Re: Möchte beißen (am liebsten ins Gesicht)
Verfasst: Di 12. Nov 2013, 13:02
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, so wie du es im Grunde ja auch schon beschreibst, dass ein Pferd sich in so einer Stimmung nicht wohlfühlen kann. Es ist nicht gern eine aus 2 Zahnreihen bestehende "Bestie".
Das ist grundsätzlich deshalb gut, weil das Pferd also einen freundlichen, entspannten Umgang besser finden wird.
Frage ist nur, wie man dahin kommt.
Ich hatte mal ein Pflegepferd, welches, wenn er beobachtet wurde, die Augen weggedreht und einfach zugebissen hat. Egal wohin, aber feste und richtig zu.
Warum auch immer, er konnte es nicht ertragen, wenn Menschen ihn musterten. Das reichte schon, das jemand an seine Box kam und ihn anschaute. Oder beim Putzen mal rüber sah. Wenn er konnte und dran kam, biss er zu. Wen er nicht dran kam, schnappte er in die Luft und schüttelte den Kopf (und überlegte sich, wie er hinkommen könnte). Sogar Reitlehrer zählten zu Beobachtern und wurden, wenn möglich attackiert.
Ich habe mich als Jugendliche erstaunlicherweise nie mit dem warum beschäftigt, sondern das einfach als gesetzt gesehen.
Mein Ziel war es, dem Pferd klar zu machen, dass es keine Grund gibt, zumindest mich zu beißen.
Also habe ich ihn beim putzen nie angebunden, sondern habe den Strick durch den Anbindering geführt und das Ende in der Hand gehalten. Ich habe darauf geachtet, mich ruhig und vorhersehbar, aber selbstverständlich zu bewegen. Dabei hatte ich ihn aber genau im Blick. Wenn er herumfuhr, um mich zu beißen, habe ich kurz den Strick gespannt, so dass er mich nicht treffen konnte, sofort wieder locker gelassen und in aller Ruhe weiter gemacht. Ich wollte ihm sagen "es ist nichts passiert, es ist alles gut".
Nach 1 Woche nur war er ein herziges Pferd, das mir sogar über den Putzplatz hinterher lief, der sich auch auf mein Schwester, die nicht wirklich was mit ihm gemacht hatte, aber halt immer dabei waren, weil wir alles zusammen machten, einlassen konnte. Insgesamt hat seine Aggression extrem abgenommen (und mir gegenüber eh).
Sogar Kinder, auf die er noch extremer reagiert hatte, konnten sich nun ihm nähern und ihn sogar führen, ohne um ihr Leben bangen zu müssen.
Wichtig finde ich, dem Pferd Raum zu geben. Du kannst dich frei bewegen, nur mich nicht beißen, aber alles ist ok.
Das zu üben ist aber vor der Box extrem schwierig, weil der Raum da eben sehr begrenzt ist.
Vielleicht kann man das Pferd erst einmal ttouchen, damit es lernt, Berührung zu genießen? Nähe als angenehm zu empfinden? Dabei ist es sehr wichtig, die Äußerungen des Pferdes ernst zu nehmen und nicht über Abwehr hinweg zu gehen, sondern auszuprobieren, was als gut empfunden wird und da weiter zu arbeiten.
Dann könnte auf offenerem Raum geübt werden, dass sie Nähe zum Menschen als angenehm empfindet. So als stufenweisen Lernprozess.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das viel bringt, auch wenn es scheint, dass sie damit draußen kein Problem hat.
Und zu guter letzt kenne ich eine ganze Reihe von Pferden, die es nicht mögen, wenn Mensch mit seinem Gesicht zu nah an ihres kommt. Meine Stute war so, sie wurde auch sehr ungemütlich, sobald man mit dem Gesicht zu nah kam, da konnte sie auch schnappen.
Ich habe ihr, weil bei ihr der Mensch sehr negativ belegt war, Küsschen geben beigebracht, damit war das erledigt. Aber da wusste ich vorher, dass das klappt, ohne dass ich meine Nase verliere, da muss man bitte vorsichtig sein!
Mein VB Wallach mag das heute nur bedingt. Wenn er einem Menschen mit der Nase im Gesicht schnuffelt, kann es sein, dass er urplötzlich die Öhren anlegt und schnappt.
Ich glaube in dem Fall liegt es an der Perspektive. Das passiert nämlich nur, wenn er frontal zum Menschen steht und sozusagen Nase an Nase geht. Möglicherweise sieht er dann den Menschenkopf nicht mehr und kann das nicht mehr zuordnen. Grundsätzlich bitte ich Besucher, mir nicht zu beweisen, dass er DIESEN Menschen nun so toll findet, dass das nicht macht. Den Impuls haben nämlich viele, weil er erst nett ankommt. Er macht das aber nicht aus Heimtücke, sondern aus einem Grund, den ich nicht so genau kenne und darum gilt, auch wenn er ankommt, lass ihn nicht die Nase in dein Gesicht stecken! Fertig.
Von da aus können die Lösungsstrategien sehr unterschiedlich sein.
Das ist grundsätzlich deshalb gut, weil das Pferd also einen freundlichen, entspannten Umgang besser finden wird.
Frage ist nur, wie man dahin kommt.
Ich hatte mal ein Pflegepferd, welches, wenn er beobachtet wurde, die Augen weggedreht und einfach zugebissen hat. Egal wohin, aber feste und richtig zu.
Warum auch immer, er konnte es nicht ertragen, wenn Menschen ihn musterten. Das reichte schon, das jemand an seine Box kam und ihn anschaute. Oder beim Putzen mal rüber sah. Wenn er konnte und dran kam, biss er zu. Wen er nicht dran kam, schnappte er in die Luft und schüttelte den Kopf (und überlegte sich, wie er hinkommen könnte). Sogar Reitlehrer zählten zu Beobachtern und wurden, wenn möglich attackiert.
Ich habe mich als Jugendliche erstaunlicherweise nie mit dem warum beschäftigt, sondern das einfach als gesetzt gesehen.
Mein Ziel war es, dem Pferd klar zu machen, dass es keine Grund gibt, zumindest mich zu beißen.
Also habe ich ihn beim putzen nie angebunden, sondern habe den Strick durch den Anbindering geführt und das Ende in der Hand gehalten. Ich habe darauf geachtet, mich ruhig und vorhersehbar, aber selbstverständlich zu bewegen. Dabei hatte ich ihn aber genau im Blick. Wenn er herumfuhr, um mich zu beißen, habe ich kurz den Strick gespannt, so dass er mich nicht treffen konnte, sofort wieder locker gelassen und in aller Ruhe weiter gemacht. Ich wollte ihm sagen "es ist nichts passiert, es ist alles gut".
Nach 1 Woche nur war er ein herziges Pferd, das mir sogar über den Putzplatz hinterher lief, der sich auch auf mein Schwester, die nicht wirklich was mit ihm gemacht hatte, aber halt immer dabei waren, weil wir alles zusammen machten, einlassen konnte. Insgesamt hat seine Aggression extrem abgenommen (und mir gegenüber eh).
Sogar Kinder, auf die er noch extremer reagiert hatte, konnten sich nun ihm nähern und ihn sogar führen, ohne um ihr Leben bangen zu müssen.
Wichtig finde ich, dem Pferd Raum zu geben. Du kannst dich frei bewegen, nur mich nicht beißen, aber alles ist ok.
Das zu üben ist aber vor der Box extrem schwierig, weil der Raum da eben sehr begrenzt ist.
Vielleicht kann man das Pferd erst einmal ttouchen, damit es lernt, Berührung zu genießen? Nähe als angenehm zu empfinden? Dabei ist es sehr wichtig, die Äußerungen des Pferdes ernst zu nehmen und nicht über Abwehr hinweg zu gehen, sondern auszuprobieren, was als gut empfunden wird und da weiter zu arbeiten.
Dann könnte auf offenerem Raum geübt werden, dass sie Nähe zum Menschen als angenehm empfindet. So als stufenweisen Lernprozess.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das viel bringt, auch wenn es scheint, dass sie damit draußen kein Problem hat.
Und zu guter letzt kenne ich eine ganze Reihe von Pferden, die es nicht mögen, wenn Mensch mit seinem Gesicht zu nah an ihres kommt. Meine Stute war so, sie wurde auch sehr ungemütlich, sobald man mit dem Gesicht zu nah kam, da konnte sie auch schnappen.
Ich habe ihr, weil bei ihr der Mensch sehr negativ belegt war, Küsschen geben beigebracht, damit war das erledigt. Aber da wusste ich vorher, dass das klappt, ohne dass ich meine Nase verliere, da muss man bitte vorsichtig sein!
Mein VB Wallach mag das heute nur bedingt. Wenn er einem Menschen mit der Nase im Gesicht schnuffelt, kann es sein, dass er urplötzlich die Öhren anlegt und schnappt.
Ich glaube in dem Fall liegt es an der Perspektive. Das passiert nämlich nur, wenn er frontal zum Menschen steht und sozusagen Nase an Nase geht. Möglicherweise sieht er dann den Menschenkopf nicht mehr und kann das nicht mehr zuordnen. Grundsätzlich bitte ich Besucher, mir nicht zu beweisen, dass er DIESEN Menschen nun so toll findet, dass das nicht macht. Den Impuls haben nämlich viele, weil er erst nett ankommt. Er macht das aber nicht aus Heimtücke, sondern aus einem Grund, den ich nicht so genau kenne und darum gilt, auch wenn er ankommt, lass ihn nicht die Nase in dein Gesicht stecken! Fertig.
Von da aus können die Lösungsstrategien sehr unterschiedlich sein.