Ich bin gerade zufällig auf diesen Thread gestoßen, und normalerweise lese ich nur quer, außer es ist ein Thema, das mich wirklich stark interessiert.
1. Die Überschrift hat mich hergelockt

2. Ich hab gedacht, spinnt der? Reiten als Grundrecht?
3. Hab ich den ersten Beitrag gelesen und find ihn super.
Wer sich angegriffen fühlt, kann es als zu provozierend ansehen, das weiß ich nicht. Aber ich fühle mich angesprochen

Erstens habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, ob das Pferd das Recht haben könnte, auch mal etwas anderes zu sehen als seine Koppel (und unsere Koppeln sind riesig, trotzdem irgendwie langweilig) und den Stall. Und wenn ich so drüber nachdenke, ja! Ich glaube, auch Pferden tut es gut, wenn sie mal raus kommen. In Freiheit duchstreifen sie auch große Gebiete, und da wird nicht nur galoppiert, wenn gerade ein Puma aufgetaucht ist. Ich persönlich bin überzeugt von dem Gefühl "Lebensfreude". Ich bin noch nie auf einem Pferd geritten, das im Gelände nicht eindeutig freudig angaloppiert ist oder sich geweigert hat anzutraben. Das ist glaube ich schon ein schönes gemeinsames Erlebnis und nicht nur imitierte Flucht.
Zweitens bin ich so eine, die im Gelände eher ängstlich/vorsichtig unterwegs ist. Teilweise hab ich mir auch schon überlegt, ob ich das überhaupt brauche. Habe aber nie überlegt, ob mein Pferd das braucht.

Auch den Hinweis, daß man seine eigenen Grenzen nochmal neu antesten kann/sollte, finde ich gut.
Sagen wir so: Es gibt weeeeeeeeeeeesentlich schlimmeres als einen Pferdehalter, dessen Pferd täglich auf die Koppel darf oder im Offenstall steht, der sich viel mit dem Pferd beschäftigt und eine gute Beziehung aufbaut. Ich glaube, solche Pferde haben ein extrem schönes, streßfreies Leben.
Aber ich finde es erstrebenswert, einem Pferd das Laufen im Gelände zu ermöglichen, eben so zwanglos wie möglich. Und man kann an sich selbst arbeiten, dieses Ziel zu erreichen, eigene Ängste abzubauen, versuchen dazuzulernen, wie kleinschrittig auch immer.

Danke für den Denkanstoß.
