Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Moderator: Sheitana

Rennfisch
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Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Rennfisch »

Ich bins wieder ;) Ich wollte mich mal erkundigen, ob von euch jemand bei euren Pferden Wärmesalben verwendet, und welche gut verträglich sind. Hintergrund der Frage sind die "Hubbel", die mein Wallach über den Schultern hat- zwischen Widerrist und Trapezmuskel, Richtung Rücken- in denen ich zunächst Überbeine vermutet hatte, was sie aber wohl nicht sind :puh:

Meine HP/Physio (bzw. eine von den zweien ;) ) meinte, es sind verhärtete Muskeln, die müsste ich mit dem richtigen Zusatzfutter, massieren und Wärmebehandlungen irgendwann wegkriegen. Nur wie behandel ich eine solche Stelle- Wärmepads drauftapen ist jetzt nicht sonderlich praktisch, Wärmelampe drüberhalten ditto... :mrgreen:

Und dann kam beim Tratschen mit den Kolleginnen mal die Sprache auf Tigerbalsam, und ich dachte mir, hmmm... :kratz: - hab nur leider keine Ahnung, ob Pferde sowas vertragen. Kann mir da wer weiterhelfen?
:aquarium2:
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Muriel
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Muriel »

Erstmal, Finger weg von allem was ätherische Bestandteile hat, besonders im Rückenbereich. :(

zweitens
zwischen Widerrist und Trapezmuskel, Richtung Rücken- in denen ich zunächst Überbeine vermutet hatte, was sie aber wohl nicht sind
weisst Du was ein Überbein ist? Das ist eine Folge einer Knochenhautentzündung, an der sich eine Schwellung entwickelt, die verknöchern kann.

Dazu braucht es Knochen.

An der Stelle die Du beschreibst sind aber nur Muskeln. Wenn da also ein Überbein entstehen würde, würde ich mir entweder ernsthafte Sorgen machen oder das Pferd als Sonderforschungsobjekt an die Uni schicken ;)

Ok, Scherz beiseite: Wenn da derartig feste Verhärtungen sind, nennt man das Satteldruck und der Sattel gehört erstmal kontrolliert und dann mindestens vier, besser acht Wochen nicht aufs Pferd.
Wärmeanwendungen kann man in der simpelsten Form mit der aufgelegten Hand machen.
Feuchte Wärme wäre wohl am ehesten empfehlenswert, das geht zb mit gekochten Kartoffeln ganz gut. Die zerdrücken, zb mit Handtüchern so Taschen nähen, die über den Widerrist gelegt werden können, darunter jeweils ein Handtuch und darüber eine Decke, damit die Wärme nicht nach aussen weggeht.
Das muss dann regelmässig am besten täglich oder alle zwei Tage gemacht werden, bis es besser wird.
Wenn es weicher wird kann man das durch sanfte Massage unterstützen. Bauch heben ist auch angesagt und locker vorwärts longieren mit entspannter Halshaltung.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
Rennfisch
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Rennfisch »

Muriel hat geschrieben:Erstmal, Finger weg von allem was ätherische Bestandteile hat, besonders im Rückenbereich. :(
Yes, Ma'am ;) Deswegen frag ich ja. Aber warum ist das eigentlich so? :-e

An der Stelle die Du beschreibst sind aber nur Muskeln. Wenn da also ein Überbein entstehen würde, würde ich mir entweder ernsthafte Sorgen machen oder das Pferd als Sonderforschungsobjekt an die Uni schicken ;)
Das wurde mir dann auch gesagt. Wusste ich aber vorher nicht :whistle:
Ok, Scherz beiseite: Wenn da derartig feste Verhärtungen sind, nennt man das Satteldruck und der Sattel gehört erstmal kontrolliert und dann mindestens vier, besser acht Wochen nicht aufs Pferd.
DER Sattel lag schon eineinhalb Jahre nicht am Pferd, den hab ich zurückgegeben. In der Zeit bin ich auch nur ungefähr zehnmal insgesamt am Pferd gesessen- zum Sattel probieren, von denen ich keinen gekauft hab, oder bareback ein paar Minuten.
Die Hubbel sind in der Zeit weder kleiner noch größer geworden.
Wärmeanwendungen kann man in der simpelsten Form mit der aufgelegten Hand machen.
Feuchte Wärme wäre wohl am ehesten empfehlenswert, das geht zb mit gekochten Kartoffeln ganz gut. Die zerdrücken, zb mit Handtüchern so Taschen nähen, die über den Widerrist gelegt werden können, darunter jeweils ein Handtuch und darüber eine Decke, damit die Wärme nicht nach aussen weggeht.
Das muss dann regelmässig am besten täglich oder alle zwei Tage gemacht werden, bis es besser wird.
Wenn es weicher wird kann man das durch sanfte Massage unterstützen. Bauch heben ist auch angesagt und locker vorwärts longieren mit entspannter Halshaltung.
Wie lange macht man denn sowas sinnvollerweise?

Longiert wird er regelmäßig, mittlerweile auch entspannt :roll: Sonst Handarbeit, spazierengehen... ich würde aber schön langsam gerne mal wieder reiten, würdest du das machen solang die Verhärtungen noch da sind? (Baumsattel ist für mich eh schon gestorben, ich krieg aber bald das neueste Fellsattelmodell zum probieren).
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Purgatori
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Purgatori »

Teurer, aber einfacher wären wahrscheinlich diese Wärmepflaster für Menschen. Die soll man ja eh nicht auf die blanke Haut kleben, insofern würde ich ihm eine Bandage rumwickeln und die Pflaster dann da drauf kleben.
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von LioLuke »

Das Pferd einer Kundin hatte sich übel die Hüfte geprellt. Der bekam dann jeden Abend ein Moorkissen in so einem großen Entsaftertopf erwärmt auf den Rücken/ Hüfte und da drüber eine Abschwitzdecke. Das Moorkissen war so beliebt, dass es die Oldies auch immer wieder aufgelegt bekamen, der Alte Hund gerne drauf lag und zu guter letzt es die Menschen auch mitbenutzt haben :lol: Muss wirklich echt total toll gewesen sein. Die gibt es wohl in verschiedenen Größen.
Liebe Grüße Mira
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Biggi »

Mein Pferd hat ja Verhärtungen im Schultermuskel. Ich mache eine Moorwärmflasche von Al... in der Mikrowelle warm und lege diese in einem Jutebeutel auf die Schulter. Den Jutebeutel befestige ich mit Wäscheklammern an der Mähne :mrgreen: , damit er die richtige Stelle erwärmt. Auf der anderen Seite hängt auch ein Beutel mit was drin als Gegengewicht. Das klappt sehr gut. In der Zeit, in der ich das restliche Pferd geputzt habe, ist der Muskel schön durchwärmt und ich kann ihn massieren.

Unser Shetty hat verkürtzte Aduktoren. Das sind die Innenmuskeln am Oberschenkel. Da geht keine Wärme. Ich habe von meiner Physio eine Gerät geliehen bekommen, das mit Schallwellen arbeitet und ihn zwei Wochen lang jeden 2. Tag damit massiert. Die verhärtungen sind komplett weg.

Mal eine Frage noch: du sprichst von "Knubbel" . Welche Ausmaße haben die denn? In dem bereich gibt es auch gerne Verhärtungen, die einer anderen Art sind. Z.B. walnuss oder Haselnussgroße verschiebbare Gebilde. Ich denke sowas hat nichts mit Muskulatur zu tun.

So sieht die Wärmflaschen-Tasche an der Schulter aus:

Bild
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Birgit

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Muriel
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Muriel »

Fotos wären mal interessant :)
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Biggi
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Biggi »

Hier der link zu dem "Muskelenthärtungsgerät": http://www.novafon.com/de/wirkungsweise
Viele Grüße

Birgit

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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Rennfisch »

Die Wärmflaschentasche ist ja cool :lol:

Also, aussehen tut das so wie eine etwa handtellergroße Beule über der Schulter rechts (rechts vorne ist sein bevorzugtes Standbein), links ist es nicht so wild. Auf Fotos sieht man da leider nichts :? Wenn er beide Vorderbeine gleichmäßig belastet, ist das rechts wirklich ein knallharter Hubbel, wenn er rechts vorn draufsteht, sieht man fast nichts. Verschieben lässt sich da nix.

Er war auch wirklich lange, lange total verspannt- ich hatte damals wegen der Sattelsache eine Osteo da, die ich mir genausogut hätte sparen können :tisch: Jetzt vor kurzem hat ihn eine wirklich gute Osteo- die Lehrmeisterin von der HP :mrgreen: - durchgearbeitet, und ich merk selber an seinen Bewegungen, dass er viel lockerer ist. Vorher konnte man die Hand nicht unters Schulterblatt schieben, jetzt geht das.


Vielleicht hilft das Foto ein bisschen weiter, ein besseres hab ich nicht da :/
Bild
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Hina_DK
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Re: Muskelverhärtungen/Wärmebehandlung

Beitrag von Hina_DK »

Ganz fein zur feuchtwarmen Behandlung sind auch die Sachen-Fango-Kompressen mit mineralischem Peloid (Fango http://de.wikipedia.org/wiki/Fango). Die legt man 15 min in entsprechend warmes Wasser. Halten länger die Wärme als die gekochten Kartoffeln und macht nicht so viel Arbeit, weil widerverwendbar. Kann man aber auch zur Kühlbehandlung angefeuchtet in den Kühlschrank legen.
Viele Grüße
Hina

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