Wie alt ist denn das Pferd und wie wurde er bisher belastet bzw. trainiert? Läuft er mit VH und HH spurig? Letztendlich sind ja durch die natürliche Schiefe erstmal alle Pferde ungleich, wenn auch nicht alle so ausgeprägt. Die meisten sind auch auf der rechten Seite hohl. Wenn das nicht mit irgendwelchen gesundheitlichen Problemen erst neuerdings so ist, dann würde ich mit ganz normalem "Geraderichten" gegensteuern, also z.B. wäre der LK da sehr nützlich, aber auch viel Seitengänge reiten, so dass im Ergebnis die Gliedmaßen beider Seiten gleichmäßig belastet werden und das Pferd spurig läuft.
Es empfiehlt sich darauf zu gucken, ob eine Schulter auch weiter vorn liegt als die andere und den Sattel danach einzurichten. Nicht dass auf der einen Seite der Sattel korrekt hinter der Schulter liegt und die Blätter auf der anderen Seite die Schulter einklemmen.
Dann ist er ja noch recht jung und letztendlich wohl wirklich noch nicht gearde gerichtet. Darum wird sich sicher im Polotaining niemand gekümmert haben . Bei der FN wäre das auch erst der 5. Punkt der Ausbildungsskala. Ich halte es da aber lieber mit den Klassikern, die sich schon viel früher darum kümmern. Ein nicht geradegerichtetes Pferd hat letztendlich ja immer gewisse Probleme mit dem guten ausbalancieren unter dem Reiter.
Also unter allem Vorbehalt, weil es sich hier nur um ein Foto handelt (Farb- und Lichtverlauf sehr täuschen kann) und es eine Momentaufnahme darstellt. Von vorn bis nach hinten geschaut, scheint Dein Pferd mindestens eine S-Form in der Wirbelsäule mitzumachen. Damit wirst Du nahezu von vorne bis hinten irgendwelche isolierten "Problemchen" oder Phänome finden. Auch die Hufe werden wohl ihren Teil zeigen.
Aus der Ferne gesagt, wird der Rat wohl nur platt darin bestehen können, sich einen "Verbund" aus Beteiligten zu suchen, die das Projekt Pferd im Blick haben. Ein Hufbearbeiter, der die muskulöse körperliche Seite sieht und in die Bearbeitung der Hufe mitnimmt (denn isoliert wird er sich totarbeiten können an den Hufen und die bleiben unterschiedlich), dann wohl einen guten Osteopathen/Physiotherapeuten o.ä., der begleitend Blockaden etc. aufdeckt und lösen kann und eine Reit-Ausbildungsweise, die Dir zusagt, die ebenfalls gymnastisch angreift. Dann hilft wohl Bestandsaufnahme, Vorgehensweise besprechen. Ran an den Speck. Nach einer Weile wieder Bestandsaufnahme mit: was hat sich verändert, wo müssen wir NUN dran arbeiten? was ist besser, was schlechter geworden? usw.
Für Dich hilfreich kann es sein, eine Dokumentation anzulegen mit Foto und Maßnahmen, Arbeitsrichtung. Dann erkennt man Veränderungen leichter und kann diese nachvollziehen.
Und grundsätzlich nicht aufgeben. Das wird schon. Auch wieviel Du selber beurteilen kannst, Du wirst Deine Erfahrungen sammeln und immer besser werden.
Schiefe Schultern können auf eine Vielzahl von Problemen hindeuten. Die von Stjern angesprochene Verwindung der WS meine ich auch zu erkennen. Eine Blockade im Brustbeinbereich, am Halsansatz /Übergang BWS, im WR-bereich, eine echte Beinlängendifferenz, energetische Ungleichgewichte usw usw.
Die Hufform kann so etwas spiegeln oder mit verursachen oder verstärken.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain