Das erste, was ich mir angucke, sind die Proportionen von Vorhand, Mittelhand, Hinterhand und ggf. Hals zueinander. (blaue Striche)
Im Idealfall ist das Verhältnis 1:1:1:1, wobei das beim Hals immer schwer zu sagen ist.
Bei Stuten hat man oft einen längeren Rücken, was positiv gewertet wird - da haben die Fohlen mehr Platz

.
Ein kurzer Rücken ist sehr tragfähig, allerdings auch schnell verspannt. Die Versammlungsfähigkeit ist bei einem kurzen Rücken aber meist gut, wenn das Pferd gelernt hat, den Rücken schwingen zu lassen.
Ein langer Rücken schwingt gut durch, Versammlung kostet etwas mehr Kraft, lässt sich aber meist dennoch gut bewerkstelligen. Ein langer Rücken ist anfälliger, weil er schneller "durchhängt".
Ein zu kurzer Hals ist eine schlechte Balancierstange, ein zu langer Hals "kippt" das Pferd nach vorn.
Eine zu "kurze" Hinterhandpartie deutet auf eine steile Winkelung hin, ebenso bei der Vorhand. Muss aber nciht.
Eine zu "lange" Hinetrhand/Vorhand hab ich noch nie gesehen
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Nächster Punkt ist dann die Winkelung von Vor- und Hinterhand. (Grüne Striche)
Da muss man eine Auge entwickeln, was eine gute Winkelung ist. Kann da keine Winkelmaße sagen
Eine steile Winkelung an der Vorhand behindert die Schulterfreiheit, Pferd "strampelt" nicht so gut

. Ist für uns Freizeitreiter meist zu vernachlässigen.
Eine steile Hinterhand ist für Schub gebaut, ist oft bei Fahr- oder Rennpferden zu sehen. Die Tragkraft ist dafür gering.
Eine Hinterhand mit großen Winkeln hat mehr Tragkraft. Bei zu großen Winkeln kann die Schubkraft Schwierigkeiten machen, ist aber eher selten.
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Danach geht's an die "Besonderheiten" vom Pferd - Halsform, Schweifansatz, Stellung der Gliedmaßen, Halsansatz, Widerrist, Rückenform,....
Ich habe mal 3 Besonderheiten bei der Madam angemalt - die gelben Kreise
1. Schweifansatz - ziemlich hoch. Das könnte die an sich sehr schön gewinkelte Hinterhand wieder wett machen und die Versammlung erschweren.
2. Axthieb? - Vor dem Widerrist ist eine kleine "Kuhle" in der Halslinie. In diesem Fall wenig ausgeprägt, abe wir wllen ja lernen. Der Axthieb kann a) angeboren/exterieurbedingt sein oder b) an mangelnder Muskulatur liegen. Beides macht es den Pferden schwer, in Aufrichtung zu laufen.
3. Halsform - hier sieht man einen Ansatz zum Unterhals, der wahrscheinlich deutlich auffälliger wäre, wenn das Pferd nicht geritten würde. M.E. bedingt durch den relaqtiv tief angesetzten Hals, passt somit zum "Axthieb", denn wenn das Pferd den Kopf heben will, tut es das nicht über den Ober- sondern über den Unterhals.
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Worauf ich auch immer noch achte, sind die Hufe - das ist mein Steckenpferd, und eine schlechte Hufform kann sich auf die gesamte Körperhaltung auswirken. In diesem Fall habe ich aber nix auszusetzen

außer das sie vorne evtl. zu flach steht.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi