Viele Pferde mögen es, wenn ihr Besi kommt, ihre Nase krault oder eben was mit ihnen macht. Angewiesen sind sie aber nicht auf uns, sie sind auf ihre Herde angewiesen, sie sind auf ihr Futter angewiesen, sie sind drauf angewiesen, sich überhaupt bewegen zu dürfen. Wir sind im Grunde die sehr nette Abwechslung in ihrem Leben, auf die sie aber durchaus auch verzichten können. Im Alltag werden sie sicher kaum an uns denken, Pferde leben immer im Jetzt, sie leben nicht im Gestern und sie leben nicht im Morgen aber wenn wir mal für länger abhanden kommen, werden sie uns natürlich trotzdem wiedererkennen. Pferde lernen ja schließlich nicht nur einen Reiter zu tragen, sondern sie lernen ihn auch kennen und Pferde haben ein sehr gutes Gedächtnis. Wie beeindruckend wir für sie sind oder waren, das kannn wiederum recht unterschiedlich sein. Für viele Pferde denke ich, sind ihre Besis gute Freunde geworden.
Wenn Du nicht ständig anwesend sein kannst, würde ich mich trotzdem nicht grämen, das würde ich, wenn ich wüsste, die Grundbedürfnisse des Pferdes sind nicht erfüllt. Aber so lange es gut in seiner Herde aufgehoben ist und vernünftig versorgt ist, trotzdem ausreichend Bewegung hat, ist das Leben Deines Pferdes durchaus auch ohne Dich ganz in Ordnung

. Es gibt nur sehr sehr wenige Pferde, die sich so stark an ihren Besi binden, dass sie nicht ohne ihn leben können, in Depressionen verfallen, wenn er länger nicht da ist oder gar das Fressen einstellen. Oft sind das Pferde, die eher sehr isoliert und übermäßig auf den Menschen geprägt gehalten werden, ohne ausreichend soziale Kontakte zu Artgenossen.
Ach so, ein Pferd weiß eigentlich in dem Sinne nicht direkt, zu wem es gehört, es weiß aber, wer mit ihm zu tun hat, kennt seine Bezugspersonen und wen es mag und wen nicht. Dass wir und nicht evtl. der Stallbesi als Futtergeber es gekauft haben, das weiß es natürlich nicht, dazu müsste es ja unser Besitzdenken verstehen. Vielleicht ist es auch gut so, dass sie das so nicht verstehen können, denn irgendwie ist es ein blöder Gedanken, dass man sich seinen Freund kaufen musste.