Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Moderator: Sheitana

J.H.
Remonte
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Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von J.H. »

Hi,

ich muss kurz ausholen…

also, mein Pferd kam Ende Dezember von jetzt auf nachher lahm (vorne rechts) von der Koppel rein. Da die Lahmheit sehr kurzfristig war, war ich der Meinung, das ist ein Hufgeschwür, da er das so schon öfters mal hatte. Ich also mehrere Tage lang Sauerkrautverbände gemacht. Nachdem das Geschwür sich nicht öffnete, habe ich meinen Hufschmied gerufen. Beim Abdrücken reagierte mein Pferd im Ballen/Eckstrebenbereich sehr empfindlich. Gefunden hat der HS dann einen riesigen Kanal an der linken Aussenseite (weisse Linie) des rechten Vorderhufs, also eher mittig weiter unter der zuerst abgedrückten Stelle. Es kam zwar kein Eiter raus, aber es war ein tiefer Kanal. Ich danach dann schön noch einige Tage lang Rivanolverbände gemacht, die Lahmheit wurde besser. Er lief noch einige Zeit nicht ganz sauber, erst nach ca. 3 Wochen. Ich ging dann davon aus, dass da evt. die Entzündung länger gebraucht hat, abzuklingen.

Pferd lief also dann lahmfrei, alles gut. Vor ca. 6 Wochen bemerkte ich wieder ein gaaaaaanz leichtes Ticken an eben diesem Vorderbein. Aber wirklich nur, wenn ich ganz ganz ganz genau hingeschaut habe. Den meisten anderen Leuten ist es gar nicht aufgefallen. Wenn ich longiert habe und mein Pferd vorwärts geschickt habe, war es weg. Daraufhin habe ich nochmals die Hufpflegerin kontaktiert. Sie kam, beim Abdrücken hat mein Pferd wieder auf der selben Stelle, wie im Dezember auch, also am Ballen/Eckstrebe mit Schmerz reagiert. Sie meinte, könnte evt. noch ein restliches HG sein. Ich also wieder Wickel gemacht, es kam aber wieder nichts raus. Eine Woche später habe ich dann nach Rücksprache mit meiner Hufpflegerin den Tierarzt geholt, einfach um abzuklären, dass da nichts anderes ist. Mein Tierarzt hat sich viel Zeit genommen und einen kompletten Lahmheitscheck mit Beugeprobe, Traben auf verschiedenen Untergründen, spritzen der Nervenbahnen, etc. gemacht. Auch er fand die empfindliche Stelle unter der Eckstrebe und diagnostizierte eine Prellung unter der Eckstrebe. Er meinte, daraus kann durchaus noch ein HG entstehen. Ich soll eine Woche lang Metacam geben und abwarten, das könnte länger dauern.

Ich also Metacam gefüttert. Nach einer Woche war das Metacam leer, und danach fing mein Pferd wieder an zu lahmen. Erst nur ganz leicht, und von Tag zu Tag deutlich mehr, so dass er nach einigen Tagen stocklahm war. Ich dachte dann so, na, da wird nun doch ein HG draus entstanden sein, und so, wie er lahmt, kommt das bestimmt bald raus. Ich also wieder Wickel gemacht, es öffnete sich aber kein Geschwür. Die HP kam wieder und wir fanden einen dunklen Punkt zwischen Strahlfurche und Eckstrebe. Meine HP hat leicht dran geschnitten und die Verfärbung wurde deutlich sichbar, so fingerspitzengross. Mein Pferd machte nach nur einigen Schnitten extrem Theater, zeigte deutliche Schmerzreaktionen und zog daraufhin ständig den Huf weg, so dass man auch nicht weiter schneiden konnte. Meine HP meinte, evt. ist das Geschwür noch nicht ganz reif, ich solle weiter wickeln und warten. Das mache ich nun seit ca. 4 Wochen so. Zwischendrin habe ich mal noch ganz leicht an der dunklen Stelle geschnitten, konnte aber keinen Kanal öffnen. Wenn ich auf den dunklen Punkt drücke, ist das ganz weich, man kann regelrecht reindrücken, und mein Pferd zeigt dann auch extreme Schmerzreaktionen.

Ich frage mich daher, wie lange dauert denn so eine Sohlenprellung, bzw. kann es sein, dass ein HG so starke Lahmheit auslöst und nicht rauskommt? Ich werde noch verrückt, er tut mir so leid, wie er momentan rumhumpelt.
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kolyma
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von kolyma »

Uff - in dem Fall würde ich mal ne Röntgenaufnahme machen was in dem Huf eigentlich von statten geht. Bei der länge der Dauer würde ich auch andere Ursachen als ein HG in Erwägung ziehen.

Kenne zwar auch nen Fall wo HG auf HG folgte - so gut wie im Monatsrhytmus - aber das Pferd musste zur weiteren Behandlung dann auch in die Klinik. Also ich würde noch mal eine umfassende Diagnostik machen.
Auf einer Röntgenaufnahme kann man ein HG zwar schwer erkennen - aber immerhin könntest du andere Dinge ausschließen.

Was machst du denn momentan für Verbände?
Bekommt das Pferd noch Entzündungshemmer und Schmerzmittel?
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Scheckenfan
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von Scheckenfan »

:oerks: Da ist eine Stelle in der Sohle, an die du mit dem Finger rankommst um sie einzudrücken und dann erfolgt eine deutlich Schmerzreaktion? :ohhh:
Ich würde DRINGEND Tierarzt und Hufpfleger gleichzeitig bestellen, der TA soll sedieren und Hufpfleger und Tierarzt gemeinsam ergründen, was das ist. Im Zweifelsfall Gewebeprobe nehmen / die Stelle eröffnen, aber das müssen die echt vor Ort entscheiden.
Ich würd aber nicht mehr weiter draufgucken :-ü

Läuft er momentan mit Hufschutz? Da würd ich im Zweifel sogar mal nen temporären Beschlag gutheißen, der diese Stelle von jeglichem Bodengegendruck befreit und Ruhe in den Huf bringt. (Dabei bin ich absoluter Barhuf-Verfechter :shock: )
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von J.H. »

Hm, ok… ich mache momentan Sauerkrautverbände. Obendrüber ist ein Hufschuh. Schmerzmittel und/oder Entzüngungshemmer bekommt er nicht, da das lt. TA und HP bei einem HG kontraproduktiv ist.
J.H.
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von J.H. »

es ist nicht direkt eine weiche stelle in der Sohle.... Es wurde zwischen Strahl und Eckstrebe, also in der aussenseite der Strahlfurche zur Eckstrebe hin, von der HP leicht was weggeschnitten. und da ist das jetzt relativ weich und lässt sich drücken.
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von Scheckenfan »

J.H. hat geschrieben:es ist nicht direkt eine weiche stelle in der Sohle.... Es wurde zwischen Strahl und Eckstrebe, also in der aussenseite der Strahlfurche zur Eckstrebe hin, von der HP leicht was weggeschnitten. und da ist das jetzt relativ weich und lässt sich drücken.
Hm, lässt sich per Ferndiagnose natürlich nicht sagen, aber wenn sie da durch die Eckstrebe durchgeschnitten hat wäre dahinter ja auch nur noch Huflederhaut, also wenig verwunderlich wenn er da zuckt. :nix:

Aber so aus der Ferne unmöglich zu sagen.

Ich würde immer noch zu beiden Experten gleichzeitig am Pferd raten und ne gute Diagnostik machen lassen. :-n
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von J.H. »

ich hab euch das mal eingefügt
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von Maxima »

Kann es sein daß er sich da einen Fremdkörper eingetreten hat der keine Ruhe gibt?
Das ist echt alles sehr ungewöhnlich.

Ist denn die Eckstrebe ordentlich von oben her zurückgeschnitten oder liegt die nach außen über dem Sohlenhorn? Das kann ja auch dauerhaft kräftig quetschen.
Liebe Grüße
Ulla

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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von J.H. »

also, mein letzter Hufschmied hat ca. 1 Jahr lang mein Pferd ausgeschnitten. Davor hatte ich ne HP nach NHC. Mit der war ich zufrieden. Mit meinem neuen HS war ich zum schluss nicht mehr so richtig zufrieden, da ich eben fand, dass sich die Hufe in eine Richtung entwickelt haben, die mir nicht gefällt. Auf Anfragen, warum er hier oder da nichts wegschneidet hat er immer nur gemeint, ne, das geht nicht, der ist ja barfuss, da schneiden wir nichts weg. Mir war das, was er gemacht hat, zu wenig. N bissl aussenrum gerade feilen kann ich auch... Die Weisse linie hat sich sehr verbreitert. Und seitdem neigt er öfters zu HGs. Daher habe ich im Januar wieder eine HP gefunden, die auch NHC anbietet. Eben diese fand auch gleich, dass die Hufe im ungleichgewicht sind und die weisse Linie verbreitert ist (so dass ich mich bestätigt fühle).

Ich kann nichts sehen, dass da was eingetreten ist.

Mit dem TA hatte ich kürzlich auch nochmal telefoniert, weil ich dann doch schiss hatte, dass evt. ein Hufbeinbruch vorliegt. Er meinte, er hätte das mit untersucht und glaubt das nicht, ganz genau kann man es aber nur mit Röntgenbild sagen. Aber vom Abdrücken und bewegen des Hufs her würde er das ausschliessen. Meine HP hat das unabhängig von ihm auch gemeint, sie meinte, eine solche Fraktur verläuft anders.
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Re: Sohlenprellung/Hufgeschwür - Lahmheit schon seit einigen Wochen....

Beitrag von b.e.a.s.t »

Ich würde ganz sicher erstmal ein Röntgenbild machen lassen und dann, wie schon vorgeschlagen einen Termin machen, wo Hufpfleger und TA anwesend sind
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