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Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Mi 8. Sep 2021, 21:28
von Scheckenfan
Naja, die meisten Pferde sind hinten nicht unbedingt fühlig. Die meisten Hinterhufe sind auch in bedeutend besserer Form als die Vorderhufe. Was da Huhn und was da Ei ist, mag ich nicht sagen - Gangmechanik, Bearbeitung, etc.
Aber es zeigt immerhin deutlich, dass das Problem nicht in der Leistungsfähigkeit des Barhufs an sich liegt, oder in der Hornqualität.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Mi 8. Sep 2021, 21:47
von A.Z.
Nach meiner Kenntnis, ertasten die Pferde mit den Vorderbeinen den Boden und die Hinterhand folgt. Wenn jetzt die Vorderfüße Dank Schutz melden "Alles in Ordnung" laufen die Hinterfüße natürlich hinterher. Die Qualität ist halt fraglich. Den Unterschied merkt man halt nur, wenn man auch die Hinterhufe schützt. Ich wollte mir auch einbilden, vorne reicht. Ein Mal auch hinten beschuht war klar, reicht nicht. Die Bewegung ist ganz anders, obwohl es sich vorher kein Stück fühlig anfühlte.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Mi 8. Sep 2021, 21:48
von Nucades
Für mich hinkt der Barfuß-Vergleich gewaltig.
Menschen laufen nicht auf allen Vieren und sind generell physiologisch anders konzeptioniert :nix:

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Mi 8. Sep 2021, 22:52
von Scheckenfan
Gemeinsam hat es, dass die Evolution sich bei Hufen wie bei Menschenfüßen was gedacht hat :teehee:
Und das beides in der modernen Welt seine Grenzen hat, bzw es manchmal eben auch gute Gründe gibt für zusätzlichen Schutz.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 05:53
von Riff
Dass ein Pferd hinten nicht oder weniger fühlig ist, finde ich nicht. Man merkt es hinten nur oft nicht so.

Ich hatte bei meinem im ersten OS-Winter hinten die Eisen ab und ansich lief er, dachte ich, ganz gut so. Im Winter war er eh etwas anders, da fiel mir erst nichts auf. Komisch war nur, dass er nicht sonderlich gerne galoppierte. Was aber eben auch am Winter lag. Da war auch Antraben nicht gleich yeah.

Ich weiß nicht mehr, warum, aber ich ließ hinten Eisen drauf machen (glaube, der große Schnee und so kam eh nicht) und zack galoppierte er wieder und lief besser.

Und ich hatte nicht gemerkt, dass der hinten da ein Thema hatte. Und das kenne ich von anderen auch. Gerade was z.B. das Gewicht nach hinten bringen betrifft und so. Heißt für mich, dass da doch ein Thema ist, das man nicht merkt.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 07:38
von Cat_85
Beate1712 hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 16:43 Und nicht, wie mit Hufschuhen, nur dann, wenn wir die Empfindlichkeiten zwei Stunden am Tag sehen. ;-)
Finde ich jetzt ne schwierige Aussage. Impliziert für mich, ich würde nicht gucken wie mein Pferd läuft, wenn ich es nicht gerade reiten will.

Ich finde nicht, das ein Barhufer überall laufen können muss. Das ist einfach unnatürlich. Natürlich finde ich es, wenn das Pferd blöde Wege meidet und ausweicht. Und für drei Meter Schotter mache ich da keinen Hufschutz ran, sorry. :nix:

Die Erfindung von Hufeisen ist da Fluch und Segen zugleich gewesen. Es hat den hart arbeitenden Pferden damals sicher einiges erleichtert. Führte aber auch dazu, dass man in der Zucht nicht wirklich auf die Hufe geschaut hat, weil es gab ja Eisen und damit hat man nicht mehr gemerkt, das Hufe auch ein limitierender Faktor sein können.

Und wenn ich mir die Diskussion anschaue, ob Hufschutz dann auch hinten gut ist, was ich von der Begründung her nachvollziehen kann, was ist dann mit beschlagenen Pferden? Ist es da nicht das Gleiche? Viele tragen nur vorn Eisen und ich würde kein Pferd mit hinten Eisen auf dem Paddock haben wollen.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 07:58
von Sheitana
A.Z. hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 21:47 Nach meiner Kenntnis, ertasten die Pferde mit den Vorderbeinen den Boden und die Hinterhand folgt. Wenn jetzt die Vorderfüße Dank Schutz melden "Alles in Ordnung" laufen die Hinterfüße natürlich hinterher. Die Qualität ist halt fraglich. Den Unterschied merkt man halt nur, wenn man auch die Hinterhufe schützt. Ich wollte mir auch einbilden, vorne reicht. Ein Mal auch hinten beschuht war klar, reicht nicht. Die Bewegung ist ganz anders, obwohl es sich vorher kein Stück fühlig anfühlte.
Genau so war es bei Abby auch :five: Seit ich im Gelände auch hinten Hufschutz drauf habe, ist es ein deutlicher Unterschied im Gangwerk. Das sagt sogar Feendrache über Phoebe jetzt und die hätte keiner von uns vorher als fühlig bezeichnet. Und mit Hufschuhen läuft zumindest Abby auch noch dem Boden angepasst vorsichtig, sprich wenn da grober Schotter oder unebener Boden ist, sucht sie sich schon den Weg da durch, aber eben aufpassend und nicht mehr fühlig. Heißt für mich, sie kann den Boden immer noch erfühlen, aber es tut nicht mehr weh. Das mit dem Erfühlen fehlt mir oft bei Pferden, die lange Eisen drauf haben. Die sieht man oft einfach über jeden Boden drüber latschend wo ich manches Mal Angst um die Gelenke habe.

Ich habe gestern bei Abby auch nochmal besonders drauf geachtet. Vor dem Hufkurs hat sie die Schotterstücke (grober, spitzer, scharfer Schotter) mit denen die Straßenränder nach der Flut repariert wurden deutlich und vehement gemieden. Seit den kleinen Veränderungen läuft sie da jetzt ohne Murren und Autschen drüber. Trotzdem würde ich ihr das nicht über längere Strecken zumuten wollen ohne, dass die Hufe es auch in der Freizeit gewohnt sind.

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 08:13
von Belgano
Cat_85 hat geschrieben: Do 9. Sep 2021, 07:38
Finde ich jetzt ne schwierige Aussage. Impliziert für mich, ich würde nicht gucken wie mein Pferd läuft, wenn ich es nicht gerade reiten will.

Führte aber auch dazu, dass man in der Zucht nicht wirklich auf die Hufe geschaut hat, weil es gab ja Eisen und damit hat man nicht mehr gemerkt, das Hufe auch ein limitierender Faktor sein können.

Und wenn ich mir die Diskussion anschaue, ob Hufschutz dann auch hinten gut ist, was ich von der Begründung her nachvollziehen kann, was ist dann mit beschlagenen Pferden? Ist es da nicht das Gleiche? Viele tragen nur vorn Eisen und ich würde kein Pferd mit hinten Eisen auf dem Paddock haben wollen.
:five:

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 08:15
von renner
Ich hab mein Pferd jetzt rundum mit Eisen versorgen lassen und das wird wahrscheinlich ihr Leben lang so bleiben. Ich war immer ein Gegner von Eisen und hatte immer die Überzeugung das Barhuf mit jedem Pferd geht. Ich habe jetzt gelernt, das es (leider) nicht so ist und mein Pony extrem lange mit Schmerzen durch ihr Leben gehen musste. Seitdem das Pony Eisen drauf hat (vorn Alu mit Polsterung und hinten Duplos) ist es frecher, mutiger und geht Wege, die vorher nicht möglich waren.
Vorher hatte ich schon Hufschuhe. Die waren gut, aber haben leider nicht so viel Druck von unten weg genommen wie erhofft.

Kommt das Pferd auf allen Untergründen ohne und mit Reiter klar - Super!
Wenn Pferd auf Koppel, Paddock, Stall barhuf zurecht kommt, zunächst mit Hufschuhen probieren.
Hat das Pferd schon da Probleme, dann sind Eisen eigentlich alternativlos :nix:

Re: Diskussion rund um Hufe

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 08:27
von Beate1712
Cat_85 hat geschrieben: Do 9. Sep 2021, 07:38
Beate1712 hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 16:43 Und nicht, wie mit Hufschuhen, nur dann, wenn wir die Empfindlichkeiten zwei Stunden am Tag sehen. ;-)
Finde ich jetzt ne schwierige Aussage. Impliziert für mich, ich würde nicht gucken wie mein Pferd läuft, wenn ich es nicht gerade reiten will.

So war das nicht gemeint. Die meisten denken nur einfach nicht dran, dass empfindliche Hufe nicht nur beim reiten weh tun.

Ich finde nicht, das ein Barhufer überall laufen können muss. Das ist einfach unnatürlich. Natürlich finde ich es, wenn das Pferd blöde Wege meidet und ausweicht. Und für drei Meter Schotter mache ich da keinen Hufschutz ran, sorry. :nix:

Ganz meine Meinung. Nur sind wirklich empfindliche Pferde mit Sohlen- Stellungs- oder anderen Problemen nicht nur auf Schotter empfindlich. Deshalb auch meine Aussage oben.