verstehen geben, dass Beißen und Treten nicht ok ist und dass ich es mit gleicher Münze heimzahle. Ergebnis: das Pferd wird bestätigt, dass es eben nur so geht, wer was will, muss grob sein :nix: . Bei einem Pferd welches für die Platzarbeit überhaupt nicht zu begeistern ist, muss ich klären, ob es evtl. am Equipment liegt, oder ob ich über- oder unterfordere und deshalb keine Begeisterung aufkommt.
Es gibt noch Tausende solcher Beispiele und das ist für mich NHS, wenn Menschen auf jede Situation so eingehen, dass beide als Gewinner hervorgehen. Für mich ist es kein NHS, wenn das Pferd dabei den Kürzeren zieht und sei es nur, dass es begriffen hat, dass Widerstand noch größeren Ärger bringt.... :(
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
ehem User

Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von ehem User »

:-d Das hast Du aber schön gesagt und geschrieben!
Und mich sogar davon überzeugt, daß ich jetzt wesentlich mehr NHS anwende als zu dem Zeitpunkt, da ich NHS nach Parelli gemacht habe :lol:
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b.e.a.s.t
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von b.e.a.s.t »

NHS heisst für mich pferdegerechtes Arbeiten. Ich selbst arbeite nach keiner Methode sondern lese viel und besuche unterschiedlichste Kurse und picke mir das raus, was ich für passend halte in der jeweiligen Situation.
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Wenn Du das Seil entfernst, bleibt nur eins ... die Wahrheit, Pat Parelli


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Lottehüh
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von Lottehüh »

Nucades hat geschrieben: mit voller Kraft wieder und wieder in mein Pferd zu treten :shock:
*schluck* :cry:

Und sowas lehrt Menschen, mit Pferden umzugehen :-(
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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umamulher
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Re: Frage zu Freiarbeit

Beitrag von umamulher »

A.Z. hat geschrieben:
HP-Manu hat geschrieben:...aber überrannt wird deswegen kein einziges Pferd und das erwarte ich als Mensch auch! Ein Pferd darf durchaus mal erschrecken, aber es darf mich deswegen nicht überrennen. Ich sag mal so, würde es dies bei einem ranghöheren machen, dann würde dieser sich auch erkenntlich zeigen dafür
Ich bin mir nach wie vor sicher - ich habe es auch nie erlebt - dass ein Pferd in einer intakten Herde es nötig hat, derart zu erschrecken, dass es Artgenossen umrennt.
Allein aus Sicht des Pferdes sind wir keine Artgenossen. Wir sind blinde unvorsichtige Wesen, die sich in größte Gefahr begeben und es noch nicht einmal merken und zudem keine Antworten auf Fragen geben, wie es ein Leittier tun sollte.
Bevor ein Pferd einen Menschen umrennt, hat es schon drei Mal gefragt, was es tun soll.
Ein aufmerksamer Pferdemensch wird meiner Erfahrung nach nicht umgerannt, denn er hat vorher reagiert.
@AZ
Da kann ich dir nicht ganz zustimmen, das kommt auf die Persönlichkeit des Pferdes an. Meine Kleine z.B. ist sehr rangniedrig, zurückhaltend, geht jeder Diskussion in der Herde aus dem Weg und und macht jedem sofort Platz, der es verlangt. Ein kleines Duckmäuschen eben. Natürlich achte ich darauf, dass sie in einer sozialen Gruppe steht und sie hat auch eine Freundin und ist die erste Frau vom Chef, von daher geht es ihr gut.
Sie achtet im Umgang eigentlich sehr gut auf mich, aber wenn sie schnell vor einem anderen Pferd weichen muss, dann kann es schon mal zu einem Rempler oder Tritt auf meinen Fuss kommen. Das heftigste Mal war im letzten Jahr als ich sie in einer großen Herde im Offenstall hatte und den Fehler gemacht habe, sie nur ein paar Meter von der Heuraufe entfernt zu holen. Da kam es plötzlich zu einem kurzen Tumult um die Heuraufe, einer kam drohend in unsere Richtung und die meine machte einen Satz nach vorne. Das gab einen so heftigen Stoß von vorne, dass ich stump wie ein Baum nach hinten umfiel. Aber sie hat mich ansonsten nicht berührt/getreten, obwohl sie, als ich meine Sinne wieder sortiert hatte, hinter mir stand.
Dieser Vorfall ist also erklärbar und ich habe zusätzlich einen Fehler gemacht, aber es widerspricht damit trotzdem deiner These. Wollte ich nur mal so erzählen :-D
LG Christa

Urteile nie über einen Fremden bevor Du nicht 1000 Schritte in seinen Mokassin getan hast
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A.Z.
Sleipnir
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Re: Frage zu Freiarbeit

Beitrag von A.Z. »

Widerspricht meiner Meinung nach garnicht.

Du kanntest doch ihr Problem. Du hast die Entstehung des Tumults gesehen. Entweder du hättest eine Möglichkeit gefunden, sie da rechtzeitig raus zu holen oder auf das andere Herdenmitglied einzuwirken, dass es dein Pferd in Ruhe lässt oder du hättest dich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. ;)

Auf jeden Fall kann ich nicht erwarten, dass sich ein Pferd innerhalb einer Pferdeherde nicht wie ein Herdenmitglied verhält, nur weil ich da so rumstehe und ggfs. garnichts tue.

Meiner Erfahrung nach wäre es zumindest der falsche Ansatz, das Pferd dafür zu strafen.


Mein Wallach ist ähnlich und mein erster Weg war auch, ihn zu ermahnen, dass er bei allem Weichenmüssen doch auf mich achten soll. Nach einiger Zeit ist mir allerdings klar geworden, dass er das in dem Moment nicht kann und so achte ich heutzutage darauf, dass die Herdenmitglieder gebührenden Abstand von uns halten, damit es für ihn nicht unkomfortabel wird. Seitdem sieht er auch keinen Grund mehr, mich zu "überrennen". Er scheint seinerseits verstanden zu haben, dass ich mich um das Problem kümmern werde.


Samtnase - du hast recht. Ich werde mal schauen, dass ich die relevanten Beiträge umsortiere. :jessir:
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
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calista
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von calista »

Ich habe 2x Erfahrungen mit unterschiedlichen Richtungen von NHS gemacht. Beim ersten Mal suchte ich Hilfe, weil ich mein junges Pferd bei der Ausbildung mit meiner damaligen Rlin sauer geritten hatte. Das passiert, wenn man sich als Späteinsteiger auf die RLin verlässt, die mir beim Kauf meines 2. Pferdes - mein erstes war ein "Korrekturpferd, bei dem sie mir sehr geholfen hat - sagte, dass sie mich bei der Ausbildung eines Jungpferdes unterstützen würde. Ich hatte mir das eigentlich nicht zugetraut..
Ich hatte mir die NHS-Trainerin vor Ort mit ihrem Pferd, gerade aufgrund der frischen schlechten Erfahrung, sehr genau angesehen. Die Haltungsbedingungen (sie hatte ihre Stute im einzigen Offenstall des ansonsten klassischen, großen Pensionsstalls), den Ausdruck des Pferdes (wach und nicht mechanisch-tot) und war zufrieden. Dann habe ich nach dem 3. Termin abgebrochen. Denn sie konnte sich nicht auf mein Pferd einstellen. Sie hat ihr Proramm abgespult ohne drauf zu achten, dass sich mein Pferd furchtbar langweilt durch das permanente Abspulen der Spiele. Hätte Calista spucken können, dann hätte sie bei Anblick des orangenen Stöckchens gespuckt. Außerdem war das viel zu viel Druck, da wurde der Strick bei meinem sehr sensiblen Pferd so geschleudert, dass der schwere Bullensnap ihr nur so um die Ohren pfiff. Und nicht, weil das Pferd nur auf grobe Hilfen reagierte, nein die fielen von Anfang an grob aus und sollten dann feiner werden. Das passte überhaupt nicht zu uns und ich konnte mir auch nie vorstellen, dass mein Pferd mich ebenfalls für ein Pferd hält.
Das 2. Mal Jahre später wollte ich einen verregneten Weidesommer mangels bereitbarer Wiese zu einem Bodenarbeitsspielplatz umkrempeln. Da war der Weg genau anders herum von fein zu deutlicher und sehr pferdegerecht. Allerdings kam auch hier das Argument des Leitpferdes "Mensch", welches keine Annäherung des Pferdes an die eignene Person dulden dürfte. Da ich selber immer wieder die Beobachtung gemacht hatte, dass sich ein rangniedriges Pferd durchaus mit dem Leitpferd anfreunden und auch an dessen Hinterteil ungefragt schubbern durfte, waren wir naturgmäß nicht einer Meinung. Aber die Bodenarbeit hat trotzdem Spass gemacht und unser Tun bereichert.
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HP-Manu
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Re: Ruf des Natural Horsemanship

Beitrag von HP-Manu »


War mir irgendwie wichtig, das nochmal aufzugreifen. Ich kann sowas nicht stehen lassen, weil es verharmlost.
Ich wollte nicht gegen NHS wettern, dennoch: Druck bleibt Druck.
Dennoch denke ich, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muß und jeder findet seinen Weg im Gehen.
wie arbeitest du denn dann? was machst du, wenn dein Pferd dich z.b. anstupst oder einfach los geht, wenn ihr gerade steht oder es eben nicht los geht, wenn du los gehst? Ohne Druck kann das nicht funktionieren, dann macht dein Pferd was es will und ehrlich gesagt finde ich das extremst gefährlich. ...oder ich versteh bei dir was falsch.
Widerspricht meiner Meinung nach garnicht.
Du kanntest doch ihr Problem. Du hast die Entstehung des Tumults gesehen. Entweder du hättest eine Möglichkeit gefunden, sie da rechtzeitig raus zu holen oder auf das andere Herdenmitglied einzuwirken, dass es dein Pferd in Ruhe lässt oder du hättest dich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. ;)
Auf jeden Fall kann ich nicht erwarten, dass sich ein Pferd innerhalb einer Pferdeherde nicht wie ein Herdenmitglied verhält, nur weil ich da so rumstehe und ggfs. garnichts tue.
Meiner Erfahrung nach wäre es zumindest der falsche Ansatz, das Pferd dafür zu strafen.
nochmal: wenn in der herde ein ranghöheres Tier einem rangniedrigerem Tier z.b. an der heuraufe zeigt, dass er dahin will, dann wird das rangniedrige Tier nur dann ein anderes Tier beiseite drücken, wenn dies noch rangniedriger ist, es würde niemals ein ranghöheres Tier auf die seite drücken. sprich es besteht ein gewisser Respekt untereinander und den erwarte ich...egal in welcher Situation auch von meinem Pferd. bei dem von mir genannten Beispiel hatte das Pferd genug platz um sich an mir vorbei zu schleichen, aber es rannte mich um und da wehre ich mich indem ich am strick zupfe....das tut dem Pferd in keinster weise weh, aber es zeigt ihm, dass dies nicht richtig war.
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