@ Manuela: Ja, Erklärbär ist SilentDee

Sie schämt sich immer für ihre langen, tollen, informativen Beiträge

Wie sieht denn Wonders Lamellenschicht aus, wenn die Hufe frisch bearbeitet sind? Ist sie schön marzipanfarben? Oder sind rötliche Einblutungen oder tiefer gehender Dreck drin? Wie breit ist die Lamellenschicht? Eine intakte Lamellenschicht ist nur wenige mm breit. Bei kranken Hufen kann sie extrem breit werden, bis zum "Lamellenkeil" bei Rehepferden. Und in so eine verbreiterte Lamellenschicht setzt sich halt gern Dreck.
Ist wie bei einem Reißverschluss. Wenn der noch richtig gut ist, dann kommt auch kein Dreck rein, wenn man ihn durch tiefen Matsch schrubbt. Ist er aber nicht mehr so gut, drängt sich der Dreck rein und drückt die noch zusammenhängenden Teile auch auseinander.
Netterweise wächst unser "Klettverschluss" am Pferd von oben immer wieder gesund nach. Man muss "nur" unten die Hebel abstellen, damit er nicht wieder geschwächt wird, und schon kommt nach einiger Zeit wieder eine intakte lamellenschicht am Boden an.
Zeig doch mal die Hufe von Wonder!
@ Luni: Sie war das Pferd, das am Bockhuf auf Trachten runternehmen mit Lahmen reagiert, oder?
Das ist schwierig, weil man den anderen vorderhuf kaum ausbalanciert bekommt, wenn der Bockhuf so übel bleibt. Wobei, letztens hat mir ein bearbeiter erzählt, dass er bei einer High-Low Problematik (wie wir sie hier ja deutlich haben - ein Fuß steil & hoch, einer flach) hauptsächlich erstmal den flachen Huf in Ordnung bringt, damit das Pferd dort mehr Gewicht draufbringen mag, der Huf sich aufrichtet und der andere Huf entlastet wird. Dann erledige sich das Problem vom steilen Huf quasi "von allein".
Am flachen Huf würde ich die Zehe deutlich zurücksetzen, wahrscheinlich bis zur Lamellenschicht. Da ist noch reichlich Wand, die man wegnehmen kann, damit der Abrollpunkt zurück kommt. Bei guter Sohlendicke könnte man über einen Toe Rocker (also ein anschrägen der Sohle von unten) nachdenken, um den Prozess zu beschleunigen - aber das ist immer ein wenig kritisch, weil man eben in die Sohle geht...
Außerdem (wer hätte DAS erwartet

) würde ich die Trachten noch ein wenig zurücknehmen wollen. An Höhe ist da wahrscheinlich nicht viel zu holen, sieht im Bild nur nach wenigen mm aus. Die würde ich aber auf jeden Fall nehmen, also die Trachten ganz auf Sohlenniveau setzen. Damit verschiebst du den Trachtenendpunkt vermutlich eine ganze Ecke nach hinten, weiter gen breiteste Stelle des Strahls. Das muss einher gehen mit der Kürzung der Zehe, denn sonst habe ich (vorne) nur die Fußungsfläche verkürzt.
Wenn sie nicht ganz labile Füße hat, und so sieht es nicht aus - also, wenn sie recht vernünftig und unfühlig läuft - würde ich außerdem noch Schweben in die "Quarters" machen (das ist der bereich von 2 bis 4 und 8 bis 10 Uhr, ca.). Da ist die Sohle ein wenig weiter zurückgezogen, und dem Sohlenverlauf würde ich mit dem Tragrand folgen, ihn also so weit kürzen. Dann kannst du in diesem Bereich wenn der Fuß steht eine Kreditkarte drunter schieben. Macht etwas mehr Hufmechanismus, nimmt die Hebel von den seitlichen Wänden (Lamellenschicht sieht gezerrt aus!) und mindert die Verbiegungen in dem Bereich.
Dann rundum die Wand berunden (aber nicht zu viel! Pferd soll ja noch auf irgend was stehen!) und dann ist immerhin dieser Huf auf dem Wege der Besserung.
Die Baustelle hinten schaff ich grad nciht mehr

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi