Schlauchgeräusche
Moderator: Stjern
Schlauchgeräusche
Guten Morgen,
mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema, zu dem ich gerne mal eure Meinungen / Erfahrungen hören würde. Da es in meinem Fall alle Bereiche betrifft (Reiten, Longieren, Freilauf) habe ich es unter "Allgemeines" eingestellt.
Mein achtjähriger Islandwallach Ýmir zeigt seit Anfang des Jahres immer mal wieder Schlauchgeräusche. Sie treten zunächst nur im Galopp auf, wenn sie dann aber einmal da sind, dann auch weiter im Trab, wenn ich aus dem Galopp durchpariere.
Er zeigt sie unter dem Reiter in der Halle sowie im Gelände, auch beim Longieren (nach dem LK), bei der Cavaletti-Arbeit, beim Freilaufen und sogar teilweise auf der Weide, wenn die Herde von A nach B umgetrieben wird.
Es ist nicht immer der Fall, aber schon mehrmals die Woche. Und auch nicht kontinuierlich über die ganze Reit- Longier, oder Sonstwas-Einheit, sondern sporadisch bei einem Galopp, beim nächsten nicht, pp.
Ein bisschen Hintergrundwissen über Ýmir:
Seit über einem Jahr in Behandlung wegen KPU, auffällig ist ein extrem niedriger Selen- und Zinkwert.
Schon immer stoffwechselanfällig gewesen, zweimal "Beinahe-Rehe" (Pulsation, ganz leichter Wendeschmerz, wurde immer noch herumgebogen, bevor die richtige Rehe ausbrach) gehabt.
Geritten seit drei Jahren, wöchentlicher Reitunterricht in Anlehnung an klassische Dressur mit vielen Seitengängen, also keine islandtypische Reiterei.
Wird sechs Mal die Woche bewegt, möglichst abwechslungsreich (Reiten in der Halle und im Gelände, Longenkurs, Cavaletti, Freispringen, Bodenarbeit), am siebten Tag Spaziergang.
Hat gerade einen Maßsattel bekommen, weil auf seinen Kurz-Rücken kein gängiges Modell passt. Vorher ein Jahr lang mit Fellsattel (Grandeur) geritten. Davor drei (unpassende) Baumsättel.
Laut Osteopathin (M. K. von Babette) sind zwar Verspannungen im Kruppenbereich merkbar, aber es sind keine wirklichen Ursachen dafür auszumachen (keine Blockaden o. ä.).
Mir ist bekannt, dass Schlauchgeräusche auf Verspannungen der Bauchmuskulatur hindeuten.
Aber was kann ich unternehmen, dass diese nicht mehr auftreten? Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass ich doch schon alles unternehme, um seine Muskulatur zu stärken.
Habt Ihr Ideen dazu? Könnt Ihr von Erfahungen berichten, die Ihr gesammelt habt? Was beeinflusst Schlauchgeräusche?
LG Rabea
mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema, zu dem ich gerne mal eure Meinungen / Erfahrungen hören würde. Da es in meinem Fall alle Bereiche betrifft (Reiten, Longieren, Freilauf) habe ich es unter "Allgemeines" eingestellt.
Mein achtjähriger Islandwallach Ýmir zeigt seit Anfang des Jahres immer mal wieder Schlauchgeräusche. Sie treten zunächst nur im Galopp auf, wenn sie dann aber einmal da sind, dann auch weiter im Trab, wenn ich aus dem Galopp durchpariere.
Er zeigt sie unter dem Reiter in der Halle sowie im Gelände, auch beim Longieren (nach dem LK), bei der Cavaletti-Arbeit, beim Freilaufen und sogar teilweise auf der Weide, wenn die Herde von A nach B umgetrieben wird.
Es ist nicht immer der Fall, aber schon mehrmals die Woche. Und auch nicht kontinuierlich über die ganze Reit- Longier, oder Sonstwas-Einheit, sondern sporadisch bei einem Galopp, beim nächsten nicht, pp.
Ein bisschen Hintergrundwissen über Ýmir:
Seit über einem Jahr in Behandlung wegen KPU, auffällig ist ein extrem niedriger Selen- und Zinkwert.
Schon immer stoffwechselanfällig gewesen, zweimal "Beinahe-Rehe" (Pulsation, ganz leichter Wendeschmerz, wurde immer noch herumgebogen, bevor die richtige Rehe ausbrach) gehabt.
Geritten seit drei Jahren, wöchentlicher Reitunterricht in Anlehnung an klassische Dressur mit vielen Seitengängen, also keine islandtypische Reiterei.
Wird sechs Mal die Woche bewegt, möglichst abwechslungsreich (Reiten in der Halle und im Gelände, Longenkurs, Cavaletti, Freispringen, Bodenarbeit), am siebten Tag Spaziergang.
Hat gerade einen Maßsattel bekommen, weil auf seinen Kurz-Rücken kein gängiges Modell passt. Vorher ein Jahr lang mit Fellsattel (Grandeur) geritten. Davor drei (unpassende) Baumsättel.
Laut Osteopathin (M. K. von Babette) sind zwar Verspannungen im Kruppenbereich merkbar, aber es sind keine wirklichen Ursachen dafür auszumachen (keine Blockaden o. ä.).
Mir ist bekannt, dass Schlauchgeräusche auf Verspannungen der Bauchmuskulatur hindeuten.
Aber was kann ich unternehmen, dass diese nicht mehr auftreten? Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass ich doch schon alles unternehme, um seine Muskulatur zu stärken.
Habt Ihr Ideen dazu? Könnt Ihr von Erfahungen berichten, die Ihr gesammelt habt? Was beeinflusst Schlauchgeräusche?
LG Rabea
- Mailo
- Lehrpferd
- Beiträge: 3842
- Registriert: Sa 19. Mai 2012, 18:40
- Wohnort: Bei Lüneburg
- Kontaktdaten:
Re: Schlauchgeräusche
Solche Verspannungen können auch durch Borreliose auftreten.
So lange B. vorhanden sind, werden die Verspannungen wieder kehren.
So lange B. vorhanden sind, werden die Verspannungen wieder kehren.
"Dominanz ist dummes Zeug. Man muss das Vertrauen der Pferde gewinnen und mit ihnen reden." George Theodorescu (1925-2007)
http://www.lusitano-mailo.ibk.me
http://www.lusitano-mailo.ibk.me
-
- Lehrpferd
- Beiträge: 2476
- Registriert: Fr 18. Mai 2012, 22:51
Re: Schlauchgeräusche
Vielleicht ist 6mal die Woche etwas zuviel für die Muskeln?
Könnte ja sein, dass sie noch nicht locker und warm genug sind für die weiter führende Arbeit und so verspannen.
Die Übungen die ihr macht beanspruchen ja auch viel die Bauchmuskeln.
Wie ist den deine Aufwärmephase gestaltet? Wie lang tust du aufwärmen, bis du 'richtige' Arbeit verlangst?
Könntest ja mal probieren in länger aufzuwärmen und dann an Galopparbeit, oder Cavalletiarbeit gehen.
Vielleicht sind die Muskeln einfach noch nicht soweit?
Meiner macht ganz selten Schlauchgeräusche. Meistens dann wenn er auch selber verspannt und angespannt ist.
Könnte ja sein, dass sie noch nicht locker und warm genug sind für die weiter führende Arbeit und so verspannen.
Die Übungen die ihr macht beanspruchen ja auch viel die Bauchmuskeln.
Wie ist den deine Aufwärmephase gestaltet? Wie lang tust du aufwärmen, bis du 'richtige' Arbeit verlangst?
Könntest ja mal probieren in länger aufzuwärmen und dann an Galopparbeit, oder Cavalletiarbeit gehen.
Vielleicht sind die Muskeln einfach noch nicht soweit?
Meiner macht ganz selten Schlauchgeräusche. Meistens dann wenn er auch selber verspannt und angespannt ist.
Mein Schnuffi und ich - immer in meinem Herzen
Die Geschichte dazu
Abenteuer Junpferd
Nina erobert die Welt

Abenteuer Junpferd
Nina erobert die Welt
Re: Schlauchgeräusche
Du kannst ja den Zeitpunkt, seit dem die Geräusche auftreten, gut festmachen. Schlauchgeräusche lassen auf eine innere Anspannung schliessen, da würde ich mich erst mal fragen, ob und was seit Anfang des Jahres (s.o.) verändert ist. Beim Training würde ich so trainieren, dass Schlauchgeräusche möglichst nicht auftreten. Wenn Du genau weisst, dass sie nach einem Galopp immer auftreten, auch dann in niedrigen Gangarten, würde ich den Galopp weglassen, bis das Pferd sich grundsätzlich entspannt hat. Wenn dann vielleicht im Trab schon Schlauchgeräusche auftreten, würde ich "runterschalten" bis sie wieder verschwunden sind. Denn dass Dein Pferd offensichtlich angespannt ist, zeigt ja, dass es sogar in "Freiheit" Schlauchgeräusche bei Veränderungen macht. Statt an Muskulaturaufbau würde ich eher an Faszienbearbeitung denken. Und bei der Muskulatur eher an loslassen, denn an anspannen.
Re: Schlauchgeräusche
Aufwärmphase im Schritt etwa eine Viertelstunde, dann Trabphasen einbauen, immer verbunden mit Schritt-Trab-Wechseln, und der Galopp kommt eher zum Schluss dran, wobei ich in der Halle nie länger als eine Dreiviertelstunde reite.Western Fan hat geschrieben:Vielleicht ist 6mal die Woche etwas zuviel für die Muskeln?
Könnte ja sein, dass sie noch nicht locker und warm genug sind für die weiter führende Arbeit und so verspannen.
Die Übungen die ihr macht beanspruchen ja auch viel die Bauchmuskeln.
Wie ist den deine Aufwärmephase gestaltet? Wie lang tust du aufwärmen, bis du 'richtige' Arbeit verlangst?
Könntest ja mal probieren in länger aufzuwärmen und dann an Galopparbeit, oder Cavalletiarbeit gehen.
Vielleicht sind die Muskeln einfach noch nicht soweit?
6 Mal die Woche ist sicherlich nicht wenig, aber da beißt sich bei meinem Kleinen die Katze in den Schwanz, er soll aufgrund der KPU soviel Heu wie möglich bekommen, aber gleichzeitig nicht fett werden. Und das erreiche ich nur durch Bewegung.

Re: Schlauchgeräusche
Faszienbearbeitung hat meine Osteo auch empfohlen. Da sind wir schon dran. Leider bisher ohne merkbaren Erfolg.calista hat geschrieben:Du kannst ja den Zeitpunkt, seit dem die Geräusche auftreten, gut festmachen. Schlauchgeräusche lassen auf eine innere Anspannung schliessen, da würde ich mich erst mal fragen, ob und was seit Anfang des Jahres (s.o.) verändert ist. Beim Training würde ich so trainieren, dass Schlauchgeräusche möglichst nicht auftreten. Wenn Du genau weisst, dass sie nach einem Galopp immer auftreten, auch dann in niedrigen Gangarten, würde ich den Galopp weglassen, bis das Pferd sich grundsätzlich entspannt hat. Wenn dann vielleicht im Trab schon Schlauchgeräusche auftreten, würde ich "runterschalten" bis sie wieder verschwunden sind. Denn dass Dein Pferd offensichtlich angespannt ist, zeigt ja, dass es sogar in "Freiheit" Schlauchgeräusche bei Veränderungen macht. Statt an Muskulaturaufbau würde ich eher an Faszienbearbeitung denken. Und bei der Muskulatur eher an loslassen, denn an anspannen.
Wenn ich ehrlich bin, kann diese Geschichte mit einem Vorfall im Februar zu tun haben. Das wird mir jetzt erst klar.
Da hat mein Pony mich auf dem Ausritt verloren, als er eine Vollbremsung machte und gleich danach eine 180°-Wendung. Die Vollbremsung habe ich noch gesessen, die Wendung nicht mehr. So ein Fellsattel bietet ohne Steigbügel nicht viel Halt. Ich bin ganz sanft an der Seite runtergerutscht und sogar auf den Füßen zum Stehen gekommen. Also alles nicht schlimm.
Aber der Schreck saß uns beiden in den Gliedern, Ýmir hat dabei das erste Mal in seinem Leben den Reiter verloren und war sichtlich irritiert, mich so plötzlich neben ihm zu haben.
Kann sich das in Verspannungen wiederspiegeln?
Also, sollte ich auf Galopp verzichten, auch wenn es ja nicht immer auftritt, und er mir schon häufig auch tollen Galopp schenkt? *GebeZu,dassIchMichMitDemGedankenSchwerTue*

Re: Schlauchgeräusche
Mein Wallach zeigt bei der Longenkursarbeit auch manchmal Schlauchgeräusche, und zwar oft genau dann, wenn ich finde das er sich gerade schön löst und auch schon locker läuft.Wenn ich da immer aufhören würde ehe er die Geräusche macht,würde ich nur im Schritt arbeiten... Bei einem Kurs mit Dr.Heuschmann hatte das Problem auch eine Reiterin mit ihrem Pferd und Herr Heuschmann vertrat die Meinung,das es beim Lösen entstände. Natürlich ist das betroffene Pferd noch nicht gaaaanz locker,daher das Geräusch,aber er meinte,ein komplett festes Pferd könne eben auch keine Schlauchgeräusche haben.
- Heupferdchen
- Sportpferd
- Beiträge: 2237
- Registriert: Mo 18. Feb 2013, 13:12
Re: Schlauchgeräusche
Dito. Schlauchgeräusche zeigen bei meinem Pony an, dass es jetzt gleich besser wird.Kora hat geschrieben:Mein Wallach zeigt bei der Longenkursarbeit auch manchmal Schlauchgeräusche, und zwar oft genau dann, wenn ich finde das er sich gerade schön löst und auch schon locker läuft.
Beispiel: wir fangen an mit der Arbeit, Pony schlufft vor sich hin. Ich wünsche mir mehr Aktivität von ihm, Pony erhöht das Tempo. Wir galoppieren an, Schlauchgeräusche, wieder Trab, und dann fängt er an, richtig schön zu laufen!
Körperspannung ist bei uns ein Thema (sowohl bei mir als auch beim Pony


Kann es vielleicht damit zusammenhängen, dass du vorher (mit Pad statt mit festem Sattel und v.a. im Seitengang) einfach untertouriger unterwegs warst? Im Schleichetrab haben wir auch keine Schlauchgeräusche. Wie läuft er denn, wenn er gluckst? Schlechter, besser, angespannter, weniger angespannt, fleißiger? Ich würde das einfach mal beobachten und gucken, wohin sich das entwickelt.
Re: Schlauchgeräusche
Meiner hat die Schlauchgeräusche hauptsächlich bei "innerer" Anspannung, da kuckt er auch angespannt im Gesicht, oft, wenn ich zuviel Druck gemacht hab oder er "von außen" sich unwohl fühlt.
Nicht, wenn er tobt oder anderweitig spielt oder "gut drauf" ist (Spielgesicht), dabei aber sehr "spannig" läuft.
Ich versuch, ohne Geräusche zu arbeiten, weil ich's eher "psychisch" empfinde... ist aber meine Laienmeinung. Und natürlich könnte es mit diesem Ereignis zu tun haben, wobei ich nicht denke, dass er sich bewußt "erinnert", aber vielleicht ist da trotzdem was ausgelöst worden, was ihn unfrei gemacht hat. Mal Tierkommunikation angedacht? Ohne das jetzt überbewerten zu wollen...
Nicht, wenn er tobt oder anderweitig spielt oder "gut drauf" ist (Spielgesicht), dabei aber sehr "spannig" läuft.
Ich versuch, ohne Geräusche zu arbeiten, weil ich's eher "psychisch" empfinde... ist aber meine Laienmeinung. Und natürlich könnte es mit diesem Ereignis zu tun haben, wobei ich nicht denke, dass er sich bewußt "erinnert", aber vielleicht ist da trotzdem was ausgelöst worden, was ihn unfrei gemacht hat. Mal Tierkommunikation angedacht? Ohne das jetzt überbewerten zu wollen...
Re: Schlauchgeräusche
Danke für eure Meinungen 
Wenn ich ehrlich bin, kann ich gar nicht so genau sagen, ob er vorher, während oder nachher besser oder schlechter läuft. Soll heißen, ich bemerke die Schlauchgeräusche definitiv nur durch das Geräusch an sich, wenn ich Oropa* in den Ohren hätte, würde ich nicht erkennen, wann er gluckst.
Generell ist untertouriges Laufen für uns ein Thema, denn er ist eher triebig und läuft freiwillig nur im Schlurftempo...
Und er ist eigentlich immer tiefenentspannt. Meine Stallkolleginnen fragen schon immer, welche Drogen ich ihm verabreiche
Also schade ich ihm nicht, wenn ich mal drüber hinweg reite? Das ist übrigens auch die Meinung meiner RL, aber das muss ja nicht immer richtig sein.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich gar nicht so genau sagen, ob er vorher, während oder nachher besser oder schlechter läuft. Soll heißen, ich bemerke die Schlauchgeräusche definitiv nur durch das Geräusch an sich, wenn ich Oropa* in den Ohren hätte, würde ich nicht erkennen, wann er gluckst.

Generell ist untertouriges Laufen für uns ein Thema, denn er ist eher triebig und läuft freiwillig nur im Schlurftempo...

Und er ist eigentlich immer tiefenentspannt. Meine Stallkolleginnen fragen schon immer, welche Drogen ich ihm verabreiche

Also schade ich ihm nicht, wenn ich mal drüber hinweg reite? Das ist übrigens auch die Meinung meiner RL, aber das muss ja nicht immer richtig sein.
