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Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 11:13
von lungomare
War am WE auf Fortbildung, es ging unter anderem um bildgebende Verfahren am Huf.

Als Huftante, die regelmäßig per E-mail RöBi's zugeschickt bekommt (O-Ton: mein Pferd hat Rehe, hier ist das RöBi, was würden Sie jetzt amchen?) und beim Angucken feststellt, dass entweder Teile der Sohle fehlen, die Fesselachse völlig verwinkelt ist, ich beide Hufbeinäste sehe, aber keine Vorstellung davon habe, wie die nun im Huf angeordnet sind, mag ich einfach kurz die zwei Punkte weitergeben, die uns für aussagekräftige Bilder nahegelegt wurden.

Wenn es darum geht, das Hufbein in der Hornkapsel abzubilden, sodass der Hufmensch beurteilen kann, ob eine Absenkung/Rotation vorliegt, braucht er Bilder, bei denen a) der komplette Huf samt Sohle sichtbar ist, b) die hufbeinäste parallel liegen und c) nach möglichkeit die Knochenachse Hufbein-Kronbein-Fesselbein erkennbar ist.


man erhält solche Bilder, wenn der TA

1. ZWEI Röntgenblöcke verwendet und beide (Vorder- bzw Hinter-)Hufe zum Röntgen auf diese Blöcke stellt
(sonst ist die Knochenachse nicht zu beurteilen)
2. den Zentralstrahl des Röntgengerätes so ausrichtet, dass er den Huf in etwa 1,5-2cm Höhe trifft
(sonst erhält man ein verzerrtes Bild des Hufbeins, weil das Gerät auf die darüberliegenden Knochen fokussiert; das sieht dann für den Betrachter aus, als wäre das hufbein seitlich in der Kapsel abgesunken und man bräuchte noch mindestens ein weiteres bild von vorn, um diesen Fall auszuschließen = extra-Kosten für den Pferde-Besi)

Vielleicht hilft die info ja dem einen oder anderen weiter, wenn er RöBis für seinen Hufbearbeiter machen lassen soll. Man kann dem TA das ja einfach ausrichten - wenn er das ohnehin weiß, umso besser - dann hat man hinterher nicht drei bilder, von denen leider keines aussagekräftig ist. ;)

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 12:56
von Cat_85
:danke2:

Röntgenblöcke sind die Teile, wo man den Huf dann raufstellt, ja?

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 13:06
von lungomare
ja, genau. sollte der TA eigentlich haben, oft machen sie den aber nur unter den huf, der grad geröntgt wird.
oder sie benutzen ihn einfach gar nicht, das sind dann die Bilder, bei denen die SOhle fehlt, weil das Gerät, wenn es auf dem Boden steht, in einer Höhe von ca 5-8cm Bilder schießt... die Sohle KANN dann gar nciht drauf sein, sie ist schlicht nicht mit im Bild ;-)

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 13:23
von HP-Manu
wichtig ist aber auch, dass der Wandverlauf geklennzeichnet ist. Am einfachsten geht das, wenn man an der Zehe mittig einen Nagel mit Klebenband festklebt. Der Nagel erscheint dann auf dem RöBi

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 13:59
von lungomare
nicht uuuuunbedingt.
Die Referentin hat schöne Beispiele gezeigt, dass eine Markierung nciht zwingend nötig ist, wenn man mit etwas weicherem Rö-Strahl schießt. Nagel ist insofern blöd, als er ja nciht den Wandverlauf zeigt (zB bei nem verbogenen Huf), dann eher Bariumpaste oder einen Draht. wenn man schon markieren will, dann auch gleich den kronrand mit, ebenfalls Barium oder Draht.
Dann aber wieder aufpassen, dass das Gerät sehr genau im 90 Grad Winkel zum Huf ausgerichtet ist, sonst hat man die Markierung auf dem Bild quasi "innerhalb" der Wand - das verzerrt dann wieder.

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 19:00
von Cat_85
lungomare hat geschrieben:ja, genau. sollte der TA eigentlich haben, oft machen sie den aber nur unter den huf, der grad geröntgt wird.
Ach, du meinst beide Vorderhufe sollten erhöht werden, damit das Pferd nicht schief steht. Hatte schon überlegt, wie das Pferd mit einem Bein auf zwei Blöcken übereinander stehen soll. :lol:
lungomare hat geschrieben:oder sie benutzen ihn einfach gar nicht, das sind dann die Bilder, bei denen die Sohle fehlt,
Hatte ich auch schon mehrfache. :roll:
Und dafür kriegen die Geld, unglaublich.

Bei Menschen machen die Röbis ja ausgebildete Fachkräfte und nicht die Ärzte. Jetzt weiß ich warum. 8-)

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 21:41
von HP-Manu
Die Referentin hat schöne Beispiele gezeigt, dass eine Markierung nciht zwingend nötig ist, wenn man mit etwas weicherem Rö-Strahl schießt
da dies aber eher selten der Fall ist, würde ich IMMER den Wandverlauf markieren...egal ob mit Draht o.ä. je nach Hufform. Vorallem sieht man dann auch wirklich den Wandverlauf...alles andere wäre mir zu unsicher. Und schaden tut es nicht, wenn man den Wandverlauf markiert :-D

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Di 9. Apr 2013, 08:15
von Wallinka
unsere Tierärztin hat eine selbstgebaute Vorrichtung, auf die beide Füße passen und wo die Röntgenkassette in der Mitte eingesteckt wird. Und sie markiert zusätzlich immer noch die Strahlspitze und den Kronrand mit Barium.

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Do 23. Mai 2013, 17:42
von Ramona
Bei uns steht demnächst auch Röntgen an.

Falls der TA keine Blöcke und nichts zum Markieren haben sollte, kann ich da einfach auch ein Brett oder Gummimatte als Unterlage verwenden? Wie dick sollte die Unterlage mind./max. sein?

Womit kann ich außer mit Draht und Barium noch markieren? Barium hab ich keins und weiß auch nicht woher nehmen. Draht ist evtl. noch zu ungenau, weil nicht biegsam genug (Wände sind ziemlich verbogen), wäre im Notfall aber möglich. Gibt's evtl. Alternativen, die man sowieso zuhause hat (z. B. Alufolie)? Und wie markiere ich dann überhaupt? Zehenwand ist klar. Kronrand ringsum oder nur die Seite von der die Aufnahme erfolgt? Sonst noch irgendetwas?

Re: Röntgenbilder vom Huf

Verfasst: Do 23. Mai 2013, 17:49
von Wallinka
unsere TÄ hat Blumendraht genommen. Barium haben die meisten TA- ist ein Röntgenkontrastmittel