Hallo l'eau,
ich geb's zu: ich habe mein Pferd nach einer Hufgelenksentzündung gegen die Empfehlung des TA mit Longenarbeit wieder antrainiert. Dabei habe ich allerdings peinlich auf gutes Laufen (soweit möglich) geachtet und akribisch nach Anzeichen für Überbelastung gesucht. Zum Glück keine gefunden. Muskulär hat er sich ganz gut entwickelt - allerdings erst ab dem Zeitpunkt, an dem ich den Trab (auf einem Zirkel mit 12 m Durchmesser) mit ins Programm genommen habe. Daneben haben wir kürzere Spaziergänge (bis 1h) unternommen, um Geist und Gelenke ein wenig in Schwung zu bringen. Einen Trainingseffekt hatten die kaum, da müsste man wohl deutlich länger unterwegs sein.
Das Problem all dieser Handarbeitssachen ist, dass man nur im Schritt und in verkürzten Gängen arbeiten kann - außer, man nennt ein Shetty sein Eigen. Richtig Muskeln bauen die erst in der versammelnden Arbeit auf, und so weit ist man mit einem Rekonvaleszenten idR ja nicht.

Und bei dem gängigen Schritt-Seitengang-Gekreisel sehe ich selten Beispiele, bei denen das Pferd muskulär deutlich profitiert.
Beim Traben auf dem Kreis habe ich sehr auf Losgelassenheit geachtet. Das hieß für mich, mit allen Einwirkungen sehr zurückhaltend zu sein. Ich habe auch toleriert, wenn mein Pferd mal nicht in optimaler Haltung lief - denn ich glaube, dass eine Zwangshaltung am allerschädlichsten ist. Kein 'Kopf runter und gebogen' um jeden Preis, und eine Weile später bekam ich noch viel mehr geschenkt
Dass Seitengänge im Schritt für die Hufrolle weniger belastend sind als eine gut ausgeführte Biegung im Trab, glaube ich irgendwie nicht
Wie läuft dein Pferd denn unter dem Sattel? Wäre es denkbar, gleich mit kurzen Reitsequenzen anzufangen, z.B. in Verbindung mit einem Spaziergang?
Noch eine Sache: Hat die Hangkoppel so viel Hang, dass es für die Hufrolle belastend sein könnte? Meiner z.B. hat sich seine Lahmheit wohl auf der Hangkoppel zugezogen und war - nach längerer Odyssee - nach einer Haltungsumstellung auf ebene Koppeln innerhalb weniger Wochen lahmfrei.