Das Reitwaisen Forum

sky4ever
ich kenn ganz viele pferde, die praktisch nicht geritten sondern nur gefahren werden. und da gibts keine probleme... solange halt der anatomische grundsatz eingehalten wird und man alles für eine gute körperliche fitness tut, seh ich da kein problem... neben kutsche gibt es so viele möglichkeiten... eine gute longenarbeit (dolo what ever) löst eine schlechte reiterei schon lange ab... und auch da kann alles bearbeitet werden, ob oben sitzend oder halt mitlaufend

also da würde ich aufs bauchgefühl hören... und alles andere einfach ignorieren..

"Reine" Fahrpferde gibt es vermutlich kaum, vor allem ambitioniertere Fahrer arbeiten ihre Pferde zwecks besserer Gymnastizierungsmöglichkeiten auch an der Hand, Longe, DoLo und unterm Reiter.
So bin ich übrigens ans Fahren gekommen, ein begeisterter Gespannfahrer suchte jemand, der seine Pferde unterm Sattel gymnasitizierte .... hab mich dann dummerweise mit dem Fahrvirus infiziert

Was fühlt sich denn für euch richtig und gut an?
Du könntest ihn z.b. zwei- bis dreimal pro Woche fahren, ein oder zweimal Handarbeit und/oder Longe zur besseren Gymnasitizerung machen und wenn du Lust hast reiten. Oder nur reiten, wenn du RU hast. Auch wenn er gerne vorm Sulky flitzt, wird er vermutlich langfristig von einer abwechslungsreicheren Beschäftigung profitieren. Aber das ginge ja auch vom Boden aus, reiten "müssen" tut kaum einer.
Ihr müßt euch wohlfühlen damit!

Ich habe halt das Problem mit der ausreichenden Bewegung. Eine Longen- oder Doppenlongeneinheit reicht für seine Lunge nicht aus.

wieso nicht? arbeitest du den damit nich 30min am stück?

Für seine Lunge benötigt er lange Galoppaden am Stück. Das mache ich auf der Kreisbahn nicht in dem Umfang, wie es nötig wäre. Da bekomme ich nen Drehwurm und er wohl auch.

Sky4ever hat geschrieben: ↑Do 18. Jun 2020, 08:29
Würde ich ihm schaden, wenn er nur noch vorm Sulky liefe? Dann wäre sicherlich seine Muskulatur zum Tragen nicht mehr gefordert und würde verkümmern, aber er müsste ja auch nicht mehr tragen.
Wäre es leichtsinnig, aufs Reiten zu verzichten, wenn ich doch die Möglichkeit hätte, ihm mit Fahren und Reiten viel Abwechslung zu bieten?
Sind reine Fahrpferde ungesünder bemuskelt als Reitpferde?

Gleich mal vorweg: ich bin kein Fahrer und habe entsprechend wenig Ahnung davon. ABER: ich stehe an einem Vielseitigkeitsstall. Und unter Vielseitigkeitsreitern gibt es durchaus welche die darauf schwören ihre Vielseitigkeitspferde zu fahren weil das ein super Training auch für den Muskelaufbau ist.
Das nur mal als Idee in den Raum geschmissen.
Persönlich denke ich nicht, daß sich reiten und fahren nicht widersprechen. Im Gegenteil, je vielseitiger und abwechslungsreicher ein Pferd bewegt und trainiert wird, desto besser.

Ich finde Fahren plus Gymnastizierung an der Hand auch einen legitimen Ansatz. So kann man Kraft, Geschmeidigkeit und Ausdauer gut fördern.

Es spricht ja nichts dagegen, eine kleine Gymnastikeinheit (10 / 20 min) zu machen und anschließend anzuspannen und noch ne Runde flitzen zu gehen.

So ein Pferd verkraftet viel mehr, als wir uns manchmal vorstellen können. Er ist ja kein Jungpferd, dass gerade erst an menschliche Beschäftigung gewöhnt wird.

Und dann könnte man auch noch ein bißchen gunminastisch wertvoll faren
Im ernst - ich glaub,meiner 27jährigen sieht man jetzt muskulär nicht an,dass die nur vor dem sulky löuft (und gelegentlich paar kringel an der hand dreht). Würde uns nicht die Arthrose und mein für das Pony inzwischen zu hohe gewicht daran hindern,hätte ich auch keine Hemmungen, mich draufzusetzen. Man kann sie doch auch so fahren,dass die Hinterhand aktiv bleibt und der rücken hochkommt

Bei uns früher auch: Longenkurs und Kutsche fahren. Und das Pferd sah prima aus! Mittlerweile kam das Reiten dazu.

Vorteil für mich:
Ich kann zum einen mein Pferd am Sulky viel längere Strecken galoppieren und traben, als ich das geritten tun kann. Ich hab im Vergleich außerdem festgestellt, dass er am Sulky um einiges flotter voranschreitet, als wenn ich drauf sitze.

Und zum anderen ist er am Ende sehr zufrieden, als würde das Fahren für ihn total Sinn machen.

Ich wäre auch bei der Lösung, zwischendurch gymnastizierend zu arbeiten, und eben ganz viel fahren als Hauptbewegung.