Die Wortklauberei über artgerecht, zwanglos und Grundrecht finde ich nicht besonders erfolgversprechend. Im Zusammenleben von Individuen kommt es immer zu Zwängen und jede äußere Umgebung zwingt jedem Lebewesen bestimmte Lebensumstände auf. Von inneren Zwängen aufgrund der individuellen Entwicklung mal ganz zu schweigen. Kein Tier welches in der Zivilisation des Menschen lebt kann mehr uneingeschränkt artgerecht leben. Und da es sowieso keinen Grundrechtekatalog für Pferde und andere Tiere gibt, kann man den Begriff - egal ob ernsthaft oder humorvoll - sowieso nur metaphorisch verwenden. Also was soll das?
Vllt lese ich zu eindimensional und nicht sorgfältig genug, aber in keinem anderen Thread ist mir bisher untergekommen, dass Artgerechtigkeit und Zwanglosigkeit genau definiert werden mussten um die Begriffe zu verwenden. Das ist doch auch gar nicht nötig und möglich und wäre zudem auch ziemlich anmaßend.
Ich finde auch die Verbissenheit und Humorlosigkeit mancher Beiträge hier erschreckend. Auch ein ernstes Thema und eine kleine Provokation kann man doch mit Spaß, Freude und Humor diskutieren, auch wenn es kontrovers zugeht. Wenn ich mit meinen großen Trampelfüßen hier jemand auf die empfindlichen Zehen getreten bin, dann wäre ein "Du, der untere ist meiner

" wahrscheinlich zielführender als ein "Das kannst Du doch nicht machen"
In diesem Zusammenhang möchte ich mal ein Wort über gegenseitige Wertschätzung verlieren, diese zeigt sich mMn nämlich immer erst im Konfliktfall. Wir sind das Wattebäuschchenforum und haben uns alle forumslieb, aber wenn es mal Streit gibt, dann geht das Hauen und Stechen los und der enge Rahmen für persönliche Angriffe, den die Moderatorinnen stecken, wird voll ausgenutzt? Menschen, die sich bis gestern zumindest virtuell noch gerne mochten, sind sich plötzlich spinnefeind? Das kann´s doch nicht sein, oder?
Es steht mit total fern und in keinster Weise zu, Einzelne hier ob ihres (Nicht)-Reitverhaltens zu kritisieren und den Maßstab für ihr Handeln anzulegen und das habe ich mMn auch nicht getan. Ich respektiere jede, die sagt, dass sie aus diesen oder jenen Gründen vorübergehend oder gar nicht reitet, dass sie sich oder ihr Pferd ans Reiten erst wieder rantasten will und ich respektiere es auch, wenn jemand sagt, das Thema geht mir zu sehr ans Eingemachte, ich möchte mit Dir darüber nicht reden. Ich würde deshalb hier auch niemandem die Forumsfreundschaft aufkündigen.
Was ich mit diesem Thema getan habe ist lediglich, auf meine ganz spezielle Art und Weise die Frage aufzuwerfen, ob wir im allgemeinen und Nicht-Reiter im besonderen nicht dem Reiten einen anderen Stellenwert einräumen könnten oder vllt sogar müssten, als es mancherorts der Fall ist, um unseren Ansprüchen an artgerechte Pferdehaltung gerecht zu werden.
Was Romy betrifft hatte ich ihren Beitrag als Frage verstanden und deshalb meine Meinung kundgetan, dass sie so wie sie es in ihrem Beitrag beschrieben hat ihren Pferden diesbezüglich mMn mehr bieten könnte. Dasselbe würde ich übrigens von mir selbst behaupten, es ist ja nun nicht so, dass ich unsere 6 Pferde mit denen ich hier so gerne angebe alle dreimal die Woche durch unser herrliches und abwechslungsreiches Reitgelände laufen lasse. Falls ich Romys Beitrag falsch verstanden und deshalb die falsche Antwort gegeben habe, tut es mir leid, aber so was passiert nun mal leider in einem Forum. Außerdem hat sie davon noch nichts geschrieben, bisher haben sich nur andere zu Romys Anwältin gemacht, was man durchaus auch als anmaßend empfinden könnte.
Und Luju, was Dich betrifft habe ich mMn auch mit keinem Wort geschrieben, dass ich der Meinung bin dass Du persönlich Deinem Pony im Sinne meines Eingangsbeitrages nicht gerecht wirst. Zwanglosigkeit bedeutet natürlich auch, dass ich meinem Pferd keine Gangarten aufzwinge, die es nicht von sich aus anbietet, die es gar nicht will. Zumindest ich verstehe meine zwanglose Geländereiterei so, dass die Pferde und die Reiter in einem munteren Wechsel Richtungen, Tempi und Gangarten vorschlagen und manchmal werden Vorschläge angenommen und manchmal wird widersprochen, wie es eben so ist in einer Partnerschaft. Dass ich in dieser Partnerschaft aufgrund von äußeren Zwängen und aus Sicherheitsgründen im Zweifelsfall das letzte Wort habe ist beim Reiten genauso wie in allen anderen Belangen der Pferdehaltung.
So, jetzt habe ich wieder ewig viel gesabbelt und eigentlich wenig zum Thema beigetragen. Abgesehen von den durchaus hilfreichen und interessanten Erfahrungsberichten einiger hier geht es mir inzwischen in manchen – einschließlich meiner eigenen – Beiträgen eigentlich viel zu sehr um persönliche Befindlichkeiten, wer sich wie und warum oder eben nicht provoziert fühlen kann darf oder soll. Wenn ich da nicht direkt angesprochen wäre, würde ich dazu eigentlich gar nichts schreiben wollen, aber Luju hat recht, einfach den Stein schmeißen und dann sagen ich war´s nicht geht eben auch nicht.
Übrigens, um die Provokation im Sinne des Inhaltes vllt ein bisschen abzumildern könnte man die Überschrift des Themas vllt mit einem Fragezeichen, einem

oder wenn die Zeichenanzahl in der Überschrift es hergibt mit einem Gibt es...... ergänzen?! Am besten alles drei, also
Gibt es Reiten als Grundrecht des Pferdes ?
Ach ja, und dann hätte ich ja sehr gerne ALLE Beiträge hier gelesen, auch diejenigen, die durch das Moderatorinnengenehmigungsraster gefallen sind

Kann man das noch irgendwie (z.B. per PN) bewerkstelligen?
Oh man, ihr seid manchmal ganz schön anstrengend und zeitraubend. Aber ich hab´ euch trotzdem alle forumslieb.
