Strahlbeinzyste

Moderator: Sheitana

ehem User

Strahlbeinzyste

Beitrag von ehem User »

Hallo,

hat jemand von euch Erfahrungen mit Strahlbeinzysten? Die meiner Stute ist recht klein und seitlich gelegen und seit der Umstellung auf Barhuf (hatte vorher leider Stellungsfehler durch unsachgemäße Bearbeitung) läuft sie lahmfrei. Die Diagnose ist jetzt 3 Jahre her und seitdem wurde sie nicht mehr geritten. Habe unseren Hufpfleger (kennt die Diagnose) mal darauf angesprochen, wie es aussähe und er meinte, dass ich sie ruhig wieder ein bisschen reiten könne. Meine Sorge ist nach wie vor, dass das Stahlbein nachher u.U durchbrechen könnte, die Zyste ist zwar sehr klein und draußen, also auf dem Paddock und der Wiese, tobt sie oft auch ziemlich rum, aber keine Ahnung, ich mach mir da voll den Kopf. :(

Würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen, kenne in meinem Umfeld so leider, oder vielmehr zum Glück, niemanden, den ich diesbezüglich um Rat fragen könnte.


LG
mikimaus
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von mikimaus »

Hallo, mein Pferd hat auch eine Strahlbeinzyste. Sie liegt allerdings total mittig und ist etwa Erbsengroß. Letztes Jahr ging er sehr lahm und leider hat die bisherige homöopatische Behandlung nicht mehr angeschlagen, so das ich auf Tildren zurückgreifen musste. Mit supi Erfolg. Das letzte Röntgenbild nach ca.9 monaten zeigte eine minimale mineralisierung.
Ich bin ihn immernoch etwas im gelände geritten, ok ich hab mich draufgesetzt. Meist nur im Schritt, aber auf guten Wegen auch Trab und mal Galopp. Aber die meiste zeit gehen wir nur spazieren und haben spaß. Absolutes no go sind Seitengänge und longieren. Was er auf Koppel macht ist sein Problem, er ist alt genug und kann selbst entscheiden wie er seine Füße setzt. :lol: Kann mich ja schlecht daneben stellen .... :lol:
Über Erfahrungsaustausch würde ich mich auch freuen.
ehem User

Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von ehem User »

Hallo mikimaus,

mit Tilden habe ich mich auch lange auseinandergesetzt, letztlich aber dagegen entschieden.

Darf ich fragen, ob dein Pferd beschlagen oder Barhuf läuft und wie es um die Stellung der Hufe an sich, ob jetzt mit oder ohne Eisen, bestellt ist?

Unser Hufpfleger sagte auch, keine engen Wendungen, aber gegen ein bisschen gymnastizierende "Arbeit" und Gelände sei nichts einzuwenden.

Ich könnte es mir nie verzeihen, sollte ihr Strahlbein beim oder durchs Reiten brechen, das ist so ein Horrorszenario, auf der Koppel wäre es zwar auch schlimm, aber da wäre ich immerhin nicht dafür verantwortlich, falls Du verstehst was ich meine. :/

Habe auch schon überlegt, sie ganz in Rente zu stellen, allerdings ist sie dieses Jahr grad mal 14 Jahre alt geworden und ein kleines Sensibelchen. Vielleicht vermenschliche ich sie in der Hinsicht zu sehr, aber ich möchte auf keinen Fall, dass sie sich abgeschoben fühlt, zumal man in den meisten Rentnerställen ja nicht täglich vorbeischaut.

Habe nun aber auch schon einige Erfahrungsberichte gelesen, von Pferden, deren Zysten auf später gemachten Röntgenaufnahmen überhaupt nicht mehr zu sehen waren, sich also wieder kompltt gefüllt hatten. Gerade bei Jungpferden soll das wohl recht häufig vorkommen.

Anfangs dachte ich auch, Zysten könnten sich zurückbilden, wenn man die Ursache für dieses Ungleichgewicht abstellt und irgendwo meine ich auch gelesen zu haben, dass eine schlechte Hufbearbeitung bzw. gravierende Stellungsfehler ebenfalls zu Zysten führen können, ergo sollten sie sich mit der Zeit dann theoretisch auch wieder füllen, sofern man die Ursache behebt.
mikimaus
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von mikimaus »

mein pferd ist beschlagen, barhuf geht aus verschiedenen gründen nicht. (hatten es lange probiert) erst hatte er eisen drauf, jetzt seit längerem schon duplos. und nein dadurch hat sich der huf nicht verändert. er kommt supi damit zurecht. er hat schon immer recht flache trachten, aber dank meines tollen hufschmieds, der auch hufpfleger ist, haben wir das seit jahren gut im griff.
ich hab seit 12 jahren schon die diagnose hufrolle und hab trotzdem mit ihm gearbeitet, hab aber immer sachte gemacht.
bin berge abgestiegen um ihn zu entlasten, hab ihn auch gymnastiziert um vorhand zu entlasten, auch seitengänge in den phasen wo es ihm gut ging. allerdings immer nur ein paar schritte, so wie er es mir angeboten hat.
seit frühjahr 2012 hab ich diagnose zyste...dadurch und durch ein paar andere baustellen machen wir nun nur noch freiarbeit, gehen spazieren oder reiten mit halsseil (genießen die gemeinsame zeit). er hat die möglichkeit sich selbst auszubalancieren und hat dadurch auch supi aufgebaut. wenn er es mir während der freiarbeit anbietet darf er auch ein paar schritte seitengänge machen. in der herde muß er ja auch mal weichen. es ist sicherlich nicht 100%korrekt ausgeführt aber der gymnastische effekt ist trotzdem gegeben.
die gefahr das das strahlbein durchbricht ist sicherlich gegeben, aber dadurch das mein held soviele andere baustellen hat ist das für mich das kleinere problem, aber im hinterkopf ist der gedanke immer.
hab auch sehr lange mit tildren gehadert, aber ich hatte keine andere lösung mehr. und bei ihm hat es super angeschlagen.
lg
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La Espanola
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von La Espanola »

Wir hatten auch eine vor zwei Jahren auch eine Zyste. Ich haben sie mit Calcitonin behandelt. Auf dem letzten Röntgenbild war sie zu 95% zu.
mikimaus
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von mikimaus »

auf unserem letzten rötgenbild ist auch eine besserung sichtbar, mineralisiert sich.
ich denke es ist von so vielen faktoren abhängig ob therapie anschlägt.... alter des pferdes, lage und größe der zyste, stoffwechsel des pferdes - kann es das medikament/mittel überhaupt verarbeiten und kann er/sie es verstoffwechseln so das der knochen einen nutzen davon hat ....
ehem User

Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von ehem User »

Danke für eure Antworten, von Calcitonin habe ich auch schonmal gehört, magst Du das vielleicht ein bisschen näher beschreiben? Behandlungsvorgang- und dauer, Kostenpunkt (ist zwar soweit eher irrelevant, aber es gibt ja auch Behandlungsmethoden für 1500€ und das wäre mir dann angesichts dessen, dass sie so super läuft, zuviel)?
Hatte dein Pferd die Zyste auch im Strahlbein oder in einem anderen Knochen?

Freut mich jedenfalls sehr, dass die Behandlung bei euch so erfolgreich war, sowas hört bzw. liest man gern. :)

Haltung und Fütterung sind derzeit eigentlich optimal, uneigentlich nicht, weil ich sie gerne im Offenstall hätte, falls sich da was Geeignetes findet, wird sie sofort umziehen, nur sind so richtig tiefe Matschböden auch Gift für den Hufrollenapparat und es ist gar nicht so einfach, einen zu finden, bei dem das nicht der Fall ist (zumindest hier in der Region).
mikimaus
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von mikimaus »

aus welcher gegend kommst du?

im winter ist es auch schwierig wenn boden erst aufgewühlt bzw.getaut und dann der frost reinkommt....diese harten unebenheiten machen zu schaffen.
aber ich muß sagen das die letzte matschperiode durch den dauerregen hier bei uns in sachsen, mein pferd gut überstanden hat, ist dadurch nicht schlechter gelaufen.
ehem User

Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von ehem User »

Aus NRW, PLZ 41***.

Bisher kam sie mit matschigem Boden auch super klar, aber besser wäre nunmal ein befestigter Auslauf. :)

Ich werde unseren Ta wohl nochmal anrufen und sie nachröntgen lassen, wer weiß, vielleicht hat sie sich mittlerweile ja auch schon wieder geschlossen. :) Falls nicht, werde ich mich nochmal etwas näher mit Calcitonin und Futterkalk beschäftigen, hab nur ein bisschen Sorge, dass wenn man ein Mineral in höherer Dosierung verabreicht, die anderen aus dem Gleichgewicht kommen?

EDIT
Oft wird in der Pferdefütterung geraten, die tägliche Ration mehr oder weniger vorbeugend mit einem calciumreichen Mineralfutter zu ergänzen, um mögliche Defizite auszugleichen, bzw. das Ca:P-Verhältnis entsprechend einzustellen. Hier wird allerdings außer Acht gelassen, dass überhöhte Calciumgaben sowohl die Nieren belasten, als auch Wechselwirkungen zu anderen Nahrungsbestandteilen mit sich bringen. So hemmen hohe Gehalte an Calcium aufgrund antagonistischer Mechanismen die Aufnahme der Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan. Wird ein Pferd also dauerhaft mit Calcium überversorgt, kann sich daraus ein sekundärer Zinkmangel mit all seinen Folgeerscheinungen entwickeln. Aber auch auf den Fettstoffwechsel kann sich eine Calcium-Überversorgung auswirken. So können hohe Calcium-Gaben die Verdaulichkeit von Fetten und damit deren Aufnahme herabsetzen
http://www.st-hippolyt.de/de/beratung-u ... ochen-sind
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La Espanola
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Re: Strahlbeinzyste

Beitrag von La Espanola »

Hier gans auch noch nen Link dazu:

viewtopic.php?f=13&t=1085&p=21590&hilit=zyste#p21590

Mali hatte das oberhalb vom Krongelenk in der Mitte, es drohte auch durchzubrechen. Also ich hab das Rezept von meinem TA bekommen. Alle zwei Tage über einen Zeitraum von 3 Monaten hab ich das intramuskulär gepritzt. Ich weiß gar nicht mehr was das gekostet hat. vielleicht zusammen 200-300€. Die Behandlung war durch Kontrollröntgen und Hyaloron-Spritzen (Gelenk war ja schon entzündet) natürlich deutlich teurer.

Ich hab auch erhöhtes Mineral gegeben. Der TA fand das bei der Zeit von vielleicht 5-6 Monaten unbedenklich zumal man ja auch etwas anderes damit heilt.
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