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Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 14:21
von Labeo
Ich weiß nicht, ob das eine dämliche Frage ist, mir stellt sie sich einfach im Moment.
Ich plane, meinen Wanderreitsattel auf mein Pferd anpassen zu lassen. Das ist meine allererste Sattelanpassung überhaupt.
Das Pferd hat nun im Stand deutlich Schwung im Rücken, aber z. B. bei der Longenarbeit kommt der Rücken deutlich (!), also geschätzt 10 cm hoch. Der Schwung ist dann fast weg.
Wenn jetzt ein Sattler mit Laser, Drahtgeflecht oder sonstwas den Sattel auf den Rücken im Stand anpasst, sprich, ich sag's mal laienhaft, die Kissen nach der Anpassung den "Schwung voll ausfüllen", muss der Rücken doch dann dagegen anarbeiten, oder sehe ich das falsch?
Funktioniert das denn?
Und müsste es dann nicht sogar zu Druckspitzen an den tiefsten Stellen der Senken kommen, wenn der Rücken fast gerade angehoben ist?
Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 14:26
von A.Z.
Ein guter Sattler schaut sich das Pferd in Bewegung an.
Meiner hat dann immer mein Pferd mittels Druck am Bauch aufgefordert, den Rücken zu heben und diese Maße genommen. Auf der Basis hatten wir immer eine sehr gut passenden Sattel wieder bekommen.
Du solltest den Sattler auf jeden Fall auf deine Beobachtung aufmerksam machen und ihn auffordern sich das anzusehen und zu berücksichtigen.

Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 17:39
von Labeo
Aber ist das Problem dann nicht dasselbe?
Sprich, wenn er den Sattel auf den angehobenen Rücken anpasst, und das Pferd lässt zwischendurch den Rücken hängen, läge der Sattel dann nicht nur vorn und hinten auf?
Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 18:03
von A.Z.
Eine Tod muss man glaube sterben.
Wir hatten lange einen Sattel, der auf den gesenkten Rücken angepasst war (der Herr Traber hat eine ähnlich Differenz zwischen gemütlich rumstehen und Bewegung) und der hat mein Pferd erfolgreich daran gehindert, den Rücken zu wölben.
Ein guter Sattler sollte da einen gangbaren Mittelweg finden.

Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 18:07
von Labeo
Womit wir beim Stichwort "ein GUTER Sattler" wären...
Wo sind die?

Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 21:04
von Lateva
Oder du wählst einen Sattel mit flexiblem Baum, der genau diese Unterschiede in der Bewegung mitmacht

Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 21:44
von ehem User
Lateva
Grad bei Unterschieden von mehreren cm wäre ich nicht bereit, 'einen Tod zu sterben' - und flexible Bäume gibts ja inzwischen einige, das muss ja nichtmal zwingend baumlos oder ein Lederbaum sein.

Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Di 12. Mai 2015, 21:47
von A.Z.
Ääähm, das hätte ich noch erwähnen sollen

wir haben einen Sattel mit Flexbaum.
Aber auch da kommt es drauf an, dass die Polster nicht gegen den Baum arbeiten und es sollte eher am gehobenen Rücken gemessen werden meiner Meinung nach.
Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Mi 13. Mai 2015, 09:29
von calista
Die Polsterung ist auch dafür da, einen Abstand zum Baum zu gewährleisten, so dass sich dessen Form nicht in den Rücken drückt. Bei festen Bäumen (hat mir ein Sattler erklärt) sei die Polsterung das, was den Ausgleich zwischen aufgewölbtem und "normalem" Rücken schafft.
Beim Aufwölben "verlängert" sich meiner Ansicht nach die Oberlinie, d.h. der Sattel wird nicht eingeklemmt sondern hat "mehr" Platz. Die Längenanpassung sollte daher dneke ich in der Normalposition erfolgen. Auch der Widerrist senkt sich m.E. beim Aufwölben, so dass die Widerristfreiheit ebenso besser im Stand angepasst wird. Das Wichtigste scheint mir zu sein, dass es eine ausreichende Wirbelsäulenfreiheit gibt, d.h. auch im aufgewölbten Zustand darf es keinen Kontakt zwischen Knochen und Sattel geben, dafür ist eine vernünftige Höhe der Polsterung entscheidend. Eben so hoch, dass man aber auch nicht über dem Pferd thront. Sehr wichtig ist in diesem Punkt die Satteldecke.Man muss aufpassen, dass die Satteldecke die Wirbelsäulenfreiheit nicht aufhebt, weil sie gesattelt nicht eingekammert bleibt und somit der Druck über die Decke an die Wirbelsäule weitergegeben wird.
Re: Sattelanpassung vs. Rücken anheben
Verfasst: Do 14. Mai 2015, 14:41
von Labeo
Hhmm, ich denke, ich suche mir mal in aller Ruhe einen (hoffentlich wirklich guten) Sattler und bleibe bei meinen ja sehr vereinzelten Reitversuchen vorerst beim Torsion...
Ich danke Euch für Eure Antworten!
(Bzgl flexiblem Baum hab ich echt noch nix gehört, bzw. wahrgenommen. Gleich mal recherchieren geh...

)