tonnenpferd hat geschrieben:
Mit unserem Boden haben fast alle Pferde Probleme - der ist wie Schleifpapier.
Ausreiten, Asphalt, Schotter sind eher nicht das Problem.
Wir haben extra Schotter, Sand, grobe Pflastersteine usw. im Paddock eingebaut, damit die Hufe sich noch mehr abreiben...
Ich kenne es gar nicht, dass Hufe wirklich zu kurz werden. Nur bei einer Barhufumstellung nach jahrzehnten Eisenbeschlag und maroden, von Bakterien befallenen Lamellenschichten und inneren Wandanteilen, wenn die Sohle total platt ist und die Wände weggeschnippt werden können... Meist haben Hufe eher Probleme, wenn sie zu lang werden.
Ich habe es bei Dir jetzt aber so verstanden, dass Dein Pferd falsch auffußt und dann gerade in tieferem Boden eher stolpert, und das mit Hufschutz nicht so häufig tut?
Mach doch bitte mal Huffotos. Meist haben solche Pferde eine lange Zehe und einen unterentwickelten hinteren hufbereich. Strahl evtl etwas marode, Trachtenzwang usw.
Manche haben schon Veränderungen im Hufrollebereich, ob nun Strahlbeinbefunde im Oxspring oder Bindegewebsschäden im MRT.
man kann die Hufrollenregion mit der Zange abdrücken und auf Schmerzhaftigkeit kontrollieren, wenn man mal grob einschätzen möchte, ob es vielleicht stärker weh tut, als man meint.
Die Pferde verändern ihr Auffußen massiv, wenn irgendwelche Bereiche unangenehm sind. Sie schonen damit dann den nicht beim Auffußen benutzten Bereich. Wenn er also zehenfußend läuft, scheint er im hinteren Hufbereich "autsch" zu haben. Manchmal sind das relativ kleine und zum Glück gut zu bekämpfende Probleme. Wäre doch schade, wenn es vielleicht gar kein großes Problem ist, und es nur nicht bemerkt wird.
Was meinst Du, was der mir am häufigsten gesagte Satz ist? - "Warum hat mir das die ganzen Jahre denn Keiner gesagt? Hätte ich das gewusst, hätte er ja schon viel früher wieder gut laufen gekonnt"
Das ist manchmal echt traurig. Stell Dir vor, Du hast immer einen kleinen, doofen Stein im Schuh, den keiner bisher bemerkt hat.

Du würdest sofort besser laufen, wenn der endlich rausgenommen würde.
Und das Schlimme ist, dass das falsche Auffußen extreme Schäden an den Gelenken, Sehnen, Bändern, Schleimbeuteln, usw. verursacht auf Dauer. Lieber einmal zu viel gucken, als zu wenig - und sich später ärgern.
Zum Kunststoffbeschlag noch mal. Ich kenne Schmiede, die sich darüber bewusst sind, dass Hufe für Kunststoff anders zubereitet werden als für einen Eisenbeschlag. Und gerade das Nageln ist anders, die Nägel müssen nach dem normalen Nageln noch gut versenkt werden. Da gibt es sogar extra "Versenker" für.
Und. Es gibt echt viele Kunststoffbeschläge, die unterscheiden sich schon stark. Zumal das Pferd damit anders, nämlich physiologischer, fussen muss. Oft hört man auch vom Schmied, dass Kunststoff bremst und daher auf die Gelenke geht. Stimmt nur dann, wenn das Pferd genauso fussen muss, wie unter dem Eisenbeschlag. Denn der braucht, um möglichst wenige schäden am Pferd anzurichten, die plane Fussung mit der Gleitphase beim Auffussen. Das darf bei einem Kunststoffbeschlag natürlich nicht.
Eine Kundin von mir reitet hat zwei Schulpferde, gaaanz schwere Noriker, die beide keine Probleme mit dem genagelten Duplo haben, die beiden privaten Noriker lauffen mit Hufschuhen. Und das sind echt schweeeereee Pferde!
Der Duplo geht Distanzen ohne Ende. Welche Disziplin stellt höhere Anforderungen an einen Hufschutz?
LG