Reiten als Grundrecht des Pferdes
Verfasst: Do 21. Mär 2013, 08:01
Der Anlass für dieses Thema ist für mich das Zusammentreffen einer Diskussion in einem TB, ein paar persönlichen Begegnungen und der neuste Blogeintrag bei WzP, die mich alle zusammen mal wieder nachdenklich gemacht haben. Den Titel des Themas habe ich bewusst ein bisschen provokativ gewählt, das ist aber auch ein wenig selbstironisch gemeint, also bitte nicht überbewerten.
Ich werfe mal etwas provokativ die These in die Runde:
"Zwangloses Gerittenwerden im freien Gelände in allen Gangarten ist ein Grundrecht des domestizierten Pferdes"
Ich begründe das wie folgt:
Das zwanglose Laufen und Umherstreifen im Gelände in allen Gangarten gehört mMn zu den Grundrechten des Pferdes. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, und das Plaisierchen des Pferdes ist nun mal in erster Linie das freie und zwanglose Laufen durch Wald und Flur in allen Gangarten.
Wenn ein Pferd in Gefangenschaft in einer Herde auf mehreren ha abwechslungsreicher Weide und Wald nach belieben laufen kann, ist das für mich auch genug zwanglose Bewegung in allen Gangarten und dann ist Reiten und jede andere Tätigkeit mit dem Menschen für das Pferd völlig überflüssig.
Aber die meisten Haltungsbedingungen die ich sehe und erlebe - einschließlich meiner eigenen - sind eben nicht so.
Es geht ja nicht nur um die physische Zwanglosigkeit, sondern auch um die seelische und geistige, es geht um Grenzenlosigkeit, Spontanität und Orientierung, deshalb ist Spielen und Bewegung auf der Koppel zwar gut, aber nicht dasselbe wie das zwanglose Laufen im Gelände in allen Gangarten.
Deshalb halte ich das zwanglose Reiten in allen Gangarten - und sei es als Handpferd - für ein sehr erstrebenswertes Ziel und finde es falsch, es gegenüber anderen Tätigkeiten mit dem Pferd abzuwerten oder unterzuordnen. Es ist ein wichtiges Element der artgerechten Pferdehaltung welches mMn niemand der ein Pferd hat aus den Augen verlieren sollte, wenn sie ihrem Pferd nicht auf andere Weise lange Streifzüge in allen Gangarten durch die Natur bieten kann.
Und ich finde es auch nicht richtig, das Reiten abzuwerten, nur weil man es nicht hinbekommt, und diese Tendenz sehe ich leider im Kreise der WzP-Nutzerinnen schon ein bisschen.
Ich finde die Wege, die hier bei WzP gesucht werden und die hier viele auf unterschiedlichste Weise gehen, die Suchen und die Offenheit und Neugier für einen anderen Umgang mit dem Pferd toll.
Und ich finde es auch richtig, sich einzugestehen, wo und wann man nicht reiten kann oder will und die Ursachen dafür herauszuarbeiten und klar zu benennen.
Aber ich finde eben auch, dann sollte an den Ursachen in geeigneter Form gearbeitet werden, was ja die meisten hier auch tun. Und ich wehre mich dagegen das Reiten gegenüber anderen Tätigkeiten mit dem Pferd abzuwerten.
Ich glaube nicht, dass das zwanglose Laufen durchs Gelände in allen Gangarten und das Umherstreifen durch Wald und Flur - auch mit Reiter obendrauf - für ein Pferd auf Dauer durch irgendetwas anderes zu ersetzen ist, wenn man das Pferd artgerecht halten will.
Das sind wir unseren Pferde neben vielem anderen mMn eben auch schuldig, und wenn wir es nicht hinbekommen - ich hatte auch schon solche Phasen - dann sollten wir es uns um unserer Pferde und uns selbst willen mMn zwanglos erarbeiten.
Ein Pferd ist ein Lauftier und es gibt wenig schöneres, als es bei seinem Trieb die Gegend zu durchstreifen und zu laufen und zu laufen begleiten zu dürfen. Das macht mMn einen erheblichen Anteil der gemeinsamen Erlebniswelt mit dem Pferd aus.
Klickern, spazieren gehen, Zirzensik, Fahren (vom Boden aus) und NHS usw. das ist alles gut und schön und macht auch Freude und soll auch seinen Raum haben, aber pferdischer als Reiten ist das alles sicher nicht und es hat daher mMn im Zusammensein mit Mensch und Pferd auch nicht mehr Sinn als Reiten.
Aber das Reiten soll natürlich ein Ziel sein, welches man mit der gebotenen Zeit spielerisch und freudig gemeinsam mit dem Pferd erreicht, und nicht zwanghaft. Und jede muss dafür die (Um-) Wege gehen, die sie und ihr Pferd braucht und sich selbst genügen Zeit und Raum geben, um diesen Weg zu bewältigen.
Umgekehrt würde ich auch keine andere Tätigkeit mit dem Pferd diesem Ziel alleine unterordnen, kein zwangloser (Um)Weg zum Reiten wird ohne Gewinn für Pferd und Mensch auch in anderen Bereichen gemacht. Der Weg ist das Ziel.
Und es ist auch mMn immer der Mensch und sein Umgang mit dem Pferd der dem Reiten entgegensteht, es ist immer der Mensch, der zuerst an sich arbeiten muß, um das zwanglose Reiten mit dem Pferd zu ermöglichen. Das Pferd kann dabei nur Begleiter und Hilfe sein. Das Pferd wird sich mMn nur in Reaktion auf eine Veränderung des Menschen und der menschlichen Haltung ihm und dem Reiten gegenüber verändern, erst dann wird zwangloses Reiten möglich.
Vllt zum Schluß noch die Anmerkung, dass ich da wo Reiten aus gesundheitlichen Gründen für das Pferd nicht möglich ist, das Fahren im Hinblick auf zwanglose Bewegung im Gelände durchaus als sinnvolle Alternative betrachte.
Ich werfe mal etwas provokativ die These in die Runde:
"Zwangloses Gerittenwerden im freien Gelände in allen Gangarten ist ein Grundrecht des domestizierten Pferdes"
Ich begründe das wie folgt:
Das zwanglose Laufen und Umherstreifen im Gelände in allen Gangarten gehört mMn zu den Grundrechten des Pferdes. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, und das Plaisierchen des Pferdes ist nun mal in erster Linie das freie und zwanglose Laufen durch Wald und Flur in allen Gangarten.
Wenn ein Pferd in Gefangenschaft in einer Herde auf mehreren ha abwechslungsreicher Weide und Wald nach belieben laufen kann, ist das für mich auch genug zwanglose Bewegung in allen Gangarten und dann ist Reiten und jede andere Tätigkeit mit dem Menschen für das Pferd völlig überflüssig.
Aber die meisten Haltungsbedingungen die ich sehe und erlebe - einschließlich meiner eigenen - sind eben nicht so.
Es geht ja nicht nur um die physische Zwanglosigkeit, sondern auch um die seelische und geistige, es geht um Grenzenlosigkeit, Spontanität und Orientierung, deshalb ist Spielen und Bewegung auf der Koppel zwar gut, aber nicht dasselbe wie das zwanglose Laufen im Gelände in allen Gangarten.
Deshalb halte ich das zwanglose Reiten in allen Gangarten - und sei es als Handpferd - für ein sehr erstrebenswertes Ziel und finde es falsch, es gegenüber anderen Tätigkeiten mit dem Pferd abzuwerten oder unterzuordnen. Es ist ein wichtiges Element der artgerechten Pferdehaltung welches mMn niemand der ein Pferd hat aus den Augen verlieren sollte, wenn sie ihrem Pferd nicht auf andere Weise lange Streifzüge in allen Gangarten durch die Natur bieten kann.
Und ich finde es auch nicht richtig, das Reiten abzuwerten, nur weil man es nicht hinbekommt, und diese Tendenz sehe ich leider im Kreise der WzP-Nutzerinnen schon ein bisschen.
Ich finde die Wege, die hier bei WzP gesucht werden und die hier viele auf unterschiedlichste Weise gehen, die Suchen und die Offenheit und Neugier für einen anderen Umgang mit dem Pferd toll.
Und ich finde es auch richtig, sich einzugestehen, wo und wann man nicht reiten kann oder will und die Ursachen dafür herauszuarbeiten und klar zu benennen.
Aber ich finde eben auch, dann sollte an den Ursachen in geeigneter Form gearbeitet werden, was ja die meisten hier auch tun. Und ich wehre mich dagegen das Reiten gegenüber anderen Tätigkeiten mit dem Pferd abzuwerten.
Ich glaube nicht, dass das zwanglose Laufen durchs Gelände in allen Gangarten und das Umherstreifen durch Wald und Flur - auch mit Reiter obendrauf - für ein Pferd auf Dauer durch irgendetwas anderes zu ersetzen ist, wenn man das Pferd artgerecht halten will.
Das sind wir unseren Pferde neben vielem anderen mMn eben auch schuldig, und wenn wir es nicht hinbekommen - ich hatte auch schon solche Phasen - dann sollten wir es uns um unserer Pferde und uns selbst willen mMn zwanglos erarbeiten.
Ein Pferd ist ein Lauftier und es gibt wenig schöneres, als es bei seinem Trieb die Gegend zu durchstreifen und zu laufen und zu laufen begleiten zu dürfen. Das macht mMn einen erheblichen Anteil der gemeinsamen Erlebniswelt mit dem Pferd aus.
Klickern, spazieren gehen, Zirzensik, Fahren (vom Boden aus) und NHS usw. das ist alles gut und schön und macht auch Freude und soll auch seinen Raum haben, aber pferdischer als Reiten ist das alles sicher nicht und es hat daher mMn im Zusammensein mit Mensch und Pferd auch nicht mehr Sinn als Reiten.
Aber das Reiten soll natürlich ein Ziel sein, welches man mit der gebotenen Zeit spielerisch und freudig gemeinsam mit dem Pferd erreicht, und nicht zwanghaft. Und jede muss dafür die (Um-) Wege gehen, die sie und ihr Pferd braucht und sich selbst genügen Zeit und Raum geben, um diesen Weg zu bewältigen.
Umgekehrt würde ich auch keine andere Tätigkeit mit dem Pferd diesem Ziel alleine unterordnen, kein zwangloser (Um)Weg zum Reiten wird ohne Gewinn für Pferd und Mensch auch in anderen Bereichen gemacht. Der Weg ist das Ziel.
Und es ist auch mMn immer der Mensch und sein Umgang mit dem Pferd der dem Reiten entgegensteht, es ist immer der Mensch, der zuerst an sich arbeiten muß, um das zwanglose Reiten mit dem Pferd zu ermöglichen. Das Pferd kann dabei nur Begleiter und Hilfe sein. Das Pferd wird sich mMn nur in Reaktion auf eine Veränderung des Menschen und der menschlichen Haltung ihm und dem Reiten gegenüber verändern, erst dann wird zwangloses Reiten möglich.
Vllt zum Schluß noch die Anmerkung, dass ich da wo Reiten aus gesundheitlichen Gründen für das Pferd nicht möglich ist, das Fahren im Hinblick auf zwanglose Bewegung im Gelände durchaus als sinnvolle Alternative betrachte.