Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Moderator: Sheitana
Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Hallo in die Runde!
Nachdem ich in einem anderen Thread über das Thema gestolpert bin und genau dieses für mich im Augenblick hochaktuell ist, eröffne ich hier mal einen neuen Thread.
Ausgangsposition: 2 Großpferde, ein Shetty, momentan insgesamt fast ein Hektar Fläche, davon ca. 3/4 zur Pferdehaltung, Rest soll eigentlich mit Gemüseanbau und Obstgarten gestaltet werden. Ab Frühjahr (hoffentlich) nochmal so 7000 m2 Pachtland hinzu.
Ich hatte mir gedacht, den eigenen Mist zu kompostieren, mindestens ein Jahr zu lagern und dann für die Düngung der Weideflächen, bzw. als Humus für die Gemüsebeete zu verwerten. Jetzt habe ich aber hier im Forum gelesen, Pferdemist sollte man vor dem Ausbringen auf Pferdeweiden 3 Jahre lagern. Auch nach dreijähriger Lagerung wäre Parasiteninfektion von besagtem Kompost aber immer noch bedenklich.
Für die Planung unserer Haltung haben wir uns bislang auf Literatur von Bender berufen. Ich würde mich freuen, eure Erfahrungen, Erkenntnisse und eventuelle Tipps hier lesen zu können, denn die Mistentsorgung (aber auch die artgerechte Düngung der Weiden) ist natürlich wichtiger Teil unserer Haltung.
Nachdem ich in einem anderen Thread über das Thema gestolpert bin und genau dieses für mich im Augenblick hochaktuell ist, eröffne ich hier mal einen neuen Thread.
Ausgangsposition: 2 Großpferde, ein Shetty, momentan insgesamt fast ein Hektar Fläche, davon ca. 3/4 zur Pferdehaltung, Rest soll eigentlich mit Gemüseanbau und Obstgarten gestaltet werden. Ab Frühjahr (hoffentlich) nochmal so 7000 m2 Pachtland hinzu.
Ich hatte mir gedacht, den eigenen Mist zu kompostieren, mindestens ein Jahr zu lagern und dann für die Düngung der Weideflächen, bzw. als Humus für die Gemüsebeete zu verwerten. Jetzt habe ich aber hier im Forum gelesen, Pferdemist sollte man vor dem Ausbringen auf Pferdeweiden 3 Jahre lagern. Auch nach dreijähriger Lagerung wäre Parasiteninfektion von besagtem Kompost aber immer noch bedenklich.
Für die Planung unserer Haltung haben wir uns bislang auf Literatur von Bender berufen. Ich würde mich freuen, eure Erfahrungen, Erkenntnisse und eventuelle Tipps hier lesen zu können, denn die Mistentsorgung (aber auch die artgerechte Düngung der Weiden) ist natürlich wichtiger Teil unserer Haltung.
Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Zu der Humusdüngung von Weiden generell, egal ob aus Pferdemist oder anders, stellen sich mir eigentlich ein paar Fragen. Man sollte doch nur etwas aufbringen, was wirklich gebraucht wird und was gebraucht wird, kann man nur entscheiden, wenn man weiß, was man für ein Ist-Zustand hat und welches Ergebnis man haben will. Ist der Boden z.B. sehr feucht und sauer, dann brauche ich etwas, um den Ph-Wert zu neutralisieren, sonst habe ich irgendwann zu viel Klee und anderes, was ich auf der Pferdeweide nicht haben will. Will ich die Artenvielfalt vergrößern, bin ich mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, dann wirklich den Boden durch Humus fett zu machen.
Vielleicht sollten wir mal versuchen rauszubekommen, was der Humus mit unseren Weiden eigentlich wirklich anstellt und auf welchen Böden er vielleicht sinnvoll ist und auf welchen eher kontraproduktiv. Meiner Meinung nach ist oberflächlich aufgetragener Humus sowieso so eine Art Kalorinbombe für Gras, was nach meinem Bauchgefühl eher dem nicht so sehr erwünschten Weidelgras zugute kommt. Andere empfindliche Grasarten werden vielleicht eher überdüngt und schlimmstenfalls vernichtet?
Um Humus auf die Pferdeweide aufzubringen, bedarf es im Grunde auch entsprechender landwirtschaftlicher Geräte, es soll ja wenn, dann auch gleichmäßig verteilt werden. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das ein riesen Aufwand ist und die meisten kostengünstigen oder Gebrauchtgeräte unterm Strich wegen laufend gebrauchter Ersatzteile totale Kostenfresser sind. Letztendlich "rechnet" sich das wohl auch nicht so recht, mit Humus zu Werke zu gehen.
Bei uns in der Gegend sind ja überall Pferde aber ich wüsste keinen, der auf die Idee kommen würde, seine Pferdeweiden mit Humus aus Pferdemist zu düngen. Die pflügen das alle unter die Maisfelder, denn Mais braucht Nährstoffe satt.
Hier mal ein Link zu einer Infobroschüre über Pferdeweiden, in der das auch mit den 3 Jahren ruhen und möglichst nicht auf Pferdeweiden steht. http://www.lfl.bayern.de/publikationen/ ... l_1_11.pdf
Vielleicht sollten wir mal versuchen rauszubekommen, was der Humus mit unseren Weiden eigentlich wirklich anstellt und auf welchen Böden er vielleicht sinnvoll ist und auf welchen eher kontraproduktiv. Meiner Meinung nach ist oberflächlich aufgetragener Humus sowieso so eine Art Kalorinbombe für Gras, was nach meinem Bauchgefühl eher dem nicht so sehr erwünschten Weidelgras zugute kommt. Andere empfindliche Grasarten werden vielleicht eher überdüngt und schlimmstenfalls vernichtet?
Um Humus auf die Pferdeweide aufzubringen, bedarf es im Grunde auch entsprechender landwirtschaftlicher Geräte, es soll ja wenn, dann auch gleichmäßig verteilt werden. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das ein riesen Aufwand ist und die meisten kostengünstigen oder Gebrauchtgeräte unterm Strich wegen laufend gebrauchter Ersatzteile totale Kostenfresser sind. Letztendlich "rechnet" sich das wohl auch nicht so recht, mit Humus zu Werke zu gehen.
Bei uns in der Gegend sind ja überall Pferde aber ich wüsste keinen, der auf die Idee kommen würde, seine Pferdeweiden mit Humus aus Pferdemist zu düngen. Die pflügen das alle unter die Maisfelder, denn Mais braucht Nährstoffe satt.
Hier mal ein Link zu einer Infobroschüre über Pferdeweiden, in der das auch mit den 3 Jahren ruhen und möglichst nicht auf Pferdeweiden steht. http://www.lfl.bayern.de/publikationen/ ... l_1_11.pdf
Viele Grüße
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Hina, auf dich hatte ich ja gehofft!
Tja, das mit den Gerätschaften meinte der Bauer hier im Dorf auch, der hat sich fast schief gelacht als ich ihm davon erzählte und mir viel Erfolg gewünscht beim Auftreiben eines Lohnarbeiters...
Und Humus... Ich gehe davon aus, dass unsere Pferde beim Fressen über die Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden holen. Irgendwie braucht der Boden das dann doch auch wieder zurück? Klar werde ich im Frühjahr erstmal Bodenproben machen um zu sehen was hier überhaupt nötig ist. Aber ich war bis jetzt immer der festen Überzeugung, wenn überhaupt düngen, dann ist Humus die beste Lösung, weil er auch das Bodenleben aktiviert.
In der Natur funktioniert die "Düngung" doch auch über Humus? Klar, die Zusammenstellung variiert enorm, Humus auf Waldboden ist ganz anders als auf einer Bergwiese, aber... Fragen über Fragen... Also, man kann auch seinen Kompost auf die Zusammenstellung untersuchen lassen. Denke, dass das auch nützlich ist, denn Angebot soll ja auf Frage abgestimmt werden.
Wie machst du es denn im Alltag Hina? Hier wurde bis jetzt (also von de Vorbesitzern) nicht abgeäppelt, hier standen allerdings auch nur ein Isi und ein Shetty. Einmal pro Jahr wurde die ganze Fläche gemulcht. Ich fand das Resultat im Sommer eigentlich ziemlich toll, weiß aber nicht, ob die Weide das bei größerer Belastung weiterhin hergibt.
Werd mir den Link später mal genauer unter die Lupe nehmen, muss jetzt wieder den Misthaufen speisen...
Tja, das mit den Gerätschaften meinte der Bauer hier im Dorf auch, der hat sich fast schief gelacht als ich ihm davon erzählte und mir viel Erfolg gewünscht beim Auftreiben eines Lohnarbeiters...
Und Humus... Ich gehe davon aus, dass unsere Pferde beim Fressen über die Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden holen. Irgendwie braucht der Boden das dann doch auch wieder zurück? Klar werde ich im Frühjahr erstmal Bodenproben machen um zu sehen was hier überhaupt nötig ist. Aber ich war bis jetzt immer der festen Überzeugung, wenn überhaupt düngen, dann ist Humus die beste Lösung, weil er auch das Bodenleben aktiviert.
In der Natur funktioniert die "Düngung" doch auch über Humus? Klar, die Zusammenstellung variiert enorm, Humus auf Waldboden ist ganz anders als auf einer Bergwiese, aber... Fragen über Fragen... Also, man kann auch seinen Kompost auf die Zusammenstellung untersuchen lassen. Denke, dass das auch nützlich ist, denn Angebot soll ja auf Frage abgestimmt werden.
Wie machst du es denn im Alltag Hina? Hier wurde bis jetzt (also von de Vorbesitzern) nicht abgeäppelt, hier standen allerdings auch nur ein Isi und ein Shetty. Einmal pro Jahr wurde die ganze Fläche gemulcht. Ich fand das Resultat im Sommer eigentlich ziemlich toll, weiß aber nicht, ob die Weide das bei größerer Belastung weiterhin hergibt.
Werd mir den Link später mal genauer unter die Lupe nehmen, muss jetzt wieder den Misthaufen speisen...

Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
hier steht nichts von 3 Jahre ruhen. http://www.landwirtschaftskammer.de/luf ... weiden.pdf
Liebe Grüße
tara

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho
Let's go Polo
tara
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Da steht allerdings, das eine Düngung mit kompostierten Pferdemist höchstens alle 3 Jahre vorgenommen werden soll.
Stellt sich mir die Frage, was macht man in der Zwischenzeit mit dem Mist-/Komposthaufen? Für 3 Jahre braucht man eine ganz schön große Mistplatte, die ja aber die Kompostierung erschwert. Längerfristige, d.h. länger als einige Monate, "wilde" Lagerung von Mist ist aber nicht zulässig.
Stellt sich mir die Frage, was macht man in der Zwischenzeit mit dem Mist-/Komposthaufen? Für 3 Jahre braucht man eine ganz schön große Mistplatte, die ja aber die Kompostierung erschwert. Längerfristige, d.h. länger als einige Monate, "wilde" Lagerung von Mist ist aber nicht zulässig.

Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
ein Komposthaufen ist aber doch keine wilde Lagerung.
Liebe Grüße
tara

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tara
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Ich kann dir nur sagen, dass wir als Landwirte Festmist nur einige wenige Monate an einer Stelle lagern dürfen, dann muß er auf die Felder verteilt werden. Ob das jetzt Kompost werden soll oder nicht, interessiert das Landwirtschaftsamt dabei herzlich wenig
ich glaube also kaum, dass Nicht-Landwirte das dann dürfen ... 
Alternativ mußt du ihn umsetzen, und zwar soweit, dass es auf einem Luftbild deutlich erkennbar ist :-&


Alternativ mußt du ihn umsetzen, und zwar soweit, dass es auf einem Luftbild deutlich erkennbar ist :-&
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
Cate hat geschrieben:Ich kann dir nur sagen, dass wir als Landwirte Festmist nur einige wenige Monate an einer Stelle lagern dürfen, dann muß er auf die Felder verteilt werden. Ob das jetzt Kompost werden soll oder nicht, interessiert das Landwirtschaftsamt dabei herzlich wenigich glaube also kaum, dass Nicht-Landwirte das dann dürfen ...
Alternativ mußt du ihn umsetzen, und zwar soweit, dass es auf einem Luftbild deutlich erkennbar ist :-&
ääääh, dumm gefragt als Nichtlandwirt. Warum?
Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
vermutlich wegen dem Grundwasser? 

Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten
... weil es EU-Vorschrift ist? :-& 

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