Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Moderator: Sheitana

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Sanojlea
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Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sanojlea »

Hallo!

Ich würde gerne mal von den Selbstversorgern (Offenstall/Laufstall/Paddocktrail) wissen wieviel Zeit ihr so täglich für die Arbeit rund um die Pferde investiern müsst. Was mich auch intressiert ist ob die Zeit die man investiern muss proportional zur Zahl der Pferde ist- vermutlich doch nicht ganz, oder? :kratz:
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira
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WaldSuse
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von WaldSuse »

Seit ich nun auch zur Selbstversorgerin geworden bin,muß ich definitiv mehr Zeit aufwenden.Wir haben auch begonnen,die Sommerweide abzuäppeln,was auf der Winterweide für zwei Frauens nun wirklich zu viel geworden wäre,weil sie sehr groß ist.Die Sommerweide machen wir jetzt Stück für Stück auf,wenn alles runter gefuttert ist,so geht es mit dem abäppeln.Unser Stall ist ja eher ein kleiner Unterstand,der ist schnell sauber.Aber "nur" drei Pferde machen ordentlich Sauerei....besonders der Meinige ist ein echtes Ferkel..... :roll:
Nun kommt noch die Heuernte dazu,wir haben einen Bauern gefunden,der noch kleine Ballen peressen kann und es auch macht.Und einen anderen Bauern,bei dem wir unser Heu lagern können,beim Stall geht das nicht.Zum Glück beides im Nachbardorf.Kleine Mengen an Heu und Stroh,das wir sehr selten brauchen,werden im Pferdehänger deponiert,sind etwa 30-35 Ballen,die da rein gehen.So ist die Fahrt zum Heu nicht so weit,geht ja alles übers Auto von V. her und erst das Benzin :ohhh: Aber die Heuernte steht jetzt dann an,wir müssen natürlich helfen,die Ballen auf dem Ladewagen zu stapeln und nachher auf den Heuboden zu tun.....wir haben für den Winter 300 Ballen bestellt......das wird lustig.....
Was man auch nicht unterschätzen sollte ist die Zeit,die nur einfach mit Reden vergeht,wie machen wir was,wann,wo...usw...
Die Pferde werden von uns im Laufe des Vormittags runter von der Weide geholt und in den gepflasterten unterstand gebracht,damit die Hufe mal hart stehen und sie zwischendrin Heu fressen.Zur Nacht kommen sie wieder raus.Also zweimal am Tag in den Stall.Wir wechseln uns ab,oder machen es zusammen.Und ich bin mit dem Auto in fünf Minuten bei den Pferden,V. braucht aber etwas länger.
Ja,natürlich habe ich nun etwas mehr Geld zur Verfügung,um mehr Schnickischnack für Dustin auszugeben. :lol:
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
ehem User

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von ehem User »

Hallo,

da ich Selbstversorgerin bin, hier mal mein Zeitaufwand:
Ich habe zwei Pferdchen, einen Haflinger und ein Shetty. Sie stehen im Offenstall mit Sandpaddock und täglichen Weidegang.
Vor zwei Jahren habe ich den Offenstall mit Stallmatten ausgelegt. Morgens brauche ich etwa 10 Minuten, dann habe ich die Matten saubergefegt, das "Klo" gemacht, gefüttert und den Paddock sauber. Das geht so schnell, das schaffe ich locker vor der Arbeit und den Kindern ;-)
Zur Weide bringen dauert etwa eine Minute. Ich habe hier sehr, sehr kurze Wege, das ist eine enorme Arbeitserleichterung.
Bevor sie wieder in den Stall kommen, nochmal alles saubermachen, dauert fünf Minuten. Heunetze füllen geht auch fix, Wasser auffüllen, evtl. mal eine Regendecke drauf/ runter.
Im Vergleich zu früher mit Stroh als Einstreu empfinde ich die Stallarbeit als einen Klacks und ist ratzfatz gemacht. Also alles in Allem ohne Hektik etwa 25 Minuten am Tag.
Aufwendiger und Zeitintensiver ist die Weidepflege. Bis auf die Trecker-Arbeiten (ausmähen, rüschen, walzen) mache ich alles per Hand. Düngen, Unkrautvernichtung, Nachsaat, Zaun. Da ist dann ein Vormittag schnell weg.
Bin gespannt, was die Anderen so sagen, viele Grüße
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Sanojlea
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sanojlea »

Schön, schon zwei Antworten! Danke!
Ich wäre euch allerdings dankbar wenn ihr wirklich konkrete Zeiten nennen würdet. Also als Beispiel:
"Wir haben 4 Kleinpferde, füttern aus/auf ... Weise. Ich brauche zum misten ca. xy Minuten/Stunden (1x täglich? 2x täglich? oder anders?) und zum füttern/Heu auffüllen (Fütterungsart?) oder irgendwas sonstiges ca. xy Zeit"
Klar, das muss nicht auf die Minute genau sein! Aber ich hab keine Ahnung ob man 1 Std. oder 20min braucht um nen Paddock zu misten... :nix:

Ich überlege nämlich ernsthaft einen Offenstall zu pachten und abgesehen vom fianziellen, wo ich mir grade wenig Sorgen mache, aber dann nochmal rechnen würde wenn ich wirklich Zahlen habe, ist der Zeitaufwand meine größte Sorge.
Ich fange eine Ausbildung an ab August und meine Tochter wird eingeschult, da wird es zeitlich eh eher eng! Morgens noch 1 Stunde bei den Pferden, wäre da z.B. einfach nicht drin! Schnell vorbeifahren und ein Tor aufmachen, oder ein vorbereitetes Heunet aufhängen oder sowas, allerdings schon.
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von ehem User »

Hallo,

ich nochmal. Ich bin der Meinung das ein gepflegter Offenstall mit allem drum und dran mehr Zeit in Anspruch nimmt, als sein Pferd in Vollpension unterzustellen. Mit mal eben Tor aufmachen und Heunetz reinhängen ist es wohl auf Dauer nicht getan. Wie geschrieben, ich brauche für meine Beiden 30 Minuten um den Stall/ Paddock sauber und ordentlich zu haben. Wir füttern Heu aus Netzen. Um 6:30h bekommen sie morgens Heu, um 9h gehts auf die Weide. Um 17h hole ich sie rein, gegen 20h kleiner Snack, gegen 23h volles Netz Heu für die Nacht.
Meine können nicht den ganzen Tag auf die Weide, daher bin ich viel am machen. Wenn Offenstall und große Weide und Pferde, die den ganzen Tag im Gras laufen können, mag das ja anders gehen.
Aus eigener Erfahrung und als lieber Denkanstoß gemeint, schau doch erstmal, wie sich das bei euch so einpendelt und was dir an Zeit zur Verfügung steht in Zukunft.
Lieben Gruß
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Sanojlea
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sanojlea »

Moment Abby jetzt hast du mich falsch verstanden! 1. NATÜRLICH ist als SV der Zeitaufwand größer, das ist ja der Sinn von VP- da wird das Pferd komplett umsorgt und man zahlt dafür.
Und: Es ging mir darum das ich Morgens(!) nicht mehr Zeit hätte! Ich könnte Abends alles fertig machen und dann z.B. im Sommer die Pferde Morgens nur auf die Koppel lassen (Koppeln am Stall) und im Winter nur das vorbereitete Heu reinbringen. Nachmittags und Abends hätte ich dann mehr Zeit und könnte die Pferde z.B. wieder von der Koppel holen, noch Heu nachlegen und misten. Ich möchte auch nicht allein bleiben, ich hätte gern noch Einsteller die auch mithelfen oder noch lieber eine Stallgemeinschaft.

Ja ich muss eh noch abwarten, ich weiß ja auch noch garnicht ob der Stall (noch) zu haben ist, aber ich wollte die Frage so oder so stellen da ich noch eine Alternative im Kopf habe für Ayla und mich.

Deinen Zeitaufwand finde ich ehrlich gesagt überraschend gering, was mich positiver über die Idee nachdenken lässt.
Was ist denn bei dir eigentlich "Klo machen"? *neugierig frag*
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Biggi
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Biggi »

Hi,

wir halten 4 Pferde im Offenstall mit begrenztem Weidegang:

morgens: füttern mit Heunetzen, Eimerfutter : 15 Minuten
mit einmal durchmisten, fegen bei 4 Pferden 45 Minuten

mittags: rauslassen, evtl Fliegenasken an und / oder Maulkörbe: 15 Minuten
mit nochmal durchmisten: 30 Minuten

spätnachmittags: reinholen: jenachdem wo sie dann sind und ob sie direkt kommen 10 -30 :mrgreen: Min

abends: füttern, Heunetze und Eimer geben, Wasser kontrollieren, evtl. Heu vom Heustall holen, Strohnetze auffüllen, evtl. Paddockgang abmisten, evtl. neu einstreuen: bis zu 1 Std.

Durchschnittlich bin ich pro Tag 1,5 -2 Stunden mit der Versorgung der Pferde beschäftigt. Als wir noch 3 Pferde hatten, war die Arbeit deutlich weniger. mit jedem weiteren Pferd kann die Arbeit exorbitant zunehmen. :lol:

Wir sind allerdings auch ziemlich pingelig und verlassen den stall nie ungefegt. Auch unser Paddock ist immer sehr sauber und verkrümeltes Heu/Stroh wird täglich entsorgt. Die Wasserbütten werden gereinigt, wenn sie verschmoddert sind und ich kontrolliere (fast) jeden Tag den Außenzaun.

Das muss man alles nicht so aufwendig machen, wenn man andere Ansprüche hat. Außerdem kann man sich die Arbeitsintensiven Zeiten einteilen. Wenn ich morgens arbeiten gehe, miste ich eben erst mittags oder abends.
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Wallinka »

Wir versorgen auch vier Pferde, ich brauche für Abmisten, Heu füttern, Wasser auffüllen ca 2x tgl 45 min.
Einmal tgl Zaun von 2 Hektar kontrollieren dauert ca 15 min.
Was ich völlig unterschätzt habe ist die Zeit, die ich fürs "drumrum noch brauche: Zäune freisensen, Unkraut absensen, Weidepflege (machen lassen). Mist wegbringen, Zäune/Stall/Raufe reparieren. Ich würd sagen, da kommen am Tag nochmal 1-2 Stunden dazu. Im Winter werden die dann von: gefrorenem Wasser, Stall eingstreut misten, Rutschbahnen entschärfen uä verbraucht. Es mag sein, dass das nur zur Zeit so sehr viel ist, weil wir unseren Stall erst seit letztem Jahr aufbauen, daher noch viel geändert haben/ändern und noch viel mit Altlasten zu kämpfen haben ( wo man auf einer ebenen Weide überall verbuddelten Müll finden kann ist echt erstaunlich).
Und was man nicht vergessen darf: Solche Sachen wie" Der Zaun hat immer dann einen Kurzschluß, wenn man grad überhaupt keine Zeit hat, zu suchen, wo der ist und man es erst beim Weggehen beim Anstellen des Gerätes merkt. :seufz: "
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Sanojlea
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sanojlea »

Wallinka hat geschrieben: Was ich völlig unterschätzt habe ist die Zeit, die ich fürs "drumrum noch brauche: Zäune freisensen, Unkraut absensen, Weidepflege (machen lassen). Mist wegbringen, Zäune/Stall/Raufe reparieren. Ich würd sagen, da kommen am Tag nochmal 1-2 Stunden dazu. Im Winter werden die dann von: gefrorenem Wasser, Stall eingstreut misten, Rutschbahnen entschärfen uä verbraucht. Es mag sein, dass das nur zur Zeit so sehr viel ist, weil wir unseren Stall erst seit letztem Jahr aufbauen, daher noch viel geändert haben/ändern und noch viel mit Altlasten zu kämpfen haben ( wo man auf einer ebenen Weide überall verbuddelten Müll finden kann ist echt erstaunlich).
Und was man nicht vergessen darf: Solche Sachen wie" Der Zaun hat immer dann einen Kurzschluß, wenn man grad überhaupt keine Zeit hat, zu suchen, wo der ist und man es erst beim Weggehen beim Anstellen des Gerätes merkt. :seufz: "
Ooohhh jaa das befürchte ich auch schon! Das mit dem Müll kenne ich leider schon *seufz* und das "drum rum" kenne ich witzigerweise ja viel, viel besser als die tägliche Routine! Darum frag ich hier so doof wieviel Zeit ihr für das normale, tägliche braucht. Ich bin es seit Jahren gewöhnt zu kommen wenn die "besonderen" Aktionen anstehen, ich weiß aus Erfahrung wie sich ein Zaunbau hinziehen kann wenn sich die Litze vergeddert hat, wie blöd es mit Motorsensen laufen kann (wenn die mal nicht anspringt... :roll: ), wieviel Zeit drauf geht bei "Wen koppel wir jetzt zu erst um? Wer macht wann, wie am wenigsten Theater?" und und und, aber tägliche Routine im Stall kenne ich nicht wirklich aus eigener Erfahrung :nix:
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Bei uns ist es so, dass ich wegen der Pferde deutlich früher aufstehe als ohne.
5.45 Uhr klingelt der Wecker unter der Woche, gegen 6 Uhr bin ich dann draußen auf dem Hof (die beiden wohnen bei uns auf dem Grundstück), hänge je nach Wetter ein vorbereitetes Heunetz in den Stall oder in den Auslauf.
Dann lese ich fix die Hinterlassenschaften der Nacht vom Auslauf und miste den Stall grob durch. Ein bis zwei Schubkarren können das schon werden. Da der Misthaufen aber direkt neben dem Stall liegt, ist das trotzdem schnell erledigt.
Bei uns wird bisher mit Stroh eingestreut, also keine Zeitersparnis durch Matten.
Wasserkontrolle und etwas Weide zustecken ist das letzte, was ich tue, bevor ich gegen 6.30 Uhr wieder im Haus verschwinde um mich umzuziehen, zurecht zu machen und das von Göga vorbereitete Frühstück einzunehmen.
Für den Tag habe ich entweder genug Weidefläche zugesteckt oder meine Mum füttert vorbereitete Portionen Gras/Heu zu festgelegten Zeiten. Das klappt ganz gut.
Abends brauche ich dann fürs Nachmisten je nach Wetter (bei Regen stehen sie viel drinnen) und Einstreuen noch mal 30-45 min. Heunetze füllen sich relativ schnell. Da hatte ich in meinem TB auch schon mal ein Video. Alles eine Frage der Technik. ;)
Strippen ziehen etc. mache ich alles nachmittags/abends, wenn der Zeitdruck geringer ist. Leider fehlt mir dadurch aber oft die Zeit und/oder Lust, noch mit den Pferden etwas zu tun...
Liebe Grüße
Die Flummis

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Und Teil 2: Auf dem Weg zum Reitpferd
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