Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Moderator: Stjern

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Heupferdchen
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Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Heupferdchen »

Hallo ihr Lieben,

reiten, ein Pferd haben: die schönste Freizeitbeschäftigung, die ich kenne. Und leider auch die teuerste.
Die meisten passionierten Reiter in meinem Bekanntenkreis haben ein eigenes Pferd, der ein oder andere
sogar mehrere. Was es selten gibt (und ich persönlich kenne niemanden): Zwei oder mehr Menschen, die sich
ein Pferd teilen.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand:
Für das Pferd mehr und vielleicht abwechslungsreicheres Training. Für den einzelnen Reiter weniger Verantwortung, weniger Zeit und weniger Geld. Und die Möglichkeit, mit dem zweiten Besitzer gemeinsam zu trainieren.

Warum gibt es dieses Modell so selten? Hört man sich um, ist oft die Rede von 'Ein-Mensch-Pferden', die keine andere Bezugsperson akzeptieren würden. Vom eigenen, sehr speziellen Reitstil, den andere Reiter (und andere Pferde) nicht so ohne weiteres annehmen können. Davon, dass es sehr viele schlechte Reiter gibt, die man keinesfalls aufs eigene Pferd setzen würde. Oder von der speziellen Situation, in der man gerade ist, die ein Teilen des eigenen Pferdes unmöglich macht.

Natürlich gibt es die Konstellation 'Besitzer + Reitbeteiligung', die einem 'Pferd-Sharing' schon nahe kommt. Mit den bekannten Nachteilen:

Engagierte Reiter, die Reitbeteiligungen vergeben, gibt es nicht besonders viele. Und wenn, dann häufig nicht am Herzenspferd, sondern am 'Nebenpferd'.
Das Mitspracherecht einer Reitbeteiligung ist begrenzt. So verlegt sich die Reitbeteiligung häufig nur aufs Reiten (und kündigt manchmal, sollte das für einige Zeit nicht möglich sein). Der Besitzer trägt trotzdem alle Verantwortung, nur das Pferd wird häufiger bewegt.

Ich selbst kenne beides, denn ich habe ein eigenes Pferd und zusätzlich eines, das meine Reitbeteiligung ist.

Mein eigenes dickes Pony habe ich natürlich besonders gern. Ich denke schon, dass wir eine gute Beziehung zueinander haben. Ich halte mich schon für einen engagierten Reiter und mein Pony für eines, das nicht nur rumsteht. Trotzdem habe ich das Gefühl, er langweilt sich ein wenig, und hätte nichts dagegen, noch etwas mehr mit Menschen zu tun zu haben. Und das trifft auf nahezu alle Freizeitpferde zu, die ich kenne.

Zeitlich und finanziell ist ein eigenes Pferd für mich einigermaßen machbar, aber schon mit einigen Einschränkungen verbunden. Und ich bin gesund, kinderlos, arbeite Vollzeit und habe weder Zeit noch Geld für sonstige Freizeitaktivitäten ;) Sollte ich das eines Tages nicht mehr sein, könnte es schon eng werden.

Meine Reitbeteiligung habe ich natürlich auch sehr gern :) . Obwohl ich sagen würde, dass er meinem Lieblings-Pferdetyp nicht so ganz enspricht, komme ich inzwischen gut mit ihm aus. Auch dieses Eins-Werden mit dem Pferd, wenn minimale Hilfen genügen und nur noch flüsternd kommuniziert wird, habe ich auf ihm schon öfters erlebt. Ich finde nicht, dass ich auf ihm schlechter reite als auf meinem eigenen. Eher im Gegenteil, ich profitiere reiterlich sehr von diesem Pferd.
Unsere Beziehung beschränkt sich sehr stark aufs Reiten. Gern würde ich mit ihm noch mehr am Boden machen. Weil das bei seiner Besitzerin nicht so stark im Vordergrund steht, kommt das ein wenig zu kurz.
Finanziell ist meine Reitbeteiligung, obwohl nicht ganz billig, locker machbar.

Vielleicht geht es noch besser als in den beiden obigen Beispielen - in einer gleichberechtigten Pferd-'Haltergemeinschaft', in der man sich mit Gleichgesinnten zusammentut und dabei Zeit, Kosten und die Liebe zum Vierbeiner teilt.

Dazu habe ich jetzt eine Menge Fragen an euch:

Teilt sich jemand von euch ein Pferd mit jemand anderem? Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?

Würdet ihr je euer Pferd mit einer anderen Person (mehr oder minder) gleichberechtigt teilen, oder wäre das für euch unvorstellbar?

Wer von euch, der auf der Suche nach einem eigenen Pferd ist, könnte sich auch vorstellen, nur ein 'Teil-Pferd' zu erwerben?

Ich bin schon gespannt auf einen interessanten Austausch,

viele Grüße vom Heupferd
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Equester
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Equester »

Dem Pferd ist es egal, ob die zweite Person eine RB oder ein Miteigentümer ist ;) , aber ob das für den Besitzer auch so ist....

Bei meinem ersten Pferd war ich erst eine ganz "normale" RB, dann habe ich von allem die Hälfte bezahlt und damit ein deutlich größeres Mitspracherecht, bis ich ihn dann irgendwann ganz übernommen habe. Ich muss gestehen, am Anfang war es erträglich, aber je mehr ich mich mit dem Pferd beschäftigt hatte und je mehr wir zusammenwuchsen, desto mehr hat mich die ursprüngliche Besi gestört :shy: . Das fing bei der Wahl des TA an und hörte beim Schmied auf. Dazwischen lagen zig andere Dinge, wo wir uns nicht wirklich einig waren. :nix: . Wir sind gut miteinander ausgekommen, aber es war nicht immer einfach.

Jetzt habe ich wieder eine ähnliche Konstellation, allerdings habe ich noch meine Trabernase und der Schimmel soll mal sein Nachfolger werden. Die Schimmelbesi will sich auf längere Sicht von ihm trennen und hat jetzt schon jemanden gesucht, wo sie sicher ist, dass er es gut hat und kein Wanderpokal wird. Die Besi ist zum Glück völlig unkompliziert, obwohl es auch hier einige Dinge gibt, wo wir nicht zu 100% übereinstimmen. Aber es sind alles Dinge, wo wir uns bisher sehr gut geeinigt haben. Z.B. clicker ich immer bei der Arbeit, sie ist gegen solche Art der Belohnung, weil sie meint, er wird dann rabiat. Wird er auch, nur bei mir nicht, somit kann sie damit gut leben und der Schimmel auch. Er hat begriffen, dass es bei mir etwas für die Arbeit gibt, bei ihr nicht. Diesmal habe ich alle Dinge, die mir wichtig sind (und diesmal weiß ich auch genau, was ich will ;) ) vorher mit ihr durchgesprochen. Wir sind uns über die RB einig, die Art wie er gearbeitet wird (wir unterscheiden uns zwar im Detail aber nicht darin, dass dies gewaltfrei und für das Pferd verständlich sein muss) und was er als Futter bekommt, wie die Hufbearbeitung aussehen soll und und und. Am wichtigsten ist ihr und auch mir, dass wir einen Draht zueinander finden, und in der kurzen Zeit, wo er bei mir steht, haben wir schon ein sehr schönes Verhältnis aufbauen können.
Die Besi ist im Moment nicht sehr oft da, wir hoffen aber beide, dass sich das im Sommer ändert und wir gemeinsam ins Gelände können. Vielleicht will sie sich auch gar nicht trennen, sie hat ihn selber gezogen und ich könnte das sehr gut verstehen. Dann bleibt es einfach so wie es jetzt ist, das wird die Zeit bringen und wir könnten damit auch gut leben.

Wichtig bei sowas ist´aus meiner Sicht, dass man sich wirklich vorher kennt, sich über grundsätzliche Dinge einig ist und auch klar abgrenzt, wer für was zuständig ist. Aus meiner Erfahrung kann das Pferd durchaus mit unterschiedlicher Behandlung klar kommen, sofern diese dann auch immer bei der einen Person so und bei der anderen Person so ist (siehe clickern und nicht clickern). Aber man muss da vorher drüber sprechen (und auch die andere Arbeitsweise akzeptieren), auch darüber, wie es aussieht bei höheren TA-Kosten, neues Equipment, wie grundsätzlich behandelt wird (konventionell oder THP), Wurmkuren etc. und letztlich auch, wenn eine endgültige Entscheidung ansteht (Verkauf oder auch Einschläfern) wie dann der weitere Weg aussehen soll. Je nachdem wie man zueinander gestellt ist, rate ich da sogar zur Schriftform, damit es hinterher keine Streitigkeiten gibt, die zu Lasten des Pferdes gehen. Mit einem Fremden würde ich so etwas niemals machen, das wäre mir einfach zu riskant :nix: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Hina_DK
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Hina_DK »

Ich habe mittlerweile vier halbe Pferde, wobei zwei zum reiten sind, die anderen beiden sind MInis ;). Ich teile mir die Zeit, die Arbeit und das Finanzielle mit meiner Tochter. Das einzige, worüber wir uns geeinigt haben ist, dass die große "Marschrichtung" von mir bestimmt wird, wobei das meiste vor einer Entscheidung natürlich in Ruhe besprochen wird und wir natürlich immer zusehen, uns einig zu sein, was auch gut klappt. Die Pferde bespaßen macht jeder auf seine Art. Meine Tochter juckelt gerne mal ihre Runden durchs Gelände, ich liebe mehr die Bodenarbeit. Aber wir können natürlich auch zusammen raus, müssen uns nur einigen, wer mit welchem Pferd aber wir machen auch unterwegs Pferdetausch. Meine Enkeltochter möchte auch immer gerne den Reddi reiten, da gibts dann schon mal Abstimmungsprobleme. Sie wird wohl nun demnächst ihr eigenes Pony bekommen, mit dem sie dann auch mit ins Gelände kann. Mit Reddi kann sie nur auf der Koppel reiten. Fürs Gelände ist der nicht kindergeeignet und Tigull ist noch nicht so weit ausgebildet. Da unsere beiden Isis extrem unterschiedlich sind, auch was die Gänge betrifft, der eine bevorzugt die GGA, die bei ihm super bequem sind, der andere kann eigentlich nur tölten, ist das auch ganz schön so mit zwei halben Reitpferden.
Viele Grüße
Hina

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november
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von november »

Eigene Erfahrungen kann ich nicht beisteuern, aber bei uns im Stall gibt es zwei Frauen, die ein Pferd gemeinsam haben. Das scheint gut zu klappen. Sie sind aber auch auf der gleichen Linie und sprechen sich immer ab, was mit dem Pferd gearbeitet wird und wie und was es für Behandlungen, Training etc. bekommt.

Ich denke, wenn man so etwas macht, muss man sich mit dem anderen Besitzer wirklich gut verstehen und ihn gut kennen, sonst ist die Konstellation problematischer als eine RB, wo klar definiert ist, wer die Entscheidungen trifft. Klar hat das auch Nachteile, aber ich persönlich würde mit niemandem ein Pferd teilen wollen, einfach aus Angst, dass es irgendwann unüberbrückbare Meinungsunterschiede gibt. Kennen tue ich das nicht von einem gemeinsamen Pferd, sondern von einem gemeinsamen Stall, einer Haltergemeinschaft. Klappte am Anfang super, dann gab es kleine Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten, die immer mehr eskalierten und am Ende zu einem sehr unschönen Bruch des ganzen führten.

Klären muss man, finde ich, auch im Vorfeld, was passiert, wenn einer der beiden Pferdebesitzer sich das halbe Pferd nicht mehr leisten kann oder es aus anderen Gründen nicht weiter halten kann oder will. Das habe ich auch schon mal erlebt, in dem ersten Stall, wo ich geritten bin. Zwei mädchen teileten sich ein Pferd, irgendwann waren der einen andere Dinger wichtiger und sie wollte ihren Anteil wieder loswerden. Die andere übernahm das Pferd dann komplett, sie hatte Glück, sich das leisten zu können, denn es ist ja nicht ohne, wenn man auf einmal mit den doppelten Kosten wie bisher da steht.
Little by little, one travels far.
Love, Trust and a little Pixiedust
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sacramoso
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von sacramoso »

Also ich kenne (eigentlich besser: kannte) eine derartige Konstellation die sich allerdings nach einigen Jahren aufgelöst hat. Zum Glück hatten die beiden betreffenden Personen das Ganze von vorneherein sauber vertraglich geregelt. Soweit ich weiß sogar per Notar. Da war auch klar geregelt was passiert wenn einer austeigt, das Pferd krank ist, einer der Besitzer wegzieht, etc.

Also grundsätzlich ist eine Besitzergemeinschaft möglich, sollte aber meines Erachten gut überlegt und vertraglich abgesichert sein. Generell bin ich allerdings ein Verfechter des Modells Besitzer und Reitbeteiligung. Da ist von Anfang an klar wie die Verantwortlichkeiten verteilt sind und im Streitfall hat der Besitzer das letzte Wort und fertig.

Etwas anderes ist das beim Pferde-Sharing innerhalb der Familie, wobei auch hier rechtliche Klarheit nicht schadet. Kleines Beispiel: Meine Frau und ich teilen uns ein Pferd, kümmern uns gemeinsam um ihn und kommen im wesentlichen auch gemeinsam für die Kosten auf. Grundsätzlich handelt es sich allerdings um mein Pferd, das ich gekauft habe und in letzter Konsequenz bin auch immer ich für ihn verantwortlich (auch für alle entstehenden Kosten).
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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eifelreiter
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von eifelreiter »

Ich teile mir meine drei Ponys, samt Haltung in Eigenregie, gemeinsam mit meinem besten Freund.
Das klappt schon seit vielen Jahren perfekt.
Klar gibt es auch schon mal Streit, aber im Großen und Ganzen ist es sehr harmonisch.
Für uns ist es so die beste Lösung.
Wir können uns gegenseitig bei der Arbeit und den Kosten unterstützen.
Jeder hat seinen festen Aufgabenbereich und den Rest machen wir gemeinsam.
Auch die Pferde profitieren von unserer gemeinsamen Haltung.
Für unser ehemals extrem schreckhaftes Wildpferd war mein " Mitpferdebesitzer" einfach mit seiner Gelassenheit und Ruhe der bessere Hauptreiter.
Dafür mache ich z.B. auch mal Bodenarbeit, habe mehr Geduld beim Ausbilden und falle nicht beim Anblick einer Spritze um . ;)

Mein oder Dein Pferd gibt es für uns nicht.
Das sind einfach unsere gemeinsamen Pferde und wir haben sie auf alle gleich lieb!
Ramona
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Ramona »

Ich denke, wenn man sich überlegt, sich nicht nur die "Nutzung" eines Pferdes, sondern auch das Eigentum zu teilen, dann sollte man die Person sehr gut kennen und einschätzen, sonst geht das wahrscheinlich in den meisten Fällen über kurz oder lang gründlich schief.

Bei der Konstellation 1 Eigentümer - 1 RB muss man sich "nur" über Training und Umgang im Wesentlichen einig sein. Diese Punkte allein bergen schon genug Zündstoff in sich.

Teilt man sich das Eigentum, kommen außerdem noch Punkte wie Haltung, Fütterung, Hufpflege, Ausrüstung, tierärztliche Versorgung, "alternative" Behandlungsmöglichkeiten hinzu. Hier hat ja jeder Eigentümer das gleiche Mitspracherecht. Deshalb sollte man dieselben Vorstellungen über diese Punkte haben, sonst ist Streit sicher vorprogrammiert.

Ich denke übrigens, es ist einfacher sich mehrere Pferde zu teilen, als ein einzelnes. Mit meinem LG zusammen halte ich auch drei Pferde in Eigenregie. Meistens sind wir uns einig, hatten aber auch schon manchmal Knatsch, was bis zu einem gewissen Maß sicher auch normal ist. Hinzu kommt auch, dass eins der Pferde eher "seines" ist, eins eher "meines" (wobei auch die Pferde ihrerseits entsprechende "Besitzansprüche" auf ihn bzw. mich geltend machen), und eines ist "unseres". Wenn sich zwei Menschen auf ein einzelnes Pferd konzentrieren, stelle ich mir das "Teilen" weitaus schwieriger vor. Liegt aber bestimmt auch an mir. Ich hab aus gutem Grund seit Jahren keine RB mehr... ;)
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Lottehüh
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Lottehüh »

Je mehr man sich Gedanken darüber macht, wie ein Pferd gehalten werden soll, wie man mit ihm arbeitet, welche Fütterung warum am besten ist, welche gesundheitlichen Probleme man wie angeht und welches Verhlaten man warum haben oder nicht haben will, desto schwieriger wird es - finde ich - jemanden zu finden, der genau die selben Meinungen und Vorstellungen hat wie man selbst.

Ich persönlich habe gestern schon Bedenken geäußert, dass die (zukünftige, bisher nicht existente) RB meiner Stallkollegin unseren Stall machen soll, weil ich gar nicht will, dass da irgendwelche fremden Leute mit meinem Pferd umgehen. Kann ich der lieben Stallkollegin natürlich nicht verbieten ;) Dass viele Leute gerade hier im Forum nicht wollen, dass ihr Pferd von anderen gearbeitet wird ist vermutlich, dass es hier doch viele gibt, die Pferde aus nicht ganz tollen Verhältnissen haben, oder Pferde, die aufgrund falscher Behandlung irgendwie "schwierig" geworden sind. Leute, die sich das Vertrauen ihrer Pferde erst erarbeiten mussten. Hat man das geschafft, lässt man doch nur ungern "irgendjemanden" an sein Pferdchen und möchte ihm die erneute Verunsicherung ersparen.

Da lässt der eine das Pferd auf Gras laufen, weil das Pferd zeigt, dass es sich dadurch wohler fühlt und der andere will es lieber beschlagen lassen, damit es auch auf Asphalt gut geht. Der eine will ne Kräuterwurmkur der andere ne chemische. Der eine will, dass das Pferd neben ihm läuft, der andere sagt, das Pferd gehört hinter den Menschen. Und da sind wir noch nichtmal bei Fragen der Fütterung anbelangt, die für mich persönlich eine ganz große Gewichtung haben. Nicht, dass es gar nicht funktionieren kann, aber ich glaube, das ist eher selten und birgt - auch wenn man sich sehr gut kennt - großes Streitpotential. Equester ist da in meinem Augen eher ein toller Ausnahmefall. Okee, ich bin auch eigen was mein Pferd angeht... ;-)
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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HP-Manu
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von HP-Manu »

für mich persönlich käme es nie in Frage,...aber ich bin auch sehr eigen, was Fütterung, Haltung und auch Umgang betrifft und noch dazu recht konsequent. Und um diese Konstulation genau gleich hinzubekommen, wüsste ich spontan keinen, auf den das gleich zutrifft...klar gibt es im Bekanntenkreis ein paar wenige leute, wo ich weiss, dass sie auch extremst besorgt sind, aber trotzdem hat man mal andere Meinungen...und wenn es nur Kleinigkeiten sind.
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Equester
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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Beitrag von Equester »

Lottehüh hat geschrieben:Equester ist da in meinem Augen eher ein toller Ausnahmefall. Okee, ich bin auch eigen was mein Pferd angeht... ;-)
Ich bin ein schreckliches Besi :shy: , es gibt gute Gründe, warum ich keine RB habe ........... Bei meinem ersten Pferd war ich noch so unerfahren, dass mich viele Dinge am Anfang nicht gestört haben, weil ich schlicht und ergreifend keine Ahnung hatte :nix: . Das Gute damals war auch, dass - je mehr ich gelernt habe - sich die Besi zurückzog und mir alles überließ bis sie irgendwann gefragt hat, ob ich ihn nicht ganz haben will (sie hatte zum Schluss schreckliche Angst vor meinem Dicken) .

Bei dem Schimmel jetzt ist die Sache irgendwie anders. Ich habe mein Trabernase und da lasse ich auch niemanden dran. Der Schimmel ist herrlich unverdorben und braucht nicht solche intensive Zuwendung wie die Trabernase. Nicht falsch verstehen, aber Herr Traber ist nicht ganz sauber im Kopf und leider auch nicht gesund, der braucht mich irgendwie anders. Und ich lebe ständig in der Angst, dass falsches Verhalten bei ihm einen Rückfall verursacht (heute hat er sich z.B. von der Ponybesi nicht an der Nase anfassen lassen. Er ist heftig zurück gezuckt, dass sie dachte, der hat da Schmerzen. Hat er nicht, ich habe angefasst :augenroll: ). Letzte Woche konnte sie an dort anfassen......

Der Schimmel hat Spaß an der Arbeit mit mir, er ist neugierig und will was mit mir machen, aber er will auch was mit anderen machen, bzw. ich bin abgemeldet, wenn seine Besi da ist (und das finde ich auch völlig in Ordnung) Ich mag seine Besi sehr und ich mag es noch mehr, den Beiden zuzusehen, wenn sie sich miteinander beschäftigen :herzi: . Keine Ahnung, ob ich auch so entspannt wäre, wenn ich die Trabernase nicht hätte :shy: , aber so wie es gerade ist, gefällt uns allen das sehr gut. Und wenn sie am WE da ist und sich um ihn kümmert, genieße ich es, dass ich mich ohne schlechtes Gewissen nur um die Trabernase kümmern kann :shy: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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