Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Moderator: Sheitana
Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Mit welchen Werten im Blutbild eines Pferdes kann bestimmt werden, ob das Pferd die Weide nicht "verträgt" bzw. einfach die Menge an Gras zu viel ist? Kann mir hier jemand helfen?
Und WENN es diese Möglichkeit gibt, warum hört man davon nichts und warum machen das nicht ALLE Pferdebesitzer, die Ihre Pferchen auf die Weide schicken. Somit könnte man doch viel Leid ersparen...
Und WENN es diese Möglichkeit gibt, warum hört man davon nichts und warum machen das nicht ALLE Pferdebesitzer, die Ihre Pferchen auf die Weide schicken. Somit könnte man doch viel Leid ersparen...
Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Hi.
Ich denke ein gutes Auge und Aufmerksamkeit reichen auch aus.
Das kommt ja nicht von jetzt auf gleich.
Gruß Sabine
Ich denke ein gutes Auge und Aufmerksamkeit reichen auch aus.
Das kommt ja nicht von jetzt auf gleich.
Gruß Sabine
Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Wenn es Symptome, Hinweise oder den Verdacht gibt, dass ein Pferd trotz klugen Anweidens die Weide nicht verträgt, kann im Dialog mit dem TA ein Blutbild vielleicht hilfreich sein und Hinweise geben.
Kein Blutbild der Welt bestimmt die Weiderverträglichkeit eines Pferdes. Ein Blutbild gibt nur Hinweise über einzelne Nährstoffe und Stoffwechselvorgänge, diese dann richtig zu interpretieren und zu bewerten ist eine schwierige Aufgabe für FachleuteStern* hat geschrieben:Mit welchen Werten im Blutbild eines Pferdes kann bestimmt werden, ob das Pferd die Weide nicht "verträgt" bzw. einfach die Menge an Gras zu viel ist? Kann mir hier jemand helfen?
Weil die allerallerallermeisten Pferde und Besis gottseidank normal sind und keine oder wenig Probleme mit richtigem Anweiden und Weide haben. Viele Besis sind hysterisch und nur sehr wenige Pferde vertragen trotz richtigem Anweiden die Weide wirklich nicht. Pauschal ALLE Pferde über ein Blutbild auf Weideunverträglichkeit prüfen lassen zu wollen ist für mich fachlich grober Unfug und mental blanke Hysterie.Stern* hat geschrieben:Und WENN es diese Möglichkeit gibt, warum hört man davon nichts und warum machen das nicht ALLE Pferdebesitzer, die Ihre Pferchen auf die Weide schicken. Somit könnte man doch viel Leid ersparen...
- Scheckenfan
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Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Die Hufe sind oft ein guter Anzeiger, wie gut das Pferd die Weide verträgt. Da zeigen sich Stoffwechselschwankungen sehr schnell, sei es durch Ringbildung, Fühligkeit, Änderung der Sohlenwölbung, Probleme mit der weißen Linie etc.
Muss man natürlich lesen können
Wenn ein Pferd chronisch rehegefährdet ist und ggf. noch andere chronische Stoffwechselprobleme (Stichwort EMS) hat, muss man halt um so genauer gucken.
Für solche Pferde KANN es sinnvoll sein, sie komplett grasfrei zu halten. Dann sind die Pferde im Stoffwechsel meist aber schon sehr weit entgleist und das äußert sich dann deutlich in diversen Symptomen.
Ich glaube allerdings definitiv, dass sehr sehr viele Pferde nicht gut angegrast werden, an die Natur kommt man da einfach niemals ran. Außerdem haben wir - bekanntermaßen - viele problematische Grassorten auf unseren Weiden.
Beides äußert sich dann wiederum gern in Hufproblemen, z.B. vermehrter Fühligkeit beim Angrasen und/oder über den gesamten Sommer.
Muss man natürlich lesen können

Wenn ein Pferd chronisch rehegefährdet ist und ggf. noch andere chronische Stoffwechselprobleme (Stichwort EMS) hat, muss man halt um so genauer gucken.
Für solche Pferde KANN es sinnvoll sein, sie komplett grasfrei zu halten. Dann sind die Pferde im Stoffwechsel meist aber schon sehr weit entgleist und das äußert sich dann deutlich in diversen Symptomen.
Ich glaube allerdings definitiv, dass sehr sehr viele Pferde nicht gut angegrast werden, an die Natur kommt man da einfach niemals ran. Außerdem haben wir - bekanntermaßen - viele problematische Grassorten auf unseren Weiden.
Beides äußert sich dann wiederum gern in Hufproblemen, z.B. vermehrter Fühligkeit beim Angrasen und/oder über den gesamten Sommer.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Vielen Dank für Eure Antworten.
Wenn ein TA nun bei einem Rehekandidaten (noch nie eine Rehe gehabt) ein Blutbild macht, wisst Ihr auf welche Werte im Blut es dort ankommt?
Ein Beispiel zum Thema Blutbild: Eine Stallkollegin erzählte mir z. B. das bei ihrem Pferd ein Blutbild gemacht wurde und ihr Pferd kein Eiweiß verträgt. Daraufhin hat sie das Kraftfutter gewechselt und alles ist gut. Pferd steht 24 Stunden im Sommer auf der Weide und wird getreidefrei ernährt. Ich habe so etwas noch nie gehört... aber lerne gerne dazu!
Das Thema Hufe ist ein gutes Stichwort. Vermehrte Fühligkeit im Sommer. Viele Pferdebesitzer lassen ihre Pferde in den Sommermonaten beschlagen. Als Grund wird meistens angegeben, dass viel ausgeritten wird und das Pferd im Sommer immer so "Fühlig" ist. Eine Fühligkeit z. B. bei einem Weidepferd (welches vielleicht erste Anzeichen der "Weideunverträglichkeit" zeigt") würden somit ausgeschaltet werden. Aber vielleicht ist das Pferd nicht vom Ausreiten fühlig sondern vielmehr von der Weide und es wird einfach ganz oft falsch gedeutet?
Wenn ein TA nun bei einem Rehekandidaten (noch nie eine Rehe gehabt) ein Blutbild macht, wisst Ihr auf welche Werte im Blut es dort ankommt?
Ein Beispiel zum Thema Blutbild: Eine Stallkollegin erzählte mir z. B. das bei ihrem Pferd ein Blutbild gemacht wurde und ihr Pferd kein Eiweiß verträgt. Daraufhin hat sie das Kraftfutter gewechselt und alles ist gut. Pferd steht 24 Stunden im Sommer auf der Weide und wird getreidefrei ernährt. Ich habe so etwas noch nie gehört... aber lerne gerne dazu!
Das Thema Hufe ist ein gutes Stichwort. Vermehrte Fühligkeit im Sommer. Viele Pferdebesitzer lassen ihre Pferde in den Sommermonaten beschlagen. Als Grund wird meistens angegeben, dass viel ausgeritten wird und das Pferd im Sommer immer so "Fühlig" ist. Eine Fühligkeit z. B. bei einem Weidepferd (welches vielleicht erste Anzeichen der "Weideunverträglichkeit" zeigt") würden somit ausgeschaltet werden. Aber vielleicht ist das Pferd nicht vom Ausreiten fühlig sondern vielmehr von der Weide und es wird einfach ganz oft falsch gedeutet?
Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Hast du eventuell den EMS Test gemeint?
- Scheckenfan
- Pegasus
- Beiträge: 10712
- Registriert: Do 4. Okt 2012, 12:39
Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr

ABER es kommt auch noch der Untergrund dazu, auf dem die Pferde die restlichen Stunden des Tages stehen, und der ist auf der Weide meist sehr weich, während er im Winter oft härter ist da befestigt. Das wirkt sich auch auf die Hufe aus.
Wobei nach meinen Erfahrungen sich auch Hufe, die auf Weichboden leben, gut auf harten Ausreitboden einstellen können, wenn denn regelmäßig (= mehrfach die Woche) ausgeritten wird.
EDIT: Getreidefreie Ernährung klingt nach PSSM, such mal hier im Forum, gibt's glaub ich ein Thema zu. Sheitana ist da z.B. sehr fit.
Da können Pferde tatsächlich kein Getreide ab, Gras ist aber glaub ich ok. Ist aber nicht so mein gebiet...
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
PSSM hat aber nix mit Eiweiß sondern mit Zucker zu tun = Polysaccharide Storage Myopathy.
Viele Grüße Angela
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
In memoriam
Traber(bilder)geschichten
Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)
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Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Wenn die Fühligkeit von einem Tag auf den anderen entsteht und das einzige was sich geändert hat, die Weidezeit ist (aber natürlich somit auch der Boden auf dem ein Pferd steht) dann bringe ich das schon irgendwie in Verbindung. Natürlich muss ein Barhuf "trainiert" werden um über "Stock und Stein" laufen zu können... aber wenn ein solch "trainierter" Barhuf plötzlich fühlig ist - dann macht mich das doch sehr aufmerksam!
Wie gesagt, dass mit dem Eiweiß und der Unverträglichkeit hat mir eine Stallkollegin erzählt und bei ihrem Pferd ist es anscheinend so, dass diese Unverträglichkeit durch ein Blutbild festgestellt werden konnte. Habe das allerdings auch zum ersten Mal gehört. Die Weide enthält m. E. eher Zucker (Fruktan) - vielleicht kommt ihr Pferd daher gut mit der Weide zurecht?! Ich weiß es nicht.
Ich wollte nur wissen ob einer von Euch von solchen speziellen Bluttests mal etwas gehört hat. Da ich bisher noch nichts davon gehört hatte, dass man ein Pferd z. B. auf Fruktanunverträglichkeit oder so testen lassen kann. Das wäre ja toll, wenn man so ein Risiko vermeiden könnte...
Wie gesagt, dass mit dem Eiweiß und der Unverträglichkeit hat mir eine Stallkollegin erzählt und bei ihrem Pferd ist es anscheinend so, dass diese Unverträglichkeit durch ein Blutbild festgestellt werden konnte. Habe das allerdings auch zum ersten Mal gehört. Die Weide enthält m. E. eher Zucker (Fruktan) - vielleicht kommt ihr Pferd daher gut mit der Weide zurecht?! Ich weiß es nicht.
Ich wollte nur wissen ob einer von Euch von solchen speziellen Bluttests mal etwas gehört hat. Da ich bisher noch nichts davon gehört hatte, dass man ein Pferd z. B. auf Fruktanunverträglichkeit oder so testen lassen kann. Das wäre ja toll, wenn man so ein Risiko vermeiden könnte...
Re: Weideunverträglichkeit / Prävention / Hufrehegefahr
Ich glaube nicht, dass sich der Huf innerhalb von einem Tag so verändert - bitte korrigiert mich, falls das so sein sollte.Stern* hat geschrieben:Wenn die Fühligkeit von einem Tag auf den anderen entsteht und das einzige was sich geändert hat, die Weidezeit ist (aber natürlich somit auch der Boden auf dem ein Pferd steht) dann bringe ich das schon irgendwie in Verbindung. Natürlich muss ein Barhuf "trainiert" werden um über "Stock und Stein" laufen zu können... aber wenn ein solch "trainierter" Barhuf plötzlich fühlig ist - dann macht mich das doch sehr aufmerksam!
Mir wurde von einer Therapeutin auch gesagt, dass Lotti das Eiweiß im Gras "nicht braucht", das meinte sie, weil der Eiweißwert im Blutbild entweder im oberen Grenzbereich oder etwas darüber lag. Hm - Lotti läuft eher vorsichtig auf steinigem Untergrund (auch im Winter), was aber auch daran liegt, dass sie einfach schon immer Platthufe hat und somit an der Sohle jedes Steinchen spürt. Ich möchte ihr nicht die Weide nehmen, denn das ist ihre Lieblingsbeschäftigung. Sie bekommen halt jeden Tag was zugesteckt, damit es nicht zu viel wird.
Also anscheinend lässt sich laut dieser Therapeutin (von der ich sehr viel halte

Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.

