Finde ich ja toll, dass du auch mit dem Clickern anfangen möchtest

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Gibt es ganz leichte Einsteigeraufgaben?
Ja! Da muss man auch ein bisschen schauen, wo die Stärken des Pferdes liegen. Am Anfang wird ja ganz oft mit einem
Target begonnen (auch für die Konditionierung). Ich habe die Konditionierung bisher immer gleich genutzt um an der Höflichkeit zu arbeiten.
Eine leichte Übung war meist auch das Ball spielen oder Kopf senken.
Wie lange soll man bevor man beginnt dann Konditionieren und wie genau fängt man das an ?
Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Forum ("Ton" ist gleichzusetzen mit "Click, Lobwort, Zungenclick..."):
"Ich stehe neben dem Pferd, das Pferd nestelt nicht an mir herum, ich erzeuge den Ton (wenn das Pferd doch an mir herumnestelt warte ich einfach ab, bis es damit aufhört). Erst danach greift meine Hand nach dem Leckerchen (ich möchte schließlich nicht den Griff in die Tasche als konditionierten Bestärker, sondern den Ton). Ich gebe dem Pferd mit ausgestrecktem Arm das Leckerchen.
Jetzt beginnt das Pferd nach einem Weg zu suchen an das nächste Leckerchen heranzukommen. Es nestelt an mir herum, beißt vielleicht in die Tasche, stößt mich an usw. All das ist Verhalten, dass ich nicht möchte. Ich lasse es also ins Leere laufen. Das Pferd erhält keine Belohnung.
Wenn das Verhalten des Pferdes mir nun allzu aufdringlich und gefährlich wird, dann trete ich einen Schritt zurück, so dass das Pferd mich nicht mehr erreichen kann.
Meist ist das jedoch nicht nötig, weil das Pferd in seinem Ausprobieren den Kopf auch mal zur Seite und von mir weg nimmt.
Das ist der Zeitpunkt, an dem ich wieder den Ton von mir gebe und dem Pferd danach das Leckerchen. Dafür hat man Anfangs etwa 2 bis 3 Sekunden Zeit, danach wird es für das Pferd sehr schwer den Ton und die Belohnung miteinander zu verknüpfen. Wenn der Bestärker konditioniert ist, kann es auch mal länger auf die Belohnung warten (länger im Sinne von ein paar Sekunden, nicht Minuten!).
Ich warte also nun immer auf den Moment, in dem das Pferd den Kopf höflich von mir abwendet. Dabei übe ich nicht länger als 5-10 Minuten, jedoch ruhig in mehreren Einheiten mit Pausen dazwischen.
Wenn das Pferd schon auf den Ton eine Reaktion zeigt (sich mir freudig zuwendet), dann beginne ich damit die ausgestreckte Hand mit dem Futter geschlossen etwas entfernt vom Pferdemaul zu halten. Dann wird das Pferd wahrscheinlich an meiner Hand rumnesteln. Jetzt warte ich solange, bis es damit aufhört und sein Maul wegnimmt. Dann führe ich meine geöffnete Hand ganz schnell zum Pferdemaul.
Ich persönlich verzichte darauf das unerwünschte Verhalten des Pferdes z.B. durch Wegschieben des Kopfes zu unterbrechen. Dabei geht nämlich einiges an Zeit drauf, in der das Pferd ausprobieren und nachdenken kann, wie es alternativ an die Belohnung kommen kann. Außerdem erziehe ich mir so ein denkendes, aktives Pferd, das selbstständig nach Lösungen sucht.
Dieses Verhalten ist später von großem Nutzen. Umso mehr das Pferd ausprobiert, welches Verhalten zum Erfolg führt, umso weniger Druck muss ich machen, umso mehr Chance auf Spaß hat das Pferd.
Nochmal die Regeln im Überblick:
-> der Ton ertönt erst, wenn das Pferd erwünschtes Verhalten zeigt
-> die Hand wandert
nach dem Ton
schnell in die Tasche
-> der Arm mit dem Futter wird vom Menschenkörper weggestreckt, es wird nicht in der Tasche gefüttert
-> unerwünschtes Verhalten kommentiere ich höchstens dadurch, dass ich mich aus der Gefahrenzone begebe
-> ist das Pferd auf den Ton konditioniert, halte ich meine Hand solange geschlossen, bis das Pferd sein Maul wegnimmt -> das Futter kommt zum Pferd, nicht das Pferd zum Futter! "
Je nachdem wie ich das Pferd einschätze (ist es eher aufdringlich oder höflich), stelle ich es zur Konditionierung und zum Höflichkeitstraining in eine Box mit halbhoher Tür, hinter einen Zaun, halte es am Strick oder mache das Ganze frei.
kann ich dann eben auch sagen ich möchte z.B. die Freiarbeit wie bisher machen und eben nicht cklickern.
Dazu würde ich mir eventuell unterschiedliche Plätze suchen z.B. auf dem Reitplatz wird immer geclickert und in der Halle grundsätzlich nicht. Also hast du sozusagen einen festen Clickerplatz und das Pferd weiß woran es ist.
Allerdings habe ich damit noch keine Erfahrungen gemacht, könnte mir aber vorstellen, dass es sich so am leichtesten trennen lässt.
Kann man „schöne Ohren“ Clickern?
Dazu hilft dir vielleicht
das hier weiter. Hab ich selbst noch nicht ausprobiert, ist aber wohl keine leichte Übung.