Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Moderator: Sheitana

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Schnucke
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Schnucke »

Nein wir haben keine höhere Wurmbelastung. Allerdings denke ich kommt es auch daher, daß unser Bestand geschlossen ist, bis auf die zwei "Zugänge" letztes Jahr. Dazu die Wechselbeweidung, ausmähen, säubern und streuen von Urgesteinsmehl auf den Koppelklos, relativ frühes Umweiden und nicht zuletzt vernünftige Fütterung, bzw gesunde Darmflora der Pferde. Wir entwurmen auch nur streng nach Kotproben, nach einer Wurmkur wird ausgeleitet udn der Darm aufgebaut. Dazu bekommen unsere Pferde regelmäßig Em´s übers Futter, die Boxen werden auch mit Em´s ausgesprüht und Futtertröge und Eimer mit Em´s ausgewaschen, zwei mal im Jahr entwurmen wir pflanzlich.
Seit drei Jahren brauchen wir nur im Winter die chemische Keule wegen den Magendasseln, die Kotproben sind unauffällig, mit Empfehlung nicht zu entwurmen.
Kotproben nehmen wir eigentlich ständig, weil eine gute Freundin von mir die auswerten kann, sie hat lange in einer Tierklinik genau das tagtäglich gemacht.
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wiassi
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von wiassi »

Genau, mit Brett und GG. :mrgreen:
Nach unten ist er nicht abgedichtet, ich wollte das gern auch gegen Wühlmäuse, aber GG meinte, das wäre nicht notwendig. Wir haben bislang "herkömmlich" entwurmt also nach Plan. Aber wir haben nun eine seid Jahren fest bestehende Gruppe, keine Jungpferd mehr dabei, da denken wir auch über selektive Entwurmung nach. Letztes Jahr haben wir uns noch dagegen entschiedend, weil wir die Pferde auch mal ein paar Wochen auf anderen Weiden als unseren hatten im Sommer.
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Lottehüh
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Lottehüh »

Hina_DK hat geschrieben:Der Vorteil von "Naturdünger" ist auf jedenfall, dass da die Bodenorganismen mehr von haben aber eben auch die Parasiten, die man auf der Weide hat. Wenn man keine Wechselweiden hat, bleibt es einem dann trotzdem nicht erspart, mit Kalkstickstoff rüber zu fahren, um dem Wurmbefall Herr zu werden.
Achtung - was die unerwünschten Würmer (Parasiten) killt, killt eben auch die erwünschten (Regenwürmer und all die anderen Lebewesen, die man so im Boden haben will)!!
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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Wenn es tatsächlich richtig killen würde, wäre es ja eine Alternative zu evtl. Wurmkur. So wirksam ist es aber nicht. Es hält die Parasiten nur etwas davon ab, sich über Gebühr zu vermehren. In erster Linie wird der Kalkstickstoff ja aufgebracht, um sauren Boden zu neutralisieren, damit man nicht zum Schluss eine Kuhwiese mit fast nur noch Klee hat. Das schlafft der Humus leider nicht. Wir haben leider mit dem Problem zu kämpfen :(.
Viele Grüße
Hina

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Lottehüh
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Lottehüh »

Also die Hauptwürmer der Equiden vermehren sich im Pferd, die Weide nutzen sie nur, um sich einen neuen Wirt zu suchen.

Man kann auch Kalken ohne Stickstoff, um den Boden zu neutralisieren. Kalkstickstoff tötet die Regenwürmer, die in der oberen Erdschicht leben, soweit es halt reinkommt. (Es tötet wohl auch schnecken und andere "Ungeziefer" (die die Natur sich sicherlich nicht ausgedacht hat, um uns Menschen zu ärgern).
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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Das betrifft aber nur das hochprozentige Ammoniumsulfat, ein sehr hochkonzentrierter Stickstoffdünger. Bei Kalkstickstoff ist das große Sterben aber nicht der Fall, ganz im Gegenteil, dadurch, dass der Boden wieder in ein Ph-Gleichgewicht kommt, vermehren sich besonders die Regenwürmer sehr eifrig, was mich sehr freut. Regnwürmer selbst sind vor allem auch ganz hervorragende Stickstoffproduzenten aber bei uns hat es leider nicht ausgereicht. Es muss natürlich wie alles, mit sehr viel Umsicht ausgebracht werden. Wie das mit allen möglichen anderen Kunstdüngern aussieht, weiß ich nicht, setzen wir sowieso nicht ein. Wenn wir nur Kalk geben, haben wir trotzdem das Problem, dass bestimmte hier wirklich sehr fleißig wuchernde hochwüchsige Pflanzen, wie z.B. die falsche Kamille, als ordentliche Platzfresser das Gras verdrängen und das ist und bleibt immernoch die Futtergrundlage der Pferde. Sinnvolle Kräuter sind natürlich immer gerne willkommen.
Viele Grüße
Hina

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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Hat von Euch zufällig jemand den Bender, also entweder sein Pferdeweidenbuch oder das Futterbuch? Irgendwo muss er wohl da auch mal was zur Mistdüngung geschrieben haben, dass diese Form der Düngung für die Pferde sogenannte Ekelstoffe, die sich mindestens zwei Jahre auf der Weide halten, mit sich bringen. Die Pferde fressen es aber, wenn sie keine andere Wahl haben. Irgendwie geht das dann bei ihm auch in die Richtung, dass das nur Sinn macht, wenn man die Fläche erstmal brach lassen kann und sie frühestens im dritten Jahr wieder beweiden lässt.
Viele Grüße
Hina

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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Schnucke »

Ich hab zwar den Bender nicht, kann aber aus eigener Erfahrung berichten. Wenn der Mist zu frisch ist, fressen sie das Gras nicht, ähnlich wie auf den Äppelplätzen. Hat man aber richtig, komplett kompostierten Mist und bringt diesen im Herbst aus, fressen sie ganz normal und machen keinen Unterschied zu ungedüngten Flächen.
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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Also bleibt unterm Stich wirklich nur, wenigstens zwei oder drei Mistmieten anzulegen und dann wirklich nur gut kompostierten Humus auszubringen. Das bedeutet aber auch, noch eine Bodenplatte gießen. Oh, wie ich solche Arbeiten liebe ;).
Viele Grüße
Hina

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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Sheitana »

Ich kann für die am WE gerne mal im Bender nachschauen, habe Beide zuhause stehen...
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