
Auf das Video von Frau P. gehe ich nicht ein - sowas wollte ich eigentlich auch vermeiden.
Ich hoffe, mir gehen jetzt keine Antworten zu meiner Frage unter, die in der Diskussion um die Videos noch aufgetaucht sind.
Ok, das klingt erstmal nachvollziehbar.HP-Manu hat geschrieben:es gibt ja bei Parelli mehrere Phasen. Phase 1 ist das nach vorne lehnen, sprich wie wenn ein Pferd den Hals streckt um so das andere Pferd zu schicken. Phase 2 ist dann das Seil bewegn, Phase 3 schütteln und Phase 4 kommt dann der Stick zum einsatz. Ziel des Ganzen ist es ja das Pferd so fein wie möglich zu bekommen, sprich auf Phase 1 zu reagieren und das ist dass du deinen Kopf und Oberkörper nach vorne richtest und dein Pferd dann rückwärts weicht. Alles andere ist nur zur momentanen Verstärkung gedacht, solange Phase 1 noch nicht funktioniert. Weisst du wie ich meine?
Phase 1 klingt ja nun, als wolle man Pferdesprache nachahmen, um zu kommunizieren - funktioniert so etwas auf Anhieb auch mit domestizierten Pferden, wie wir sie in unseren Breitengraden hauptsächlich haben? Wenn ich mich unseren Pferden entgegenlehne, kommen mir wahrscheinlich eher interessierte Nasen entgegen

Und zum Ablauf aller 4 Phasen: Wie gehe ich vor, wenn das Pferd auf keine richtig (nämlich mit rückwärts weichen) reagiert?
Ich gehe davon aus, dass es da einen Weg gibt, der anders ist als das, was ich bisher auf solchen Videos gesehen habe. Aber der würde mich eben interessieren.
Ok, das sind natürlich traurige Erklärungsversuche, wie ich finde.faraway hat geschrieben: Also:
Ihr erster Erklärungsversuch war, das Seil imitiere das Schweifschlagen der Leitstute, die sich damit Platz in der Herde verschaffe.
Zweiter: Das Seil imitiere die Bewegung von Schlangen, vor welchen Pferde Angst hätten und daher weichen würden.
Dritter: Das Seil sei nur ein netteres Hilfsmittel als eine Gerte und diene dazu, keine körperliche Berührung mit dem Pferd zu haben, da dies die Dominanz des Menschen in Frage stelle.
Vierter: Das Seil sei ein Hilfsmittel, weil man damit aufgrund der Länge ein widersätzliches Pferd auch auf weite Entfernung noch rückwärts oder sonstwie schicken könne.
An dieser Stelle habe ich nicht mehr weiter gefragt
Kennen unsere Pferde Schlangen immer noch als natürliche Feinde?
Wenn Berühren der Pferdes die eigene Dominanz in Frage stellt - wie bekommt man dann sein Pferd von der Koppel, sauber und aufgehalftert? Oder beginnt Dominanz erst auf dem Reitplatz?


Das Unterstrichene ist genau das, was ich oben mit der Frage an HP-Manu meine. Was mache ich, wenn das Pferd partout nicht versteht, dass das Seil eine gefährliche Schlange ist?Die - meines Erachtens natürliche - Reaktion meiner Stute, den Kopf hochzureissen, deutete sie leider nicht als "intelligent und energiesparend " oder "verständnislos", sondern als "dominant und frech". Letztlich hab ich die Frau nicht nochmal bestellt, weil mir a) ihre grundsätzliche Einstellung, das Pferd "unterwerfen" zu müssen sehr gegen den Strich ging und weil sie mir und meinem Pony b) ihre Vorgehensweise nicht schlüssig erläutern konnte.
Bei ausnahmslos allen Pferden? Was, wenn nicht?Integra hat geschrieben: Das Seil welches schwingt stellt laut dem Instruktor eine Schlange dar (gut in nicht jedem Gebiet wo Pferde leben gibt es Schlangen aber das Prinzip funktioniert trotzdem)
Wie beißt die Schlange?Wenn die Schlange jetzt auf das Pferd zu kommt, wird sie erstmal drohen, wenn das Pferd aber nicht weicht kommt sie schneller darauf zu und schlussendlich beißt die Schlange, das tut dann logischerweise weh und das Pferd wird vor dem Schmerz fliehen.
Meiner Meinung nach durch Schlagen des Seiles (oder gar des Karabiners) von unten/seitlich an den Pferdekopf. Da ist für mich immer noch die logischste Reaktion erstmal: Kopf hoch.
Gut, das erschließt sich mir. Auch, dass es dann problemlos(er) funktioniert.Also das Seil beißt das Pferd, wenn es nicht weicht und das tut es auch wenn es nur den Kopf hoch nimmt, also wird sich das Pferd (wenn es verstanden hat) weichen wenn man das Seil leicht schüttelt.
Außerdem geht es dabei sehr wohl um eine art Konditionierung,
Mich interessiert noch eher der Beginn dieser Arbeit mit der 'Seilschlange'. Wie bringe ich einem Pferd also bei, darauf zu weichen, wenn die vier Phasen, die Manu oben nannte, nicht funktionieren? Darf man wirklich das Pferd nicht anfassen, wie faraway es erklärt bekommen hat?
Ja, danke. Ich habe mich wie gesagt noch nie richtig damit auseinandergesetzt, aber man sieht NHS ja doch irgendwie sehr oft und von außen ist teilweise - für mich - überhaupt nicht nachzuvollziehen, was Mensch jetzt erreichen will.So das war jetzt ein halber Roman aber vieleicht etwas verständlich.
LG
Integra
Gut, da sind wir uns auch mit faraway einig. NHS ist nichts, was ich in meiner Arbeit mit einem Pferd haben möchte. Zumindest all das, was ich bisher live oder in Videos gesehen habe. Aber ich will nicht bezweifeln, dass es tatsächlich Menschen gibt, die damit einen pferdegerechten Weg gefunden haben.Equester hat geschrieben:Im Grunde ist das ganz einfach: das Pferd soll dem Druck weichen. Man fängt sehr leise mit einem "klingeln" an, reagiert das Pferd darauf nicht, wird das klingeln stärker bis es letztendlich - sofern das arme Vieh bis dahin immer noch nicht reagiert hat - deutlich mit dem Strick geschlenkert und dem Pferd quasi um die Ohren gehauen wird. Da Pferde immer lernen, lernen sie auch hierbei sehr schnell, dass auf das klingeln nach und nach mehr kommt und es besser ist, so schnell es geht zu reagieren. Haben sie die Übung verstanden reicht tatsächlich nur das wackeln des Zeigefingers und sie gehen rückwärts sieht dann schon spektakulär aus. Allerdings gefällt mir der Weg bis zu diesem feinen Signal überhaupt nicht.
Es kommt mir jetzt die Frage auf, ob NHS eigentlich überhaupt mit allen Pferdetypen funktioniert?
Also zum Beispiel einem Rheinisch-deutschen Kaltblut? Dass das mit vollblütigen und sehr nervigen und sensiblen Pferden gut funktioniert, kann ich mir wie gesagt vorstellen. Aber mit einem Pferd, was bei Erschrecken maximal einen halben Meter zur Seite hüpft und dann alle Viere fest im Boden verankert?
