Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Moderator: Sheitana

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Fionnlagh
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Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von Fionnlagh »

Wenn man sein Pferd einfach nur routinemäßig durchchecken lassen will, bei wem macht ihr das?

Zuerst hatte ich eine Tierärztin dran, die Physiotherapie, Osteopathie, TCM, Akupunktur und was weiß ich was noch alles macht. So übermäßig begeistert war ich nicht, aber is halt auch echt schwer zu sagen, wenn das Pferd eigentlich nix hat und nur routinemäßig durchgecheckt wird...

Im Jahr drauf war dann mehrmals eine APM-Frau da. War ok, aber auch eben da war ja eigentlich nix :nix:

Letztes Jahr war dann ein recht bekannter energetischer Osteopath da. Ja, sicher auch gut, aber auch da... kein Unterschied zu vorher :nix:

Und natürlich haben die alle Kleinigkeiten gefunden. Die Tierärztin meinte, er wär ein Lebertyp und stünde außerdem unter Anspannung und hat mir hochdosiertes Magnesium angedreht (das ich nicht verfüttert hab....).
Die APM-Frau konnte so direkt jetzt gar nix feststellen, aber meinte, ein regelmäßiger energetischer Austausch wär nicht schlecht.
Der Osteopath hatte ziemlich viele blockierte Wirbel gefunden. In dem Jahr hat mein Pferd auch gelahmt. Allerdings hab ich hinterher beim Hufe machen einen Hufgeschwürkanal gefunden. Als der Osteo da war, hat er eigentlich schon nicht mehr gelahmt.... Der meinte, er wäre mal gestürzt. Kann ja durchaus sein, aber hinterher fehlte mir halt der Vergleich. Hätte jetzt nicht sagen können, dass mein Pferd anders/besser gelaufen wär als zuvor :nix:

Nuja, jetzt ist wieder ein Jahr vorbei, mein Pferd sollte routinemäßig durchgecheckt werden, aber ich bin unschlüssig. Da gibt es sooooo viel :ohhh: mit soooo unterschiedlicher Ausbildung. Was ist gut, was ist schlecht? Was ist notwendig, was kann man sich sparen? Wo liegen denn überhaupt die ganzen Unterschiede?
Ist es überhaupt nötig ein (bisher) wenig gearbeitetes Pferd überhaupt duchzuchecken? Ich mein, das ganze kostet ja auch jedes mal ne ganze Stange Geld :? .
Wie handhabt ihr das also? Routinemäßig oder nur, wenn´s nen Grund gibt? Und wenn, dann welche "Richtung"?
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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GilianCo
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von GilianCo »

Ich lasse mein Pferd eigentlich nur durchgucken, wenn ich einen Grund habe.

Wenn ich es allerdings routinemäßig machen lassen würde - würde ich für meinen Teil glaube ich der Osteopathie den Vorzug geben. Einfach, weil im Vergleich zu Physiotherapie und Chiropraktik in meinen Augen den größten Bereich abdecken. Habe mich heute gerade wieder mit einer Osteopathin unterhalten, die ähnliches andeutete (klar, ist in ihrem Sinne - aber wenn ich ein Pferd habe, was nur mal angeguckt werden soll, finde ich eine umfassende Behandlung unter Einbeziehung nicht nur der Gelenke, sondern auch der Muskeln, schon am sinnvollsten.
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Fionnlagh
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von Fionnlagh »

Also ein Osteopath macht mehr als ein Physiotherapeut oder Chiropraktiker?

Letztens bin ich auf ganz was Neues (für mich) gestoßen: Atlaslogie :ohhh:
http://www.atlaslogie-krackow.at/ Der is gar nicht weit weg von uns, Springreiter, hat ein Buch geschrieben.
Noch ein neuer Ansatz für Wunder ;)
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kolyma
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von kolyma »

Freu dich doch wenn dein Pferd nix hat. Ich hätte gar nicht das Geld so viele Leute auf mein Pferd kucken zu lassen, vor allem wenn es nicht mal einen Grund gibt.
Meine beiden RL haben beide eine Ausbildung zum Tier-Osteophaten - bereits während der RS wird geschaut, ob eventuelle Widersetzlichkeiten einen gesundheitlichen/muskulären Ausgangspunkt haben.
Mein Pferd wird daher sozusagen wöchtentlich gecheckt.
Bisher hatte er nur einmal einen ausgerenkten Lendenwirbel. Ich habe es auf den Sattel geschoben, dass er etwas klemmig läuft. Meine RL hat dann den Rücken untersucht und den Wirbel vorsichtig wieder an Ort und Stelle gebracht. Man konnte es auch fühlen und an der Reaktion meines Pferdes habe ich gemerkt, dass da auch was war.
Die Woche drauf hat sie es wieder untersucht und nochmal massiert.

Ich finde das höchst praktisch.

Ansonsten - warum was suchen wenn nix ist?

Ach ja - mein HP untersucht bei jeder Hufbearbeitung den Bewegungsaparat, lässt das Pferd vorlaufen und tastet den Rücken ab.

Also prinzipiell ist damit das Pferdle rundumversorgt. ^^

Wenn ich das Gefühl hätte es würde was klemmen, würde ich sofort eine meiner RL ans Pferd lassen.
Übrigens wurde da auch schon ne Fehldiagnose gestellt. Eine meiner RL meinte, die Schulter wäre verklemmt als das Pferd urplötzlich stocklahm war. Es war auch wie in deinem Fall ein Hufgeschwür. Aber ehrlich gesagt würde ich von einer Osteophatin nicht verlangen den Huf abzudrücken. Die schauen halt in ihrem Bereich. Da muss man als Pferdebesi mal ne Zweitmeinung einholen. Nach dem mein Pferd den Huf gar nicht mehr absetzen wollte, war mir fast klar, dass da was am Huf ist. Der TA bestätigte das dann auch.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Fionnlagh
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von Fionnlagh »

Oh bitte, nicht falsch verstehen! Ich war nie auf der Suche nach was! ;)
Mir wurde halt nur von allen möglichen Seiten geraten, ein Pferd im Wachstum 1mal jährlich kontrollieren zu lassen. Das hab ich getan. Ich hab den ja schon seit über 5 Jahren ;) Da find ich jetzt 3mal drüber gucken lassen schon bezahlbar ;)
(Und die APM-Frau ist eine alte Studienkollegin von mir und hat mir einen Sonder-Sonderpreis gemacht :mrgreen: )

Und als er das Hufgeschwür hatte, war natürlich erst mal die TA da (die aber bei der Zangenprobe nix gefunden hatte und uns einfach nur Schmerzmittel gab, weil ihr nicht klar war, woher das kam).
Weder meine RL noch meine Hufbearbeiterin haben zusätzliche Ausbildungen in diese Richtung, von daher :nix:

edit: Und was die Hufbearbeitung betrifft ist der Bär komplett unempfindlich. Der läuft eigentlich immer ;)

Und jaaaaa, ich freu mich sehr, dass er so unkompliziert ist in diesen Dingen. Ich will auf alle Fälle nur, dass es so bleibt!
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kolyma
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von kolyma »

Das sind halt die unkaputtbaren Tinker! *lach* :-D
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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GilianCo
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von GilianCo »

Fionnlagh hat geschrieben:Also ein Osteopath macht mehr als ein Physiotherapeut oder Chiropraktiker?
Vereinfacht gesagt (hat mir mal eine Chiropraktikerin so zusammengefasst) arbeitet der Chiropraktiker direkt an den Gelenken, der Physiotherapeut an den Muskeln, und der Osteopath verbindet beides.
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Okapi
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von Okapi »

Ich frag mich immer, wie wir das früher gemacht haben...und unsere Pferde ;) . Ohne diese ganzen Behandler :P . Und das ist gar nicht böse gemeint! Kommt mir nur manchmal so in den Sinn.

Wenn mein Pferd nicht hat, würd ich es auch nicht checken lassen. Auch nicht im Wachstum. Ansonsten kommt es weniger auf die Methode, sondern mehr auf den Behandler, vllt auch die Ursache und das Ziel an. Von der Chiropraktik habe ich bisher immer Abstand genommen, weil mir das immer so "rabiat" erscheint und mit die Strukturen um die Problemstelle zu wenig Beachtung finden. Der Osteopath beschäftigt sich meines Erachtens aber doch auch nicht sooo viel mit der Muskulatur. Der mobilisert vllt und richtet die Gelenke etc., aber wenn die Muskulatur drumrum total verspannt und schief ist, wird sich das wahrscheinlich trotzdem wieder in die falsche Position ziehen. Und dann ist die Frage, ob eine Manipulation an den Gelenken überhaupt immer nötig ist.

Ich hatte im Frühjahr wegen aktuer Probleme eine Osteo da, die einen guten Ruf hat und mein Pferd schon zweimal behandelt hatte. Sie fand genau eine Auffälligkeit, für das eigentlich Problem hatte sie aber keine Erklärung. Zwei Wochen später kam eine Physio, der gleich eine Reihe von Sachen auffiel und die schließlich auch die Ursache für seine Probleme fand. Außerdem gefällt mir sehr, wie sie arbeitet. Ich hab bei den anderen bisher nie einen solchen Effekt bei meinem Pferd noch während der Behandlung gesehen. Ich muss gestehen, dass ich der Osteopathie seitdem etwas kritischer gegenüberstehe, trotzdem denke ich, dass es überall gute und schlechte Vertreter gibt. Meine Freundin schwört dafür total auf Dorn-Therapie. Egal in welchem Bereich, wenn ich einen guten Behandler gefunden habe, würde ich den wohl nicht mehr gehen lassen ;)

Zum Thema Hufgeschwür: Er muss zwar nicht die Hufe abdrücken, aber trotzdem über den Tellerrand hinausblicken, finde ich. Dazu gehört für mich eben auch, mögliche Ursachen zu erkennen oder zumindest zu nennen, vor allem weil es heute einige Leute gibt, die erst den Osteo/Chiro/Physio rufen und dann vllt mal den TA, vllt sogar erst aufgrund eines Hinweises der ersteren.
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- Sherlock -
ehem User

Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von ehem User »

Also ich lasse routinemäßig 1-2 mal im Jahr eine Osteopathin kommen, die außerdem noch Tierärztin ist, aber nicht mehr praktiziert. Die Zähne werden auch 1-2 mal im Jahr kontrolliert, meine TÄ guckt beim Impfen immer rein und gibt eine Prognose ab, wann sie da wieder ran muss. Das trifft auch meistens gut zu.

Mehr mache ich nicht, ich finde, das reicht auch. Penny ist zwar mit 23 Jahren nicht mehr im Wachstum :mrgreen:
aber gerade, wenn sie älter werden, muss man ja wieder verstärkt drauf gucken.

Ich finde es einfach wichtig, Osteopathen/Tierärzte/Zahnärzte zu finden, denen man vertraut und die ihren Job gut machen. Dann erübrigt sich die Frage von selbst!
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GilianCo
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Re: Physio, Osteo, Chiro, oder...?

Beitrag von GilianCo »

Okapi hat geschrieben: Wenn mein Pferd nicht hat, würd ich es auch nicht checken lassen. Auch nicht im Wachstum. Ansonsten kommt es weniger auf die Methode, sondern mehr auf den Behandler, vllt auch die Ursache und das Ziel an. Von der Chiropraktik habe ich bisher immer Abstand genommen, weil mir das immer so "rabiat" erscheint und mit die Strukturen um die Problemstelle zu wenig Beachtung finden. Der Osteopath beschäftigt sich meines Erachtens aber doch auch nicht sooo viel mit der Muskulatur. Der mobilisert vllt und richtet die Gelenke etc., aber wenn die Muskulatur drumrum total verspannt und schief ist, wird sich das wahrscheinlich trotzdem wieder in die falsche Position ziehen. Und dann ist die Frage, ob eine Manipulation an den Gelenken überhaupt immer nötig ist.
Ich habe bei meinem bis jetzt Chiropraktiker und auch Osteopathen dran gehabt. Und auch die Osteopathen die ich so kenne, sagen eigentlich immer, erst die Muskulatur UM das betroffene, blockierte Gelenk lockern und lösen, und DANN an das Gelenk gehen, weil nur dann die Chance wirklich gegeben ist, das die Blockade nicht direkt wieder entsteht.

Grundsätzlich muß ich Dir aber recht geben, wenn man positives beobachtet / erlebt bei so einer Behandlung, ist das sicher auch etwas, was da extrem in das Urteil mit reinspielt, und was auch das Urteil mit bestimmen sollte. Mein Pferd hat auch bei chiropraktischen Behandlungen irgendwann den Kopf hängen lassen, und die Augen waren halb geschlossen.
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